Kardinal Kasper und die „vergessenen“ Märtyrer: Johannes der Täufer, Thomas Morus und John Fisher


Drei Heilige sind Märtyrer des Ehesakraments. Einer von ihnen war Johannes der Täufer, der dafür enthauptet wurde.
Drei Heilige sind Märtyrer des Ehesakraments. Einer von ihnen war Johannes der Täufer, der dafür enthauptet wurde.

Der Heilige Thomas Morus, Märtyrer des Ehesakraments(Rom) Die von Papst Fran­zis­kus ins Herz der Kir­che, bis in die höch­sten Hier­ar­chien hin­ein­ge­tra­ge­ne Dis­kus­si­on über das Ehe­sa­kra­ment und eine fak­ti­sche Auf­wei­chung der Unauf­lös­lich­keit der Ehe erschüt­tert die Kir­che. Folgt man den Wor­ten von Kar­di­nal Wal­ter Kas­per, dem der Papst mit gro­ßem Wohl­wol­len und offen­kun­di­ger Zustim­mung das Pri­vi­leg der Rich­tungs­vor­ga­be über­ließ, dann ist ein nie dage­we­se­ner Angriff auf die Leh­re und Pra­xis der Kir­che im Gange.
Die­ser Fra­ge wid­met sich Cri­stia­na de Magi­stris in ihrem jüng­sten Auf­satz und zieht eine span­nen­de histo­ri­sche Par­al­le­le zum Eng­land König Hein­richs VIII., der sei­ner Lei­den­schaft für Frau­en wegen sich von der Katho­li­schen Kir­che los­sag­te, Eng­land ins Schis­ma führ­te und die Kir­che in sei­nem Land ver­folg­te. Von ihm blieb letzt­lich nur die Spal­tung der Kir­che. Die hei­li­gen John Fisher und Tho­mas Morus und eben­so der hei­li­ge Johan­nes der Täu­fer, der Mann, der Jesus im Jor­dan tauf­te, sind, so Cri­stia­na de Magi­stris, die gro­ßen Mär­ty­rer der Unauf­lös­lich­keit der Ehe. Blut­zeu­gen, an die sich die Kir­che gera­de in der aktu­el­len Debat­te erin­nern sollte.

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Das Blut, das für die Unauflöslichkeit der Ehe vergossen wurde

Von Cri­stia­na de Magistris

(Lon­don) Auch die Unauf­lös­lich­keit der Ehe hat ihre Mär­ty­rer, deren Gedächt­nis die Hei­li­ge Kir­che Got­tes jedes Jahr mit dem gebo­te­nen Prunk begeht, die sie ihren berühm­ten Söh­nen und Töch­tern schul­det. Am 22. Juni heißt es im Mar­ty­ro­lo­gi­um Roma­num:

„Hei­li­ge John Fisher, Bischof, und Tho­mas More, Mär­ty­rer, bei­de hat­ten sich dem König Hein­rich VIII. in der Kon­tro­ver­se um die Auf­lö­sung sei­ner Ehe und den Pri­mat des Römi­schen Pap­stes wider­setzt und waren im Tower von Lon­don in Eng­land ein­ge­ker­kert wor­den. John Fisher, Bischof von Roche­ster, vom Papst im Gefäng­nis zum Kar­di­nal erho­ben, ein Mann hoch­ge­rühmt wegen sei­ner Gelehr­sam­keit und sei­ner wür­di­gen Lebens­füh­rung, ist am heu­ti­gen Tag, dem 22. Juni, auf Befehl des Königs, vor dem Ker­ker, dem Tower, ent­haup­tet wor­den; Tho­mas More, Fami­li­en­va­ter von inte­grer Lebens­füh­rung und Lord­kanz­ler, ver­ein­te sich wegen sei­ner Treue zur Katho­li­schen Kir­che am 6. Juli im Mar­ty­ri­um wie­der mit dem ehr­wür­di­gen Bischof.“

John Fisher und Thomas Morus wurden enthauptet …

Heiliger Bischof John Fisher von RochesterDer hei­li­ge John Fisher und der hei­li­ge Tho­mas Morus wur­den ent­haup­tet, weil sie die Unauf­lös­lich­keit der Ehe gegen die Schei­dung König Hein­richs VIII. von sei­ner Ehe­frau Katha­ri­na von Ara­gon ver­tei­dig­ten. Sie blie­ben dem Papst als Ober­haupt der Kir­che treu, indem sie den Eid auf Hein­rich VIII. ver­wei­ger­ten, der sich selbst zum „Ober­haupt der Kir­che von Eng­land“ aus­ge­ru­fen hatte.

In einem histo­ri­schen Augen­blick wie dem aktu­el­len, indem man die Unauf­lös­lich­keit der Ehe in Fra­ge stel­len will, ist es not­wen­dig, die Ver­gan­gen­heit aus­zu­gra­ben und gründ­lich das eng­li­sche Schis­ma, das durch die Schei­dung des Königs ver­ur­sacht wur­de, und das Blut sei­ner Mär­ty­rer zu beden­ken. Deren Blut ist es, das noch heu­te bezeugt, daß das Ehe­sa­kra­ment von gött­li­chem Recht ist.

… weil sie die Ehe des Königs verteidigten und der Kirche treu blieben

Die Fra­ge der Unauf­lös­lich­keit der Ehe stell­te sich 1525, als König Hein­rich VIII. von Eng­land, da ihm sei­ne Frau Katha­ri­na von Ara­gon kei­ne männ­li­chen Erben schenk­te, um sei­ne Nach­kom­men­schaft besorgt war. Katha­ri­na hat­te ihm sechs Kin­der gebo­ren, dar­un­ter drei Söh­ne, die jedoch alle bereits im Kin­des­al­ter ver­star­ben. Hein­rich war damals noch katho­lisch und hat­te sich gegen die Refor­ma­ti­on der­ma­ßen aus­ge­zeich­net, daß ihm Papst Leo X. 1521 wegen sei­ner kla­ren und uner­schrocke­nen Ver­tei­di­gung der Sakra­men­te der Katho­li­schen Kir­che gegen die luthe­ri­sche Häre­sie den Titel Defen­sor fidei ver­lieh. Durch eine iro­ni­sche Inko­hä­renz fin­det sich der Titel noch heu­te auf eng­li­sche Mün­zen geprägt.

Die Leidenschaft des Königs für Frauen

König Heinrich VIII. von EnglandDa Katha­ri­na die Wit­we sei­nes Bru­ders Arthur war, der kurz nach der Ehe­schlie­ßung an einer Krank­heit gestor­ben war, dach­te Hein­rich VIII. dar­an, die Gül­tig­keit der Ehe in Zwei­fel zie­hen zu kön­nen. Aus der Geschich­te wis­sen wir heu­te, daß mehr als die Sor­ge um die Thron­fol­ge ihn sei­ne Lei­den­schaft für Anna Boleyn beweg­te, die sich wei­ger­te, die Rol­le einer Mätres­se des Königs zu spie­len. Anna Boleyn war übri­gens eine Hof­da­me sei­ner Ehe­frau. Die­se Lei­den­schaft für eine ande­re Frau führ­te Hein­rich VIII. dazu, die Ehe mit Katha­ri­na zu lösen und in der Fol­ge ins Schis­ma. Als Papst Cle­mens VII. (1523–1534) unter Ver­weis auf das Ehe­sa­kra­ment sich wei­ger­te, die Ehe für ungül­tig zu erklä­ren, wur­de Hein­rich unge­hor­sam, brach mit Rom und rief sich selbst zum Kir­chen­ober­haupt aus. Und ver­fiel damit der Exkom­mu­ni­ka­ti­on. Aber die Ereig­nis­se der Rei­he nach.

1527 kon­sul­tier­te der König unter ande­rem John Fisher, den Bischof von Roche­ster, bezüg­lich sei­ner Ehe mit Katha­ri­na von Ara­gon, die Hein­rich für ungül­tig hielt. Fisher ver­si­cher­te dem König, daß es nicht den gering­sten Zwei­fel geben kön­ne: die Ehe war gül­tig und er bereit sei, dies gegen­über jed­we­dem zu ver­tei­di­gen. Über die Hal­tung von Bischof John Fisher schrieb der Sekre­tär des Päpst­li­chen Lega­ten, Kar­di­nal Loren­zo Campeggi:

„Um sei­ne See­le nicht zu gefähr­den und um gegen­über dem König nicht illoy­al zu sein oder sei­ner Pflicht gegen­über der Wahr­heit in einer so wich­ti­gen Fra­ge nach­zu­kom­men, erklär­te, bekräf­ti­ge und beleg­te er mit beweis­kräf­ti­gen Grün­den, daß die Ehe des Königs und der Köni­gin von kei­ner mensch­li­chen oder gött­li­chen Macht auf­ge­löst wer­den konn­te und dafür war er bereit, auch sein Leben zu geben.“

Das Martyrium Johannes des Täufers

1525 hat­te der Bischof von Roche­ster in Anspie­lung auf Jesus Chri­stus geschrie­ben: „Ein Gedan­ken, der mich im Zusam­men­hang mit dem Sakra­ment der Ehe zutiefst bewegt, ist das Mar­ty­ri­um des hei­li­gen Johan­nes des Täu­fers, der starb, weil er die Ver­let­zung der Ehe geta­delt hat­te. Es gab Ver­bre­chen, die dem Anschein nach viel schwer­wie­gen­der waren, für die der Täu­fer ver­ur­teilt und hin­ge­rich­tet wer­den konn­te, aber es gab kein Ver­bre­chen das geeig­ne­ter war als der Ehe­bruch, der das Blut­ver­gie­ßen die­ses Freun­des des Bräu­ti­gams recht­fer­ti­gen hät­te kön­nen, da der Ehe­bruch kei­ne Baga­tell­be­lei­di­gung von Jenem ist, der durch Anto­no­ma­sie Der Bräu­ti­gam schlecht­hin ist.“

Als der Bischof die­se Zei­len nie­der­schrieb, war die Schei­dung des Königs von der Köni­gin noch gar kein The­ma. Die Umstän­de, unter denen Bischof Fisher ster­ben soll­te, rück­ten ihn jedoch dem Schick­sal des Täu­fers ganz nahe. Bei­de wur­den ein­ge­ker­kert, bei­de ent­haup­tet, bei­de Opfer von lüster­nen Män­nern und unrei­nen Frau­en. Was aber Hero­des schwe­ren Her­zens tat, voll­zog Hein­rich VIII. mit grau­sa­mer Entschlossenheit.

Ängstliche Bischöfe fürchteten den Zorn des Königs

John Fisher ver­faß­te meh­re­re Bücher zur Ver­tei­di­gung von Katha­ri­na und wur­de damit der muti­ge Gegen­spie­ler der könig­li­chen Schei­dungs­ab­sich­ten. Die Bischö­fe, die den Zorn des Königs fürch­te­ten – indi­gna­tio regis mors est, pfleg­ten sie zu sagen – for­der­ten ihn auf, die­se Schrif­ten zurück­zu­neh­men, doch ver­ge­bens. Er konn­te die Wahr­heit nicht leugnen.

Die Lage ent­spann­te sich nicht, son­dern wur­de immer gespann­ter. Der König mit der Nei­gung zum herrsch­süch­ti­gen Dik­ta­tor zeig­te nicht die gering­ste Bereit­schaft, nach­zu­ge­ben. Rom hat­te Lega­ten nach Eng­land ent­sandt, um die Ange­le­gen­heit zu lösen. Der eng­li­sche Kle­rus – aus­ge­nom­men Gestal­ten wie der Bischof von Roche­ster – war nach Droh­ge­bär­den des Königs in der Unter­wer­fung unter den könig­li­chen Wil­len auf tri­ste Wei­se sehr kom­pakt, der in sei­nem Unge­hor­sam in der Selbst­aus­ru­fung als „Ober­haupt der Kir­che von Eng­land“ ende­te. Ein Akt, der gera­de durch die Kapi­tu­la­ti­on der Bischö­fe vom 15. Mai 1532 mög­lich wur­de und als „Unter­wer­fung des Kle­rus“ in die Geschich­te ein­ging. Am Tag danach trat Tho­mas Morus von sei­nem Amt als Lord­kanz­ler von Eng­land zurück. Nicht bereit auf Kom­pro­mis­se ein­zu­ge­hen, zog er sich, ange­sichts der Aus­sichts­lo­sig­keit die Ent­wick­lung abzu­wen­den, zurück.

Bischöfe fallen der Kirche in den Rücken

Katharina von Aragon, rechtmäßige Ehefrau Heinrichs VIII. Ihre Tochter Maria, Ehefrau König Philipps II. von Spanien und einzige rechtmäßige Thronerbin Englands, war 1553-1558 Königin von England und versuchte die Kirchenspaltung rückkgängig zu machen.Ende 1532 hei­ra­ten Hein­rich und Anna Boleyn heim­lich. Anfang 1533 wie­der­ho­len sie die Zere­mo­nie. Papst Cle­mens VII. ernann­te am 21. Febru­ar Tho­mas Cran­mer zum neu­en Erz­bi­schof von Can­ter­bu­ry. Cran­mer, bis dahin im diplo­ma­ti­schen Dienst des Königs, war als Geste des guten Wil­lens gedacht. Cran­mer stand dem König nahe. An sei­ner Recht­gläu­big­keit heg­te man kei­ne Zwei­fel. Man soll­te sich schwer getäuscht haben. Cran­mer wur­de am 30. März 1533 zum Erz­bi­schof von Can­ter­bu­ry geweiht und damit Pri­mas von Eng­land. Bereits am 23. Mai erklär­te er die Ehe von Hein­rich VIII. mit Katha­ri­na von Ara­gon für ungül­tig und bestä­tig­te am 28. Mai die Ehe zwi­schen Hein­rich und Anna Boleyn. Bereits vier Tage spä­ter ließ Hein­rich Anna, die bereits im sech­sten Monat schwan­ger war, fei­er­lich zur Köni­gin krö­nen. In der Bevöl­ke­rung will kein Jubel aufkommen.

König macht sich zum „Oberhaupt der Kirche in England“

Anna Boleyn. Nachdem bereits ihre Schwester königliche Mätresse war, war Heinrich VIII. von Anna Boleyn wie besessen. Schließlich ließ er sie nach falschen Anklagen hinrichten.Rom, vom Erz­bi­schof von Can­ter­bu­ry ver­ra­ten, bestä­tigt im März 1534 die Gül­tig­keit der Ehe zwi­schen Hein­rich und Katha­ri­na von Ara­gon. Hein­rich ließ sich jedoch durch ein Gesetz des eng­li­schen Par­la­ments, die Supre­mats­ak­te zum „Ober­haupt der Kir­che in Eng­land“ pro­kla­mie­ren, wie es wört­lich heißt. Das Gesetz wur­de zum recht­li­chen Grün­dungs­akt für die angli­ka­ni­sche Staats­kir­che, die sich von Rom abspal­te­te. Die offi­zi­el­le Begrün­dung für das Schis­ma lie­fer­te Ste­phen Gar­di­ner, ein bis dahin katho­li­scher Bischof von Win­che­ster, mit der Schrift De vera obe­di­en­tia.
Alle Bischö­fe lei­ste­ten den Eid auf die Supre­ma­tie des Königs auch in reli­giö­sen Din­gen, aus­ge­nom­men einer: John Fisher, der dafür sofort ver­haf­tet und im Tower von Lon­don ein­ge­ker­kert wur­de. Wäh­rend der lan­gen Mona­te in Gefan­gen­schaft ver­faß­te er drei Wer­ke. Zwei in Eng­lisch (A spi­ri­tu­al con­so­la­ti­on und The ways of per­fect reli­gi­on), eines in Latein über die Not­wen­dig­keit des Gebets. Am sel­ben Tag, dem 13. April 1534, als Fisher ver­haf­tet wur­den, wur­de auch Tho­mas Morus verhaftet.

Kirche von jenen verraten, die sie verteidigen sollten

Wäh­rend der Gefan­gen­schaft von John Fisher und Tho­mas More von April 1534 bis Juni 1535 trieb Hein­rich VIII. mit äußer­ster Ent­schlos­sen­heit die Orga­ni­sa­ti­on einer von Rom unab­hän­gi­gen Natio­nal­kir­che vor­an. Der König ver­such­te sogar, John Fisher für sei­ne Sache zu gewin­nen durch die Ver­mitt­lung ande­rer katho­li­scher, nun aber schis­ma­ti­scher Bischö­fe, die ihn im Ker­ker besuch­ten. Bei einem die­ser Gesprä­che beschwor Fisher die Prä­la­ten einig zu sein, „das täg­lich neue gewalt­sa­me und ille­ga­le Vor­ge­hen gegen die gemein­sa­me Mut­ter, die Kir­che Jesu Chri­sti zurück­zu­wei­sen“ statt es zu för­dern. Bei die­ser Gele­gen­heit sprach er vor der Geschich­te das Urteil über sei­ne Brü­der im Bischofsamt:

„Die Festung [die Kir­che] wird von jenen ver­ra­ten, die sie ver­tei­di­gen sollten!“

Am 7. Mai schick­te der König einen sei­ner Bera­ter, um noch ein­mal einen Ver­such zu unter­neh­men, Fisher zu bie­gen und zu einem Kom­pro­miß zu bewe­gen. Der hei­li­ge Bischof ant­wor­te­te ohne Umschwei­fe: „Laut Got­tes Gesetz ist der König weder Ober­haupt der Kir­che in Eng­land noch kann er es sein“.

Enthauptete Köpfe Fishers und Morus öffentlich ausgestellt

6. Juli 1535: Enthauptung von Thomas Morus in London. Bischof John Fisher war bereits am 22. Juni hingerichtet wordenHein­rich brauch­te kei­ne wei­te­ren Bewei­se mehr. Als Papst Paul III. (1534–1549), in der Hoff­nung das Leben des ein­ge­ker­ker­ten Bischofs von Roche­ster zu ret­ten, John Fisher zum Kar­di­nal der Hei­li­gen Römi­schen Kir­che erhob, sag­te Hein­rich VIII. in Anspie­lung auf die bevor­ste­hen­de Ent­haup­tung des Hei­li­gen, daß der Papst ruhig das rote Birett schicken kön­ne, es wer­de aller­dings nicht mehr den Kopf fin­den, auf das es gesetzt wer­den könnte.

Die Ent­haup­tung Johns Fischers wur­de um 10 Uhr des 22. Juni 1535 im Tower von Lon­don voll­streckt. Sein Kopf wur­de bis zum 6. Juli am Zugang zur Lon­don Bridge am soge­nann­ten Ver­rä­ter­tor öffent­lich zur Schau gestellt. Dann wur­de er in die Them­se gewor­fen und durch den abge­trenn­ten Kopf von Tho­mas Morus ersetzt. Der ehe­ma­li­ge Lord­kanz­ler hat­te nach dem Todes­ur­teil in sei­ner Selbst­ver­tei­di­gung gesagt, daß der wah­re Grund für sei­ne Hoch­ver­rats­an­kla­ge sei­ne Wei­ge­rung ist, die Annul­lie­rung der Ehe des Königs mit Katha­ri­na anzuerkennen.

„Finsterste Dunkelheit und pestartiger Betrug lassen unzählige Seelen sich verirren“

In sei­nem Buch über die Not­wen­dig­keit des Gebets schrieb John Fisher vor sei­ner Hin­rich­tung im Tower von Lon­don über die unglaub­li­chen Umbrü­che, die in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren in Eng­land statt­ge­fun­den hatten:

„Wehe uns, die wir in die­sen ver­damm­ten Zei­ten gebo­ren sind, Zei­ten – und ich sage es wei­nend – in denen jeder, der nur ein Mini­mum an Eifer für die Ehre Got­tes hat […] zum Wei­nen ver­an­laßt sein wird, da er sieht, daß alles in die ver­kehr­te Rich­tung geht, die schö­ne Ord­nung der Tugend ist auf den Kopf gestellt, das lebens­spen­den­de Licht ist aus­ge­löscht und von der Kir­che ist nichts geblie­ben außer offen­sicht­li­che Nie­der­tracht und fal­sche Hei­lig­keit. Das Licht des guten Bei­spiels ist erlo­schen in jenen, die wie Leuch­ten in der gan­zen Welt strah­len soll­ten. Lei­der kommt von ihnen kein Licht, son­dern nur fin­ster­ste Dun­kel­heit und pest­ar­ti­ger Betrug, derent­we­gen unzäh­li­ge See­len sich verirren.“

Die­se Wor­te waren vor allem an die Bischö­fe gerich­tet, die auf schwer­wie­gen­de Wei­se ihre Pflicht miß­ach­te­ten, die Her­de Chri­sti zu wei­den. Anstatt sich mit ihrem Bei­spiel und ihrer Pre­digt der Tyran­nei Hein­richs zu wider­set­zen, haben sie auf trau­ri­ge Wei­se mit ihrem schuld­haf­ten Schwei­gen an der Apo­sta­sie mitgewirkt.

Thomas Morus: Bischöfe im „Zustand, der zur Hölle führt“

Der hei­li­ge Tho­mas Morus schrieb zur sel­ben Zeit im sel­ben Ker­ker De tri­sti­tia Chri­sti, sein Werk über die unend­li­che Lie­be und uner­schöpf­li­che Barm­her­zig­keit Got­tes. Auch er schrieb über den Glau­bens­ab­fall der eng­li­schen Bischöfe:

„Wenn ein Bischof von einem dum­men Schlaf über­mannt wird, der ihn dar­an hin­dert, sei­ne Pflicht als See­len­hirt zu erfül­len – wie ein fei­ger Kapi­tän eines Schif­fes, der aus Angst vor dem Sturm sich ver­steckt und das Schiff den Wel­len über­läßt –, wenn ein Bischof auf die­se Wei­se han­delt, zöge­re ich nicht, sei­nen nie­der­ge­schla­ge­nen Zustand mit dem zu ver­glei­chen, der zur Höl­le führt. Mehr noch, ich hal­te ihn noch für schlim­mer, denn die­se Hoff­nungs­lo­sig­keit scheint einem Geist zu ent­sprin­gen, der an der Hil­fe Got­tes zweifelt.“

John Fisher und Tho­mas Morus wur­den hin­ge­rich­tet. Sie erwar­ben sich die Ehre glor­rei­cher Mär­ty­rer und stie­gen aus der irdi­schen Gefan­gen­schaft zu den Freu­den der ewi­gen Glück­se­lig­keit empor. Mit dem hei­li­gen Johan­nes dem Täu­fer, sind sie Mär­ty­rer der Unauf­lös­lich­keit der Ehe, wie Papst Pius XI. bei ihrer Hei­lig­spre­chung sag­te. Sie star­ben, weil sie nicht zöger­ten, „die Hei­lig­keit des rei­nen Ehe­bun­des zu erklä­ren, zu bele­gen und zu verteidigen“.

Heinrich VIII. erreichte nichts, was er errreichen wollte

Wel­ches Schick­sal traf aber Hein­rich VIII. nach sei­ner Schei­dung von Katha­ri­na von Ara­gon? Der König „hei­ra­te­te“ Anna Boleyn, die er bereits drei Jah­re spä­ter hin­rich­ten ließ. Als Ankla­ge gegen sie brach­te er Hoch­ver­rat, Inzucht und aus­ge­rech­net Ehe­bruch vor. Am Tag nach ihrer Hin­rich­tung „hei­ra­te­te“ der König Jane Sey­mour, die noch 1537 bei der Geburt des ein­zi­gen männ­li­chen Thron­er­ben, Edu­ard VI. starb. Hein­rich „hei­ra­te­te“ 1540 die Deut­sche Anna von Kle­ve, Toch­ter Johanns III., des Her­zogs von Jülich-Kle­ve-Berg. Doch ent­täuscht von ihr, ließ er nach nur sechs Mona­ten die Ehe für ungül­tig erklä­ren, weil angeb­lich nie voll­zo­gen. Dar­auf „hei­ra­te­te“ er Cathe­ri­ne Howard, eine jün­ge­re Cou­si­ne von Anna Boleyn. Die Ehe blieb kin­der­los. 1542 ließ er auch sie wegen Hoch­ver­rats, kon­kret wegen Ehe­bruchs hin­rich­ten. Die sech­ste „Ehe­frau“ Hein­richs VIII. war schließ­lich Cathe­ri­ne Parr, die einer Hin­rich­tung wohl nur ent­ging, weil Hein­rich VIII. 1547 vor ihr vom Tod dahin­ge­rafft wurde.

Wäh­rend sei­ner letz­ten Ver­bin­dung wur­de Hein­rich von ver­schie­de­nen Krank­hei­ten geplagt. Sein Kör­per war von eitern­den Geschwü­ren über­sät. Er fraß sich auf 160 Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht hin­auf und starb erst 55jährig. Sei­ne letz­ten Wor­ten waren: „Mön­che, Mön­che, Mön­che“. Wor­te, die wahr­schein­lich Aus­druck von Gewis­sens­bis­sen waren, weil er vie­le Mön­che aus ihren Klö­stern ver­trie­ben und den Klo­ster­be­sitz ent­eig­net hat­te, um sei­ne sinn­lo­sen Krie­ge finan­zie­ren zu können.

König Ahab, dessen Blut die Hunde auflecken werden

Ein Fran­zis­ka­ner­bru­der hat­te ihm vor­aus­ge­sagt, daß es ihm wie König Ahab erge­hen wer­de, den Gott ver­wor­fen und ange­droht hat­te, daß die Hun­de sein Blut auf­lecken wer­den. Auch bei Ahab spiel­te mit Ise­bel eine Frau eine trei­ben­de Rol­le. Und so geschah es wirk­lich. Aus dem Sarg Hein­richs VIII. tra­ten die Lei­chen­säf­te aus und wur­den von einem Hund aufgeleckt.

Die­sem maka­bren Ende ist noch ein histo­ri­sches Fak­tum anzu­fü­gen. Hein­rich VIII. hat­te sei­ne Schei­dung von sei­ner recht­mä­ßi­gen Ehe­frau Katha­ri­na von Ara­gon mit dem Vor­wand gerecht­fer­tigt, der eng­li­schen Kro­ne einen männ­li­chen Nach­fol­ger schen­ken zu wol­len. Aber trotz wei­te­rer fünf „Ehen“ konn­te er die Tudor-Dyna­stie nicht erhal­ten. Sein ein­zi­ger männ­li­cher Erbe, Edward VI. (1537–1553), Sohn sei­ner drit­ten Frau Jane Sey­mour, starb bereits im Alter von 15 Jah­ren. Mit Eli­sa­beth I. (1533–1603), dem ein­zi­gen Kind von Anna Boleyn, die von 1558 bis 1603 Köni­gin von Eng­land war, aber ehe­los blieb, starb die Dyna­stie aus. Mit jenem Kind also, des­sent­we­gen Hein­rich sich von Katha­ri­na getrennt hat­te, um – wie er sag­te – der Kro­ne die Nach­fol­ge zu sichern. Nach ihrem Tod ging der eng­li­sche Thron auf das schot­ti­sche Königs­haus Stuart über.

Nicht einmal die Kirche hat Macht über das Ehesakrament

Das angli­ka­ni­sche Schis­ma grün­det auf einer Schei­dung. Wenn die Unauf­lös­lich­keit der Ehe geleug­net wer­den soll­te, müß­te man logi­scher­wei­se die Exkom­mu­ni­ka­ti­on Hein­richs VIII. und der gan­zen von ihm gegrün­de­ten angli­ka­ni­schen Kir­che auf­he­ben. Es blie­be aber immer noch das Blut der Mär­ty­rer die­ser Unauf­lös­lich­keit, die Zeu­gen sind, daß die Ehe von gött­li­chem Recht ist und nie­mand, nicht ein­mal „die Kir­che über sie Macht hat“.

Die eng­li­schen Bischö­fe des 16. Jahr­hun­derts haben ihre Pflicht schmäh­lich ver­letzt, wegen jenes Klein­muts und jener Lei­se­tre­te­rei, mit denen sich die Män­ner der Kir­che oft beflecken. Das Schis­ma der eng­li­schen Kir­che ist nicht so sehr der Bös­ar­tig­keit Hein­richs VIII. geschul­det, son­dern dem Ver­sa­gen der Bischö­fe, das fei­er­lich im unrühm­li­chen Unter­wer­fungs­akt des Kle­rus vom 15. Mai 1532 zum Aus­druck kam.

Englands Bischöfe haben damals schmählich versagt. Und die Bischöfe von heute?

Die Unauf­lös­lich­keit der Ehe ist heu­te erneut im Mit­tel­punkt einer leb­haf­ten Debat­te. Durch das, was im 16. Jahr­hun­dert in Eng­land geschah, ver­wun­dert es nicht, in der Kir­che erneut klein­mü­ti­ge Bischö­fe zu fin­den, die zur Kapi­tu­la­ti­on bereit sind. Wir ver­trau­en dar­auf, daß die gött­li­che Vor­se­hung auf wun­der­ba­re Wei­se groß­mü­ti­ge See­len erweckt, die bereit sind die Rech­te Got­tes zu ver­tei­di­gen, Bischö­fe und Lai­en, die dem Vor­bild der hei­li­gen John Fisher und Tho­mas Morus, aber auch des hei­li­gen Johan­nes des Täu­fers nach­ei­fern. Vor allem aber hof­fen wir, daß sich in den kirch­li­chen Hier­ar­chien nicht manch neu­er Hero­des oder Hein­rich VIII. fin­det: Quod Deus Aver­tat!

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons/​Robert Berran

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18 Kommentare

  1. Machen wir uns nichts vor: „Alle Bischö­fe bis auf einen“ heißt es im Text. Alle Bischö­fe bis auf einen folg­ten der welt­li­chen Macht und nicht der Kir­che. Wirk­lich anders sieht es doch heut­zu­ta­ge auch nicht aus. Die an der Kir­che fest­hal­ten wer­den es wie­der trotz der Bischö­fe machen müssen.

    • „Wirk­lich anders sieht es doch heut­zu­ta­ge auch nicht aus“
      Mei­nen Sie? Wol­len Sie die paar Wie­der­ver­hei­ra­te­ten mit Hein­rich VIII vergleichen?
      Gibt es den Druck heu­te wirklich?
      Lebens­be­droh­lich ist es heu­te für kei­nen Bischof, zur Leh­re der Kir­che zu hal­ten. Das sind eit­le Pro­jek­te ein­zel­ner ehr­gei­zi­ger Kle­ri­ker. Im Anschluß kommt dann das mit den Dia­ko­nis­sen, war­ten Sie mal ab. Auch da Kard. Kas­per in vor­der­ster Front.

  2. In Bezug auf König Hein­rich VIII. hat die Kir­che lie­ber ein gan­zes Land – Eng­land – auf­ge­ge­ben als auch nur ein Jota an der Unauf­lös­lich­keit einer gül­tig geschlos­se­nen Ehe zu rütteln.
    Die­se Hand­lung bezeugt und unter­streicht mehr als vie­le Wor­te die unver­än­der­li­che Leh­re der Kirche:
    -
    „Can. 1141
    Die gül­ti­ge und voll­zo­ge­ne Ehe kann durch kei­ne mensch­li­che Gewalt und aus kei­nem Grun­de, außer durch den Tod, auf­ge­löst werden“.
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  3. Wal­ter Kas­per hat eine Sil­ber­zun­ge. Jeder­mann kann sehen, dass er die Auf­lö­sung der Ehe pre­digt, aber er geht dabei so rhe­to­risch vor, hat eine so anbie­dern­de zärt­li­che Wort­wahl. Auf dem ande­ren Por­tal war der Titel gar: „Kar­di­nal Kas­per betont die Unauf­lös­lich­keit der sakra­men­ta­len Ehe“. Er über­be­tont stark, dass sich „nichts ändert“, plä­diert aber in fra­gen­der Form für eine „tie­fe­re“ pasto­ra­le Pra­xis, für die Zulas­sung zu den Sakra­men­ten und damit für die vol­le Kom­mu­ni­on der „wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen“ (=Ehe­bre­cher). Die Beto­nung, dass sich ABSOLUT NICHTS ÄNDERT geschieht natür­lich im Geist von Vati­kan 2, wo in der Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät sich nichts geän­dert hat – und wehe jemand behaup­tet etwas anderes!

  4. Inter­es­sant wird es, wenn der jet­zi­ge Papst die Unauf­lös­lich­keit der Ehe in Fra­ge stellt.

    Und dazu das päpst­li­che Pri­mat mit in die Waag­scha­le wirft.

    Auf die­se Pro­ble­ma­tik geht der Arti­kel lei­der nicht ein.

    • Der hl.Robert Bell­ar­min, Kir­chen­leh­rer, sagt: „Ein offen­sicht­li­cher Häre­ti­ker kann nicht Papst sein, hört von selbst auf Papst und Ober­haupt zu sein, wie er auch von selbst auf­hört auf­hört Christ und Mit­glied der Kir­che zu sein, dehalb kann ihn die Kir­che rich­ten und stra­fen. Das ist die Ansicht aller alten Väter“.

      Hl. Tho­mas von Aquin, Kir­chen­leh­rer sagt: „Die recht­li­che Gewalt bleibt nicht unbe­weg­lich haf­ten, wes­halb sie in den Schis­ma­ti­kern und Häre­ti­kern nicht bleibt. Des­halb kön­nen sie weder absol­vie­ren noch exkom­mu­ni­zie­ren, noch Abläs­se gewäh­ren oder irgend­et­was der­ar­ti­ges tun, und wenn sie es doch tun, ist nichts gesche­hen“. Häre­ti­ker ver­lie­ren prin­zi­pi­ell und aus­nahms­los ihre Jurisdiktionsgewalt.

      Hl. Alfons Maria von Liguo­ri, Kir­chen­leh­rer sagt: Ein Häre­ti­scher Papst kann gar nicht mehr abge­setzt wer­den, weil er sein Amt bereits ver­lo­ren hat. Es ist außer Zwei­fel, daß, wäre ein Papst ein offen­sicht­li­cher Häre­ti­ker – z. B. wenn er öffent­lich eine dem gött­li­chen Glau­ben ent­ge­gen­ge­setz­te Leh­re ver­kün­den wür­de – , die­ser nicht von einem Kon­zil, son­ders als Häre­ti­ker sei­nes Pon­ti­fi­kats ver­lu­stig gegan­gen erklärt würde“.

      Papst Inno­zenz II.sagt: Ein­zig wegen einer Sün­de gegen den Glau­ben kann ich von der Kir­che gerich­tet werden.

      Der Hl. Anto­ni­us von Flo­renz, Theo­lo­ge sagt: Wenn ein Papst zum Häre­ti­ker wür­de, wür­de er sich durch die­sen Schritt, ohne daß ein Urteil nötig wäre, von der Kir­che tren­nen. Ein vom sei­nem Leib ger­trenn­tes Haupt, kann solan­ge es getrennt ist, nicht das Haupt die­ses Lei­bes sein. Er kann kein Häre­ti­ker sein und Papst blei­ben. Wenn er außer­halb der Kir­che steht, kann er nicht die Schlüs­sel der Kir­che besitzen.

      • Das beant­wor­tet nicht die Fra­ge, was tat­säch­lich geschieht, wenn der jet­zi­ge Papst die Unauf­lös­lich­keit der Ehe in Fra­ge stellt.

        • „Das beant­wor­tet nicht die Fra­ge, was tat­säch­lich geschieht, wenn der jet­zi­ge Papst die Unauf­lös­lich­keit der Ehe in Fra­ge stellt.“
          Er greift ein Sakra­ment an. Und es wird dann nicht bei einem blei­ben. Zwei­te Reformation?
          Per Mari­am ad Christum.

        • Was ich meinte:

          > Wer soll den Papst rich­ten, solan­ge er auf dem Papst­thron weilt? <

          • „Wer bin ich, über ihn zu urtei­len“. Das sind sei­ne eige­nen Wor­te. Also weiß er eigent­lich auch nicht das er der Stell­ver­tre­ter des Herrn ist.
            Aber das gilt für uns alle. „Kehrt um und tut Buße“.
            Wer es nicht tut rich­tet sich selber.
            Per Mari­am ad Christum.

          • Da mache ich mir kei­ne Sor­gen. Soll­te es soweit kom­men – der Herr­gott ist auch noch da.

          • Wer soll den Papst rich­ten, solan­ge er auf dem Papst­thron weilt?
            Ein glau­bens­treu­er Kle­rus, der den Anti­mo­der­ni­sten-Eid gelei­stet hat, der eine Syn­ode etc. ein­be­ruft, bei der er abge­setzt wird.
            Anson­sten muss ein Katho­lik einem Papst, der zum Häre­ti­ker wur­de, wider­ste­hen, was heißt, daß er sei­nen Anord­nun­gen nicht Fol­ge lei­sten darf.

  5. Dan­ke für die­sen Auf­satz, er zeigt uns das Fun­da­ment und die Feste und Wahr­heit des Wah­ren Glau­bens. Er zeigt uns die Wahr­heit des Wor­tes: „.….und stürzt die Mäch­ti­gen vom Thron!“
    Die­ser Auf­satz zeigt, wie vie­le ande­ren, wie wich­tig Katho­li­sches Info ist, gera­de in der Zeit wo die Wah­re Kir­che erneut von einem Schis­ma bedroht ist. Dan­ke Katho­li­sches Info!!

  6. „Wenn ein Bischof von einem dum­men Schlaf über­mannt wird, der ihn dar­an hin­dert, sei­ne Pflicht als See­len­hirt zu erfül­len – wie ein fei­ger Kapi­tän eines Schif­fes, der aus Angst vor dem Sturm sich ver­steckt und das Schiff den Wel­len über­läßt –, wenn ein Bischof auf die­se Wei­se han­delt, zöge­re ich nicht, sei­nen nie­der­ge­schla­ge­nen Zustand mit dem zu ver­glei­chen, der zur Höl­le führt. Mehr noch, ich hal­te ihn noch für schlim­mer, denn die­se Hoff­nungs­lo­sig­keit scheint einem Geist zu ent­sprin­gen, der an der Hil­fe Got­tes zwei­felt.“- Das sind star­ke Wor­te des Hl. Tho­mas Morus. 

    Man beden­ke: Die dama­li­gen Bischö­fe sind aus Angst vor dem welt­li­chen Herr­scher abge­fal­len. Und heu­te? Wer bedroht die Bischö­fe heu­te, allen vor­an die deut­schen? Ohne Not brin­gen sie das Ehe­sa­kra­ment in Gefahr. Das sind Macht­spie­le eini­ger Kar­re­ri­sten, denen es um „theo­lo­gi­sche Erfol­ge“ geht.

    • „eini­ger Karreristen“?

      Wenn es nur eini­ge sind, wo sind dann die ande­ren deut­schen Bischö­fe, die dage­gen protestieren?

      „eini­ge“ schei­nen eher alle zu sein…

  7. Wären Johan­nes der Täu­fer, Tho­mas Morus und John Fischer im 1. und im 14. Jahr­hun­dert nach Chri­stus schon der Erleuch­tun­gen des 2. Vati­can­ums teil­haf­tig gewe­sen, dann hät­ten sich John Fisher und Tho­mas Morus unter Beru­fung auf das Kon­zils­do­ku­ment über die Öku­me­ne des Mar­ty­ri­ums ent­zie­hen kön­nen. Und wel­cher Bischof kri­ti­siert heu­te noch einen Poli­ti­ker der im Ehe­bruch lebt, der wür­de ja aus dem Amt gejagt.
    So war deren Mar­ty­ri­um umsonst- oder sind doch die Zweit­kon­zi­lia­ren am Holzweg?

  8. Eng­lands Bischö­fe haben damals schmäh­lich ver­sagt, das stimmt nur teil­wei­se, weil ver­sagt hat auch der Papst jener Zeit, der dem pro­ble­ma­ti­schen kar­di­nal Wols­ley die Funk­ti­on eines eng­li­schen Pri­mas über­ließ was zu einer völ­li­gen Ent­frem­dung des eng­li­schen Epi­sko­pa­tes gegen­über Rom führte.

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