In seiner Ansprache vor den diesjährigen Absolventen am College of Saint Mary Magdalen in Warner (New Hampshire) betonte Dan Burke, wie wichtig es ist, nach Heiligkeit zu streben: „Wir haben ein dringendes Bedürfnis nach Heiligen. Wir brauchen euch als Heilige.“ Dan Burke ist der Geschäftsführer der alle zwei Wochen in den Vereinigten Staaten von Amerika erscheinenden Zeitschrift National Catholic Register, die seit 2011 zur bekannten katholischen Fernsehstation EWTN gehört. Laut Catholic Education Daily habe Burke zwar von den vielen erfreulichen Ereignissen in unserer Zeit gesprochen, doch gleichzeitig warnte er, daß „die Streitkräfte des Feindes ebenfalls aufgestellt sind mit einem Ernst und einer Beharrlichkeit, die ich in meinem Leben noch nicht gesehen habe“. Man habe Hoffnung, aber es sei nicht die Zeit für Leute mit schwachen Nerven.
Burke ging in seiner Ansprache auch auf ein mittlerweile geflügeltes Wort des Erzbischofs von Chicago, Francis Kardinal George, ein: „Kardinal George hat kürzlich über diese Herausforderungen nachgedacht, mit einer ahnungsvollen Prophezeiung, die beachtenswert ist sowohl wegen ihrer realistischen Einschätzung dessen, was vor uns liegt, aber auch wegen ihrer Hoffnung, die auf der erlösenden Kraft Gottes beruht. Sie wird oft falsch zitiert und das Element der Hoffnung verschwiegen. Er sagte: ‚Ich erwarte, in meinem Bett zu sterben, mein Nachfolger wird im Gefängnis sterben, und sein Nachfolger wird als Märtyrer auf einem öffentlichen Platz sterben.‘ Er fährt fort: ‚Dessen Nachfolger wird die Scherben einer ruinierten Gesellschaft aufsammeln und langsam dabei helfen, die Zivilisation wieder aufzubauen, wie es die Kirche so oft in der Menschheitsgeschichte getan hat.‘“
Ferner sagte Dan Burke: „Wir brauchen mehr aufgeweckte junge Köpfe, die das Kreuz der Selbstgebung annehmen – die den schweren Weg wählen, sich selbst zu sterben. Wenn es eine Hoffnung gibt für unsere Kultur in Amerika, für die Seelen der Menschen, dann kommt sie nur durch heilige Seelen, die dem Gebet hingegeben sind und eine dynamische Beziehung mit Christus leben. […] Als stolzer Vater eines diesjährigen Absolventen der ‚Ave Maria University‘ und Ehemann der Schulleiterin einer katholischen Schule ist mir eine sehr gefährliche Erscheinung bewußt geworden – ein Art doppelter Persönlichkeit, die sich in katholischen Studenten entwickeln kann. Am richtigen Ort zur richtigen Zeit tun sie das Richtige. Allerdings tun sie es manchmal aus Gründen, die einer Motivation, welche aus einer authentischen Beziehung mit Gott hervorgeht, nicht entsprechen. Ja, es ist gut, die Gewohnheit zu haben, das zu tun, was wahrhaft gute Menschen in Verantwortung vor einem erwarten. Doch müssen wir, um Heilige zu sein, um Helden zu sein, einem Ruf antworten, der viel tiefer ist als nur die äußerliche Erfüllung einer Pflicht oder die Erfüllung von Erwartungen anderer.“
Das College of Saint Mary Magdalen besteht seit rund 40 Jahren, wobei das „Great Books Program“ für die Schule charakteristisch ist. Entsprechend lesen die Studenten die wichtigsten Bücher der vergangenen Jahrtausende selbst, anstatt einfach die Interpretation eines Dozenten zu übernehmen. Im Klassenzimmer werden die Texte, seien sie von Platon oder St. Augustinus, von Aristoteles oder St. Thomas, unter der Leitung eines Tutors gemeinsam diskutiert, um sie immer besser zu verstehen. Als Schwerpunkte können die Studenten zwischen Theologie, Philosophie, Literatur und politischer Philosophie wählen. Die heiligen Messen am „Magdalen College“ werden zwar nicht ausschließlich im überlieferten Ritus zelebriert, dafür aber zumindest stets „ad orientem“. In Kooperation mit den Benediktinern von Norcia (Italien) können die Studenten auch eine kurze Zeit ihres Studiums in Italien verbringen.
Text: Catholic Education Daily
Übersetzung: M. Benedikt Buerger