(New York) Franziskaner von Bosten wurden fotografiert, wie sie lachend an der Gay Pride der Stadt teilnahmen und dabei ein Transparent mit der Aufschrift „Who am I to judge“ mitführten. Nun folgt die nächste Nachricht über die praktische Umsetzung der kirchlichen „Homo-Öffnung“ aus den USA. Im Mittelpunkt steht dieses Mal die Erzdiözese Atlanta im US-Bundesstaat Georgia und ihr Oberhirte Erzbischof Wilton Daniel Gregory, der von 2001–2004 Vorsitzender der US-amerikanischen Bischofskonferenz war.
An der Wallfahrtskirche der Unbefleckten Empfängnis in Atlanta, die für sich in Anspruch nimmt, die älteste katholische Kirche der Stadt zu sein, unterstützt die Pfarrei die Gay Pride Parade in der Hauptstadt von Georgia und hat das Homo-Spektakel unter den Pfarrangehörigen beworben. Die Pfarrei scheint auf der offiziellen Internetseite der Atlanta Pride Parade unter den Teilnehmern der Homo-Parade auf. Die Tatsache, daß der Wallfahrtsort der unbefleckt empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria geweiht ist, sorgt für noch mehr Irritation und Ärgernis.
Pfarrei offiziell unter den Teilnehmern der Gay Pride
Die Pfarrei an der 1869 begonnenen Wallfahrtskirche forderte vor dem Spektakel im Pfarrblatt die Pfarrangehörigen auf, an der Pride Parade teilzunehmen. Anschließend wurde im selben Pfarrblatt mit Fotos über den Homo-Umzug berichtet und allen gedankt, die der Einladung gefolgt waren. Auf der Internetseite der Wallfahrtskirche heißt es, die Pfarrei fördere aktiv „die Vernetzung des Wallfahrtsortes innerhalb der LGBT-Gemeinschaft, (…) indem sie einen Ort der Begegnung mit anderen LGBT-Paaren schaffe“. Seit Jahren ist die Pfarrei mit einem eigenen Stand am LGBT-Festival der Stadt präsent.
Erzdiözese schaut weg
In einer Erklärung für LifeSiteNews rechtfertigte sich die Erzdiözese damit, daß die Pfarrei keine Genehmigung des Erzbischofs einholen müsse, um am Homo-Marsch teilnehmen zu können. Patricia Chivers, Kommunikationschefin und Advocacy der Erzdiözese lieferte ein Musterbeispiel dafür, wie an einer Fragestellung vorbeigeredet werden kann. Sie betonte, daß „die Mitglieder der Pfarrie des Wallfahrtsortes der Unbefleckten Empfängnis bereits seit vielen Jahren an der Kundgebung teilnehmen, noch bevor Erzbischof Gregory Erzbischof von Atlanta wurde“. In diesem Sinn, so Chivers, „war es nicht notwendig, daß die Pfarrei die Zustimmung des Erzbischofs zur Teilnahme habe, da es sich um ein lokales Ereignis handelt“.
Die beiden erwähnten Beispiele „zeigen die katastrophalen Folgen von zweideutigen Botschaften“ so Corrispondenza Romana, wie die eingangs erwähnte Aussage von Papst Franziskus auf dem Rückflug von Rio de Janeiro im Sommer 2013. Ebenso zeigen sie die moralische Verwirrung, die auch innerhalb der Katholiken und der Kirche herrscht, wo im Namen einer mißverstandenen Barmherzigkeit das kirchliche Lehramt aller Zeiten ignoriert und mit den Füßen getreten wird.
Text: CR/Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons