(Rom) Benedikt XVI., seit Ende Februar 2013 in der präzedenzlosen Situation eines emeritierten Papstes, greift in jüngster Zeit immer öfter zur Feder, um öffentliche Botschaften auszusenden. Botschaften, die wie Korrekturen an Fehlentwicklungen scheinen, ohne deren Urheber beim Namen zu nennen. Die Korrekturen betreffen den Dialog mit den Atheisten, Kritik an Kardinal Kasper und Lob für dessen Gegenspieler Kardinal Burke, öffentliche geäußerte Freude über den überlieferten Ritus, über den sich Papst Franziskus offiziell ausschweigt bis hin zu unzweideutiger Kritik an seinem Nachfolger. Vier Botschaften verschickte Benedikt XVI. allein im Monat Oktober. Eine kurze Zusammenschau.
Grüße an die verpönte „Rückkehrökumene“
Das jüngste Beispiel ist eine Grußbotschaft zum fünften Jahrestag der Apostolischen Konstitution Anglicanorum coetibus, mit der Errichtung von Personalordinariaten für ehemalige Anglikaner, die in die volle Einheit mit der Katholischen Kirche zurückgekehrt sind. Die Botschaft Benedikts XVI. erging an den Ordinarius des ältesten dieser Personalordiariate, jenem für England und Wales Unserer Lieben Frau von Walsingham. Damit sandte der emeritierte Papst allein im Monat Oktober vier Botschaften aus.
Benedikt XVI. bricht damit immer häufiger sein Schweigen. Etwa um der Kirche mitzuteilen, daß jeder Verzicht auf die Wahrheit „tödlich“ ist für die Verkündung des christlichen Glaubens. Starke und klare Worte in einer an dialektischen Winkelzügeln reichen Zeit, die mehr oder weniger alles schönreden und erlauben sollen. Vor allem sagt der emeritierte Papst damit, daß sich damit das von seinem Nachfolger Papst Franziskus verkündete Programm Evangelii Gaudium, nämlich die Freude des Evangeliums nicht vermitteln läßt.
Franziskus-Lob für Benedikt: „Diskret“ – Doch so schweigsam ist sein Vorgänger nicht
„Er ist diskret, bescheiden, will nicht stören“, sagte Papst Franziskus jüngst über seinen Vorgänger Benedikt XVI. Anlaß war die Segnung einer Büste, die dem deutschen Papst gewidmet ist. „Ich spüre das, so als hätte ich den Großvater im Haus, wegen der Weisheit. Es tut mir gut, ihn anzuhören. Und es ermutigt mich auch sehr“, so der amtierende Papst weiter mit einem vielleicht nicht ganz passenden Vergleich, zumal Franziskus in einigen Wochen 78 Jahre alt wird und damit derselben „Großvätergeneration“ wie Benedikt XVI. angehört.
Gelegentlich, soviel ist bekannt, übermittelt Benedikt XVI. aus seinem Dasein eines „Klausurmönchs“ wie er selbst sagt, dem regierenden Papst Hinweise, Kommentare und Anmerkungen, um diesem seine Ansicht der Dinge anzubieten. Viel weiß man darüber nicht, es geschieht alles mit äußerster Diskretion. Bekannt wurde aber, daß Benedikt XVI. dem argentinischen Nachfolger einen vier Seiten langen Kommentar zu dessen umstrittenem Interview in der Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica vom 19. September 2013 zukommen ließ.
Der Inhalt des Kommentars ist nicht bekannt. Man kann sich jedoch den höflichen und respektvollen Ton der dichten Kritik vorstellen. Die Worte werden es nicht an Klarheit vermissen haben lassen. Was zwischen den beiden Päpsten, womit wir wieder bei einem Unding wären, ausgetauscht wird, unterliegt strikter Geheimhaltung.
Franziskus – Benedikt: Unterschiedlicher „Dialog“ mit Atheisten
Manchmal durchbricht Benedikt XVI. seine klösterliche Zurückgezogenheit und wird sichtbar. Aus seiner Grußbotschaft an den Coetus Internationalis Summorum Pontificum anläßlich der Dritten Internationalen Wallfahrt der Tradition nach Rom geht hervor, daß er dies ausschließlich auf Wunsch und Einladung des regierenden Papstes tut. Das jüngste Beispiel war seine Teilnahme am 19. Oktober an der Seligsprechung von Papst Paul VI. Das Wort hat Benedikt im Zusammenhang mit diesen Auftritten noch nie ergriffen.
Sein Schweigen bricht er allerdings gelegentlich in schriftlicher Form, meldet sich zu Wort und tut dies mit der von ihm gewohnten Klarheit der Sprache und des Denkens. Es handelt sich dabei nie um reine Höflichkeitsworte oder inhaltslose Wortansammlungen, wie sie zuweilen auch für Wortmeldungen mancher kirchlicher Würdenträger charakteristisch scheinen.
Die erste dieser öffentlichen schriftlichen Äußerungen Benedikts erfolgte im vergangenen Herbst. Zeitgleich mit dem „Dialog“ von Papst Franziskus mit dem Atheisten Eugenio Scalfari, antwortete Benedikt XVI. einem anderen Atheisten, Piergiorgio Odifreddi (siehe Benedikt XVI. antwortet Atheisten Piergiorgio Odifreddi: „Ihre Religion der Mathematik bleibt leer“). Während die Gesprächsführung Franziskus-Scalfari in Form und Inhalt umstritten ist und sich nachträglich herausstellte, daß Scalfari mit Zustimmung des Papstes dessen Antworten formuliert hatte, fiel Benedikts Antwort auf den Atheismus deutlich aus. Konnte Scalfari am Ende des Gesprächs triumphierend auftreten, weil die Kirche angeblich auf ihren Auftrag, andere zu Christus zu bekehren verzichte und das subjektive Gewissen zum höchsten Maßstab erhebe, zeigte Benedikt XVI. seinem „Gesprächspartner“ Odifreddi auf, daß dessen „Religion der Mathematik leer bleibt“ und verteidigte die Katholische Kirche und den Priesterstand gegen den „Sport“ Kirchenferner, den Klerikerstand generell ins Zwielicht von Kindesmißbrauch und Homosexualität zu rücken.
Hinweis zur Überwindung der Kirchenkrise auf ignoriertes Lehramt
Sein Schweigen brach Benedikt XVI. auch im vergangenen März im Zusammenhang mit einem Buch über Papst Johannes Paul II. Der ehemalige Glaubenspräfekt hob dabei besonders die Enzyklika Veritatis splendor aus dem Jahr 1993 über moralische Fragen und die Erklärung Dominus Iesus von 2000 „über die Einzigkeit und Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche“ hervor und empfahl nicht nur ihr gründliches Studium, sondern sich deren Inhalte zu eigen zu machen. Benedikt XVI. benannte damit Schlüsseldokumente des jüngsten päpstlichen Lehramtes und zeigte dabei auf zwei der innerkirchlich am meisten ignorierten und mißachteten Dokumente. Benedikts Hinweis benennt damit einen Gradmesser für den Zustand der Kirche und liefert Instrumente, die Abhilfe schaffen können.
Benedikt beschränkt sich also keineswegs darauf zu beten und zu opfern. Er antwortet nicht nur Atheisten, sondern erteilt auch der Kirche Ratschläge.
Im Oktober nun folgten gleich vier Botschaften, drei kurze aber dichte Botschaften und eine längere Botschaft.
Botschaft zur Stärkung der Tradition: Überlieferter Ritus keine „Mode“
Die erste trägt das Datum des 10. Oktober und erging an den erwähnten Coetus Internationalis Summorum Pontificum, der die 2012 begründete Wallfahrt der Tradition nach Rom organisiert, mit dem Ziel die Verbundenheit traditionsverbundener Katholiken mit dem Papst zu zeigen und den überlieferten Ritus in den Petersdom und damit die sichtbarste Kirche der Christenheit mit dem Grab des Apostelfürsten Petrus und den Gräbern der Päpste zurückzubringen. Hochrangige Kardinäle nahmen daran teil. In diesem Jahr zelebrierte Kardinal Raymond Burke, der im Zuge der Bischofssynode über die Familie zum Wortführer der Verteidiger des Ehesakraments und der katholischen Ehelehre geworden ist. Neben Kardinal Burke waren die Kardinäle George Pell und Walter Brandmüller anwesend, die ebenfalls zu den Purpurträgern gehören, die sich öffentlich gegen die offenkundig von Papst Franziskus geförderte „neue Barmherzigkeit“ von Kardinal Walter Kasper stellten.
Papst Benedikt XVI. betonte in seiner Grußbotschaft die Bedeutung des überlieferten Ritus. Eine um so bedeutsamere Geste, zumal Papst Franziskus sich bisher öffentlich nicht dazu geäußert hat und inoffiziell widersprüchliche, in der Mehrzahl jedoch negative Signale ausgesandt hat. Ganz anders sein Vorgänger: „Ich bin sehr glücklich darüber, daß der Usus antiquus jetzt im vollen Frieden der Kirche lebt, auch unter den Jungen, unterstützt und zelebriert von großen Kardinälen.“ Ein einziger Satz mit einer gigantischen Botschaft. Das ist Benedikt XVI. Beobachtern fiel vor allem die Wortwahl auf. Der emeritierte Papst gebrauchte nicht mehr die in seinem Motu proprio Summorum Pontificum verwendete Definition des Alten Ritus als „außerordentliche Form“ des Römischen Ritus, sondern spricht vom „Usus antiquus“. Er gebraucht damit jene Definition, wie sie von der Tradition vertreten wird und wertet den überlieferten Ritus damit auch gegenüber dem Motu proprio noch einmal auf, besser gesagt, er hebt ihn tatsächlich in die ihm zustehende Stellung. Benedikt XVI. ist ein zu kluger Mann, um die Bedeutung von Worten nicht genau zu wiegen.
Dazu gehört auch die Aussage, „glücklich“ darüber zu sein, daß auch die Jugend zum überlieferten Ritus finde. Eine deutliche Erwiderung an seinen Nachfolger, ohne diesen natürlich zu nennen, der beim Ad-limina-Besuch der tschechischen Bischöfe im vergangenen Februar äußerte, nicht verstehen zu können, wie junge Menschen den Alten Ritus lieben und schätzen könnten und der in diesem Zusammenhang von einer bloßen „Mode“ sprach, der man daher „nicht so viel Aufmerksamkeit schenken“ solle. Bei seinem Brasilien-Aufenthalt zum Weltjugendtag hatte der Papst traditionsverbundene Katholiken als pelagianische Ideologen bezeichnet. Was das Kirchenoberhaupt dabei genau meinte, ist nach wie vor unklar. Die beiden Aussagen zusammengenommen scheinen mehr einen „ideologischen“ Vorbehalt des Papstes gegenüber dem überlieferten Ritus erkennen zu lassen.
Lob für Kardinal Burke und die Gegenspieler von Kardinal Kasper
Noch eine wichtige Aussage findet sich in der kurzen Botschaft Benedikts, wenn er sich „glücklich“ schätzt, daß der „Usus antiquus“ von „großen Kardinälen“ unterstützt und zelebriert wird. Worte die als ziemlich unzweideutige Parteinahme gegen Kardinal Kasper und dessen „Öffnungthesen“ aufgefaßt werden können. Vor allem ist es ein Ausdruck höchster Wertschätzung für Kardinal Burke, jenen Kirchenführer, dem Papst Franziskus nicht nur jede Rolle an der Römischen Kurie, sondern auch die Leitung einer Diözese verweigern will.
Während Franziskus den amerikanischen Kardinal, am liebsten, salopp aber nicht unzutreffend gesagt, auf den Mond schießen, zumindest in ein einsames Kloster auf einer einsamen Insel verbannen würde, ehrt ihn Benedikt XVI. als einen „großen“ Kardinal (siehe Exil Malta? Endgültige päpstliche Säuberungsaktion gegen Kardinal Burke?).
„Jeder Verzicht auf Wahrheit ist tödlich“ für den Mission, Glauben und Kirche
Die zweite Botschaft sandte Benedikt XVI. an die Päpstliche Universität Urbaniana in Rom, die nach dem emeritierten Papst den Festsaal benannte. Der Festakt zur Benennung fand am 21. Oktober statt. Benedikt XVI. nahm nicht daran teil. Den Grund hatte er in der Grußbotschaft vom 19. Oktober genannt. An seiner Stelle verlas Kurienerzbischof Georg Gänswein als sein persönlicher Sekretär die Grußworte.
Erstaunlicherweise veröffentlichte die Universität die Botschaft nicht auf ihrer Internetseite. Ebensowenig der Osservatore Romano, der nur eine knappe Notiz des Ereignisses brachte. Der solchermaßen unter Verschluß gehaltene Text wurde erst am 23. Oktober mit Zustimmung Benedikts und dank dem Vatikanisten Armin Schwibach publik.
Die Päpstliche Universität ist die Missionsuniversität schlechthin der Katholischen Kirche, da sie der Römischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker untersteht, die auch als Propaganda fide bekannt ist.
Hier sprach Benedikt XVI. die zentrale Botschaft aus, daß jeder Verzicht auf die Wahrheit für den christlichen Auftrag, den Glauben und die Kirche „tödlich“ ist. Der deutsche Papst ging auf die Zweifel ein, die heute grundsätzlich den Missionsauftrag ad gentes bedrohen. Der emeritierte Papst widerspricht der bequemen These, man könne die Mission durch einen „Dialog auf Augenhöhe“ zwischen den Religionen ersetzen und diese Bequemlichkeit, auf Mission und Bekehrung zu verzichten, mit dem „gemeinsamen Einsatz für den Frieden“ begründen. Salopp gesagt: Am wichtigsten sei, daß sich die Menschen nicht die Köpfe einschlagen, alles andere sei nebensächlich.
Mit einer solchen Haltung würde die Kirche jedoch davon abrücken, was die ersten Christen angetrieben hat, bis an die Enden der Erde das Evangelium Jesu Christi zu verkünden. Benedikt XVI. widersprach vor allem der Gleichwertigkeit der Religionen, die einfach nur unterschiedliche Ausdrücke für etwas, nämlich Gott seien, der ohnehin letztlich für Menschen nicht wirklich erfaßbar sei und daß die Religionen einfach nur Versuche des Erfassens darstellen und damit nur Varianten derselben Wirklichkeit seien. „Dieser Verzicht auf die Wahrheit scheint realistisch und nützlich für den Frieden unter den Religionen der Welt. Und dennoch ist er tödlich für den Glauben. Denn der Glauben verliert seinen verbindlichen Charakter und seinen Ernst, wenn sich alles auf letztlich austauschbare Symbole reduziert, die imstande sind, nur aus der Ferne auf das unzugängliche Geheimnis des Göttlichen hinzuweisen.“
Noch einmal Dominus Iesus und erneut Kardinal Walter Kasper
Auch in dieser Stellungnahme schwingt unausgesprochen die Erklärung Dominus Iesus mit, die außerhalb aber auch innerhalb der Kirche im Heiligen Jahr 2000 heftige Kritik auslöste, weil sie sich der Kapitulationshaltung, wie sie der verstorbene Rechtsphilosoph Mario Palmaro nannte, von Teilen der Kirche in den Weg stellte und von diesen entsprechend als lästig und hinderlich empfunden wird, die alle Religionen und Ideologien umarmen möchten, weil sie den eigenen Auftrag abwerfen wollen und in letzter Konsequenz nicht mehr an den eigenen Glauben glauben. Die Form der Apostasie in der Kirche ist kein neues Phänomen, tritt aber heute stärker denn je auf, ohne bisher innerkirchlich thematisiert zu werden.
Zu den heftigsten Kritikern von Dominus Iesus gehörten Kardinal Edward Cassidy, damals Vorsitzender des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen und dessen Nachfolger in diesem Amt, Kardinal Walter Kasper, womit sich der Kreis gewissermaßen und wenig erstaunlich wieder schließt. Erstaunlicher und bedenklicher ist, daß Kardinal Kasper unter Papst Franziskus zum päpstlichen Haustheologen avancierte, auf den sich der regierende Papst beruft und an dessen Theologie er sich ausrichtet, die er am vergangenen 21. Februar im Kardinalskonsistorium über Gebühr als „Theologie auf den Knien“ lobte.
Klarer Missionsauftrag gegen verwirrenden „Missionsverzicht“
Vor allem antwortete Benedikt XVI. in knapper und klarer Sprache den verwirrenden Ausführungen von Papst Franziskus über ein Nein zu Proselytismus und eine Mission ohne Bekehrung (siehe Nein zu Bekehrungen, Ja zur Mission – Widerspricht sich der Papst selbst? ebenso Wenn „Dialogprozeß“ mit „missionarischem Hinausgehen“ verwechselt wird). Aussagen, die er unter anderem im zweifelhaften ersten Interview des Atheisten Scalfari äußerte. Wie erwähnt, stammen die Antworten aus der Feder Scalfaris, der sie aber vor Drucklegung dem Papst zuschickte und durch dessen Sekretär die Druckerlaubnis erhielt. Antworten, die vom Heiligen Stuhl nie dementiert wurden und an deren inhaltlicher Authentizität kaum gezweifelt werden kann, zumal der Papst sie in anderem Rahmen wiederholte.
Letztlich macht sich Benedikt XVI. den Titel des Apostolischen Schreibens von Franziskus, Evangelii gaudium zu eigen, wenn auch in einer inhaltlich etwas abgewandelten Form. Wer die „große Freude“ des Glaubens empfangen habe, könne gar nicht anders, als sie weiterzugeben. Damit greift der Emeritus jenes „Hinausgehen“ auf, das dem regierenden Papst so wichtig ist, stellt es allerdings in einen etwas anderen Kontext, nämlich ohne jeden tatsächlichen oder vermeintlichen Verzicht auf die Wahrheit, der „tödlich“ wäre.
Benedikt bekräftigt „nicht verhandelbaren Werte“ gegen Nicht-Verstehen seines Nachfolgers
Die dritte Botschaft trägt sogar das Datum vom 4. August, wurde aber erst am 23. Oktober veröffentlicht. Es ist ein Schreiben Benedikts an die Vatikanische Stiftung Joseph Ratzinger ‑Benedikt XVI. anläßlich einer von dieser organisierten Tagung in Medellin in Kolumbien zum Thema „Der Respekt für das Leben, ein Weg für den Frieden“.
In diesem Schreiben unterstreicht Benedikt XVI. den „bedingungslosen Respekt des nach dem Ebenbild Gottes erschaffenen und so mit einer absoluten Würde ausgestatteten menschlichen Lebens“. Aus diesem Grund, so Benedikt, „sind das Thema des Friedens und das Thema des Respekts für das menschliche Leben an den Glauben an den Schöpfergott gebunden als die wahre Garantie unserer Würde“.
Benedikt XVI. legte damit ohne wenn und aber ein erneutes Bekenntnis zu den nicht verhandelbaren Werten ab, die sein Nachfolger Franziskus nach eigener Aussage „nie verstanden“ hat und zu denen er lange Monate seines Pontifikats schwieg und es in der großen Öffentlichkeit gewissermaßen bis heute tut (siehe Ein nicht verhandelbarer Papst? – Franziskus zertrümmert weiteres zentrales Element Benedikts XVI.).
Personalordinariate dienen wichtigem Auftrag
Die vierte Botschaft, ebenfalls datiert vom 10. Oktober, aber erst nun veröffentlicht, verschickte Benedikt XVI. in deutscher Sprache. Sitz des Ordinarius des Personalordinariats Unserer lieben Frau von Walsingham ist die „Bayerische Kapelle“ in London, die an die einstige diplomatische Vertretung des Herzogtums, dann Königreichs Bayern in England erinnert. Eine symbolträchtige Verbindung zwischen dem Ordinariat und dem bayerischen Papst.
Benedikt XVI. schreibt, daß die Personalordinariate einem „wichtigen Auftrag im Ganzen der Kirche Gottes“ dienen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: AsiaNews