(Santiago de Chile) „Man sollte nicht jeden Link öffnen“, schrieb einer der bekanntesten katholischen Blogger Spaniens, Francisco Fernandez de la Cigoña. Gemeint ist ein Video, das Franziskaner und Franziskanerinnen zeigt, die bei einem Jugendtreffen vor dem Altar tanzen.
Das Video (siehe Bild) stammt bereits aus dem Jahr 2008. Solche „stupiden“ Aktionen finden jedoch immer wieder an verschiedenen Orten statt, so de la Cigoña. „In einer Kirche oder während der heiligen Liturgie macht das keinen Sinn.“
Ein solches Verhalten sei nicht nur unpassend, sondern erinnere, „mit Verlaub, an einen Hühnerstall“. Man könne um ein Lagerfeuer tanzen, in einem Ballsaal, in einem Jugendtreff oder im eigenen Wohnzimmer, wenn man es wolle, aber nicht auf heiligem Boden oder im Rahmen einer heiligen Handlung.
„Ich halte es für einen großen Fehler, Jugendliche zu behandeln, als wären sie grenzdebil“
„Ich halte es für einen großen Fehler, Jugendliche zu behandeln, als wären sie grenzdebil. Gerade junge Menschen, die auf der Suche aufmerksame Beobachter sind, wissen zu unterscheiden, zwischen jugendlicher Ausgelassenheit und erwachsenem Theater. Vor allem registrieren junge Menschen aufmerksam Würde und Bedeutung des Heiligen.“ Wenn Erwachsene das Sakrale lächerlich machen, vielleicht auch nur, um sich Jugendlichen anzubiedern, habe das zur Folge, daß sich Jugendliche sehr wahrscheinlich vom Sakralen abwenden, statt sich ihm zuzuwenden.
Es sei schwer zu sagen, wer lächerlicher wirke, ob junge oder alte Ordensfrauen und Ordensmänner, die auf “infantile Weise“ um den Altar hüpfen. „Alte Kirchenleute hätten zumindest die Entschuldigung eines fortschreitenden geistigen Verfalls“, so de la Cigoña. „Ob jung oder alt, das Schauspiel wirkt immer peinlich, lächerlich und traurig zugleich.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Torre de la Cigüeña