Die Synode und das ordentliche Lehramt der Kirche – Neo-Modernisten stellen Wahrheit über Lehramt auf den Kopf


Was kann Anspruch auf Unfehlbarkeit erheben, was nicht?
Was kann Anspruch auf Unfehl­bar­keit erhe­ben, was nicht?

von Rober­to de Mattei*

Anzei­ge

(Rom) Wäh­rend die Syn­ode von 2015 sich pro­blem­be­la­den und unvor­her­seh­bar nähert, liegt eine grund­sätz­li­che Fra­ge auf dem Tisch. Wel­che Auto­ri­tät haben kirch­li­che Doku­men­te, die vom ordent­li­chen Lehr­amt eines Pap­stes oder einer Syn­ode her­vor­ge­bracht wer­den können?

Die Pro­gres­si­sten, oder viel­leicht bes­ser Neo-Moder­ni­sten schrei­ben allen Hand­lun­gen des der­zei­ti­gen Pap­stes unfehl­ba­ren Cha­rak­ter zu und eben­so den Ergeb­nis­sen der kom­men­den Syn­ode, wel­che immer es sein mögen. Die­sen Akten, so sagen sie, ist zu gehor­chen, weil – wie im Fal­le des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils – der Papst und die mit ihm ver­bun­de­nen Bischö­fe nicht irren kön­nen. Ande­rer­seits leug­nen die­sel­ben Pro­gres­si­sten den unfehl­ba­ren Cha­rak­ter der Inhal­te der Enzy­kli­ka Hum­a­nae vitae von Paul VI. und behaup­ten, daß die tra­di­tio­nel­le Ehe­mo­ral aktua­li­siert wer­den müs­se, indem sie den „geleb­ten Über­zeu­gun­gen“ jener Katho­li­ken ange­paßt wird, die künst­li­che Ver­hü­tung, künst­li­che Befruch­tung und außer­ehe­li­ches Zusam­men­le­ben praktizieren.

Neo-Modernisten versuchen Glaubenswahrheit über das Lehramt auf den Kopf zu stellen

Im erste­ren Fall schei­nen sie die Unfehl­bar­keit des ordent­li­chen all­ge­mei­nen Lehr­am­tes zu behaup­ten, das sie mit dem Lehr­amt des Pap­stes und der Bischö­fe seit dem Zwei­ten Vati­ca­num gleich­set­zen. Im zwei­ten Fall leug­nen sie hin­ge­gen das wirk­li­che Ver­ständ­nis der Unfehl­bar­keit des ordent­li­chen all­ge­mei­nen Lehr­am­tes, das in der Über­lie­fe­rung der Kir­che zum Aus­druck kommt nach der bekann­ten For­mel von Vin­zenz von Lérins: quod sem­per, quod ubi­que, quod ab omni­bus.

Damit wird offen­kun­dig die Glau­bens­wahr­heit über das kirch­li­che Lehr­amt auf den Kopf gestellt. Die Leh­re der Kir­che besagt näm­lich, daß der Papst, wenn er allei­ne oder in Ein­heit mit den Bischö­fen ex cathe­dra spricht, mit Sicher­heit unfehl­bar ist. Damit eine Ver­laut­ba­rung aber ex cathe­dra erfolgt, müs­sen eini­ge Erfor­der­nis­se gege­ben sein: 1) er muß als Papst und Hir­te der Welt­kir­che spre­chen; 2) das The­ma, zu dem er sich äußert, muß den Glau­ben oder die Sit­ten betref­fen; 3) zur Sache muß er ein fei­er­li­ches und end­gül­ti­ges Urteil aus­spre­chen mit der Absicht, alle Gläu­bi­gen zu verpflichten.

Es ist aller­dings hin­zu­zu­fü­gen, daß sich die Unfehl­bar­keit der Kir­che nicht auf den Aus­nah­me­fall beschränkt, in dem der Papst allein oder in Ein­heit mit den Bischö­fen ex cathe­dra spricht, son­dern auch das ordent­li­che all­ge­mei­ne Lehr­amt umfaßt.

Um die­sen Punkt zu erklä­ren, lohnt es, eine Ver­öf­fent­li­chung von Pater Mar­ce­li­no Zal­ba (1908–2009) über „Die Unfehl­bar­keit des ordent­li­chen all­ge­mei­nen Lehr­am­tes und die Ver­hü­tung“ her­an­zu­zie­hen, die in der Aus­ga­be Janu­ar-März 1979 der Zeit­schrift Reno­va­tio (S. 79–90) von Kar­di­nal Giui­sep­pe Siri erschie­nen ist.

Lehre von Humanae vitae kann Unfehlbarkeitscharakter beanspruchen

Der Autor, einer der sicher­sten Moral­theo­lo­gen sei­ner Zeit, erin­ner­te dar­an, daß zwei ande­re bekann­te ame­ri­ka­ni­sche Theo­lo­gen, John C. Ford und Gerald Kel­ly, 1963, und damit genau fünf Jahr vor der Ver­kün­dung der Enzy­kli­ka Hum­a­nae vitae von Paul VI., den Grad der Gewiß­heit und der Wahr­heit stu­dier­ten, der im theo­lo­gi­schen Bereich der über­lie­fer­ten katho­li­schen Leh­re in Sachen intrin­si­scher und schwer­wie­gen­der Amo­ra­li­tät der Ver­hü­tung zuzu­schrei­ben ist (John C. Ford SJ/​Gerald Kel­ly SJ: Con­tem­pra­ry Moral Theo­lo­gy, Bd. 2: Mar­ria­ge Que­sti­ons, New­man, West­min­ster 1964, S. 263–271). Laut den bei­den Jesui­ten­theo­lo­gen han­del­te es sich dabei um eine Leh­re, die für das Ver­hal­ten der Gläu­bi­gen als nor­ma­tiv bin­dend zu betrach­ten ist. Es wäre in der Tat undenk­bar, daß die vom Hei­li­gen Geist zur Bewah­rung der Leh­re und der Moral des Evan­ge­li­ums unter­stütz­te katho­li­sche Kir­che in zahl­rei­chen Stel­lung­nah­men aus­drück­lich fest­ge­stellt hät­te, daß ver­hü­ten­de Hand­lun­gen eine objek­ti­ve Ver­let­zung des Got­tes­ge­set­zes sind, wenn dem nicht wirk­lich so wäre. Mit einer irri­gen Stel­lung­nah­me wäre die Kir­che Ursa­che für unzäh­li­ge Tod­sün­den gewe­sen und hät­te damit die Ver­hei­ßung des gött­li­chen Bei­stan­des durch Jesus Chri­stus widerlegt.

Einer der bei­den Moral­theo­lo­gen, Pater Ford, ver­tief­te in Zusam­men­ar­beit mit dem Phi­lo­so­phen Ger­main Gri­sez die­ses Pro­blem in einer wei­te­ren Schrift: „Con­tracep­ti­on and the Infal­libi­li­ty of the Ordi­na­ry Magi­steri­um“ (Theo­lo­gi­cal Stu­dies, 39, 1978, S. 258–312). Sie kamen zum Schluß, daß die Leh­re von Hum­a­nae vitae als unfehl­bar ver­kün­det betrach­tet wer­den kann, nicht wegen des for­ma­len Aktes der Ver­kün­di­gung (der weni­ger fei­er­lich und kate­go­risch war als zum Bei­spiel jener von Casti Con­nu­bii von Pius XI.), son­dern weil sie das ordent­li­che all­ge­mei­ne Lehr­amt der Päp­ste und der Bischö­fe des Erd­krei­ses bestä­tig­te. Obwohl nicht an sich unfehl­bar, ist Hum­a­nae vitae unfehl­bar gewor­den, indem sie die Ver­hü­tung ver­ur­teil­te und damit eine immer vom ordent­li­chen all­ge­mei­nen Lehr­amt der Kir­che ver­tre­te­ne Leh­re bekräftigte.

Die Kon­sti­tu­ti­on Dei Fili­us des Ersten Vati­ka­ni­schen Kon­zils leg­te im drit­ten Kapi­tel fest, daß es Wahr­hei­ten geben kann, die mit gött­li­chem und katho­li­schem Glau­ben geglaubt wer­den müs­sen, ohne daß es einen fei­er­li­chen Lehr­ent­scheid braucht, da sie durch Aus­übung des ordent­li­chen all­ge­mei­nen Lehr­am­tes der Kir­che bereits aus­ge­drückt wur­den. Die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen für die Unfehl­bar­keit des ordent­li­chen all­ge­mei­nen Lehr­am­tes sind also, daß es sich um eine Leh­re han­delt, die den Glau­ben oder die Moral betrifft, die in wie­der­hol­ten Erklä­run­gen der Päp­ste und der Bischö­fe mit Auto­ri­tät, unzwei­fel­haft und ver­bind­lich gelehrt wurde.

„Allgemein“ meint absolut in Raum und Zeit

Das Wort all­ge­mein, für uni­ver­sal, ist nicht nur im syn­chro­nen Sinn zu ver­ste­hen, als welt­weit gül­tig, aber auf eine bestimm­te histo­ri­schen Epo­che beschränkt, son­dern im dia­chro­nen Sinn als zeit­lo­ser Kon­ti­nui­tät, um den Kon­sens aus­zu­drücken, der alle Epo­chen der Kir­che umfaßt (Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger: Lehr­amt­li­che Stel­lung­nah­me zur Pro­fes­sio fidei vom 29. Juni 1998, Anmer­kung 17). Im kon­kre­ten Fall der Gebur­ten­re­ge­lung ver­ur­teil­te die Kir­che seit dem 3. Jahr­hun­dert künst­li­che Metho­den. Als Anfang des 20. Jahr­hun­derts die­ses Pro­blem erneut auf­trat, ver­kün­de­ten die Erklä­run­gen der Bischö­fe in Ein­heit mit dem Papst immer die end­gül­ti­ge und ver­bind­li­che Leh­re der Kir­che, daß die künst­li­che Ver­hü­tung eine Tod­sün­de ist. Die aus­drück­li­chen Erklä­run­gen von Pius XI., Pius XII. und aller ihrer Nach­fol­ger bekräf­tig­ten die über­lie­fer­te Leh­re. Paul VI. bestä­tig­te in Hum­a­nae vitae die­se Leh­ren des ordent­li­chen Lehr­am­tes, „die ihre Grund­la­ge im natür­li­chen Sit­ten­ge­setz haben, das durch die gött­li­che Offen­ba­rung erhellt und berei­chert wird“ (Hum­a­nae vitae, 4) und ver­warf die Fol­ge­run­gen des päpst­li­chen Aus­schus­ses, der die­ses Pro­blem stu­diert hat­te, weil sie „von der Ehe­mo­ral, wie sie vom kirch­li­chen Lehr­amt bestimmt und bestän­dig vor­ge­legt wur­de, abwi­chen“ (Hum­a­nae vitae, 6).

Lehre zur künstlichen Verhütung auf künstliche Befruchtung, wilde Ehre und wiederverheiratet Geschiedene übertragbar

Die Posi­ti­on, die Pater Zal­ba, Pater Kel­ly, Pater Ford und Pro­fes­sor Gri­sez zur künst­li­chen Ver­hü­tung erar­bei­tet haben, kann eben­so auf die künst­li­che Befruch­tung, die wil­den Ehen und die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen aus­ge­dehnt wer­den. Auch ohne fei­er­li­che Lehr­ent­schei­de der Kir­che zu die­sen mora­li­schen Pro­ble­men, hat sich das ordent­li­che all­ge­mei­ne Lehr­amt der Kir­che im Lau­fe der Jahr­hun­der­te dazu auf über­ein­stim­men­de, kon­stan­te und ver­bind­li­che Wei­se geäu­ßert: es kann daher als unfehl­bar betrach­tet wer­den. Im Bereich der Moral kann die Pra­xis nie im Wider­spruch mit dem sein, was das all­ge­mei­ne Lehr­amt der Kir­che end­gül­tig fest­ge­legt hat.

Doktrinelle Neuheiten des Zweiten Vaticanums hingegen fehlbar und unverbindlich

Ganz anders lie­gen die Din­gen bezüg­lich der dok­tri­nel­len Neu­hei­ten, die in den Doku­men­ten des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils ent­hal­ten sind. In die­sem Fall fehl­te nicht nur eine Ver­kün­di­gung ex cathe­dra durch den Papst in Ein­heit mit den Bischö­fen, son­dern es fehl­te jeg­li­cher dog­ma­ti­scher Anspruch und jede Absicht, eine Glau­bens- oder Moral­wahr­heit zu defi­nie­ren und von den Gläu­bi­gen eine ver­bind­li­che Zustim­mung zu ver­lan­gen. Unfehl­bar kann in jenen Doku­men­ten nur die eine oder ande­re Pas­sa­ge sein, in denen die immer­wäh­ren­de Leh­re der Kir­che bekräf­tigt wird. Katho­lisch, das heißt uni­ver­sal, ist nicht das, was in einem bestimm­ten Moment „an jedem Ort“ von allen geglaubt wird, wie es auf einem Kon­zil oder einer Syn­ode der Fall sein kann, son­dern das, was schon immer und über­all von allen zwei­fels­frei und wider­spruchs­frei geglaubt wur­de. Die her­me­neu­ti­sche Debat­te über die Neu­hei­ten in den Tex­ten des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, die noch im Gan­ge ist, bestä­tigt deren pro­vi­so­ri­schen und dis­ku­ta­blen Cha­rak­ter, der in kei­ner Wei­se ver­bind­lich ist.

Wie aber kann jemand blin­den und bedin­gungs­lo­sen Gehor­sam für die fehl­ba­ren Neu­hei­ten des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils und der Bischofs­syn­ode über die Fami­lie ein­for­dern, der gleich­zei­tig für sich in Anspruch nimmt, den unfehl­ba­ren Leh­ren des ordent­li­chen all­ge­mei­nen Lehr­am­tes der Kir­che in Sachen Ehe­mo­ral zu widersprechen?

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*Rober­to de Mat­tei, Histo­ri­ker, Vater von fünf Kin­dern, Pro­fes­sor für Neue­re Geschich­te und Geschich­te des Chri­sten­tums an der Euro­päi­schen Uni­ver­si­tät Rom, Vor­sit­zen­der der Stif­tung Lepan­to, Schrift­lei­ter der Monats­zeit­schrift Radi­ci Cri­stia­ne und der Online-Nach­rich­ten­agen­tur Cor­ri­spon­den­za Roma­na, von 2003 bis 2011 stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Natio­na­len For­schungs­rats von Ita­li­en, Autor zahl­rei­cher Bücher, zuletzt erschie­nen: Vicario di Cri­sto. Il pri­ma­to di Pie­tro tra nor­ma­li­tà  ed ecce­zio­ne (Stell­ver­tre­ter Chri­sti. Der Pri­mat des Petrus zwi­schen Nor­ma­li­tät und Aus­nah­me), Vero­na 2013; in deut­scher Über­set­zung zuletzt: Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil – eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschich­te, Rup­picht­eroth 2011; Die Tür­kei in Euro­pa – Gewinn oder Kata­stro­phe?, Grä­fel­fing 2010; Pli­nio Cor­ràªa de Oli­vei­ra – Der Kreuz­rit­ter des 20. Jahr­hun­derts, Wien 2004.

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Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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30 Kommentare

  1. Lie­ber Leser, lie­be Leserin,
    die Angrif­fe und die Into­le­ranz gegen unse­ren katho­li­schen Glau­ben und gegen die katho­li­sche Kir­che in Deutsch­land und Euro­pa haben in den letz­ten Jah­ren ein bedroh­li­ches Aus­maß erreicht.
    • In der Öffent­lich­keit wird unfair und oft het­zend und mit Hass über unse­re Kir­che berichtet.
    • Unbe­que­men Wahr­hei­ten der Kir­che wird mit Feind­se­lig­keit begeg­net, ins­be­son­de­re gegen­über der Fami­li­en- und Sexualmoral.
    • Mit Got­tes­lä­ste­run­gen wer­den die Kir­che, ihre Amts­trä­ger und Sym­bo­le her­ab­ge­setzt und verspottet.
    Unser „Herz-Jesu-Apo­sto­lat“ muss an Teil­neh­mern wach­sen, damit wir uns effek­tiv gegen die­se Angrif­fe ein­set­zen können!
    Das Ziel und die Absich­ten die­ser Attacken sind klar: Die katho­li­sche Kir­che soll ihr Anse­hen ver­lie­ren, aus dem öffent­li­chen Leben ver­drängt wer­den und ihr Ein­fluss so stark redu­ziert wer­den, dass die Bot­schaft Chri­sti kaum noch ver­nehm­bar ist.
    Ich kann nicht län­ger taten­los zuse­hen und neh­me es nicht wei­ter hin, dass die katho­li­sche Kir­che auf die­se aggres­si­ve Art und Wei­se behan­delt wird.
    Des­halb habe ich mich dazu ent­schlos­sen, eine breit­an­ge­leg­te Kam­pa­gne zu begin­nen, um die schwei­gen­de Kir­che in Deutsch­land gegen die­sen Angriff zu mobilisieren:
    Heu­te möch­te ich Sie bit­ten, unse­re Akti­on noch viel grö­ßer und bekann­ter zu machen.
    Bit­te laden Sie Ihre Ver­wand­ten, Freun­de und Bekann­te ein, uns ken­nen­zu­ler­nen und sich an den Inter­net-Initia­ti­ven des „Herz-Jesu-Apo­sto­lats für die Zukunft der Fami­lie“ zu beteiligen:
    Ver­brei­ten Sie bit­te unse­ren Will­kom­mens-For­mu­lar „Für die Ver­tei­di­gung der katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land!“ Klicken Sie bit­te HIER.
    Wir müs­sen wach­sen, um wirk­sam die Angrif­fe auf die katho­li­sche Kir­che in Deutsch­land abweh­ren zu können.
    Die­se Akti­on ist eine umfas­sen­de Initia­ti­ve zur Auf­klä­rung aller Katho­li­ken über den immer stär­ker wer­den­den aggres­si­ven anti­ka­tho­li­schen Hass und eine Mobi­li­sie­rung für einen wirk­sa­men Schutz unse­rer katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land und Europa.
    Der Hei­land selbst hat allen Men­schen anbe­foh­len: „Gehet hin und leh­ret das Evangelium“.
    Genau die­se Mis­si­on will man prak­tisch unmög­lich machen, indem man die Kir­che unun­ter­bro­chen angreift und in der Öffent­lich­keit diskreditiert.
    Bit­te hel­fen Sie mir, eine Star­ke Front zur Abwehr die­ses Angriffs auf unse­re Kir­che auf­zu­bau­en, bit­te neh­men Sie an die­ser wich­ti­gen Initia­ti­ve teil. Klicken Sie bit­te HIER.
    Bit­te laden Sie Ihre Ver­wand­ten, Freun­de und Bekann­te ein, uns ken­nen­zu­ler­nen und sich an den Inter­net-Initia­ti­ven des „Herz-Jesu-Apo­sto­lats für die Zukunft der Fami­lie“ zu beteiligen:
    Ver­brei­ten Sie bit­te unse­ren Will­kom­mens-For­mu­lar “ Für die Ver­tei­di­gung der katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land!“ Klicken Sie bit­te HIER.
    Doch lei­der kom­men die Angrif­fe auf unse­re Kir­che nicht nur von außerhalb.
    wei­ter lesen:

  2. Nein, auch katho­li­sche Krei­se pole­mi­sie­ren und Het­zen lau­fend gegen die Leh­re der Kirche:
    • Die Grup­pe „Wir sind Kir­che“ wet­tert seit Jah­ren gegen die katho­li­sche Ehe- und Fami­li­en­leh­re und bedau­ert eine „kata­stro­pha­le Welt­fer­ne und Unbe­weg­lich­keit der kirch­li­chen Lehre“.
    • Mit­te Dezem­ber 2013 for­der­ten 17 Theo­lo­gie­pro­fes­so­ren ein „Umden­ken der katho­li­schen Kir­che bei Sexu­al­mo­ral und Fami­lie“. Die christ­li­che Moral­ver­kün­di­gung müs­se auch „die vie­len Erschei­nungs­for­men des Sexu­el­len außer­halb der Ehe“ zum The­ma machen.
    • Im Janu­ar 2014 pro­kla­mier­te der Frei­bur­ger Diö­ze­san­ver­band des Bun­des der Deut­schen Katho­li­schen Jugend: „Katho­li­sche Jugend­ver­bän­de sind für die För­de­rung der Akzep­tanz sexu­el­ler Vielfalt“.
    Fol­gen­des wird klar:
    Per­so­nen und Grup­pen, die seit Jah­ren und Jahr­zehn­ten nichts ande­res tun, als gegen die Ehe- und Sexu­al­mo­ral der katho­li­sche Kir­che zu pole­mi­sie­ren, wit­tern nun Mor­gen­luft und las­sen nichts unver­sucht, die katho­li­sche Leh­re in der Öffent­lich­keit zu verdunkeln.
    Ich las­se mich davon nicht ver­wir­ren, denn ich bin über­zeugt: Es gibt eine struk­tu­rel­le schwei­gen­de Mehr­heit von Katho­li­ken in Deutschland.
    Die­se schwei­gen­de Kir­che müs­sen wir erreichen!
    Wir müs­sen die Gläu­bi­gen errei­chen, die sich in der Öffent­lich­keit schüt­zend für Kir­che und katho­li­sches Lehr­amt ein­set­zen wollen.
    Wir müs­sen die Katho­li­ken errei­chen, die sich nicht vor der Welt und dem Teu­fel beu­gen, damit sie sich zu einer ent­schei­den­den Kraft ent­wickeln, die nicht mehr bereit ist, die Attacken auf die Kir­che pas­siv hinzunehmen.
    Des­halb mei­ne Bit­te an Sie:
    Bit­te laden Sie Ihre Ver­wand­ten, Freun­de und Bekann­te ein, uns ken­nen­zu­ler­nen und sich an den Inter­net-Initia­ti­ven des „Herz-Jesu-Apo­sto­lats für die Zukunft der Fami­lie“ zu beteiligen:
    Ver­brei­ten Sie bit­te unse­ren Will­kom­mens-For­mu­lar “ Für die Ver­tei­di­gung der katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land!“ Klicken Sie bit­te HIER.
    Mit herz­li­chen Grüßen,
    in Jesus und Maria
    Paul Her­zog von Oldenburg
    PS: Hel­fen Sie uns bit­te, aktiv gegen die Angrif­fe auf die Kir­che zu werden.
    Hel­fen Sie uns bit­te, grö­ßer zu wer­den, denn nur so kön­nen wir effek­tiv sein.
    Bit­te laden Sie Ihre Ver­wand­ten, Freun­de und Bekann­te ein, uns ken­nen­zu­ler­nen und sich an den Inter­net-Initia­ti­ven des „Herz-Jesu-Apo­sto­lats für die Zukunft der Fami­lie“ zu betei­li­gen: Klicken Sie bit­te HIER
    http://​www​.tfp​-deutsch​land​.de/​k​a​m​p​a​g​n​e​/​c​h​r​i​s​t​e​n​h​a​s​s​_​v​i​r​.​h​tml

      • Ich glau­be, Leser „Jupp“ ist mit sei­ner Durch­laucht nicht identisch.
        Er zitiert den Her­zog von Olden­burg nur.

    • Nun da ich nicht in Deutsch­land woh­ne, wäre es schön, wenn die­se Initia­ti­ve sich zu einer Initia­ti­ve des christ­li­chen Abend­lan­des ent­fal­ten wür­de. Nicht eine Pegi­da, son­dern mit einem X über dem P. Das Schlim­me ist ja die Pro­vo­ka­ti­on, die durch die Hal­tung der Prä­la­ten selbst her­vor­ge­ru­fen wird. Pfar­rer Mar­to­ne von Brig, Bischofs­spre­cher Bis­tum Sit­ten, möch­te ich hier spe­zi­ell erwäh­nen, wenn er sagt: „Mit die­ser Bischofs­syn­ode ist ein Weg begon­nen wor­den, der das wei­ter­füh­ren will, was das zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil schon vor 50 Jah­ren fest­ge­stellt hat, dass die Gesamt­heit der Gläu­bi­gen im Glau­ben nicht irren kann.“ Das ist eine hor­ren­de Lüge. Waren denn die Gesamt­heit der Gläu­bi­gen aus 1950 Jah­ren vor dem Kon­zil weder die Mehr­heit noch Gläu­bi­ge und hat sich sogar die Bibel geirrt, dass die 1287 Sei­ten bis auf die Päss­lich­keit der Rosi­nen so flis­sent­lich ver­schwie­gen wer­den. Dies gleicht der Lüge des Mate­ria­lis­mus, der nicht lügt, in dem was er sagt, son­dern in dem was er ver­schweigt. Nun wir müs­sen für die­sen Papst beten, damit sich an ihm das Chri­stus­wort an Petrus erfüllt: Simon, Simon, der Satan hat ver­langt, euch im Sieb zu schüt­teln wie Wei­zen. Ich habe aber für dich gebe­tet, damit dein Glau­be nicht wankt. Und wenn du dich bekehrt hast, stär­ke dei­ne Brü­der!! (Lk 22,31,32)

      Die Fami­li­en­syn­ode und eine geän­der­te Pasto­ral hilft bei der fort­schrei­ten­den Zer­rüt­tung von Fami­li­en und Ehen wenig. Viel­mehr ist es ein gefun­de­nes und inter­es­san­tes Betä­ti­gungs­feld des Neo-Pasto­ra­len Prie­ster­tums ‑die Auf­locke­rung eines ein­tö­ni­gen Lebens statt des zer­mür­ben­den Gebe­tes der Hei­li­gen, um sich an Fami­li­en­pro­ble­men auf­zu­gei­len, und sich in den Chor der Psy­cho­lo­gen, Psychiater,Ehe- und Fami­li­en­be­ra­ter und Media­to­ren ein­zu­rei­hen und womög­lich selbst noch als Neben­buh­ler an der Zer­rüt­tung von Ehen mit­zu­wir­ken. Wie wür­de sich sonst die Abseg­nung von Sün­den erklä­ren? Nein wir hof­fen auf das „tre­men­dum Myste­ri­um“, wir war­ten auf die Restau­ra­ti­on der hei­li­gen Lit­ur­gie, deren Feh­len die Grund­la­ge des ver­schwie­ge­nen katho­li­schen Elends bildet. 

      Der Hei­li­ge Filip­po Neri sag­te ein­mal mit dem Humor der Hei­li­gen, dass die Theo­lo­gen eigent­lich eine Hypo­thek des chri­sten­tums sei­en, die es zu amor­ti­sie­ren gäl­te. Das ver­wirk­lich­te Chri­sten­tum bedür­fe kei­ner Theo­lo­gen mehr, des­halb wehr­ten sich die Theo­lo­gen so sehr gegen die Ver­wirk­li­chung des Chri­sten­tums. Und Max Thür­kauf ergänzt, „dass wir weni­ger Theo­lo­gen, son­dern viel mehr Prie­ster brau­chen, denen man glaubt, dass sie glauben“.

      • Der Jupp hat den Text ein­fach nur reingesetzt.
        Paul Her­zog von Olden­burg ken­ne ich per­sön­lich nicht.
        Den­ke mal wenn sich jemand für eine gute Sache ein­setzt, soll­te man ihn auch unterstützen.
        gruss, Jupp

      • wir wer­den das Eine tun, ohne das Ande­re zu las­sen. Dies nur in Bezug auf die Pegi­da, denn auch sie ist sehr wichtig.

  3. Man kann wohl zu recht sagen, daß in Bezug auf das Geschil­der­te eine feind­li­che Über­nah­me statt­fand oder immer noch (bis heu­te) statt­fin­det. Man will tat­säch­lich die Kir­che von den Füßen auf den Kopf stellen.
    Kar­di­nä­le wie Kas­per hat­ten offen­kun­dig ihr gan­zes Leben auch nichts ande­res im Sinne.

  4. „Die Pro­gres­si­sten, oder viel­leicht bes­ser Neo-Moder­ni­sten schrei­ben allen Hand­lun­gen des der­zei­ti­gen Pap­stes unfehl­ba­ren Cha­rak­ter zu…“ – welch schwach­sin­ni­ge Behaup­tung! Ich möch­te wis­sen, wer tat­säch­lich damit gemeint ist. Die Unfehl­bar­keit ist klar durch das 1. Vati­ka­num defi­niert. Aus­ge­übt wur­de sie seit­her 2x – bei der Ver­kün­di­gung der bei­den Mariendogmen.
    Das 2. Vati­ka­num lehrt, dass die „Gläu­bi­gen mit einem im Namen Chri­sti vor­ge­tra­ge­nen Spruch über­ein­kom­men müs­sen und ihm mit reli­gi­ös gegrün­de­tem Gehor­sam anhan­gen sol­len“. Kei­ne Rede von Unfehl­bar­keit. Also sind weder die Aus­sa­gen von Hum­a­nae vitae noch die Aus­sa­gen von Papst Fran­zis­kus noch die Aus­sa­gen son­sti­ger Päp­ste wie z.B. Pius X. unfehlbar!
    Wei­ters spricht Lumen gen­ti­um davon, dass die Bischö­fe, wenn sie auf einem Öku­me­ni­schen Kon­zil ver­eint für die gan­ze Kir­che Leh­rer und Rich­ter des Glau­bens und der Sit­ten sind – ver­eint mit dem Nach­fol­ger Petri -, auf unfehl­ba­re Wei­se die Leh­re Chri­sti ver­kün­di­gen. Dies trifft auf jeden Fall für die dog­ma­ti­schen Kon­sti­tu­tio­nen des 2. Vati­ka­nums in ganz kla­rer Wei­se zu.

  5. Hal­lo „Jupp“ vie­len Dank fuer Ihre muti­ge Initiative.
    Ich bete und hof­fe fuer Sie, das es wenig­stens klei­ne Erfol­ge gibt.
    Ich kaemp­fe den Kampf schon seit ca. 35 Jah­ren, aus­ge­hend von der Wie­der Ein­set­zung der Triden­ti­ni­schen Mes­se in der Kir­che gegen den sakri­le­gi­schen NOM.
    Der Wider­stand inner­halb der Kir­che war am groess­ten und infam­sten (Bist. Limburg/​Mainz!!!!)
    Als ich dann den Weg zur FSSPX gefun­den habe, wur­de mir klar, das es nicht nur die hl. Mes­se ist, die am Boden liegt, son­dern uns hier in Deutsch­land, der Glau­ben syste­ma­tisch aus­ge­trie­ben wurde.
    Da uns Papst Franz mit isla­mi­schen Fun­da­men­ta­li­sten gleich­setzt, ist aus der Kir­che mei­ner Mei­nung her­aus, kei­ne Hil­fe zu erwar­ten, nein, ich glau­be viel­mehr, das vie­le Kir­chen­fuer­sten die welt­li­che Demon­ta­ge der Kir­che mit Hoch­ge­nuss sehen.
    Ich kann Ihnen nur raten, kei­nen aus­sichts­lo­sen Kampf zu kaemp­fen, son­dern sich in Rich­tung der FSSPX zu ori­en­tie­ren, dort wird der Glau­be unver­kuerzt ver­kuen­det, ganz nor­mal und ohne Abstriche.
    Man fin­det, wenn auch nur im klei­nen Rah­men Infra­struk­tu­ren vor, wie sie in Dia­spo­ra Gemein­den herrschen.
    Der wah­re Glau­be ist inzwi­schen an die ganz klei­ne Her­de ueber­tra­gen wor­den, sie zu staer­ken MUSS die Auf­ga­be aller ernst­haf­ten Katho­li­ken sein.
    Ich bete fuer Sie und hof­fe das tun, was der Kir­che Jesu Chri­sti hilft.

  6. Aus­zug aus „Grund­riss der Dog­ma­tik“ von Lud­wig Ott, der auch die Aus­sa­gen von di Mat­tei über „Hum­a­nae Vitae“ stützt (+):
    -
    „Das Erste Vati­ka­ni­sche Kon­zil, das die päpst­li­che Unfehl­bar­keit mit dem Kon­zils­de­kret „Pastor Aeter­nus“ 1870 dog­ma­tisch fest­stell­te, defi­niert sie wie folgt:

    „Wenn der römi­sche Bischof „ex cathe­dra“ spricht, dass heisst, wenn er in Aus­übung sei­nes Amtes als Hirt und Leh­rer aller Chri­sten kraft sei­ner höch­sten apo­sto­li­schen Auto­ri­tät ent­schei­det, dass eine Glau­bens- oder Sit­ten­leh­re von der gesam­ten Kir­che fest­zu­hal­ten ist, dann besitzt er mit­tels des ihm im seli­gen Petrus ver­hei­sse­nen jene Unfehl­bar­keit, mit wel­cher der gött­li­che Erlö­ser sei­ne Kir­che bei der Defi­ni­ti­on der Glau­bens- oder Sit­ten­leh­re aus­ge­stat­tet sehen woll­te; und daher sind sol­che Defi­ni­tio­nen Römi­schen Bischofs aus sich, nicht aber auf­grund der Zustim­mung der Kir­che unabänderlich. 

    [Kanon] Wer sich aber – was Gott ver­hü­te – unter­ste­hen soll­te, die­ser Unse­rer Defi­ni­ti­on zu wider­spre­chen: der sei mit dem Ana­the­ma belegt.“

    Zum rech­ten Ver­ständ­nis des Dog­mas ist zu beachten:

    a) Trä­ger der Unfehl­bar­keit ist jeder recht­mä­ssi­ge Papst als Nach­fol­ger des Apo­stel­für­sten Petrus, aber auch nur der Papst, nicht ande­re, denen er einen Teil sei­ner Lehr­au­tori­tät über­trägt, z.B. die römi­schen Kongregationen.

    b) Gegen­stand der Unfehl­bar­keit sind Glau­bens- und Sit­ten­leh­ren, vor allem geof­fen­bar­te, aber auch nicht­ge­of­fen­bar­te, die mit der Offen­ba­rungs­leh­re in einem inne­ren Zusam­men­hang stehen.

    c) Bedin­gung für Unfehl­bar­keit ist, dass der Papst ex cathe­dra spricht. Dazu ist erforderlich: 

    1) dass er als Hirt und Leh­rer aller Gläu­bi­gen mit dem Ein­satz sei­ner höch­sten apo­sto­li­schen Auto­ri­täts­pricht. Wenn er als Pri­vat­theo­lo­ge oder als Bischof sei­ner Diö­ze­se spricht, ist er nicht unfehlbar;
    2)
    +
    dass er die Absicht hat, eine Glau­bens- oder Sit­ten­leh­re end­gu­ül­tig zu ent­schei­den, so dass sie von allen Gläu­bi­gen fest­zu­hal­ten ist.
    +
    Ohne die­se Absicht,
    +
    die aus der For­mu­lie­rung oder aus den Umstän­den deut­lich erkenn­bar sein muss,
    +
    kommt eine Kathe­dra­l­ent­schei­dung nicht zustan­de. Die mei­sten Lehräu­sse­run­gen der Päp­ste in ihren Enzy­kli­ken sind kei­ne Kathedralentscheidungen. “

    Wei­ter aus „Katho­li­sche Dog­ma­tik – Die­kamp, Jüssen“:
    -
    „Wenn der Papst, sei es in eige­ner Per­son, sei es durch ande­re, sei­nes ober­stes Lehr­am­tes wal­tet, ohne „ex cathe­dra“ zu spre­chen, so sind sei­ne Ver­ord­nun­gen oder Ent­schei­dun­gen nicht unfehl­bar und nicht unwi­der­ruf­lich. Das gilt auch von den Dekre­ten der päpst­li­chen Kon­gre­ga­tio­nen. Wenn­gleich eini­ge die­ser Kon­gre­ga­tio­nen im Namen des Pap­stes für die gan­ze Kir­che Ent­schei­dun­gen in Glau­bens­sa­chen tref­fen kön­nen, kommt ihren Beschlüs­sen kei­ne Unfehl­bar­keit zu. Unfehl­bar wer­den sie auch nicht dadurch, dass der Papst sie in for­ma com­mu­ni (all­ge­mei­nen For­mu­lie­rung) oder in for­ma spe­cia­li (beson­de­ren For­mu­lie­rung) bestä­tigt., son­dern nur dann, wenn er sie in einer allen Zwei­fel aus­schlie­ssen­den Wei­se zu einer förm­li­chen Kathe­dra­l­ent­schei­dung erhebt. “
    -

  7. „Die­sen Akten, so sagen sie, ist zu gehor­chen, weil – wie im Fal­le des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils – der Papst und die mit ihm ver­bun­de­nen Bischö­fe nicht irren können.“
    Wie anma­ßend kann man eigent­lich sein.
    Was sind Papst und Bischö­fe? Menschen.
    Kön­nen Men­schen irren? Ja.
    Sind Men­schen grund­sätz­lich makel­los? Nein.
    Frei­lich gibt es eini­ge, weni­ge Men­schen, die makel­los waren. Allen vor­an die hei­li­ge Jung­frau Maria. Grund­sätz­lich gilt dies aber nicht und ich bin über­zeugt davon, dass nur die wenig­sten Päp­ste und Bischö­fe wirk­lich makel­los waren bzw. sind. Ein Mensch bleibt Mensch, auch wenn er die Bischofs­wei­he emp­fängt und zum Papst gewählt wird. Der Gedan­ke, das ein Mensch durch die Papst­wahl zu einem über­ir­di­schem Wesen wird, einem Engel gleich, ist mehr als abwegig.
    Per Mari­am ad Christum.

    • Heißt das, dass sie gegen die Unfehl­bar­keit des Pap­stes sind? 

      Was wür­den Sie gemäss Ihrer Argu­men­ta­ti­on machen, wenn Fran­zis­kus jetzt (was Gott ver­hü­ten möge…) ex cathe­dra ein wei­te­res Dog­ma ver­kün­den wür­de, etwa das von man­chen gewünsch­te über die Cor­re­demptrix Maria???

      • Was bedeu­tet Unfehl­bar­keit? Das ist die grund­sätz­li­che Fra­ge, die man sich zuvor zu stel­len hat. In den Augen der seku­la­ren Welt sind damit alle Hand­lun­gen und Äuße­run­gen des Pap­stes gemeint. In Wirk­lich­keit ist der Papst aber nur dann unfehl­bar, wenn er Ex Cathe­dra spricht. Wann aber darf ein Papst Ex Cathe­dra spre­chen. Die Vor­raus­set­zun­gen dafür sind oben im Text festgehalten:
        „1) er muß als Papst und Hir­te der Welt­kir­che spre­chen; 2) das The­ma, zu dem er sich äußert, muß den Glau­ben oder die Sit­ten betref­fen; 3) zur Sache muß er ein fei­er­li­ches und end­gül­ti­ges Urteil aus­spre­chen mit der Absicht, alle Gläu­bi­gen zu verpflichten.“
        Die Vor­raus­set­zun­gen für eine Unfehl­bar­keit sind genau­ge­nom­men nur die ersten bei­den Punk­te. Der drit­te Punkt kenn­zeich­net, wie die Ver­kün­di­gung einer als unfehl­bar ein­ge­stuf­te Glau­bens­fra­ge zu erfol­gen hat. Der Papst kann also schon ein­mal nicht immer unfehl­bar sein. War­um zum Bei­spiel hat Paul VI am Ende des Kon­zils nicht ein­fach das gesam­te Kon­zil als unfehl­ba­res Dog­ma ein­ge­stuft? Auch ein Erz­bi­schof Levebv­re hät­te das dann anneh­men müs­sen. War­um spricht Herr Berg­o­glio nicht ein­fach das unfehl­ba­re Dog­ma der Ehe­schei­dung und der Zweit­ehe aus? Die Ant­wort ist, dass damit Punkt 1 wider­spro­chen wer­den wür­de. Herr Berg­o­glio wür­de in einem sol­chen Fall nicht als Papst und Hir­te der Welt­kir­che spre­chen, son­dern als Anti­papst der anti­christ­li­chen Welt. Es ist also anzu­mer­ken, dass der Papst nur dann unfehl­bar Spre­chen kann, wenn es nicht im Wider­spruch zur Hei­li­gen Schrift und den bis­her aus­ge­spro­che­nen Dog­men steht. Des­we­gen wur­de auch auf dem VII nichts unfehl­ba­res aus­ge­spro­chen, weil sich die Teil­neh­men­den bewusst waren, dass so man­che Ent­schei­dun­gen nicht mit dem bis­he­ri­gen Glau­ben har­mo­nie­ren kön­nen. Wir kön­nen von Glück sagen, dass dem Papst bei der Unfehl­bar­keit die Hän­de gebun­den sind, denn sonst wür­den noch das Dog­ma von der ein­zi­gen Wahr­heit des NOM und der Falsch­heit des VOM, das Dog­ma der Prie­ste­rin­nen­wei­he, das Dog­ma vom Ende des Zöli­ba­tes und das Dog­ma der Ein­füh­rung der Homo-Ehe ver­kün­det. Tief im Inne­ren wis­sen die nach­kon­zi­lia­ren Päp­ste, dass so man­ches im Wie­der­spruch zum bis­her offen­bar­tem Glau­ben steht. Des­we­gen wur­de ja auch seit der Ver­kün­di­gung der Dog­men der Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis und der leib­li­chen Auf­nah­me Mari­ens in den Him­mel kein wei­te­res Dog­ma verkündet.
        Ich hof­fe, ich konn­te Ihre Fra­ge beantworten.
        Per Mari­am ad Christum.

      • Dies­be­züg­lich besteht wohl kei­ne „Gefahr“ – will hei­ßen. die­ses Dog­ma ver­kün­det er sicher­lich nicht! Wird wohl ein Ande­rer tun…

    • @Markus
      Ihre Defi­ni­ti­on der Unfehl­bar­keit erstaunt, ist sie doch die genaue Wie­der­ga­be der pro­te­stan­tisch anti­kirch­li­chen Position.
      Natuer­lich ist nie­mand unfehl­bar, aber das sagt das Dog­ma auch nicht.
      Zum x‑ten Mal, die Unfehl­bar­keit bedeu­tet nur, das der Papst in Glau­bens- und Sit­ten­fra­gen, so sie denn mit der kath. Leh­re ueber­ein­stim­men, das letz­te Wort hat, eine „Letzt­ent­schei­dungs­voll­macht“ sozusagen.
      Es geht und ging nie­mals um etwas ande­res, wie uns alle Kir­chen­fein­de glau­ben machen wollen.
      Genau­so mit der aller­hei­lig­sten Mut­ter­got­tes, sie bezieht alle Ehren, Wuer­den bis hin zur dog­ma­tisch defi­nier­ten Jung­frau­en­geburt nicht aus sich selbst, son­der ein­zig und allein aus dem Wun­der der Christustraegerschaft.
      Wer die Mut­ter­got­tes anzwei­felt, der zwei­felt also Jesus Chri­stus an und stellt sich auto­ma­tisch ausserhalb.
      Inso­fern ist Papst Franz, egal wie er zb. die Fra­ge des 6. Gebo­tes umdeu­ten wuer­de nie­mals unfehl­bar, son­dern genau anders herum.

      • Geehr­ter Michael,
        genau das habe ich doch geschrie­ben. Es täte Ihnen gut, mal bes­ser zu lesen, bevor Sie ande­re kritisieren.
        Per Mari­am ad Christum.

  8. Wozu ein stän­di­ger „Stell­ver­tre­ter Chri­sti“, wenn man prin­zi­pi­ell – außer in den extrem sel­te­nen ex cathe­dra-Ent­schei­dun­gen – von der Fehl­bar­keit sei­ner Ent­schei­dun­gen aus­ge­hen darf?

    Die mei­sten Kom­men­ta­re ver­brei­ten hier Neo­pro­te­stan­tis­mus aus katho­li­scher Not. 

    Aber las­sen wir doch mal – anstatt uns auf dog­ma­ti­sche Lehr­bü­cher, die wirk­lich unter­ge­ord­net und fehl­bar sind! – zur Abwechs­lung mal das Lehr­amt selbst sprechen:

    Leo XIII.

    „Was nun die Reich­wei­te die­ses Gehor­sams angeht, so soll sich nie­mand ein­re­den, man brau­che den Ober­hir­ten der Kir­che und beson­ders dem Römi­schen Papst nur bezüg­lich jener Glau­bens­leh­ren zu gehor­chen, deren hart­näcki­ge Ver­wer­fung das Ver­ge­hen des Irr­glau­bens aus­macht. Eben­so wenig genügt die auf­rich­ti­ge und feste Zustim­mung zu jenen Leh­ren, die, wenn­gleich von der Kir­che nicht durch fei­er­li­ches Urteil ent­schie­den, doch von ihrem ordent­li­chen und all­ge­mei­nen Lehr­amt als gött­lich offen­bart zu glau­ben vor­ge­stellt wer­den, Wahr­hei­ten, von denen das Vati­ka­ni­sche Kon­zil sagt, man müs­se sie mit „katho­li­schem und gött­li­chem Glau­ben“ fest­hal­ten. Die Chri­sten­pflicht geht wei­ter und for­dert über­dies, dass man sich durch die Auto­ri­tät der Bischö­fe und beson­ders des Apo­sto­li­schen Stuh­les lei­ten las­se. Die Zweck­mä­ßig­keit eines sol­chen Ver­hal­tens ist leicht ein­zu­se­hen. Der Inhalt der gött­li­chen Offen­ba­rung betrifft näm­lich teils Gott, teils den Men­schen selbst und die zu sei­nem ewi­gen Heil not­wen­di­gen Mit­tel. Nun ist es aber, wie oben erklärt, nach gött­li­chem Recht Sache der Kir­che und inner­halb der­sel­ben des Pap­stes, dar­über Vor­schrif­ten zu geben, was uns nach bei­den Bezie­hun­gen hin obliegt, was wir näm­lich zu glau­ben und was wir zu tun haben. Dar­um muss der Auto­ri­tät des Pap­stes auch das Urteil dar­über unter­stellt sein, was die gött­li­che Offen­ba­rung ent­hält, was mit ihr über­ein­stimmt und was ihr wider­spricht. Aus dem­sel­ben Grund muss der Papst kraft sei­ner Auto­ri­tät ent­schei­den, was ehr­bar und was unsitt­lich ist, was wir tun und las­sen müs­sen, um das Heil zu erlan­gen; andern­falls ver­möch­te er weder Got­tes Wort mit Gewiss­heit aus­zu­le­gen, noch die Men­schen mit Sicher­heit auf dem Pfad des Lebens zu füh­ren.“ („Sapi­en­tiae chri­stia­nae“ 1890)

    Im Ergeb­nis heißt das näm­lich: Jeder macht, was er will. Wenn einem Hum­a­nae vitae gera­de rein­läuft, „fin­det man her­aus“, dass das „unfehl­bar“ war (ach ja – jetzt plötz­lich doch? das war doch nicht ex cathe­dra!). Wenn einem F.s Ergüs­se nicht pas­sen, dann erklärt man flugs, dass ja nicht alles, was der Papst sagt, unfehl­bar sei und man ihm auch nicht gehor­chen müsse.

    Die regu­la fidei pro­xi­ma ist immer das, was das Lehr­amt in Fra­gen der Sit­ten und des Glau­bens und des Schrift­ver­ständ­nis­se sak­tu­ell vor­legt, wobei es dem nicht wider­spre­chen darf, was die Vor­gän­ger defi­niert hatten.

    Tut mir Leid – aber hier wird Anar­chie pur gepredigt.
    Wie soll einer, auf den man sich nicht ver­las­sen kann und der eigent­lich auch über­flüs­sig ist, der Stell­ver­tre­ter Chri­sti sein?

    • Ich den­ke man begreift eher was der Papst ist, wenn man klar hat, er ist als Stell­ver­tre­ter Chri­sti sowas wie ein Platz­hal­ter, ein Statthalter.
      Es ist genau nicht Anar­chie pur,. son­dern sehr wei­se ein­ge­rich­tet, dass der Papst nur genau dann unfehl­bar ist, wenn er ex cathe­dra spricht und wenn er das ver­kehrt tut, eben genau nicht mehr Papst ist, wie Mar­kus das gut erklärt hat.

      • Sie haben das den­ke­ri­sche Pro­blem nicht ver­stan­den: es geht nicht drum, ob ein Papst immer fehl­bar oder unfehl­bar ist, son­dern dar­um, dass er als Stell­ver­tre­ter, der dem Herrn ganz und gehor­sam ist (und nur das erlaubt ihm, Stell­ver­tre­ter zu sein – andern­falls ist er es nicht), nicht etwas von sich geben kann, was im Gegen­satz zu Chri­stus steht!

        Ein recht­mä­ßi­ger Papst mag Zeit­be­ding­tes oder Vor­läu­fi­ges sagen – das ist aber des­halb noch nicht „irr­tüm­lich“.

        Es geht um das „Fehl­bar­sein“ im Sin­ne des regel­rech­ten Irrens gegen­über Christus.

        Der Papst ist immer­hin der „Lehr­stuhl der Weis­heit“, also der Hl. Geist lehrt über den Papst die gesam­te Kir­che in „Wahr­heit“. Man nann­te das frü­he mal „cathe­dra sapi­en­tiae“. Dem war die „sedes sapi­en­tiae“ (die Got­tes­mut­ter) zuge­ord­net, deren Geist kei­ner­lei Rei­bung zum Wil­len des Vaters hat. Weil sie dies voll­kom­men ist, steht sie über dem nicht-sünd­lo­sen Papst, ist ihm als „Urbild“ der Kir­che, als „Guss­form“ (Augu­sti­nus) aufs Eng­ste zuge­ord­net. Und so lehrt es auch schon Jesus selbst: er hat dem recht­mä­ßi­gen Papst, der ganz und gar Got­tes Wil­len erfül­len will, den Bei­stand des Hl. Gei­stes, der sich die­se Braut erwählt hat, zugesagt.

        Wenn das alles nicht so sein soll­te (prin­zi­pi­ell), muss man sich die Fra­ge gefal­len las­sen, wozu dann ein Papst über­haupt nötig ist. Um alle 150 Jah­re mal eine ex cathe­dra-Ent­schei­dung zu for­mu­lie­ren, wür­de dann tat­säch­lich ein Kol­le­gi­um genü­gen. es geht aber beim Papst doch vor allem um den Hir­ten, der die Kir­che auf Erden durch die Zei­ten „schifft“.

        Und wie viel Vetrau­en man dem Hl. Geist unter sol­chen Umstän­den über­haupt noch schenkt…

        Es ist wirk­lich erschreckend, dass das auch unter den Kon­ser­va­ti­ven im Prin­zip kei­ner mehr ernst nimmt.
        Im Ergeb­nis fol­gen Sie und die mei­sten (auch de Mat­tei) damit ja der Kri­tik Luthers und sind tra­di­tio­na­li­sti­sche Neo­pro­te­stan­ten, wofür auch ande­re ideo­lo­gi­sche Indi­zi­en sprechen…

      • Tra­di­tio­na­li­sti­sche Neo­pro­te­stan­tin sind in erster Linie SIE, wie man seit Mona­ten an ihren bibli­zi­sti­schen Begrün­dun­gen fest­stel­len muss.

      • Geehr­te Frau Zeitschnur,
        Ihr Kom­men­tar hört sich so an, als ob vom Papst grund­sätz­lich nichts fal­sches von sich geben kann. Sie selbst spa­ren aber nicht an Kri­tik an allen nach­kon­zi­lia­ren Päp­sten, teil­wei­se auch, wenn ich mich recht ent­sin­ne, an den vor­kon­zi­lia­ren. Ist nun bei­spiels­wei­se der Korankuss, den der Papst und damit der „Lehr­stuhl der Weis­heit“ getä­tigt wur­de, rich­tig oder falsch?
        Ande­rer­seits schrei­ben Sie, dass der Papst „als Stell­ver­tre­ter, der dem Herrn ganz und gehor­sam ist (und nur das erlaubt ihm, Stell­ver­tre­ter zu sein – andern­falls ist er es nicht).“ Inter­pre­tie­re ich die­se Aus­sa­ge rich­tig, dass der Papst, wenn er ein wah­rer Papst ist, nur rich­ti­ges von sich geben kann, und anson­sten, wenn er Irr­leh­ren ver­brei­tet, kein wah­rer Papst ist? Ist nun also der Stuhl Petri seit gerau­mer Zeit vakant, weil die Bischö­fe, die offi­zi­ell das Amt des Pap­stes inne haben, Chri­stus unge­hor­sam sind und damit eigent­lich kei­ne Päp­ste sind? Ich muss zuge­ben, dass mich das gan­ze etwas verwirrt.
        Es gilt also: Ist der Papst Chri­stus gehor­sam, so ist er recht­mä­ßi­ger Papst und kann nichts fal­sches leh­ren. Ist der Papst Chri­stus unge­hor­sam, dann ist er kein Papst.
        Ist man jetzt dazu ver­pflich­tet, dem Papst immer zu gehor­chen, auch wenn er Irr­leh­ren ver­brei­tet und ist man, wenn man sich dem Papst wider­setzt, wie sie schrei­ben ein „tra­di­tio­na­li­sti­scher Neo­pro­te­stant“? Oder ist man als Katho­lik ver­pflich­tet, sich den Irr­leh­ren eines Pap­stes zu wider­set­zen, wenn man die Irr­leh­ren ein­deu­tig erkennt? Vie­le ein­fa­che Katho­li­ken wür­den Irr­leh­ren nicht erken­nen, vor allem, wenn die­se gut ver­packt sind. Die­je­ni­gen Katho­li­ken aber, die die Irr­leh­ren erken­nen, sol­len sie gehor­chen oder sich wider­set­zen. Oder soll­te man sich viel­leicht sogar mit ande­ren recht­gläu­bi­gen Katho­li­ken zusam­men­tun und bei­spiels­wei­se öffent­lich für die Abset­zung des fal­schen Pap­stes, des Stuhl­be­set­zers, beten, viel­leicht sogar auf dem Peters­platz, oder sind dies dann auch „tra­di­tio­na­li­sti­sche Neo­pro­te­stan­ten“? Ich muss zuge­ben, dass ich frü­her auch zu denen gehör­te, die blin­de Begei­ste­rung für den Papst zeig­ten, aber dass ist vor­bei, denn Herr Berg­o­glio macht es mir unmöglich.
        Was kann man tun, wer­te Frau Zeit­schnur, was raten sie mir, was raten sie den ande­ren Kom­men­tie­ren­den, was raten Sie all­ge­mein jedem Katholiken?
        Per Mari­am ad Christum.

      • Irren gegen Chri­stus bedeu­tet doch sün­di­gen, und dass Päp­ste gesün­digt haben, dass kann man wohl nicht abstreiten.
        Z.B Alex­an­der VI und ande­re Päp­ste mit Gelieb­ten, auch z.B Urban VI wegen des Anord­nung grau­sa­mer Fol­ter ihm nicht geneh­mer Kar­di­nä­le, so z. B Cal­lix­tus II wegen finan­zi­el­ler Betrü­ge­rei­en und wohl noch eini­ge ande­re, von denen ich nichts weiß.
        Luthers Feh­ler war der, dass er das vor­der­grün­di­ge, also die mora­li­sche Lax­heit und das über­stei­ger­te Inter­es­se für die Kunst der Päp­ste sei­ner Zeit gese­hen hat, es wohl auch über­in­ter­pre­tiert hat, aber nicht dahin­ter gestie­gen ist.
        Die Kir­che hat die letz­ten 2000 Jah­re über­stan­den nicht weil die Päp­ste so gut waren, son­dern, weil Chri­stus trotz oder wegen der bekannn­ten und unbe­kann­ten Feh­ler sei­ner Leu­te, sei­ner Ver­hei­ßung treu geblie­ben ist.
        In der Kir­che voll­zieht sich das glei­che Geheim­nis dass zwi­schen Gott und Isra­el ist.
        Ich behaup­te es ist streng zu unter­schei­den zwi­schen Amt und Inhaber.
        Wenn sie so wol­len ist der Papst nichts anders, wie ein Man­tel, den Chri­stus auch sei­nen Platz gelegt hat, bis er wie­der kommt.
        Es braucht aber den Statt­hal­ter, den Papst, damit die Sakra­men­te in Erwar­tung des Herrn in rech­ter Wei­se, so wie Chri­stus es ange­ord­net hat, gespen­det werden.
        Um es anders zu for­mu­lie­ren ich weiß auch nicht was Chri­stus sich gedacht, hat, als er die Kir­che so hat wer­den las­sen, dass ein Jor­ge Berg­o­glio Papst wer­den konn­te, aber ich ver­traue dar­auf, dass Chri­stus weiß was er tut.
        Das bedeu­tet nicht alles und jedes gut zu fin­den, was der aktu­el­le Papst und ver­gan­ge­ne Päp­ste getan haben, aber wenn Chri­stus kommt, wird er nach dem Schiff suchen und nicht nach denen, die ins Was­ser gesprun­gen sind, weil ihnen der KUrs nicht passte.

      • @ besorg­ter christ

        Alex­an­der VI. hat pri­vat gesün­digt, sei­ne Sün­de aber nicht zur all­ge­mei­nen Norm erho­ben oder leh­rend vor­ge­tra­gen. Er ist einer die­ser Päp­ste, die im Prin­zip als Lehr­amt nahe­zu unhör­bar warn, aber ande­rer­seits auch kei­ne Irr­tü­mer ver­brei­tet haben.

        Lehr­amt heißt nicht: Die Regen­bo­gen­pres­se beob­ach­tet das päpst­li­che Schlaf­zim­mer und alle rich­ten sich nach des­sen Lot­ter­le­ben. Lehr­amt heißt: der Papst lehrt in Fra­gen des Glau­bens und der Sit­ten und jeder Katho­lik muss ihm gehorchen.

        Lehrt er aller­dings die Kir­che kras­se Irr­tü­mer, die wirk­lich unüber­seh­bar im Wider­spruch zu jeder Glau­bens­re­gel ste­hen, dann kann man einen sol­chen mann nicht als Papst aner­ken­nen. Ent­we­der oder.
        Aber einen Papst aner­ken­nen, den man für einen Irr­leh­rer und Zer­stö­rer hält – das ist absurd, weil man damit ja behaup­tet, Chri­stus habe einen Anti­chri­sten etabliert.

        Ob Päp­ste per­sön­lich sün­di­gen ist kate­go­ri­al etwas ande­res als die Fra­ge danach, ob die Irr­tü­mer gegen Chri­stus ver­brei­ten können.

      • @ Mar­kus

        Rich­tig: ein Mann, der auf dem Stuhl Petri sitzt und Irr­leh­ren ver­brei­tet, kann nicht der Papst sein.
        Oder wie wol­len Sie sonst den zuge­sag­ten Bei­stand des Hl. Gei­stes inter­pre­tie­ren? Steht der Hl Geist man­chen Päp­sten dann nicht bei? Und war­um nicht ihnen, ande­ren aber schon?

        Das ergibt doch kei­nen Sinn – ich behaup­te ja nicht, dass Päp­ste sünd­los sind (wie das @ besorg­ter christ immer wie­der durch­ein­an­der wirft!) und nicht im Vor­läu­fi­gen stecken­blei­ben kön­nen – aber wenn er aus­drück­lich unter Bezug­nah­me auf sei­ne Auto­ri­tät lehrt, dann kann ich das nicht anneh­men, ohne mich in eine Schi­zo­phre­nie zu verstricken.

        Es geht nicht dar­um, dass alles aus Papsts Mund „Got­tes Wort“ ist, son­dern dar­um, dass es in Stell­ver­tre­tung Chri­sti um der Gläu­bi­gen wil­len die­sel­ben nicht heil­los ver­wir­ren darf.

        Das tut es aber seit 1958!

        Bevor ich glau­be, dass der Herr uns seit 56 Jah­ren ver­wir­ren will (da müss­te ich Gott eines sata­ni­schen Wer­kes bezich­ti­gen, und das lässt mir das Blut gefrie­ren, das wer­de ich nie­mals bewusst oder absicht­lich impli­zit oder expli­zit behaup­ten und Gott möge mich davor bewah­ren, es unbe­ab­sich­tigt zu tun!), neh­me ich lie­ber das an, was logisch und nahe­lie­gend ist: dass die­se Her­ren seit­her kei­ne ech­ten Päp­ste sind, son­dern Irr­leh­rer, die den Stuhl Petri besetzt halten.

      • also der aktu­el­le Papst, der uns alle so nervt, der lehrt aber defi­ni­tiv nichts.
        All die­se päpst­li­chen Per­len und Gestern und Reden udn Ernen­nun­gen udn Tele­fo­na­te, die so auf uns kom­men sind defi­ni­tiv nicht „Aus­übung des Lehramtes“.

  9. Ich mei­ne, man muß den Papst als Papst for­mell aner­ken­nen. Das bedeu­tet nicht, sich inner­lich mit ihm zu soli­da­ri­sie­ren @zeitschnur. Die for­ma­le Aner­ken­nung ist gera­de doch auch die Vor­aus­set­zung auch für Kritik.
    Wenn das nicht so wäre, daß man zumin­dest den Papst mit den Lip­pen aner­ken­nen wür­de, wäre das Papst­amt an und für sich beschä­digt- auch für den Nach­fol­ger beschädigt.

    Man kann sich sei­ne Vor­ge­setz­ten, egal wo, nicht aus­su­chen und muß sie akzep­tie­ren. Man muß ja auch den Staat und sei­ne Geset­ze akzep­tie­ren, die Geset­ze in einerm Betrieb oder einer Fir­ma usw. Man muß auch die ober­sten Per­so­nen im Staat aner­ken­nen als ober­ste Reprä­sen­tan­ten und Ver­kör­pe­run­gen der Gemein­schaft, obwohl man ihre Poli­tik weit­hin ableh­nen mag. Der hl. Pau­lus schreibt klar im Römer­brief, die staat­li­chen Gewal­ten und Auto­ri­tä­ten als von Gott ein­ge­setzt anzuerkennen.

    Beim Papst ist das nicht ganz so. Aber den­noch muß ich mei­nen Orts­pfar­rer, Bischof und auch den Papst als sol­chen akzep­tie­ren, ob‚s paßt oder nicht.

    • Immer wie­der sehr dif­fe­ren­ziert. 100%ige Zustimmung.
      So gül­tig gewählt. Für die Gegen­be­haup­tung bedarf es stich­fe­ster Bewei­se. Wenn die­se eines Tages auf dem Tisch lie­gen und alle Rest­zwei­fel und Beden­ken bis ins letz­te geprüft und besei­tigt sind, dann kön­nen Sie sich sicher sein, dass eine Per­son furcht­los nach Rom schreitet…

  10. Lie­ber @Franzel,
    Sie schrei­ben: /​/​ Ich mei­ne, man muß den Papst als Papst for­mell anerkennen. //
    Ich fra­ge, was, wenn der Papst Papst ist, sei­ne ihm ein­ge­präg­te Auto­ri­tät aber nicht aus­üben will? Wel­che Kon­se­quen­zen hat das also bezüg­lich der Lehr­ge­walt, wenn der Vor­ge­setz­te kein Vor­ge­setz­ter mehr sein will?

    Wie steht es eigent­lich vor die­sem Hin­ter­grund um die Tia­ra: Wenn die Tia­ra mehr ist als ein Sym­bol, dann wird das von @zeitschnur genann­te ent­schei­den­de Datum 1958 viel­leicht doch erst mit 1963/​64 relevant.

    Vgl. Wiki­pe­dia http://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​T​i​ara :
    /​/​ „Die Über­ga­be­for­mel bei der Krö­nung mit der Tia­ra ent­stand nach 1560. Sie lau­tet übersetzt:
    „Emp­fan­ge die drei­fa­che Kro­ne und ver­giss nie, dass Du Vater der Für­sten und Köni­ge bist, das Haupt der Welt und der Statt­hal­ter Jesu Chri­sti, â€¦ “
    […] Seit dem Ende des Kir­chen­staa­tes 1870 bestand eine zuneh­men­de Unsi­cher­heit über die rich­ti­ge Zuord­nung der Tia­ra. Die Papst­kro­ne hat­te kei­ne lit­ur­gi­sche und kei­ne eigent­lich theo­lo­gi­sche Bedeu­tung, son­dern dien­te als Sym­bol der Unter­schei­dung des Papst­tums von den geist­li­chen und welt­li­chen Für­sten sowie ins­be­son­de­re der bean­spruch­ten Über­ord­nung der geist­li­chen Gewalt über die welt­li­che durch die Anbrin­gung der drei Kronen.

    Papst Paul VI. war 1963 der letz­te Papst, der sich tra­di­tio­nell mit der Tia­ra zum Papst krö­nen ließ, ver­schenk­te sei­ne modern gestal­te­te Tia­ra (Desi­gner Vale­rio Vigo­rel­li), ein Geschenk sei­ner Diö­ze­se Mai­land zu sei­ner Papst­krö­nung, bereits im Novem­ber 1964 wäh­rend des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils zugun­sten armer Men­schen in sozia­len Brenn­punk­ten der Stadt Rom. Die­se bis­lang letz­te getra­ge­ne Tia­ra wird in der Basi­li­ca of the Natio­nal Shri­ne of the Imma­cu­la­te Con­cep­ti­on von Washing­ton, D.C. auf­be­wahrt, als Dank an US-ame­ri­ka­ni­sche Katho­li­ken für ihre Wohl­tä­tig­keit in der Drit­ten Welt.“ //

    Und hier wird’s interessant:
    /​/​ Die bei­den Nach­fol­ger Johan­nes Paul I. und Johan­nes Paul II. lie­ßen sich zwar nicht mehr mit der Tia­ra krö­nen, führ­ten sie aber wei­ter­hin im Wap­pen. Erst Bene­dikt XVI. ersetz­te – unter dem Ein­fluss des kirch­li­chen Heral­di­kers Andrea Cor­de­ro Lan­za di Mon­te­ze­mo­lo – auch im per­sön­li­chen Papst­wap­pen die Tia­ra durch eine ein­fa­che Mitra mit drei gol­de­nen Querstreifen.“ //
    Die Frei­mau­rer fast am Ziel?

    Viel­leicht weist die Pro­phe­tie von Fati­ma: „In Por­tu­gal wird man stets das Dog­ma des Glau­bens bewah­ren …“ auch dar­auf, dass neben dem römi­schen Papst auch das Patri­ar­chat von Lis­sa­bon seit dem 18. Jahr­hun­dert die Tia­ra im Wap­pen führt! (sie­he dto. Wikipedia)

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