(Bagdad) Die St. Ephrem-Kirche in Mousal Al-Jadida von Mosul wird von den Islamisten in eine Moschee umgewandelt, wie die kurdische Internetseite ankawa.com berichtet. Die Kirche gehört zur Erzeparchie Mosul der seit dem 18. Jahrhundert mit Rom unierten Chaldäisch-katholischen Kirche.
Seit vergangenem Juni befindet sich Mosul in der Hand der Islamisten des Islamischen Staates (IS). Die Dschihadisten schlugen das große Kreuz von der Kirchenkuppel, so wie sie auch alle anderen Kreuze und christlichen Symbole und Darstellungen vernichteten. Die Kirchenbänke wurden aus dem Kirchenschiff entfernt und auf die Straße gestellt. Ankawa.com berichtete, daß sie verkauft werden sollen. Seit Wochen verscherble der IS alles, was aus der Kirche zu verkaufen ist. Die Entleerung der Kirche diene, so Ankawa der Absicht der Dschihadisten, die Kirche in eine Moschee umzuwandeln.
Nach Vertreibung der Christen Ratssaal der Dschihadisten, bald Moschee
Im Juli nahmen die Islamisten die Kirche in Besitz und machten daraus den Sitz des Staatsrats der Dschihadisten. Eine Woche nach der Eroberung Mosuls begann der antichristliche Bildersturm, bei dem die Marienstatue auf dem Turm der chaldäisch-katholischen Pauluskathedrale geköpft und dann heruntergeschlagen wurde.
Die Christen wurden vor die Entscheidung gestellt, zum Islam zu konvertieren, ermordet zu werden oder zu fliehen. In Mosul bestand seit 2000 Jahren eine blühende christliche Gemeinschaft, die im ersten Jahrtausend sogar die Bevölkerungsmehrheit stellte. Obwohl die islamische Herrschaft bereits 1300 Jahre besteht, haben erst die Schlächter des neuen „Kalifats“ der christlichen Gemeinde ein Ende bereitet.
Die Islamisten betrachten den Besitz der Christen, besonders die Kirchen als Kriegsbeute, an der sie sich beliebig vergreifen können.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Ankawa.com