Kaspers Vorschlag hätte „unvorstellbar schwerwiegende Folgen“ – Kardinal De Paolis zerlegt „neue Barmherzigkeit“


Papst Franziskus: Wie klar ist seine Haltung?
Papst Fran­zis­kus: Wie klar ist sei­ne Haltung?

(Vati­kan) Das Gene­ral­se­kre­ta­ri­at der Bischofs­syn­ode stell­te im Ein­klang mit Papst Fran­zis­kus den neu­en Fra­gen­ka­ta­log zur Bischofs­syn­ode 2015 vor (sie­he eige­nen Bericht Neu­er Fra­ge­bo­gen zur Bischofs­syn­ode – Fort­set­zung der umstrit­te­nen Hand­ha­be). Aber auch die Kri­ti­ker der umstrit­te­nen „neu­en Barm­her­zig­keit“ blie­ben nicht untä­tig. Kar­di­nal Vel­asio De Pao­lis warn­te erneut vor Kas­pers The­se. Soll­te die Kom­mu­ni­on für wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne appro­biert wer­den „wären die Fol­gen unvor­stell­bar schwer­wie­gend“, so der Kar­di­nal. Papst Fran­zis­kus hüllt sich offi­zi­ell wei­ter in Schwei­gen, läßt aber durch inof­fi­zi­el­le Gesten und Ent­schei­dun­gen eine ein­sei­ti­ge Posi­ti­on zugun­sten der Kas­per The­se erken­nen und bleibt dadurch ins­ge­samt ambi­va­lent und rätselhaft.

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Die Linea­men­ta für die ordent­li­che Bischofs­syn­ode über die Fami­lie im Okto­ber 2015 wur­den am 9. Dezem­ber ver­öf­fent­licht. Aus­gangs­punkt für den zwei­ten Teil der Syn­ode ist der Schluß­be­richt der außer­or­dent­li­chen Syn­ode, der jedoch in ver­schie­de­nen Punk­ten neu­for­mu­liert wur­de. Noch liegt der Text nur in ita­lie­ni­scher und eng­li­scher Spra­che vor. In weni­gen Tagen wer­den jedoch die offi­zi­el­len Über­set­zun­gen fol­gen. Erst dann wer­den die Din­ge deut­lich zu sehen sein. Die Bischö­fe sind auf­ge­ru­fen, sie nach ihrem Ermes­sen, aller­dings von Rom gewünscht, einem mög­lichst brei­ten Spek­trum zur Beant­wor­tung vor­zu­le­gen. Laut Syn­oden­se­kre­tär Kar­di­nal Loren­zo Bal­dis­se­ri sei die Absicht der Umfra­ge vor allem die umstrit­te­nen The­men der Syn­ode zu „ver­tie­fen“.

Kardinal Baldisseri bestätigt, was offiziell in Rom niemand zugeben will

Damit bestä­tig­te der Kar­di­nal, was Rom offi­zi­ell nicht ger­ne zugibt, daß es bei der Syn­ode im ver­gan­ge­nen Okto­ber zu eini­gen The­men har­te Aus­ein­an­der­set­zun­gen gab. So hart, daß drei Kapi­tel des Schluß­be­richts kei­ne Mehr­heit erhiel­ten, was schon für sich genom­men im kirch­li­chen Bereich einer Sen­sa­ti­on gleich­kommt. Bei den The­men han­delt es sich um die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen und die Homosexuellen.

Papst Fran­zis­kus setz­te sich über die Ent­schei­dung der Syn­oda­len hin­weg und ließ auch die abge­lehn­ten Tei­le ver­öf­fent­li­chen. Ohne als abge­lehnt gekenn­zeich­net zu sein, wer­den sie nun auch im Zusam­men­hang mit dem neu­en Fra­gen­ka­ta­log als Teil des Schluß­do­ku­ments wei­ter­ge­reicht, obwohl sie genau das nicht sind. Im poli­ti­schen Bereich wür­de man von Will­kür und Mani­pu­la­ti­on spre­chen. Im kirch­li­chen Bereich, wo sich Kri­tik am Papst ver­bie­tet, herrscht betre­te­nes Schwei­gen und eini­ges Zäh­ne­knir­schen. Doch die Sze­ne­rie beherrscht der Papst und er dik­tiert auch ziem­lich rück­sichts­los die Spielregeln.

Die Syn­ode wur­de eigent­lich für die Fami­lie und deren Stär­kung ein­be­ru­fen. Zumin­dest so die Absichts­er­klä­rung. Wenn es unter­des­sen in Rom auch nicht an Stim­men fehlt, die ver­mu­ten, daß die Ein­be­ru­fung nur zur Durch­set­zung des Para­dig­men­wech­sels der „neu­en Barm­her­zig­keit“ erfolgt sei.

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Unter­des­sen fin­det sich die Fami­lie viel­fa­chen Angrif­fen aus­ge­setzt. Die Unter­mi­nie­rung durch die staat­li­che Gesetz­ge­bung und das in der Öffent­lich­keit ver­mit­tel­te Bild von Ehe und Fami­lie führt nach eini­gen Jahr­zehn­ten zum dra­ma­ti­schen Rück­gang von Ehe­schlie­ßun­gen. Der Drang zur Bin­dungs­lo­sig­keit des über­höh­ten Indi­vi­du­ums läßt bei vie­len eine Ehe­schlie­ßung erst gar nicht mehr in Betracht zie­hen. Am Ende las­se man sich ohne­hin nur schei­den und das koste dann auch noch und sei somit ein dop­pel­ter Nach­teil. Wes­halb sich so etwas antun, hört man den Ego­isten vom Dienst dozie­ren. Pfar­rei­en, in denen es im Lau­fe eines Kir­chen­jah­res etli­che Tau­fen gibt und eben­so vie­le oder noch mehr Todes­fäl­le, aber kei­ne Hoch­zei­ten sind im deut­schen Sprach­raum kei­ne Sel­ten­heit mehr.

In Ita­li­en sind sakra­men­ta­le Ehe­schlie­ßun­gen zwi­schen 1963 und 2013 fast auf ein Vier­tel zusam­men­ge­schrumpft. Wur­den 1963 noch 414.652 kirch­li­che Ehen geschlos­sen, waren es 2013 nur mehr 111.545. Ein Teil des Rück­gangs geht auf Kosten des feh­len­den Nach­wuch­ses. Das ist aber nur ein, wenn auch nicht zu ver­nach­läs­si­gen­der Aspekt. Der Kin­der­man­gel ist übri­gens ein weit bren­nen­de­res The­ma im Zusam­men­hang mit der Fami­lie als frei­wil­lig kin­der­lo­se Homo­se­xu­el­le und wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne. Doch die „neue Barm­her­zig­keit“ zeigt wenig Inter­es­se dafür. Wer im Advent auf Christ­kindl­märk­te geht, kann allent­hal­ben fest­stel­len, daß man bei Attrak­tio­nen für Kin­der kaum Geduld haben muß, son­dern sofort an die Rei­he kommt. Kein Schlan­ge­ste­hen, kein War­ten mehr. Die Kin­der sind rar geworden.

Was Über­be­völ­ke­rungs­ideo­lo­gen erfreu­en mag, aber nicht die Kir­che Chri­sti, fin­det den­noch kaum Auf­merk­sam­keit, weil Kar­di­nal Kas­per das Augen­merk auf einen Neben­schau­platz gelenkt hat. Der Angriff, der von dort aus auf zwei tra­gen­de Säu­len des Chri­sten­tums: das Ehe­sa­kra­ment und das Altar­sa­kra­ment aus­ge­führt wird, ist aller­dings alles ande­re als nebensächlich.

Kirchenrechtler Kardinal De Paolis versetzt Kardinal Kasper neue Breitseite

Aus die­sem Grund erhob der 79 Jah­re alte Mis­sio­nar Vel­asio Kar­di­nal De Pao­lis, ein renom­mier­ter Kir­chen­recht­ler und ehe­ma­li­ger Dik­aste­ri­en­lei­ter an der Römi­schen Kurie, erneut sei­ne Stim­me, um sich gegen Kas­pers Posi­ti­on zu stel­len. Das erste Mal tat er es bereits am ver­gan­ge­nen 27. März in Peru­gia nur einen Monat nach dem Kar­di­nals­kon­si­sto­ri­um. Bei der Eröff­nung des Kir­chen­ge­richts­jah­res in Umbri­en repli­zier­te der Jurist auf Kas­per (sie­he Anti-Kas­per-Front: Nach Brand­mül­ler und Caf­farra fol­gen De Pao­lis und Bas­set­ti).

Er tat es erneut im ver­gan­ge­nen Som­mer zusam­men mit vier wei­te­ren Kar­di­nä­len in einem Sam­mel­band „In der Wahr­heit Chri­sti blei­ben: Ehe und Kom­mu­ni­on in der katho­li­schen Kir­che“ (die deut­sche Aus­ga­be erschien Ende Sep­tem­ber im Ech­ter Ver­lag), der vom inzwi­schen abge­scho­be­nen Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke initi­iert wur­de. Dar­in wur­de sei­ne Rede vom März auf­ge­nom­men, nach­dem sie bereits zuvor in Spa­ni­en, in der Zeit­schrift Ius Com­mu­nio­nis (2/​2014) und in Ita­li­en ver­öf­fent­licht wor­den war.

Nun griff Kar­di­nal De Pao­lis erneut das The­ma auf. Die­ses Mal um kon­kret den Absatz 52 der Rela­tio syn­odi, des Schluß­be­richts der Syn­ode vom ver­gan­ge­nen Okto­ber ins Visier zu neh­men. Absatz 52, der sich mit den wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen befaßt, wur­de von der Syn­ode nicht angenommen.

In der Über­set­zung der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz lau­tet Absatz 52 der Rela­tio syn­odi wie folgt:

52. Es wur­de über die Mög­lich­keit nach­ge­dacht, wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne zum Sakra­ment der Buße und der Eucha­ri­stie zuzu­las­sen. Meh­re­re Syn­oden­vä­ter haben auf der der­zei­ti­gen Rege­lung bestan­den, und zwar auf­grund der kon­sti­tu­ti­ven Bezie­hung zwi­schen der Teil­nah­me an der Eucha­ri­stie und an der Gemein­schaft mit der Kir­che einer­seits und der Leh­re der Kir­che über die Unauf­lös­lich­keit der Ehe ande­rer­seits. Ande­re haben sich für eine nicht zu ver­all­ge­mei­nern­de Auf­nah­me an den Tisch der Eucha­ri­stie aus­ge­spro­chen – und zwar in eini­gen beson­de­ren Situa­tio­nen und unter genau fest­ge­leg­ten Vor­aus­set­zun­gen, vor allem wenn es sich um unum­kehr­ba­re Fäl­le han­delt, mit mora­li­schen Ver­pflich­tun­gen gegen­über den Kin­dern, die unge­rech­ter­wei­se lei­den müss­ten. Einem mög­li­chen Zugang zu den Sakra­men­ten müss­te dann ein Weg der Buße unter der Ver­ant­wor­tung des Diö­ze­san­bi­schofs vor­aus­ge­hen. Die­se Fra­ge gilt es aber noch zu ver­tie­fen, wobei die Unter­schei­dung zwi­schen einem objek­ti­ven Zustand der Sün­de und mil­dern­den Umstän­den genau zu beden­ken ist, da „die Anre­chen­bar­keit einer Tat und die Ver­ant­wor­tung für sie (…) durch (…) psy­chi­sche oder gesell­schaft­li­che Fak­to­ren ver­min­dert, ja sogar auf­ge­ho­ben sein“ kön­nen (Kate­chis­mus der katho­li­schen Kir­che, 1735).

Absatz „widersprüchlich“ und hätte „unvorstellbar schwerwiegende“ Folgen

Laut Kar­di­nal De Pao­lis ist der Absatz in sich wider­sprüch­lich. Zudem: „Die Neu­ig­kei­ten, die damit ein­ge­führt wür­den, wären – falls appro­biert in ihren Fol­gen unvor­stell­bar schwer­wie­gend“, weil sie sogar die Fun­da­men­te des Glau­bens­dog­mas und der katho­li­schen Moral­leh­re unter­gra­ben würden.

Sei­ne Kri­tik arti­ku­lier­te der Kar­di­nal am ver­gan­ge­nen 26. Novem­ber auf einer Tagung an der Fakul­tät für Kir­chen­recht der Uni­ver­si­tät San Dáma­so von Madrid. Sei­ne Aus­füh­run­gen stell­te Kar­di­nal De Vel­asio unter den rich­tungs­wei­sen­den Titel: „Geeig­ne­te Wege für Seel­sor­ge der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen“.

Die Schluß­fol­ge­run­gen, die der Kar­di­nal am Bei­spiel der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen auf­zeigt, gel­ten für ihn auch für alle ande­ren irre­gu­lä­ren For­men des Zusam­men­le­bens, wie er im ersten Teil sei­nes Refe­rats betont.

Kar­di­nal De Pao­lis betont, daß die­ser Absatz von der Syn­ode nicht ange­nom­men wur­de, daß aber das Abstim­mungs­er­geb­nis schwer zu inter­pre­tie­ren sei, da der Text aus unter­schied­li­chen, nicht homo­ge­nen Tei­len besteht, die sich zum Teil sogar wider­spre­chen, unan­ge­mes­sen, nicht völ­lig geeig­net oder unvoll­stän­dig sind, um sich mit dem kirch­li­chen Lehr­amt ver­bin­den zu können.

Kaspers Vorschlag durch „kein gültiges Argument gestützt“  – bereits von Kirche abgelehnt

Der Hin­weis auf eine „beson­de­re Auf­merk­sam­keit“ für die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen wür­de „unschwer erkenn­bar eini­ge ent­schei­den­de Ele­men­te des Vor­schlags von Kar­di­nal Kas­per“ ent­hal­ten. Wie bereits von Kar­di­nal De Pao­lis bei frü­he­ren Gele­gen­hei­ten auf­ge­zeigt, wer­de der Vor­schlag Kas­pers jedoch „von kei­nem trif­ti­gen und gül­ti­gen Argu­ment gestützt“. Abge­se­hen davon, sei der Kas­per Vor­schlag bereits zu einem frü­he­ren Zeit­punkt „von der zustän­di­gen Auto­ri­tät geprüft und abge­lehnt wor­den“, weil dar­in kei­ne Ele­men­te gefun­den wer­den konn­ten, ihn „gemäß den dok­tri­nel­len Grund­sät­zen der kirch­li­chen Doku­men­te“ anzuerkennen.

Es gehe dabei um eine schwe­re Ver­let­zung der Ehe­mo­ral und der kirch­li­chen Ord­nung, die eine Zulas­sung zur Eucha­ri­stie nicht erlaubt. Aus die­sem Grund hät­ten die kirch­li­chen Doku­men­te nie einen Unter­schied zwi­schen ver­schie­de­nen Kate­go­rien von Per­so­nen gemacht, die in irre­gu­lä­ren Ver­bin­dun­gen leben, so der Kar­di­nal. Mehr noch. „In man­chen Fäl­len“, könn­te die Zulas­sung einer irre­gu­lä­ren Situa­ti­on zur Eucha­ri­stie, die Situa­ti­on noch „ver­schlim­mern: sie könn­te als Beloh­nung und als Ein­la­dung erschei­nen, neue Ver­bin­dun­gen einzugehen.“

Wor­in aber soll dann die „Ver­tie­fung“ der Fra­ge bestehen, die im Absatz ein­ge­for­dert wird, fragt sich Kar­di­nal De Pao­lis. Ein ver­tief­tes Stu­di­um der kirch­li­chen Leh­re kön­ne damit nicht gemeint sein, denn das sei bereits erfolgt und die Sache klar. Also kön­ne nur eine „mög­li­che Aus­nah­me­re­ge­lung“ gemeint sein, was nicht in gerin­gem Maße irri­tie­re. Der Absatz selbst ent­hal­te bereits in sich eine Aus­nah­me zu den bei­den grund­le­gen­den und unab­ding­ba­ren Vor­aus­set­zun­gen für den Zugang zur Eucharistie.

„Kirche kann den Willen Gottes nicht in Frage stellen“

Bei den wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen, wie bei ande­ren irre­gu­lä­ren Ver­bin­dun­gen, sind bei­de Vor­aus­set­zun­gen für den Zugang zur Eucha­ri­stie nicht erfüllt, wes­halb die kirch­li­che Auto­ri­tät gar nicht anders han­deln kann, als den Zugang zu ver­wei­gern, da sie weder über das Natu­recht noch das Got­tes­ge­setz ver­fü­gen kann.

Es kann Situa­tio­nen geben, die eine Tren­nung der bei­den in einer irre­gu­lä­ren Ver­bin­dung zusam­men­le­ben­den Per­so­nen nicht erlaubt. Das bedeu­tet aber nicht not­wen­di­ger­wei­se, daß die bei­den in more uxorio und damit in einem fort­wäh­ren­den Zustand der Sün­de zusam­men­le­ben müssen.

Kar­di­nal De Pao­lis wie­der­legt in sei­nen wei­te­ren Aus­füh­run­gen, daß es sich ledig­lich um eine Fra­ge der kirch­li­chen Ord­nung hand­le. Viel­mehr gehe es um die Fun­da­men­te des christ­li­chen Lebens, da zumin­dest drei von sie­ben Sakra­men­ten direkt berührt wer­den: das Ehe­sa­kra­ment, das Altar­sa­kra­ment und das Buß­sa­kra­ment. Die Ehe ist daher nicht eine Fra­ge des kirch­li­chen Rechts, son­dern des gött­li­chen Rechts. Die Kir­che habe kei­ne Mög­lich­keit dar­an etwas zu ändern und kön­ne gar nicht anders han­deln, als den Vor­schlag zurück­zu­wei­sen, denn damit wür­de sie den Wil­len Got­tes in Fra­ge stellen.

Des­halb läßt der Kar­di­nal und Kir­chen­recht­ler auch kei­nen Zwei­fel, daß die Zulas­sung der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on nicht nur eine Ände­rung der Pra­xis, son­dern eine Ände­rung der Glau­bens­leh­re wäre. Und das, obwohl deren Ver­fech­ter das genaue Gegen­teil behaup­ten. Die Glau­bens­leh­re aber kön­ne allein schon wegen der ihr eige­nen Natur nicht geän­dert wer­den, wenn sie Teil des authen­ti­schen Lehr­am­tes der Kir­che ist. Bevor also über­haupt über eine Ände­rung gespro­chen wer­den kann, sei die Natur des dis­ku­tier­ten Gegen­stan­des zu prüfen.

Gefährlicher Präzedenzfall mit unvorstellbar schwerwiegenden Folgen

Zudem sei zu fra­gen, ob eine Bischofs­syn­ode über eine Zustän­dig­keit besitzt, eine sol­che Fra­ge zu behan­deln. „Wer ver­fügt über­haupt über die Zustän­dig­keit das Lehr­amt zu ändern?“ Ein ein­sei­ti­ger Ein­griff wäre „ein gefähr­li­cher Präzedenzfall“.

Die Fol­gen des Kas­per Vor­schlags wären zudem „unvor­stell­bar schwerwiegend“:

  • weil die Zulas­sung einer Per­son im Stand der Tod­sün­de mit kirch­li­cher Zustim­mung zur Kom­mu­ni­on die Gefahr des Sakri­legs und der Schän­dung der Eucha­ri­stie in sich birgt;
  • weil damit gene­rell der Grund­satz in Fra­ge gestellt wür­de, daß als Zugang zur Eucha­ri­stie der Stand der hei­lig­ma­chen­den Gna­de Vor­aus­set­zung ist, beson­ders jetzt, wo in der Kir­che eine all­ge­mei­ne Pra­xis des Kom­mu­nion­emp­fangs ohne vor­he­ri­ge sakra­men­ta­le Beich­te ein­ge­führt wur­de oder ein­ge­führt wird, mit allen nega­ti­ven Fol­gen, die die­se Pra­xis mit sich bringt;
  • weil die Zulas­sung eines Gläu­bi­gen, der more uxorio lebt, auch die Infra­ge­stel­lung der auf dem Sech­sten Gebot grün­den­den Sexu­al­mo­ral bedeu­ten würde;
  • und schließ­lich weil auf die­se Wei­se dem außer­ehe­li­chen Zusam­men­le­ben Bedeu­tung bei­gemes­sen wür­de und fak­tisch der Grund­satz der Unauf­lös­lich­keit der Ehe geschwächt würde.

In einem wei­te­ren Teil führt Kar­di­nal De Pao­lis die Grün­de zur Ver­tei­di­gung der kirch­li­chen Ehe- und Sakra­men­ten­leh­re an.

Und was sagt Papst Franziskus zu allem?

Papst Fran­zis­kus äußer­te sich bis­her nicht offi­zi­ell zur Fra­ge. Eine Rei­he von inof­fi­zi­el­len Gesten und Ent­schei­dun­gen wei­sen jedoch dar­auf hin, daß das Kir­chen­ober­haupt die Posi­ti­on von Kar­di­nal Kas­per teilt, den er zum Sprach­rohr die­ser Rich­tung mach­te. Allein die Selbst­si­cher­heit, mit der der deut­sche Kar­di­nal auf­tritt, bestä­tigt die­se Annahme.

Zuletzt spiel­te der Papst in sei­nem Inter­view mit der argen­ti­ni­schen Tages­zei­tung La Naci­on vom 7. Dezem­ber auf das The­ma an. Das Inter­view führ­te die Papst-Bio­gra­phin Eli­sa­bet­ta Piqué.

„Im Fall der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen: Was machen wir mit ihnen, wel­che Tür kann man öff­nen? Es gibt eine pasto­ra­le Unru­he: Also geben wir ihnen die Kom­mu­ni­on? Es ist kei­ne Lösung, ihnen die Kom­mu­ni­on zu geben. Das allein ist nicht die Lösung. Die Lösung ist die Inte­gra­ti­on. Sie sind nicht exkom­mu­ni­ziert, sicher. Aber sie dür­fen nicht Tauf­pa­ten sein, sie dür­fen in der Mes­se die Lesun­gen nicht lesen, sie dür­fen die Kom­mu­ni­on nicht aus­tei­len, sie dür­fen den Kate­chis­mus nicht leh­ren, sie dür­fen sie­ben Din­ge nicht tun. Ich habe die Liste hier. Schluß! Wenn ich das erzäh­le, wür­den sie wirk­lich wie Exkom­mu­ni­zier­te wir­ken! Also, die Türen etwas wei­ter öffnen.“

Und in Zusam­men­hang weiter:

„Einer hat mir ein­mal gesagt: ‘Ja, sicher, die Unter­schei­dung geht schon gut, aber wir brau­chen kla­re­re Din­ge‘. Ich habe ihm gesagt: ‚Sehen Sie, ich habe eine Enzy­kli­ka und ein Apo­sto­li­sches Schrie­ben geschrie­ben, stän­dig mache ich Erklä­run­gen und hal­te Pre­dig­ten, und das ist das Lehr­amt. Was dort ist, ist das, was ich den­ke, nicht das, was die Medi­en behaup­ten, daß ich den­ke. Gehen Sie hin und suchen Sie und es ist klar.“

Damit blei­ben aber wei­ter­hin erheb­li­che Zwei­fel, wel­che Hal­tung der Papst nun wirk­lich ein­nimmt. Was das Kir­chen­ober­haupt für „klar“ hält, ist bei nähe­rem Hin­se­hen eben kei­nes­wegs so klar. Auch aus der Ant­wort im Inter­view läßt sich letzt­lich alles hin­ein­in­ter­pre­tie­ren, was man hin­ein­in­ter­pre­tie­ren möchte.

Das voll­stän­di­ge Inter­view wur­de in der Aus­ga­be des Osser­va­to­re Roma­no vom 10. Dezem­ber in ita­lie­ni­scher Über­set­zung abgedruckt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Set­ti­mo Cielo

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30 Kommentare

  1. Herr Berg­o­glio spielt sei­ne ihm zuge­schrie­be­ne Rol­le wirk­lich mit gro­ßer Vir­tuo­si­tät: täu­schen, tar­nen, trick­sen, blen­den- und mit gro­ßer Keu­le im Rücken zuschlagen.

    • @Franzel; Man braucht hie­zu gar nicht viel Wor­te zu verwenden.Denn abge­se­hen davon,wäre es nur eine unnö­ti­ge Ver­schwen­dung von kost­ba­rer Zeit,diesen alten Käse der Berg­o­glio hier predigt,zu kommentieren.Nein.Denn ein Blick auf die­ses Foto von Papst F genügt,um des­sen Phy­sio­gno­mie zu beurteilen,und die lau­tet so: Ver­schla­ge­ner Gesichts­aus­druck eines selbst­ge­fäl­li­gen bösen Papstes!

      • Gera­de kamen mir ähn­li­che Gedan­ken, bevor ich Ihren Bei­trag gele­sen habe!
        So stellt man sich doch die wan­deln­de Lie­be und Barm­her­zig­keit vor…

      • Wie soll er denn drein schau­en, wenn er die Kom­men­ta­re hier liest?
        Sei­en wir barm­her­zig mit ihm.

      • @Leone

        dies erin­nert mich stark an die Bot­schaf­ten der sog. „War­nung“ („Buch der Wahr­heit“, MDM), in denen Papst Fran­zis­kus als der Hel­fers­hel­fer (fal­scher Pro­phet) des Anti­christ bezeich­net wird. Obwohl sich die­se Sei­ten bewusst davon distan­zie­ren (P. Mähl­mann, FSSPX), wird hier in die glei­che Ker­be gehau­en. Auch ken­ne ich eine sol­che Argu­men­ta­ti­ons­wei­se aus einem bekann­ten frü­he­ren Forum, wel­ches mitt­ler­wei­le geschlos­sen ist. Gibt es da bei Ihnen irgend­wel­che Parallelen?

    • Ach was. Lesen Sie sich sei­ne „Per­len“ und die gif­ti­ge Nie­der­tracht sei­ner Schelt­wor­te mit der er über Glau­bens­treue her­zieht. Reden Sie doch dann mal von sei­ner „Barm­her­zig­keit“

  2. „Im poli­ti­schen Bereich wür­de man von Will­kür und Mani­pu­la­ti­on spre­chen. Im kirch­li­chen Bereich, wo sich Kri­tik am Papst ver­bie­tet, herrscht betre­te­nes Schwei­gen und eini­ges Zähneknirschen.“

    Wes­halb sol­te sich im kirch­li­chen Bereich Kritk am Papst ver­bie­ten? Es gab Hei­li­ge Frau­en, die sehr wohl den Papst kri­ti­siert haben.

    Es ist mir unver­ständ­lich, wie man über­haupt über die „Zulas­sung zur Hl. Kom­mu­ni­on“ für Ehe­bre­cher nach­den­ken kann. Hier gibt es nichts neu zu den­ken, es ist alles klar. Wer mit einer unbe­reu­ten und in der Hl. Beich­te nicht ver­ge­be­nen Tod­sün­de den Herrn emp­fängt, isst sich das Gericht und belei­digt Gott. Wer dies zulässt oder dafür spricht, kann mei­ner Mei­nung nach Gott nicht lie­ben, denn er spricht sich für eine Belei­di­gung Got­tes aus, ver­führt die Men­schen „Soll­te Gott gesagt haben.….?“, anstatt zu ermah­nen und zur Hl. Beich­te zu führen.

    Sex ist der Göt­ze unse­rer heu­ti­gen Welt. Ich glau­be, dass ungläu­bi­ge Men­schen und Lau-Gläu­bi­ge sich der all­ge­gen­wär­ti­gen sexu­el­len Anrei­ze nicht ent­zie­hen, weil sie dies aktiv machen müs­sen. In Zeitung/​Zeitschrift/​Fernsehsekunde/​Kita/​Schule/​Werbung, mit auf­rei­zen­der Klei­dung geht es nur noch um unge­ord­ne­te bis wider­li­che Bil­der und Mani­pu­la­ti­on. Die Pro­kla­mie­rung eines sog. „Rechts auf sexu­el­le Tätig­keit, zu jeder Zeit mit jedem“ hat die mas­sen­haf­te Unzucht zur Folge. 

    Wer warnt die jun­gen Men­schen, dass Sex für sie die Spie­le sein sol­len, so dass sie instru­men­ta­li­siert wer­den kön­nen und mög­lichst nicht mehr selbst den­ken sol­len, wenn das Brot immer dün­ner und weni­ger nahr­haft wird. Sex kostet kein Geld, aber Sex kostet das Glück des Men­schen, denn er führt nie­mals zur Liebe. 

    Auf­ga­be der Kir­che und ihrer Hir­ten wäre es, die Schön­heit und das Glück einer katho­li­sche Ehe mit Gott im Ehe­bund auf­zu­zei­gen, so dass sie erstre­bens­wert wird für alle Men­schen. Z.B. müss­te die Theo­lo­gie des Lei­bes Pflicht­lek­tü­re in allen Erstkommunion/​Firmvorbereitungen (je nach Alter) sein.
    Es muss katho­li­sche Jugend­grup­pen geben, die katho­lisch gelei­tet und deren Lei­ter katho­lisch leben­de Vor­bil­der sind, die Jugend­li­chen brau­chen Grup­pen Gleich­alt­ri­ger und Vor­bil­der, wenn sie in der Puber­tät sind. Über­las­sen wir sie nicht den mora­lisch ver­dor­be­nen Grup­pen in Schu­le und Staat!

    • @ Bar­ba­ra
      Es ist, wie Sie sagen!
      Aller­dings kostest Sex außer­halb einer gül­ti­gen Ehe vor allem das ewi­ge Heil des Men­schen und das sagt ihnen so gut wie kei­ner mehr.

      In den acht Jah­ren in denen ich jetzt katho­lisch bin, habe ich dar­über noch nie eine Pre­digt gehört, obwohl ich immer nur zur soge­nann­ten „Tra­di­ti­on“ gehe. So fah­ren alle zur Höl­le, die Lai­en, weil sie fälsch­lich mei­nen, sie könn­ten sich alles unge­straft von Gott lei­sten und auch die Prie­ster weil sie ihren schwe­ren Pflich­ten nicht mehr nachkommen.

      Sie haben völ­lig Recht, dass das Pro­blem ist, dass sich Men­schen und vor allem Katho­li­ken den über­all gegen­wär­ti­gen sexu­el­len Anrei­zen aktiv ent­zie­hen müss­ten und das tun sie nicht und daher ist fast jeder in schwe­rer Sünde.
      Die erst­ge­bo­re­ne Toch­ter der Unkeusch­heit ist außer­dem die Blind­heit des Gei­stes, das wis­sen wir vom heil. Tho­mas von Aquin.

      Vor allem müss­ten die Leu­te sich und ihre Kin­der der Indok­tri­na­ti­on über das Fern­se­hen ent­zie­hen, mit­tels des­sen sie so pro­gram­miert wer­den, dass sie nicht nur Unkeusch­heit gut fin­den, son­dern auch noch vie­les ande­re, von dem wir durch die Offen­ba­rung wis­sen, dass das eine schwe­re Sün­de ist.

      Daher müss­ten auch Talk­shows und Fern­seh­se­ri­en unbe­dingt gemie­den wer­den, weil man da, ohne dass es der Zuschau­er merkt, ganz sub­til indok­tri­niert wird:

      Talk­shows und Fern­seh­se­ri­en oder: Wie wird man UN-indoktriniert?
      http://​der​ka​tho​li​k​und​die​welt​.blog​spot​.de/​2​0​1​4​/​1​2​/​t​a​l​k​s​h​o​w​s​-​u​n​d​-​f​e​r​n​s​e​h​s​e​r​i​e​n​.​h​tml

      • geschätz­te Martina!
        nun kann ich Ihnen end­lich mal von Her­zen dan­ken für Ihre gute und auf­schluß­rei­che Tüf­tel­ar­beit auf Ihrem Blog; hab mir auf Ihre Anre­gung hin sowohl gute Bücher gekauft als auch Ihren Hin­weis Eng­lisch zu ler­nen zu Her­zen genom­men (mit dem Eng­lisch klappt noch nicht so recht, drum bin ich über Ihre Über­set­zun­gen froh..) Wenn Sie ab und zu län­ge­re Zeit nicht publi­zie­ren, geht mir echt was ab! Wie sehr benö­ti­gen wir sau­be­re, katho­li­sche Nahrung!
        Also: Vergelt*s Gott und wei­ter so.

  3. Kar­di­nal Brand­mül­ler hat laut Tages­post fol­gen­den tref­fen­den Kom­men­tar hier­zu abgegeben: 

    „Wer­den die­se ‚Bastio­nen‘ geschleift, dann ist die Bre­sche geschla­gen, um über die Abschaf­fung des Zöli­bats und das Wei­he­amt für die Frau­en das sakra­men­tal-hier­ar­chi­sche Gefü­ge der Kir­che zum Ein­sturz zu brin­gen. So wie Luther dies in sei­nen Kampf­schrif­ten des Jah­res 1521 ver­sucht hat. So wäre die Stra­ße frei hin zu einer angeb­lich men­schen­freund­li­chen, zeit­ge­mä­ßen und dar­um für alle offe­nen Kir­che, die die­se Freund­lich­keit und Offen­heit jedoch dadurch erkauft, dass sie ihren Sen­dungs­auf­trag verrät.“

    Ich möch­te hin­zu­fü­gen: die Kir­che wür­de nicht nur ihren Sen­dungs­auf­trag, son­dern auch den Glau­ben ver­ra­ten. Den Glau­ben an die Wor­te Jesu. Und zwar unter dem Begriff des Gehor­sams unter die Wor­te Petri. Hät­ten die Jün­ger auch die Wor­te Petri aus Mat­thä­us 16, 22 fol­gen sollen? 

    „Car­di­nal Marx [a Kas­pe­ri­te] has been heard say­ing out loud that for him it is incom­pre­hen­si­ble how the Syn­od Fathers are more bound to Tra­di­ti­on than to the Pope.“ zitiert aus: La Stam­pa, Mar­co Tosat­ti, 16.10.2014

    • Das macht aus der Sicht von Kar­di­nal Marx ja sogar Sinn, weil es seit dem letz­ten Kon­zil oder zumin­dest seit der König­stei­ner Erklä­rung ja in der Pra­xis kein ver­bind­li­ches Lehr­amt mehr gibt in Deutsch­land und Tra­di­ti­on in allen Berei­chen seit den 1960ern etwas Nega­ti­ves ist. Aller­dings stellt sich dann die Fra­ge bezüg­lich z.B. Hum­a­nae Vitae: How can you be more bound to zeit­geist than to the Pope?

      Inso­fern ist Marx ein typi­scher Ver­tre­ter der­je­ni­gen, die sich auf den Papst beru­fen, wenn’s in ihren ideo­lo­gi­schen Kram passt – und wenn nicht beruft man sich halt auf was and­res, im Zwei­fels­fall das Gewis­sen, Haupt­sa­che man ver­liert kei­ne Beitragszahler…

  4. „daß drei Kapi­tel des Schluß­be­richts kei­ne Mehr­heit erhielten“ ??
    Sie haben die 2/​3 Mehr­heit knapp ver­fehlt, aber deut­li­che Mehr­hei­ten hat­ten sie schon, wenn ich mich rich­tig erinnere.
    Sie wur­den des­halb nicht in den offi­zi­el­len Abschluss­text auf­ge­nom­men. Aber des­halb von „abge­lehnt“ zu spre­chen scheint mir doch etwas – naja – ein „Geschmäck­le“ zu haben, wie man bei uns sagt.

    • Ja, Sie haben völ­lig recht. Man soll­te bei der Wahr­heit blei­ben. Natür­lich haben die 3 Kapi­tel eine gro­ße Mehr­heit gefun­den, nur die 2/​3‑Mehrheit gera­de nicht. Die Behaup­tung, sie haben kei­ne Mehr­heit gefun­den, ist eine glat­te Lüge, die sich für Chri­sten doch ver­bie­tet – oder nicht?

      • Machen Sie bei­de sich hier bit­te vom Acker!
        Dies ist ein KATHOLISCHES, also tra­di­ti­ons­treu­es Forum.
        Am aller­be­sten aber Sie gehen schnell zur Beichte!

    • @ Tra­di­ti­ons­treu­er

      Der Kampf, in dem wir ste­hen, ist nicht ein Kampf „Fleisch gegen Fleisch“, son­dern ein geist­li­cher Kampf. Nie­mand soll­te aus die­sem Forum weg­ge­schickt werden!
      Inter­es­sier­te, Suchen­de, Anders- und Nicht­gläu­bi­ge, die sich als Mit­kom­men­ta­to­ren oder Fra­gen­de ein­brin­gen, sind doch eine Berei­che­rung und kön­nen Ansporn für die Glau­bens­treu­en sein, ihr Glau­bens­wis­sen ein­zu­brin­gen und Zeug­nis für die Wahr­heit zu geben.
      Es ist zudem nicht aus­zu­schlie­ßen, dass wir immer etwas von ande­ren dazu­ler­nen können.

      @Robert und Galilei

      Die 2/​3 Mehr­heit war eine fest­ge­leg­te Regel bei der Syn­ode. The­men bzw. Kapi­tel, wel­che die­se Mehr­heit nicht erreich­ten, gal­ten und gel­ten somit als von der Syn­ode abge­lehnt. Es ist also mei­nes Erach­tens zuläs­sig, dass im Bei­trag ein­fach der Ter­mi­nus Mehr­heit ver­wen­det wird. Denn – es gab nur einen gel­ten­den Mehr­heits­be­griff bei der Synode.
      Es wäre ver­zicht­bar gewe­sen mit­zu­tei­len, dass besag­te 3 Kapi­tel mehr als 50% der Stim­men erhiel­ten. Es hät­te genügt mit­zu­tei­len, dass besag­te 3 Kapi­tel die erfor­der­li­che Mehr­heit ver­fehlt haben, somit von der Syn­ode abge­lehnt wur­den und daher nicht wei­ter bear­bei­tet oder ver­tieft wer­den. Das wäre wahr, trans­pa­rent und ein­deu­tig gewesen.
      Wert­voll wäre noch die Hin­zu­fü­gung gewe­sen, die gel­ten­den Glau­bens­wahr­hei­ten betref­fend besag­ter 3 Kapi­tel voll­in­halt­lich zu wie­der­ho­len und zu bekräf­ti­gen (eine Kern­auf­ga­be der Bischöfe).
      Wie soll ein Mensch dahin gelan­gen, eine (Tod)Sünde, in der er sich gefällt und schein­bar wohl­fühlt, auf­zu­ge­ben, wenn sogar die Kir­che durch „Inte­gra­ti­on“ (ein neu­es Lieb­lings­wort des Pap­stes) Wege der Zustim­mung geht??

      Was aber ist geschehen?
      Auf trick­reich-infa­me Wei­se wur­den die 3 besag­ten Kapi­tel für die Syn­ode 2015 „geret­tet“, indem unge­zählt oft betont wur­de, dass mehr als 50% Stim­men­zu­schlag erzielt wur­de und der Papst selbst ent­schie­den habe, die­se 3 Kapi­tel in den Schluss­be­richt der Syn­ode 2014 aufzunehmen.
      Damit hält der Papst die Befas­sung mit dem The­men­kon­text die­ser 3 Kapi­tel, obwohl von der Syn­ode 2014 abge­lehnt, wei­ter auf­recht. Ernst­haft ist die Fra­ge nach der „hid­den agen­da“ zu stellen.

      Was will der Papst bei und mit der Syn­ode 2015 erreichen?
      Seit etwa einem Jahr­zehnt wer­den rund um den Glo­bus von den Regie­run­gen Geset­ze erlas­sen, wel­che ein­deu­tig gegen die 10 Gebo­te und die Glau­bens­wahr­hei­ten ste­hen. In den letz­ten 2 Jah­ren hat dies rasant zuge­nom­men und auf Regie­run­gen wird man­nig­fal­tig Druck von der UN und ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen (zB. Stich­wort Ent­wick­lungs­hil­fe) aus­ge­übt, damit sie ihrer Gesetz­ge­bung „die­sem Trend“ fol­gen. Sie­he Afri­ka und auch die Stel­lung­nah­men der afri­ka­ni­schen Bischö­fe bei der Synode.

      Kar­di­nal Schön­born hält offi­zi­ell und lächelnd an sei­ner Idee „Anwen­dung des Prin­zipes der Gra­dua­li­tät“ wei­ter fest. Er weiß es bes­ser und rich­tig! Den­noch stellt er sich in die Rol­le eines Zug­pfer­des für das Kas­per-Kon­zept. Furcht­bar. Das ist Ver­rat am Glau­ben und Miss­brauch sei­nes bischöf­li­chen Amtes. Damit führt er See­len nicht zum Heil son­dern füllt das Ruhe­kis­sen von (Tod)Sündern und lei­tet sie tie­fer in den Irrweg.

  5. @Robert & Gal­li­ei et alii
    Die Dis­kus­si­on wird über eine Fra­ge geführt, was ist Wahr­heit. Die Beant­wor­tung die­ser Fra­ge ist
    unab­hän­gig von „poli­ti­schen Mehr­hei­ten“ und ihrer Gefühls­la­ge .Die Wahr­heit ken­nen wir aus dem
    geof­fen­bar­ten Wort Got­tes. Es wur­de gestern geof­fen­bart, ist heu­te , mor­gen und in Ewig­keit gül­tig. Das Dilem­ma besteht dar­in, dass uns die­se Wahr­heit nicht mehr vom
    (deut­schen) Epi­sko­pat und auch heu­te nicht mehr ex cathe­drra gelehrt wird. Die Seman­tik wird geschickt ver­än­dert und der strin­gen­te Begriff Wahr­heit wird durch den Begriff Lebens­wirk­lich­keit ersetzt. Genau die­se (mani­pu­lier­ba­ren) Lebens­wirk­lich­kei­ten bestim­men den Aus­gang der (pseu­do­de­ma­kra­ti­schen) Abstim­mun­gen. Mit Wahr­heits­fin­dung hat die­ses Pro­ze­de­re nichts zu tun.

    • Wir müs­sen doch von den Fak­ten ausgehen:
      Fakt ist, dass die Pas­sa­gen über die Wie­der­ver­hei­ra­tet-Geschie­de­nen und über die Homo­se­xu­el­len bei der Schluss­abstm­mung deut­li­che Mehr­hei­ten gefun­den haben, wenn auch nicht die 2/​3 Mehr­heit. Die Syn­oden­vä­er, die die­se Pas­sa­gen abge­lehnt haben, waren ‑trotz Car­di­nal Burke’s Bemü­hun­gen – in der Minderheit.
      Das ist die Aus­gangs­la­ge und das gilt es zu bewerten.
      Wer von was ande­rem aus­geht, macht sich etwas vor.

      • Die Fra­ge muss ja eigent­lich lau­ten, was rich­tig ist, und nicht, wofür eine Mehr­heit stimmt. Dies zu ent­schei­den, wäre der Job eines Papstes.

  6. @Robert. Ja, die Fak­ten sind wie sie berich­tet wur­den doch sehr ernüch­ternd im Hin­blick auf „Mehr­hei­ten“. Das aber war vor 2000 Jah­ren auch nicht anders.
    Wenn es immer­hin noch ein gutes Drit­tel der Syn­oda­len gab, die für die Wahr­heit Zeug­nis ableg­ten, ist das nicht schlecht. Man weiß nicht, unter wel­chem außer­kirch­li­chen Druck die Kar­di­nä­le stehen.
    Beten für den Sieg der Wahr­heit kann man immer.
    Es sieht alles nach einem Bruch in der Kir­che aus. Daß Kar­di­nä­le wie Kas­per, Marx usw. mit ihrem rie­sen­gro­ßen Anhang bei Bischö­fen, Prie­stern und Lai­en eine Kehrt­wen­de hin­be­kom­men, ist fast nicht anzunehmen. 

    Was inter­es­san­ter wird, ist die Fra­ge wie das Gan­ze dann „abläuft“. Wie sam­meln und ver­sam­meln sich die guten Kar­di­nä­le und Bischö­fe und unter wel­chem Wort­füh­rer? Was beab­sich­tigt Papst Bene­dikt XVI. zu tun?

    • Sie spre­chen hier davon, dass ein gutes Drit­tel der Syn­oda­len für die „Wahr­heit“ Zeug­nis ableg­ten, also dass knapp 2/​3 sich irr­ten – und mög­li­cher­wei­se der Papst dazu. Ich habe immer geglaubt, dass die Mehr­heit der Bischö­fe gemein­sam mit dem Papst in der Wahr­heit ver­blei­ben – das ist doch die Zusa­ge Jesu. Und das wur­de über 2000 Jah­re auf den Kon­zi­li­en so prak­ti­ziert. Alle Spal­tun­gen der ersten öku­me­ni­schen Kon­zi­li­en waren Abspal­tun­gen der Min­der­heit! Also so ein­fach ist das mit der „Wahr­heit“ nicht. Zu behaup­ten, ich habe die Wahr­heit und wenn die Mehr­heit der Bischö­fe und der Papst ande­rer Mei­nung sind, dann sind sie im Irr­tum, ist doch ein beacht­li­cher Hochmut.

      @Traditionstreuer: Der Ton Ihres Kom­men­tars rich­tet sich von selbst. Und wann ich zur Beich­te gehe, ist mei­ne allei­ni­ge Ent­schei­dung und nicht die Ihre!

      • Das mit dem Hoch­mut ist unver­ständ­lich. Die Wahr­heit aus einer Min­der­heits­po­si­ti­on zu ver­tei­di­gen, ist doch eher mutig als hochmütig.
        Und die Zusa­ge Chri­sti gilt doch nur gül­ti­gen Petrus- und Apo­stel­nach­fol­gern und nicht irgend­wel­chen Gestal­ten, die ledig­lich so ange­zo­gen rum­lau­fen, dass man den­ken könn­te, sie wären gül­ti­ge Nachfolger.

  7. @Robert @Galilei
    Ihre Zah­len sind richtig.
    Sie sind auch in ihrem Kon­text zu sehen:
    Beim 2. Vati­ca­num wo so schwer debat­tiert wur­de, erreich­te man Abstim­mungs­re­sul­ta­te zwi­schen 99,9 und 95% Zustim­mung (und dies bei weit­ge­hend nicht trü­kier­ter Zusam­men­set­zung des Konzils).
    Bei der Syn­ode mit enor­mer Trick­se­rei, Pro­mo­ting durch Fran­zis­kus v. Dan­neels en Kas­per (ein Blin­der sah wohin die Rei­se gehen soll­te), trotz mas­si­ven Druck von oben (EB For­te und Fer­nan­dez, rela­tio post­dis­cep­t­atio­nem, Zusam­men­set­zung der cir­culi, Ras­sis­mus gg. Afri­ka, öffent­li­cher Abwür­ge­ver­such durch Kard. Bal­dis­se­ri) wur­de eine Kampf­ab­stim­mung über die Ver­öf­fent­li­chung der Berich­te der cir­culi mino­res abge­zwun­gen (deut­li­che Mehr­heit), vor den Augen v. Fran­zis­kus him­selbst, der dann wort­los kampf­los auf­gab; und bei den fol­gen­den Stim­mun­gen stimm­ten mehr als 1/​3 der Syn­ode­vä­ter gegen die vor­ge­schla­ge­ne Tex­te (und dies bei per se sehr gehor­sam­keits­ge­treu­en und ‑lie­ben­den Men­schen, mit Herz und See­le der Römisch-Katho­li­schen Kir­che ver­bun­den), wobei die Syn­ode­teil­neh­mer v. Berg­o­glio noch vor­se­lek­tiert waren.
    Das ist kei­ne Homo­no­ia, das ist Patt- und wohl auf einem fun­da­men­ta­len Gebiet der katho­li­schen Leh­re-; das ten­diert zu Schisma.
    San­ta Maria del­la Vittoria

    • Dazu muss man wis­sen, wie­so beim Vati­ka­num II sol­che Mehr­hei­ten erzielt wur­den. Ich kann mich noch sehr gut erin­nern, da ich es sehr bewusst mit­rlebt habe. Außer­dem kann man es nach­le­sen. Die hohen Mehr­hei­ten sind durch Kom­pro­mis­se ent­stan­den. In „Lumen gen­ti­um“ ste­hen z.B. 2 eigent­lich gegen­sätz­li­che Kir­chen­bil­der neben­ein­an­der: Das Bild vom „Volk Got­tes“ und das „hier­ar­chi­sche“ Kir­chen­bild. Die Fol­ge davon waren und sind die nach­kon­zi­lia­ren Stei­tig­kei­ten über die Inter­pre­ta­ti­on des Kon­zils. Und trotz­dem konn­ten die­se Kom­pro­mis­se eine Defac­to-Kir­chen­spal­tung nicht ver­hin­dern – sie­he Erz­bi­schof Lefeb­v­re -, weil auch die ver­schwin­dend klei­ne Min­der­heit sich allei­nig im Besitz der Wahr­heit gefühlt hat.

      • L.S.

        Es rächt sich immer auf län­ge­rem, und nicht sel­ten schon auf mitt­le­rem Ter­min um kon­trä­re Auf­fas­sun­gen und Gegen­sätz­lich­kei­ten mit höf­li­chen Flos­keln zu über­tün­chen und zu verbrämen.
        Ein Fen­ster­ra­men hebt durch sein Holz, nicht durch den Fir­nis oder die (häu­fig sehr alte und dicke) Leinölfarbeschichten.
        Die Wahr­heit ist eins und unteilbar.
        Ihre Bemer­kung ist dann auch ‑zumin­dest in mei­nen myopen Augen und nach mei­nem klei­nen Ver­stand- ein sehr kri­ti­sches Ver­dikt über die betref­fen­de Konzilstexte.
        Denn das Ver­wir­ren, das Durch­ein­an­der­brin­gen, das dia-bal­l­ein, ist die Haupt­tä­tig­keit des Diabolos.
        Ihre Aus­sa­ge stimmt in der Tenor übri­gens auch mit den weni­gen Aus­sa­gen und Bemer­kun­gen von Msgr. Gérard Phil­ips, im 2. Vati­kan. Kon­zil Prot­ago­nist und füh­ren­dem Theo­lo­gen der feder­füh­ren­den moder­ni­sti­schen „squa­dra bel­ga“, überein.
        Phil­ips agier­te wäh­rend des Kon­zils sehr moder­ni­stisch, schrieb auf Hin­weis v. Sue­n­ens und zur direk­ten Ent­la­stung des Pap­stes Paul VI die „nota praevia expli­ca­ti­va“, wur­de dann doch etwas ängst­lich bei der Evo­lu­ti­on in 1966 und zog sich dann mit Herz­rhyth­mus­stö­run­gen direkt nach dem Kon­zil zurück.
        Er erleb­te noch 11 Jah­re lang den lit­ur­gi­schen Bil­der­sturm, den theo­lo­gi­schen Nie­der­gang und den Leer­lauf der bischöf­li­chen und Ordens­se­mi­na­ri­en- in Bel­gi­en übri­gens äusserst verheerend.
        Phil­ips sag­te immer weni­ger (wahr­schein­lich bes­ser so); eini­ge sei­ner letz­ten Wor­te waren übri­gens Latein (typisch, Bug­nini war ähnlich):
        „Sed deus ist qui ipse iudicat“-(Aber es bleibt doch Gott, Der urteilt)
        (Wenn man so möch­te: „Who am I to judge?“- was jedoch als vor­aus­ge­scho­be­ne Ent­schul­di­gung nicht ver­wen­det wer­den sollt.
        Wir sind den­ken­de Men­schen (Nous, nach Ari­sto­te­les) und mit einem Sinn für Gewis­sen behaftet) 

        Neben­bei: die tra­di­tio­nel­le Chri­sten sind kei­ne „ver­schwin­dend gerin­ge Min­der­heit“: es gibt schon meh­re­re Gebie­ten wo sie die Mehr­heit sind;
        gera­de in den Gebie­ten wo die Moder­ni­sten sich aus­ge­tobt haben mit wider­lich­sten Mas­sen­ver­bre­chen (sei es in Nord­ca­na­da, den Rocky Moun­ta­ins oder in Flan­dern) hal­ten die Tra­di­tio­na­li­sten tap­fer und vom Vol­ke sehr gut bemerkt das katho­li­sche Fähn­lein hoch;
        wenig­stens sie mis­sio­nie­ren, sind über­zeugt, ver­su­chen glaub­haft das ja-ja und nein-nein Unse­res Herrn Jésus Chri­stus zu leben.

  8. @Robert
    Ein­wand: Sofern Sie die Mehr­hei­ten oder Lebens­wirk­lich­kei­ten als Fak­ten anse­hen, nach denen zu ent­schei­den ist, was mora­lisch rich­tig oder falsch ist, muss ich mei­nen Ein­wand gel­tend machen. Das Beur­tei­lungs­kri­te­ri­um ist ein­zig die von Gott geof­fen­bar­te Wahr­heit und nicht eine – wie auch immer zustan­den gekom­me­ne Mehr­heit. Zudem leh­ren uns die Beob­ach­tun­gen – wie Adri­en Antoine schreibt- , dass für die Mehr­hei­ten erkenn­bar getrickst und vor­se­lek­tiert wird.
    Wir wis­sen doch heu­te schon, dass Bur­ke feh­len wird und die­ses kein Zufall sein wird.

  9. Die Kata­stro­phe ist doch schon voll da.
    Kas­per Marx und vie­le ande­re Hae­re­sie Bischoe­fe brue­sten sich doch in aller Oef­fent­lich­keit damit, das die Pra­xis laengst in ihrem Sin­ne funktioniert.
    Franz gibt in Inter­views auch noch sei­nen unaus­ge­go­re­nen Senf dazu, der alles und Nichts bedeu­tet und fer­tig ist eine wei­te­re Aus­h­oelung der Kirchengebote.
    Aussen gilt das 6 Gebot, aber wer nicht will, kein Pro­blem, auch Gut.
    Dan­ke Franz, aber so kommt man in die Hoel­le, nicht zu Christus.
    Der Anti­christ mit sei­nen Unter­teu­feln ist da !
    War­um sagt es niemand ?

  10. In dem offi­zi­el­len Doku­ment, das zur Vor­be­rei­tung der Fami­li­en­syn­ode im ver­gan­ge­nen Okto­ber dien­te, wird das Natur­recht als mehr oder weni­ger über­holt dar­ge­stellt. „Es wird wohl das erste Mal sein, dass ein offi­ziö­ses kirch­li­ches Doku­ment sich in die­ser her­ab­las­sen­den oder zumin­dest äußerst miss­ver­ständ­li­chen Wei­se über das Natur­recht geäu­ßert hat“ schreibt dazu Pro­fes­sor Wal­ter Hoe­res in einem Leser­brief in der „Tages­post“ vom gest­ri­gen 11. Dezem­ber. Hin­ter die­ser Pas­sa­ge steht mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit der deut­sche Kar­di­nal Kas­per, der in einem Inter­view mit einer ita­lie­ni­schen Zei­tung fast gleich­lau­ten­de Sät­ze von sich gege­ben hatte.
    In dem erwähn­ten Doku­ment heißt es „In der über­wie­gen­den Mehr­heit der Ant­wor­ten und Bemer­kun­gen erscheint heu­te in den ver­schie­de­nen kul­tu­rel­len Kon­tex­ten das Kon­zept des Natur­rechts als sol­ches sehr schwie­rig, wenn nicht gar unver­ständ­li­ch… Wenn sich die Evo­lu­ti­on, die Bio­lo­gie und die Neu­ro­wis­sen­schaft mit der tra­di­tio­nel­len Idee des Natur­rech­tes befas­sen, kom­men sie zu dem Schluss, dass es nicht wis­sen­schaft­lich ist.“

    Wenn man dies ernst nimmt und als offi­zi­el­le Stel­lung­nah­me der Kir­che ver­steht, dann ist ver­ständ­lich, war­um die Syn­ode zu Ergeb­nis­sen gekom­men ist, die nicht nur dem Natur­recht, son­dern der zwei­tau­send­jäh­ri­gen Geschich­te der Kir­che und ins­be­son­de­re der Wor­te ihres Grün­ders, unse­res Herrn Jesus Chri­stus wider­spre­chen. Dies bedeu­tet zugleich, dass sol­che Sät­ze alles, was wir in den letz­ten Jahr­zehn­ten bereits erle­ben durf­ten, in den Schat­ten stel­len und das Rom von Fein­den Chri­sti besetzt ist. Denn die­ser Satz bedeu­tet mit ande­ren Wor­ten, dass die Zehn Gebo­te des Alten Testa­ments heu­te kei­ne Bedeu­tung mehr haben, weil sie „nicht wis­sen­schaft­lich“ sind. Die Zehn Gebo­te sind näm­lich nichts ande­res als ein Kurz­fas­sung der grund­sätz­li­che Gebo­te des Naturrechts.
    Das Natur­recht ist kei­ne kirch­li­che Son­der­mo­ral, son­dern die Grund­la­ge der gesam­ten Moral, oder um es mit ande­ren Wor­ten zu sagen: Es gibt kei­ne expli­zit katho­li­sche Moral, zumin­dest nicht in den Grund­la­gen, denn die Kir­che hat sich stets am Natur­recht ori­en­tiert, das älter ist als das Chri­sten­tum und des­sen Grund­li­ni­en und Spu­ren sich in allen Hoch­kul­tu­ren finden.
    Wie weit ent­fernt die Autoren die­ser Sät­ze von ein­fa­chen phi­lo­so­phi­schen Prin­zi­pi­en sind und ins­be­son­de­re von einer scho­la­sti­schen Aus­bil­dung, zeigt das soge­nann­te „Argu­ment“ gegen das Natur­recht. Wenn die­ser Satz „dass es nicht wis­sen­schaft­lich ist“ von einem Szi­en­ti­sten gekom­men wäre, hät­te man nichts ande­res erwar­tet. Aber offen­sicht­lich sit­zen in Rom in ent­schei­den­den Gre­mi­en inzwi­schen sol­che Szi­en­ti­sten, zu denen sicher­lich Herr Kas­per gehört, der von Johan­nes Paul II. zum Kar­di­nal erho­ben wur­de. Szi­en­ti­sten sind der Auf­fas­sung, dass uns allein die Natur­wis­sen­schaf­ten („Evo­lu­ti­on, die Bio­lo­gie und die Neu­ro­wis­sen­schaft“) sagen, was exi­stiert. Wenn uns die­se also mit­tei­len, dass es kein Natur­recht gibt, dann gibt es kein Naturrecht.

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  11. Dan­ke @Arrow: genau so ist es :so wie Sie es sagen und wie ich als klei­ner Katho­lik das auch sehe.
    Eine Mehr­heit hat noch nie die Wahr­heit „gemacht“.

    Auch im Bereich der Poli­tik ist „Demo­kra­tie“ nur eine Tech­nik und abso­lut bzw. ganz und gar nicht ein Beleg für Wahr­heit und bes­se­re Einsicht.

  12. Jesus sagt uns in Matth.7,13: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Ver­der­ben führt, und der Weg dahin ist breit, und vie­le gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal, und nur weni­ge fin­den ihn.“

  13. Nach allem hier Gele­se­nen drängt sich der Ein­druck auf, daß Papst Fran­zis­kus selbst nur eine Papp­fi­gur ist, also mit­nich­ten die Zügel in der Hand hält.
    Und lei­der war das offen­kun­dig von Beginn an der Fall. Sei­ne Wahl war womög­lich ein abge­kar­te­tes „Spiel“ (rich­tig: blu­ti­ger Ernst) wie es doch auch immer mehr bekannt wird. Daß er eigent­lich sogar exkom­mu­ni­ziert gewe­sen sein könn­te, ist abso­lut nicht unmög­lich. Er selbst macht den Ein­druck als sei er irri­tiert. Muß oder kann man des­halb Mit­leid mit ihm haben?

    Also wenn man annimmt, daß Papst Fran­zis­kus nur eine Figur auf dem Schach­brett ist, muß man schau­en, was aktu­ell wirk­lich in der Kir­che pas­siert, wer eigent­lich die trei­ben­den Kräf­te hin­ter all dem sind. Das Gan­ze ist ein Schau­spiel und man könn­te durch­aus dabei schmun­zeln: die Wahr­heit wird auf jeden Fall sie­gen und die­se Ver­hei­ßung ist unum­stöß­lich. Man kann auch an die Fabel vom Hasen und Igel den­ken. Sol­len sie lau­fen, die Kas­pers und Konsorten.

    Für mich als klei­ner Laie heißt es beten und die Schot­ten dicht machen- bis alle Stürm vor­über sind.

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