(Regensburg) Im Bistum Regensburg wurde dem Anführer der österreichischen Priesterrebellen, Helmut Schüller, Auftrittsverbot erteilt. Ein entsprechendes Verbot wurde von Generalvikar Michael Fuchs erlassen. Dies berichtete die Mittelbayerische Zeitung.
Schüller war vom progressiven Aktionskreis Regensburg (AKR) für den 11. März zu einem Vortrag eingeladen worden. Stattfinden sollte das Rebellentreffen im Pfarrsaal von St. Bonifaz/St. Georg in Regensburg beim sympathisierenden Pfarrer Herbert Winterholler.
Dagegen schritt im Namen von Bischof Rudolf Voderholzer Generalvikar Fuchs ein. Er untersagte mit einem Auftrittsverbot für die Diözese die Abhaltung in Räumlichkeit der Katholischen Kirche. Die Diözese Regensburg folgt damit dem Beispiel anderer deutscher und US-amerikanischer Diözesen, die Schüller bereits die Türe gewiesen haben. Ein Schritt, zu dem sich noch kein österreichischer Bischof durchringen konnte.
Für Clemens Nick, den Leiter der diözesanen Pressestelle könne Schüllers Vortrag nicht als Beitrag „zum Dialog“ gesehen werden. Sein Auftritt in einer katholischen Einrichtung wäre ein „falsches Zeichen“, weil das den Eindruck vermittle, als handle es sich bei Schüllers Positionen um Positionen der Katholischen Kirche.
Beim Aktionskreis Regensburg gibt man sich uneinsichtig. Berthold Starzinger verweist darauf, daß Schüller „auch“ beim Katholikentag auftreten durfte. Der Katholikentag ist allerdings nicht eine Veranstaltung der Katholischen Kirche, sondern des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), dessen Positionen zu zahlreichen Themen schon lange einer Katholizitätsprüfung kaum standhalten würde.
Starzinger konnte inzwischen Ersatz bei einer evangelisch-lutherischen Gemeinde finden. Schüller werde auch trotz Verbots des Bischofs auftreten, nun eben in protestantischen Räumlichkeiten.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Der Standard Online (Screenshot)