Die Wiederaufrichtung der Kirche erfolgt durch die Liturgie


Plan für die Neugestaltung des Altarraums
Plan für die Neu­ge­stal­tung des Altarraums

(New York) Die Kir­che, die neu auf­blüht, führt buch­stäb­lich über die Restau­ra­ti­on. Im US-Bun­des­staat Geor­gia, Erz­diö­ze­se Atlan­ta wird eine katho­li­sche Kir­che restau­riert, indem das Pres­by­te­ri­um und der Altar katho­lisch wie­der­her­ge­stellt, eben restau­riert werden.

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Die katho­li­sche Kir­che in den USA wur­de wie weit­ge­hend im gesam­ten Westen nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil in einer heu­te kaum mehr ansatz­wei­se ver­ständ­li­chen Eupho­rie von einem Sturm lit­ur­gi­scher Miß­bräu­che ver­wü­stet. Die Fol­ge war ein rapi­der Ver­fall des Kle­rus, mehr noch der Orden und der christ­li­chen Pra­xis der Gläu­bi­gen. Die Fol­ge in der näch­sten Gene­ra­ti­on ist nur mehr eine lose Bin­dung an den christ­li­chen Glau­ben und die Kir­che, die vor allem als Dienst­lei­ster auf einem poten­ti­el­len Markt der Mög­lich­kei­ten und Reli­gio­nen wahr­ge­nom­men wird. Der näch­ste Schritt ist kon­se­quen­ter­wei­se die Gott­lo­sig­keit, selbst wenn nomi­nell viel­leicht ein kon­fu­ser „Gott­glau­be“ ange­ge­ben wird. Der Zusam­men­bruch erfolg­te im Namen des Kon­zils, ob zu recht oder zu unrecht, was für sich bereits Aus­sa­ge­kraft hat.

Zwangsjubel über Zweites Vatikanum verhindert Ursachenforschung zur Kirchenkrise

Eine wei­te­re Fol­ge war die Eiter­beu­le sexu­el­ler Ver­ge­hen, von Über­tre­tun­gen, Bruch von Gelüb­den und Ver­spre­chen, Miß­brauch, die vor eini­gen Jah­ren auf­brach, aber noch nicht über­all die not­wen­di­ge rei­ni­gen­de Wir­kung erzielt hat, wie jüng­ste Bei­spie­le in Flan­dern belegen.

Das Zwei­te Vati­ka­num, mehr noch der „Kon­zils­geist“ und die Nach­kon­zils­zeit wer­den inner­kirch­lich tabui­siert. Jede kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung wird bekämpft und mar­gi­na­li­siert. Das ver­hin­dert bis zum heu­ti­gen Tag die Ursa­chen­for­schung, war­um selbst in katho­li­schen Gegen­den, in denen die Kir­che bis zum Kon­zil kraft­voll war, ein radi­ka­ler Zusam­men­bruch erfol­gen konn­te. Papst Bene­dikt XVI. wag­te bis­her als ein­zi­ger eine Zwi­schen­pha­se anzu­sto­ßen. Das Auf­se­hen, das sei­ne Weih­nachts­an­spra­che an die Römi­sche Kurie 2005 aus­lö­ste, zeig­te, wel­ches Poten­ti­al und wel­che Spreng­kraft im Rüt­teln am ein­zig real­exi­stie­ren­den Tabu der Katho­li­schen Kir­che liegt.

Es erklärt viel­leicht einen Teil des Zögerns, mit dem Bene­dikt XVI. die ange­sto­ße­ne Dis­kus­si­on vor­an­trug und mit sei­ner letz­ten gro­ßen Anspra­che vor dem römi­schen Kle­rus in einer die Trag­wei­te eher mini­mie­ren­den Wei­se aus­klin­gen ließ, indem er – zumin­dest bei schnel­ler Lek­tü­re – den Medi­en die maß­geb­li­che Schuld zuschrieb. Ein miß­ver­ständ­li­ches und ein miß­ver­stan­de­nes Kon­zil sind nicht dasselbe.

Anklänge einer kirchlichen Restauration aus den USA

Der Altarraum vor den Umbauarbeiten
Der Altar­raum vor den Umbauarbeiten

Aus den USA, um bei die­sem Bei­spiel zu blei­ben, drin­gen in jün­ge­rer Zeit Anklän­ge einer kirch­li­chen Erneue­rung über den Gro­ßen Teich (sie­he auch den Bericht Zele­bra­ti­on ad ori­en­tem im Advent) Sie mögen in Euro­pa nur schwach zu hören sein, den­noch gibt es sie. Eine „Restau­ra­ti­on“ der Kir­che, eine Wie­der­be­le­bung, die selbst „ruch­lo­se Manö­ver“ (Tra­di­tio catho­li­ca) nicht auf­hal­ten können.

Posi­ti­ve Bei­spie­le ver­die­nen Auf­merk­sam­keit und die Prü­fung, ob sie, direkt oder abge­wan­delt, Hand­lungs­an­lei­tun­gen auch für ande­re sein kön­nen. So geht die Rede von „ver­dienst­vol­len Lek­tio­nen der ame­ri­ka­ni­schen Kir­che“ vor allem im Bereich der Lit­ur­gie. Grund ist eine neue, jün­ge­re Gene­ra­ti­on von Prie­stern und Ordensleuten.

In der Hei­li­gen Lit­ur­gie liegt die eigent­li­che Kraft ver­bor­gen, die Kir­che zu „restau­rie­ren“ und wie­der­auf­blü­hen zu las­sen. Der Hei­li­ge Franz von Assi­si bekam den gött­li­chen Auf­trag, die Kir­che wie­der­auf­zu­rich­ten, die in „Rui­nen“ lag. Der Auf­bau der Kir­che von San Dami­a­no und wei­te­ren Kir­chen sind kein Selbst­zweck, son­dern wei­sen auf die Hei­li­ge Lit­ur­gie hin, der die Kir­chen die­nen. Durch die Lit­ur­gie wird die Kir­che wie­der­auf­ge­rich­tet. Das Bei­spiel des gro­ßen mit­tel­al­ter­li­chen Hei­li­gen ist um so anschau­li­cher, weil er selbst gera­de kein Prie­ster war.

Wiederaufbau der Kirche führt über die Heilige Liturgie

So führt die Restau­rie­rung der in Rui­nen lie­gen­den Kir­che auch heu­te über die Wie­der­her­stel­lung des ursprüng­li­chen und immer­gül­ti­gen Glan­zes der Hei­li­gen Lit­ur­gie, die nur durch die Wie­der­her­stel­lung des Prie­ster­tums mög­lich ist: des Prie­sters in sei­ner Funk­ti­on als alter Chri­stus, der zur Hei­li­gung der Gläu­bi­gen beru­fen ist und wirkt.

Die Hei­li­ge Lit­ur­gie för­dert das lang­sa­me und mühe­vol­le Wie­der­auf­rich­ten, bes­ser gesag­te, das stän­di­ge Bau­en an der Civi­tas Dei und der christ­li­chen Gesell­schaft. Die Welt hat so gro­ßen Bedarf danach. Ein Bedarf, der um so grö­ßer wird, je wei­ter sich die Staa­ten, die Gesell­schaf­ten, die Men­schen von der Kir­che entfernen.

In der Hei­li­gen Lit­ur­gie kann der Prie­ster, und durch ihn alle Gläu­bi­gen, „erfah­ren, daß Jesus Chri­stus der ein­zi­ge Herr des Kos­mos und der Geschich­te ist, ohne den jedes mensch­li­che Kon­strukt sich in Nichts auf­zu­lö­sen droht“, so Papst Bene­dikt XVI. in sei­ner Anspra­che bei der Ersten Ves­per des Ersten Advent­sonn­tags am 1. Dezem­ber 2012.

Wiederherstellung des Altarraums in Conyers (Georgia)

Neugestalterer Altarraum (Arbeiten noch nicht abgeschlossen)
Neu­ge­stal­te­rer Altar­raum (Arbei­ten noch nicht abgeschlossen)

Die ame­ri­ka­ni­schen Inter­net­sei­te New Lit­ur­gi­cal Move­ment (NLM) berich­te­te am Ran­de einer Mel­dung über Kir­chen­mu­sik, von der Neu­ge­stal­tung des Altar­rau­mes der nach­kon­zi­li­ar umge­bau­ten Pfarr­kir­che St. Pius X. in der Stadt Cony­ers im Bun­des­staat Geor­gia. Die Pfar­rei gehört zur Erz­diö­ze­se Atlan­ta. Die von NLM ver­öf­fent­lich­ten Bil­der zei­gen den Unter­schied zwi­schen dem Zustand vor und nach dem Umbau. Wobei das Davor das Danach und das Danach eigent­lich das Davor ist, denn die Neu­ge­stal­tung ist die Wie­der­her­stel­lung des ursprüng­li­chen lit­ur­gi­schen Zustan­des vor der Lit­ur­gie­re­form. Restau­ra­ti­on meint damit kein Zurück, das es in Zeit und Raum nie geben kann, son­dern im Heu­te eine auf das Mor­gen aus­ge­rich­te­te Über­win­dung einer Fehl­ent­wick­lung von gestern.

Die Umbau­ar­bei­ten sind noch im Gan­ge, doch ist das Ergeb­nis schon erkenn­bar. Eine der restau­ra­ti­ven Ver­bes­se­run­gen: Der aus­ge­la­ger­te, „mar­gi­na­li­sier­te“ Taber­na­kel wur­de wie­der in den Mit­tel­punkt gerückt.

Ein hilfreicher Seitenblick

Da der kla­re Blick auf das Eige­ne oft ver­stellt ist, soll ein Blick auf die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che eine Hil­fe sein, um zu ver­ste­hen, mit wel­cher Hart­näckig­keit das Böse gegen die Hei­li­ge Lit­ur­gie wütet. Auch in Ruß­land woll­ten nach der bol­sche­wi­sti­schen Okto­ber­re­vo­lu­ti­on die neu­en Sowjet­herr­scher unter Sichel und Ham­mer und Rotem Stern lit­ur­gi­sche „Refor­men“ ein­füh­ren. Die eisi­ge Käl­te des Athe­is­mus soll­te auch die Kir­chen erfül­len und unbe­wohn­bar machen.

Als das mar­xi­sti­schen System zusam­men­brach, erfolg­te die Wie­der­auf­rich­tung der ortho­do­xen Kir­che nicht durch die „refor­mier­te“ Lit­ur­gie, son­dern durch die vor­re­vo­lu­tio­nä­re gött­li­che Lit­ur­gie mit ihren Iko­nen, Iko­no­sta­sen, dem Weih­rauch, den hei­li­gen Gesän­gen der Tradition.

Das Bei­spiel Cony­ers in den USA wider­legt die ver­spä­te­ten, kuri­al ver­ord­ne­ten Umbau­ten der weni­gen Altar­räu­me, wie in der Wall­fahrts­kir­che von Wigratz­bad, hin­ter dem selbst Wohl­mei­nend­ste einen bösen Akt ver­mu­ten müs­sen, und der im deut­schen Sprach­raum kir­chen­steu­er­fi­nan­zier­ten Ent­lee­rung des Altar­raums. Wur­de im ersten Schritt der Lit­ur­gie­re­form der eigent­li­che Altar mar­gi­na­li­siert, indem er durch den  „Volks­al­tar“ ersetzt wur­de, wird in einem zwei­ten Schritt der Altar­raum an sich mar­gi­na­li­siert, indem der „Volks­al­tar“ ins Kir­chen­schiff hin­ein­ge­scho­ben wird (sie­he die Augu­sti­ner­kir­che von Würz­burg und die Wall­fahrts­kir­che am Sonn­tag­berg). Eine Ent­wick­lung, die sinn­bild­lich die Ent­sa­kra­li­sie­rung der Lit­ur­gie zum Aus­druck bringt, letzt­lich einer Lit­ur­gie ohne Gott.

„Wir wis­sen nicht, auf wel­che Wei­se Gott als gerech­ter und barm­her­zi­ger Rich­ter unse­re hei­li­ge Mut­ter Kir­che wie­der­auf­rich­ten wird. Eines wis­sen wir jedoch genau: Die wie­der­auf­ge­rich­te­te Kir­che wird nicht die der anthro­po­zen­tri­schen Lit­ur­gie­re­form sein, son­dern wie in Ruß­land der über­lie­fer­ten, gott­zu­wand­ten, nach Osten, auf das Kreuz und den Taber­na­kel aus­ge­rich­te­ten Lit­ur­gie“, so Tra­di­tio Catho­li­ca, über das Bei­spiel Atlan­ta, als „Vor­bild und Hoffnungszeichen“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: New Lit­ur­gi­cal Movement

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13 Kommentare

  1. Ein guter Weg.
    Denn die Moder­ni­sie­rung der Lit­ur­gie hat das wich­tig­ste Pfund der katho­li­schen Kir­che getrof­fen, die Fei­er­lich­keit! Auch war das myste­riö­se der Mess­spra­che Latein ist für vie­le ein gutes Ritu­al. Es ver­band die Kir­chen mit dem Vati­kan. Dazu gab es vor allem im Rhein­land die beson­de­re Art zu Sin­gen. Heu­te wer­den gera­de die Lie­der die frü­her die Kir­chen zum schwin­gen brach­ten unter­drückt. Erst 3. oder 4. Stro­phe wird gesungen.
    Mein Vater (Bäcker) ist in einer Gemein­de Kund­schaft gefah­ren, die immer etwas in Oppo­si­ti­on zur Kir­che stand. Da haben sich eini­ge Frau­en beschwert, dass Sonn­tags zur Mes­se nur des­halb die besten Klei­dungs­stücke ange­zo­gen wur­den um damit anzu­ge­ben! Dar­auf mein Vater: Freu­en Sie sich doch, dann kom­men Sie wenig­stens ein­mal in der Woche dazu sich Fein zu machen. Es gab damals auch noch die Stamm­plät­ze mit Namen in der Kir­che. Die Frau­en hat­ten wel­che in der 7. Bank, doch die Män­ner den Stamm­platz auf der Empo­re. Dort hat­te man eine gute Über­sicht. Des­halb gab es auch manch lusti­ge Geschich­ten. Ein­mal hat­ten mei­ne Tan­te und die Haus­häl­te­rin vom Pastor die glei­chen Hüte an. Da gab es dann wirk­lich 2 Frau­en die kei­ne Andacht hatten.Aber auch das ist Menschlich.
    Bei mir haben sich die Frau­en dar­über beschwert das ich als Mess­die­ner immer zu spät kam. Dabei wur­de ich meist dann geru­fen, selbst als ich die Leh­re schon aus hat­te, wenn ein ande­rer nicht gekom­men war. Das ist auch ein Pro­blem das mein Vater schon hat­te. Ich erin­ne­re mich an ein Buch „die Laus­bu­ben des lie­ben Got­tes!“ beim Lesen kam mir vie­les bekannt vor.
    Übri­gens in der Dom­kir­che in Lipp­stadt hat man den alten Hoch­al­tar gegen­über des Cho­res bewahrt. Da fällt es dann beson­ders auf wie pro­fan die neu­en Altä­re sind!

  2. Die­sen Bei­trag zu lesen ist eine Freu­de. Es ist deut­lich fest­zu­stel­len, dass das Kon­zil mit sei­ner Eupho­rie und neu­en Theo­lo­gie, einen fal­schen Weg beschrit­ten hat. Nicht Got­tes Geist hat domi­niert, son­dern der Men­schen­geist mit sei­ner pro­fa­nen Aus­rich­tung. Natür­lich haben die Medi­en, wie jetzt auch, gro­ßen Ein­fluss aus­ge­übt. Alles was mit kirch­li­cher Tra­di­ti­on zu tun hat­te, wurde
    schlecht gere­det. Das beste Bei­spiel ist Leveb­re mit der Pius­bru­der­schaft. Das hat dazu geführt, dass die Bischö­fe selbst­herr­lich die­se Gemein­schaft wie Aus­sät­zi­ge behan­delt und bekämpft haben. Bene­dikt XVI. hat das lei­der zu spät erkannt und wur­de als er die Pius­brü­der reha­bi­li­tier­te, und der Tra­di­ti­on das Wort sprach, von den Kar­di­nä­len aus sei­nem Amt gedrängt. Aber die Tra­di­ti­on lebt und ist nicht mehr zu unterdrücken. 

    Möge Gott sei­nen Segen dazu geben !

  3. Ein sehr inter­es­san­ter Arti­kel- er beschreibt her­vor­ra­gend die Wahrheit.

    Die lit­ur­gi­sche Zer­stö­rung, Infan­ti­li­sie­rung, Debi­li­sie­rung erfolg­te nicht aus ästhe­ti­schen Grün­den, son­dern aus zutiefst anti­christ­li­cher Nei­gung, aus ebel­li­on gegen Gott und sei­ne treue Gläubigen.
    Das ist übri­gens auch der Grund war­um der bel­gi­sche Kar­di­nal Dan­neels einer­seits Pädo- und Homo­phi­lie in Unmen­gen in sei­ner Umge­bung tole­rier­te, teils auch schütz­te (Affä­re Roeach3/​ Ver­ur­tei­lung sei­nes Hilfs­bi­schofs Lanneau/​ Freund­schaft mit vanG­he­lu­we und vie­les mehr) und ander­seits die alte Lit­ur­gie fana­tisch ver­folg­te (2001–2003 z.Bsp. gegen die Petrusbrüder).

    Nicht umsonst sit­zen die Schü­ler und Anhän­ger v. Bug­nini wie­der in Rom an die Schalt­stel­len der Macht und ver­su­chen die damals ange­sto­ße­ne Refor­men trotz erwie­se­ner Erfolg­lo­sig­keit wei­ter durchzudrücken.

  4. Die Bischofs­kir­che von Hil­des­heim nach vier­jäh­ri­ger Reno­vie­rung und Wie­der­eröff­nung im August die­ses Jahres. 

    http://​www​.dom​-hil​des​heim​.de/​s​i​t​e​s​/​d​e​f​a​u​l​t​/​f​i​l​e​s​/​c​o​n​t​e​n​t​/​i​m​a​g​e​s​/​D​o​m​-​H​i​l​d​e​s​h​e​i​m​-​I​n​n​e​n​a​n​s​i​c​h​t​.​jpg

    Einen Taber­na­kel im Altar­raum gibt es nicht mehr. Man fin­det noch einen in der zum Anbe­tungs­raum umge­bau­ten ehe­ma­li­gen Sakri­stei. Im Altar­raum ent­deckt man, wenn man etwas näher kommt, ein wei­ßes Kreuz, das auf mich den Ein­druck mach­te, als sei es aus glän­zen­dem Kunst­stoff her­ge­stellt. Alles, was zuvor noch an Sakra­lem vor­han­den war, wur­de rest­los aus­ge­merzt. Aus die­sem Mari­en­dom wur­de ein Muse­um zum Durch­lat­schen gemacht, das Geld in die Städ­ti­sche Kas­se spü­len soll. Dem Bischof gefällt’s, der neue Dom strah­le Freund­lich­keit, Hel­lig­keit, gera­de­zug Hei­ter­keit aus, es wär­me ihm Herz und Sin­ne, nach der Eröff­nung wie­der hier zu zelebrieren.
    Mei­ne Anmer­kung: Stüh­le las­sen sich auch schnel­ler weg­räu­men als schwe­re Bän­ke. Wenn man sich mal so ganz dol­le hei­ter fühlt und zu einem Tan­go auf­ge­legt ist, dürf­te es somit auch kei­ne Pro­ble­me berei­ten, für eine grö­ße­re Tanz­flä­che zu sorgen.

    vor­her:

    http://​upload​.wiki​me​dia​.org/​w​i​k​i​p​e​d​i​a​/​c​o​m​m​o​n​s​/​c​/​c​6​/​D​o​m​H​i​l​d​e​s​h​e​i​m​.​jpg

    • Bewusst habe ich mir das Foto vom Inne­ren des Domes zuerst angeschaut.
      Der erste Gedan­ke war: Was gab es da über­haupt umzubauen?
      Der auf­merk­sa­me Blick des Gläu­bi­gen führt über die Trep­pe hin zum Altar­raum und so soll es auch sein.
      Und nun, nach dem Umbau, ste­hen die Stuhl­rei­hen im Grun­de optisch gleich­be­rech­tigt zum Altar.
      Bil­der sagen oft mehr als Wor­te – und Bau­maß­nah­men auch.

      • Kor­ri­gie­rend zu mei­nem obi­gen Text: ein Weih­was­ser­becken und Tauf­becken gibt es noch im Dom.

        Aber Jesus, unser Herr, wur­de, ja ich drücke es so dra­stisch aus, hin­aus­ge­schmis­sen, mitentrümpelt.

    • Lie­ber Ben Hur @ Was du da schil­derst, ist lei­der die Wahr­heit und die Rea­li­tät. Hier ist
      klar zu sehen, wohin uns das Kon­zil mit sei­nem Welt­geist gebracht hat. Der Trend die Kir­chen see­len­los und kalt zu ver­un­stal­ten, setzt sich unver­min­dert fort. Durch Bekann­te war zu ver­neh­men, dass in der nahen Pro­vinz eine Kir­che für 1,5 Mil­lio­nen Euro so um-
      gebaut wird, wie du es von Hil­des­heim schil­derst. Ein beweg­li­cher soge­nann­ter Altar, mit
      Bestuh­lung, also ein Viel­zweck­raum. Der Taber­na­kel ist in so einem Raum total uner-
      wünscht und soll in die Sei­ten­ka­pel­le, natür­lich auch mit Bestuh­lung, ver­legt werden.
      Man kann es nicht nach­voll­zie­hen, dass Bischö­fe und Archi­tek­ten ein so pro­fa­nes Den-
      ken an den Tag legen. Durch faden­schei­ni­ge Events will man die Men­schen anlocken.
      Das Sakra­le wird bewusst außen vor­ge­las­sen. Wen wun­dert es da noch, dass diese
      see­len­lo­sen Kir­chen­räu­me leer bleiben.

      Him­mel tu dich auf !

  5. Schafft end­lich den NOM ab und die triden­ti­ni­sche MUSS wie­der allei­ni­ger Ritus der Kir­che werden,alles ande­re ist nur Augenwischerei.

  6. „Die lit­ur­gi­sche Zer­stö­rung, Infan­ti­li­sie­rung, Debi­li­sie­rung erfolg­te nicht aus ästhe­ti­schen Grün­den, son­dern aus zutiefst anti­christ­li­cher Nei­gung, aus Rebel­li­on gegen Gott und sei­ne treu­en Gläubigen.“

    Sie haben es auf den Punkt getrof­fen, @Adrien Antoine, und das von @Ben Hur ange­mahn­te neue Bei­spiel von fort­ge­setz­ter „Zer­stö­rung, Infan­ti­li­sie­rung, Debi­li­sie­rung“, das im Gegen­teil von den für den 36 Mil­lio­nen schwe­ren Umbau Ver­ant­wort­li­chen vol­ler Stolz als zeit­ge­mä­ße Mei­ster­lei­stung ver­kauft wird – was es in sei­ner (typisch neu-„katholischen“) Mischung aus reli­giö­ser Indifferenz/​Unterkühlung, pro­te­stan­ti­scher Öde/​Farblosigkeit und hohl-„stylisher“ Zeit­gei­stig­keit denn wohl auch ist – zeigt wie­der ein­mal exem­pla­risch, wie sich „Rebel­li­on gegen Gott“ stets auch mate­ria­li­ter und anschau­lich manifestiert. 

    Wo die (wah­re) Kir­che doch das gewal­ti­ge Poten­ti­al und das in Kunst gewirk­te, in Stein gehaue­ne Erbe besä­ße, die­sem anti­christ­li­chen, in der Tie­fe lebens- und eo ipso kul­tur­feind­li­chen Geist der Zeit zu widerstehen. 

    Dan­ke an Herrn Nar­di für den gelun­ge­nen Bei­trag. Wenn sol­che Bei­spie­le nur auch ein­mal aus Euro­pa kämen, wo post­kon­zi­li­ar ungleich kost­ba­re­re und dem Herrn wür­di­ge­re Schät­ze ver­stüm­melt wur­den – und noch wer­den. Der Bil­der­sturm, in umfas­sen­dem Sinn ver­stan­den, ist – so akti­vi­stisch wie müde und lebens­welk – noch immer nicht zu Ende: „Rebel­li­on gegen Gott und sei­ne treu­en Gläubigen“. 

    Und hoh­le Ste­ri­li­tät, jetzt auch im Dom zu Hil­des­heim, als anschau­li­che Folge.

  7. L Ben Hur
    Das ist mir auch in Hil­des­heim auf­ge­fal­len. Mir erschien der Dom mehr wie ein Museum!
    Ich muss­te da an die Wor­te von Erdo­gan den­ken: Wir wer­den die Kir­chen in Muse­en ver­wan­deln! Dabei hat er von den Kir­chen Euro­pas gesprochen!
    Das sich auch Bischö­fe und Ihre Gre­mi­en bequat­schen las­sen sehe ich als Mensch­lich an, des­halb wäre es Bes­ser die Plä­ne vor­her zu veröffentlichen!
    Dann kommt es vor­her viel­leicht zum Nachdenken!

  8. Nein!

    Die Kir­che steht! Sie steht da, wo eine Buß­ge­sin­nung herrscht.
    Wo die nicht herrscht, dürf­ten weder äußer­li­che Bau­ten noch äußer­li­che Mess­ri­tua­le etwas bewirken.

    Der Mate­ria­lis­mus hat offen­bar auch den Tra­di­tio­na­lis­mus voll im Griff.
    Erst das Herz – erst dann folgt alles ande­re, dies aber unter gro­ße, gro­ßen Opfern!

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