(Rom) Um nicht Opfer eines Skandals Vatileaks 2 zu werden, wie sein Vorgänger Benedikt XVI., hat Papst Franziskus Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Wie die Tageszeitung Il Giornale am Dienstag berichtete, handelt es sich dabei um ein einfaches, aber effizientes System.
Schutz vor Dokumentenklau soll ein einfacher USB-Speicherstick bieten. Um seine Dokumente vor indiskreten Blicken zu schützen und vor allem vor Diebstahl, wurden weiße USB-Speichersticks angeschafft. Auf ihnen ist das Wappen des Papstes abgebildet. Die von Franziskus handgeschriebenen Papiere werden im päpstlichen Arbeitszimmer in Santa Marta vom Sekretär des Papstes eingescannt und auf die weißen USB-Sticks gespeichert. Der Sekretär ist ab dem Empfang der Dokumente aus der Hand des Papstes dafür verantwortlich.
Damit gibt es nur mehr digitalisierte Dateien, deren Weg exakt nachvollziehbar gemacht werden soll.
USB-Stick im versiegelten Briefumschlag
Der Sekretär legt den USB-Stick in einen Briefumschlag und versiegelt ihn. Der Papst beglaubigt die Versiegelung auf der Rückseite des Briefumschlags durch seine Unterschrift. Versuche, den Umschlag unbefugt zu öffnen, wären sofort erkennbar. Der Sekretär überbringt den versiegelten Umschlag mit dem USB-Stick dann persönlich der jeweils zuständigen Stelle. Der Empfänger ist ab der Übergabe alleiniger Verantwortlicher.
Auf demselben Weg kehren die USB-Sticks wieder zum Papst zurück.
„Die Technik ist ganz einfach“, so Il Giornale, dürfte aber sehr effizient sein. Damit soll der Zugriff durch Unbefugte auf persönliche Korrespondenz mit Kardinälen, Bischöfen und Laien, Anweisungen an die Römische Kurie oder Arbeitspapiere ausgeschlossen werden.
Franziskus, der mit der Digitaltechnik nicht besonders vertraut ist, wurde inzwischen vom Argentinier Don Fabián Pedacchio Leaniz, zuerst zweiter, seit April 2014 erster Sekretär des Papstes, soweit unterwiesen, daß das Kirchenoberhaupt persönlich E‑Mail-Kontakte unterhalten kann, vor allem mit Freunden und Bekannten in Argentinien.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: UBprom