Das russische Veto gegen Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus


Athenagoras mit Paul VI. und Moskaus Patriarch Kyrill I.(Moskau/​Rom) Am 25. Mai wird die Umar­mung von Papst Paul VI. und dem Öku­me­ni­schen Patri­ar­chen Athe­n­agoras von 1964 in Jeru­sa­lem eine Neu­auf­la­ge erle­ben, dies­mal durch Papst Fran­zis­kus und Patri­arch Bar­tho­lo­mä­us. Doch das Mos­kau­er Patri­ar­chat steigt auf die Brem­se und friert mit einem neu­en Doku­ment die katho­lisch-ortho­do­xe Dis­kus­si­on über den päpst­li­chen Pri­mat ein. Ein Veto, das offen­sicht­lich auf die sym­bol­träch­ti­ge Begeg­nung in Jeru­sa­lem abzielt, aber noch mehr auf die Gesamt­or­tho­do­xe Syn­ode, die für 2015 geplant ist.

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Am 4. Janu­ar ver­öf­fent­lich­te der Osser­va­to­re Roma­no den voll­stän­di­gen Text des Gesprächs zwi­schen Paul VI. und Athe­n­agoras. Der Inhalt soll­te ver­trau­lich blei­ben, wur­de jedoch vom ita­lie­ni­schen Staats­fern­se­hen durch ein „Ver­se­hen“ mit­ge­schnit­ten. Paul VI. schwieg zum ent­schei­den­den Punkt, der Rom von den ortho­do­xen Kir­chen des Ostens trennt, die Kir­chen­ver­fas­sung und vor allem die Stel­lung des Papstes.

Was Paul VI. und Athenagoras sich 1964 zur Primats-Frage sagten

Der Papst sag­te zum Öku­me­ni­schen Patri­ar­chen Athenagoras:

Paul VI: „Ich wer­de Ihnen sagen, was ich für exakt hal­te, vom Evan­ge­li­um her­ge­lei­tet, vom Wil­len Got­tes und der authen­ti­schen Tra­di­ti­on. Ich wer­de es kund­tun. Und wenn es Punk­te gibt, die nicht mit Ihrem Den­ken bezüg­lich der Kon­sti­tu­ti­on der Kir­che übereinstimmen…“

Athe­n­agoras: „Das­sel­be wer­de ich tun“.

Paul VI. : „Man wird dis­ku­tie­ren, wir wer­den ver­su­chen, die Wahr­heit zu fin­den… Kei­ne Fra­ge des Pre­sti­ges, des Vor­rangs, außer dem, was von Chri­stus fest­ge­legt wur­de. Abso­lut nichts, was von Ehre oder Pri­vi­le­gi­en han­delt. Schau­en wir auf das, was Chri­stus von uns ver­langt und jeder nimmt sei­nen Stand­punkt ein; aber ohne irgend­ei­ne mensch­li­che Ambi­ti­on zu obsie­gen, die Ehre zu haben, Vor­tei­le. Son­dern zu dienen.“

Annäherung zwischen Katholiken und Orthodoxen

Seit jenem 5. Janu­ar 1964 hat der öku­me­ni­sche Dia­log zwi­schen Rom und den ortho­do­xen Kir­chen einen beacht­li­chen Weg zurück­ge­legt. Dabei wur­de auch die bren­nen­de Fra­ge des päpst­li­chen Pri­mats zur Dis­kus­si­on gestellt, wie die Auf­nah­me aus Jeru­sa­lem belegt.

2007 leg­te in Raven­na eine gemisch­te Inter­na­tio­na­le Kom­mis­si­on für den theo­lo­gi­schen Dia­log zwi­schen der Katho­li­schen Kir­che und der Ortho­do­xen Kir­che ein Grund­la­gen­do­ku­ment vor. Das Doku­ment wur­de von den Anwe­sen­den ein­stim­mig ange­nom­men. Aller­dings fehl­te die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che. Offi­zi­el­ler Grund war eine Zwi­stig­keit mit dem Öku­me­ni­schen Patri­ar­chat von Kon­stan­ti­no­pel. Damit fehl­te der zah­len­mä­ßig größ­te und gewich­tig­ste Teil der ortho­do­xen Welt.

Der inner­or­tho­do­xe Zwist konn­te bei­gelegt wer­den und so nahm nach­träg­lich auch Mos­kau das Doku­ment von Raven­na an und eben­so das dar­auf fol­gen­de Arbeits­pa­pier über Rol­le und Stel­lung des Pap­stes im ersten Jahr­tau­send. Es war 2008 von einer Unter­kom­mis­si­on auf Kre­ta aus­ge­ar­bei­tet worden.

Bei den 2009 auf Zypern und 2010 in Wien statt­fin­den­den Tref­fen brach­te die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che jedoch Beden­ken vor, die jede wei­te­re Annä­he­rung brem­sten. Die rus­si­sche Dele­ga­ti­on ver­lang­te, daß das Arbeits­pa­pier von Kre­ta zurück­ge­nom­men und von einer neu­en Unter­kom­mis­si­on völ­lig umge­schrie­ben wer­den soll­te. Eine For­de­rung, der die ande­ren Teil­neh­mer zwangs­läu­fig zustimm­ten. Auch am Doku­ment von Raven­na übte Mos­kau grund­le­gen­de Kritik.

Der Papst als „Protos“ unter den Patriarchen

Einig sind sich alle Sei­ten, daß Rom, als Kir­che, die den Lie­bes­vor­sitz inne­hat, wie der Hei­li­ge Igna­ti­us von Antio­chi­en sag­te, den ersten Platz in der „Taxis“ ein­nahm und daß der Bischof von Rom daher der „Pro­tos“ unter den Patri­ar­chen war.

Nicht einig sind sich die Sei­ten in der Inter­pre­ta­ti­on der histo­ri­schen Zeug­nis­se aus jener Epo­che, was die Vor­rech­te des Bischofs von Rom als „Pro­tos“ anbe­langt, eine Fra­ge, die bereits im ersten Jahr­tau­send unter­schied­lich ver­stan­den wurde.

Pro­tos“ bezeich­net als grie­chi­sches Wort „Erster“, „Taxis“ meint die Ord­nung der Weltkirche.

Russischer Widerstand gegen jede Form von päpstlicher Autorität über die Orthodoxie

Die ableh­nen­de Hal­tung der rus­si­schen Kir­che gegen den päpst­li­chen Pri­mat kon­tra­stiert mit der gleich­zei­tig unter Bene­dikt XVI. statt­ge­fun­de­nen Annä­he­rung zwi­schen Rom und Mos­kau. Eine Annä­he­rung, die die Züge eines Akti­ons­bünd­nis­ses im Bereich der nicht-ver­han­del­ba­ren Wer­te, zum Schutz des Lebens, der Ehe und Fami­lie und der Reli­gi­ons­frei­heit wurde.

In Mos­kau miß­fiel es, daß Bene­dikt XVI. am Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats den Titel als „Patri­arch des Abend­lan­des“ aus dem Päpst­li­chen Jahr­buch strei­chen ließ. Die ortho­do­xen Rus­sen ver­mu­te­ten dahin­ter den Ver­such, einen gren­zen­lo­sen Pri­mat in der Welt­kir­che zu beanspruchen.

Moskau registriert wohlwollend, daß sich Franziskus als „Bischof von Rom“ bezeichnet

Um so wohl­wol­len­der regi­striert man in Mos­kau und ins­ge­samt in der ortho­do­xen Welt, die Beharr­lich­keit, mit der Papst Fran­zis­kus von sich selbst nur als „Bischof von Rom“ spricht.

Auch des­halb glaub­ten man­che im ver­gan­ge­nen Dezem­ber, anläß­lich der Ruß­land­rei­se von Kar­di­nal Kurt Koch, Prä­si­dent des Päpst­li­chen Rats für die För­de­rung der Ein­heit der Chri­sten, rasche Fort­schrit­te bei der Annä­he­rung zwi­schen Rom und Mos­kau erwar­ten zu können.

Doch dem war kei­nes­wegs so. Bei sei­nen Begeg­nun­gen mit Patri­arch Kyrill I. und „Außen­mi­ni­ster“ Metro­po­lit Hila­ri­on konn­te Kar­di­nal Koch fest­stel­len, daß das Mos­kau­er Patri­ar­chat „gro­ße Erwar­tun­gen“ in Papst Fran­zis­kus setzt. Außer einer erneu­ten Bekräf­ti­gung eines Akti­ons­bünd­nis­ses zur „Ver­tei­di­gung der Fami­lie und des Lebens­rechts“ konn­te er jedoch nichts nach Rom zurückbringen.

Neue Eiszeit zwischen Moskau und Rom in der Primats-Frage

Das vor sei­ner Rei­se zum Grei­fen nahe schei­nen­de erste Tref­fen zwi­schen einem Papst und einem Mos­kau­er Patri­ar­chen scheint nun wie­der in wei­te Fer­ne gerückt.

Gleich­zei­tig sorg­te Mos­kau für eine neue Eis­zeit in Sachen Pri­mat. Eine Auf­wei­chung der rus­sisch-ortho­do­xen Ableh­nung eines mit Auto­ri­tät aus­ge­stat­te­ten päpst­li­chen Pri­mats wer­de es nicht geben.

Weni­ge Tage nach­dem Kar­di­nal Koch aus Ruß­land in den Vati­kan zurück­ge­kehrt war, mit­ten in den Weih­nachts­fest­ta­gen der latei­ni­schen Chri­sten­heit, ver­öf­fent­lich­te das Mos­kau­er Patri­ar­chat ein Doku­ment, mit dem es sei­ne Mei­nungs­un­ter­schie­de zum Doku­ment von Raven­na zusam­men­faß­te und eine völ­li­ge Ableh­nung bekräf­tig­te, dem „Bischof von Rom“ irgend­ei­ne Form von Auto­ri­tät, die über einen blo­ßen Ehren­vor­sitz hin­aus­gin­ge, zuzugestehen.

Das Doku­ment wur­de auf der Inter­net­sei­te des Patri­ar­chats in rus­si­scher und eng­li­scher Spra­che veröffentlicht.

Das Doku­ment ist von beson­de­rer Bedeu­tung, weil es vom Hei­li­gen Syn­od des Mos­kau­er Patri­ar­chats beschlos­sen wur­de, der am 25. und 26. Dezem­ber tag­te. Es gilt als Richt­li­nie für den ortho­dox-katho­li­schen Dia­log. Was bedeu­tet, daß die Dele­gier­ten des Patri­ar­chats, die an künf­ti­gen Gesprä­chen teil­neh­men, nicht von die­ser Linie abwei­chen können.

Gesamtorthodoxe Synode 2015

Der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster sieht in der ver­här­te­ten Front­bil­dung das Bemü­hen Mos­kaus, einer mög­li­chen Unter­wer­fung und Aus­söh­nung ande­rer ortho­do­xer Kir­chen mit Rom samt der Aner­ken­nung der päpst­li­chen Auto­ri­tät ent­ge­gen­zu­wir­ken. Das Mos­kau­er Doku­ment ver­weist in einer Fuß­no­te auf eine eben­so ableh­nen­de Erklä­rung des Öku­me­ni­schen Patri­ar­chen Bar­tho­lo­mä­us I., die die­ser im Novem­ber 2007 auf einer Pres­se­kon­fe­renz in Bul­ga­ri­en geäu­ßert hat­te. Patri­arch Bar­tho­lo­mä­us I. von Kon­stan­ti­no­pel scheint einer der ersten Adres­sa­ten der Mos­kau­er Sper­re zu sein. Bar­tho­lo­mä­us war es, der auf die Wie­der­ho­lung der sym­bol­träch­ti­gen Umar­mung in Jeru­sa­lem 50 Jah­re nach Paul VI. und sei­nem Vor­gän­ger Athe­n­agoras drängt.

Bar­tho­lo­mä­us hat­te 2007 gesagt:

„Wir Ortho­do­xe sind alle über­zeugt, daß im ersten Jahr­tau­send, zur Zeit der unge­teil­ten Kir­che, der Pri­mat des Bischofs von Rom, des Pap­stes, aner­kannt war. Den­noch, es han­del­te sich dabei um einen Ehren­pri­mat, einen Pri­mat der Lie­be, ohne eine recht­li­che Auto­ri­tät über die gesam­te christ­li­che Kir­che. Mit ande­ren Wor­ten, laut unse­rer Theo­lo­gie, ist die­ser Pri­mat mensch­li­cher Natur. Er wur­de fest­ge­legt wegen der Not­wen­dig­keit der Kir­che, ein Ober­haupt und ein Lei­tungs­zen­trum zu haben.“

Über der Umar­mung zwi­schen Papst Fran­zis­kus und Patri­arch Bar­tho­lo­mä­us, die am 25. Mai wahr­schein­lich in der Gra­bes­kir­che statt­fin­den wird, lastet das Veto der rus­sisch-ortho­do­xen Kirche.

Doppelte Reaktion Konstantinopels auf Moskauer Dokument

Istan­bul, Sitz des Öku­me­ni­schen Patri­ar­chen, reagier­te gleich zwei­fach. Bar­tho­lo­mä­us I. lud alle Patri­ar­chen und Erz­bi­schö­fe aller ortho­do­xen Kir­chen für den 9. März nach Kon­stan­ti­no­pel ein. Ein sym­bol­träch­ti­ger Tag, der im lit­ur­gi­schen Kalen­der des Ostens als „Tag der Ortho­do­xie“ began­gen wird. Das Ehren­ober­haupt der ortho­do­xen Chri­sten­heit will offen­bar die Vor­be­rei­tun­gen für die für das Jahr 2015 geplan­te Gesamt­or­tho­do­xe Syn­ode beschleunigen.

Bekannt­ge­macht wur­de die­se Ein­la­dung durch Nat da Polis, Pseud­onym für den zuver­läs­si­gen Kor­re­spon­den­ten von Asia­news in Istan­bul. Dazu zitier­te er den Metro­po­li­ten Ioan­nis Ziziou­las von Per­ga­mon, einen der ein­fluß­reich­sten ortho­do­xen Theo­lo­gen und gro­ßen Ver­eh­rer von Joseph Ratz­in­ger. Die Gefahr „Selbst­aus­gren­zung“, die die ortho­do­xe Chri­sten­heit heu­te lau­fe, hän­ge mit „jener nar­zi­si­sti­schen Selbst­ge­fäl­lig­keit zusam­men, die zu frucht­lo­sem Wider­spruch führt“, wo hin­ge­gen ein öku­me­ni­scher Dia­log mit der Kul­tur unse­rer Zeit not­wen­dig sei, wie ihn die Kir­chen­vä­ter in den ersten Jahr­hun­der­ten führ­ten, so der Metropolit.

Die zwei­te Reak­ti­on des Öku­me­ni­schen Patri­ar­chen ist direk­ter: eine Ant­wort auf das Mos­kau­er Doku­ment über den Pri­mat in der Welt­kir­che aus der Feder des Metro­po­li­ten Elpi­do­pho­ros Lam­bri­nia­dis von Bur­sa und Exarch von Bithynien.

Der Autor gilt nicht nur als renom­mier­ter Theo­lo­ge, son­dern nimmt als erster Sekre­tär von Patri­arch Bar­tho­lo­mä­us auch eine erst­ran­gi­ge Stel­lung im Öku­me­ni­schen Patri­ar­chat von Kon­stan­ti­no­pel ein.

Metro­po­lit Elpi­do­pho­ros war auch Sekre­tär aller pan­or­tho­do­xen Tref­fen, die zwi­schen 1998 und 2008 zur Vor­be­rei­tung der Syn­ode der gesam­ten Ortho­do­xie von 2015 statt­fan­den. Zu sei­ner Bischofs­wei­he im Jahr 2011 in Istan­bul rei­ste eigens der „Außen­mi­ni­ster“ des Mos­kau­er Patri­ar­chats, Metro­po­lit Hila­ri­on an, der hin­ter Patri­arch Kyrill I. die zweit­höch­ste Stel­lung in der rus­sisch-ortho­do­xen Kir­che innehat.

Sei­ne Ant­wort auf das Mos­kau­er Doku­ment stellt daher wesent­lich mehr als nur eine per­sön­li­che Stel­lung­nah­me dar. Daß dar­in die Mei­nung des Öku­me­ni­schen Patri­ar­chats zum Aus­druck kommt, wird auch dar­an deut­lich, daß die Ant­wort auf der offi­zi­el­len Inter­net­sei­te des Patri­ar­chats ver­öf­fent­licht wurde.

Text: Set­ti­mo Cielo/​Giuseppe Nardi
Bild: Set­ti­mo Cielo/​Wikicommons

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13 Kommentare

  1. Für den päpst­li­chen Pri­mat kön­nen wir zu gege­be­ner Zeit uns wie­der stark machen. Jetzt steht mehr die Aus­söh­nung im Vor­der­grund. Hof­fent­lich kann die Kir­che dazu die erfor­der­li­chen Bei­trä­ge lei­sten und es kommt nicht noch zu einer wei­te­ren Entfremdung.

    • Zu aller erst wäre es drin­gend nötig, das sich die Kir­che auf Gott den Herrn, sei­nen Hei­li­gen Wil­len, der Glau­bens­leh­re, und der Hei­li­gen Tra­di­ti­on der Einen, Hei­li­gen, Katho­li­schen und Apo­sto­li­schen zurück­be­sinnt. Also das aus der „Kon­zils­kir­che“ oder wie die­se zu Recht von einen Ö- Kar­di­nal „DIE NEUE KIRCHE“ genannt wur­de, wie­der von innen her­aus hei­ligt und so wie­der zur Einen, Hei­li­gen, Katho­li­schen und Apo­sto­li­schen Kir­che wird. Das end­lich gegen die Wöl­fe im Schafs­pelz vor­geht, die die­se im Namen des Moder­nis­mus von innen her­aus Groß­teils erfolg­reich „unter­höll­ten“, den so wie sich die­se in den letz­ten Jahr­zehn­ten öffent­lich prä­sen­tier­te, kann sie ja nicht mehr ernst genom­men wer­den und gibt sich so der Lächer­lich­keit preis. 

      Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  2. der ein­zi­ge Hin­de­rungs­grund für die Ein­heit von ost und west­kir­che sind rein mensch­li­che din­ge wie macht und einfluss.den ortho­do­xen Kir­chen wür­de eine stär­ke­re Unab­hän­gig­keit von den jewei­li­gen Staa­ten und ein wei­te­rer ‑also katho­li­scher-blick sicher­lich nicht schaden.

    das ein­zi­ge was die Ost­kir­chen zu befürch­ten haben ist dass der katho­li­sche Moder­nis­mus auch ihre bis jetzt noch weit­läu­fig kom­pak­te leh­re anfres­sen wird und lang­fri­stig zer­stö­ren wird.dann wer­den libe­ra­le ortho­do­xe sich mit dem papst ver­tei­di­gen kön­nen um libe­ra­le din­ge bei ihnen ein­zu­füh­ren die bei uns gang und gäbe sind.

    der papst darf kei­ne Mit­ent­schei­dung über inter­ne din­ge eines ortho­do­xen patri­ar­chats haben.auch muss die Situa­ti­on der unier­ten zwit­ter­kir­chen geklärt wer­den unter wel­che juris­di­ka­ti­on sie kom­men denn die mei­sten von ohnen sind mitt­ler­wei­le eher latinisiert.wir müs­sen abwar­ten bis eine großt­mög­li­che umkehr der unier­ten zu ihren ortho­do­xen wur­zeln abge­schlos­sen ist.das kann noch eini­ge Gene­ra­tio­nen dau­ern und wird nicht über­all gleich schnell geschehen.

    die heu­ti­ge deso­la­te west­kir­che kann vom osten eigent­lich nur ler­nen und berei­chert werden.auch wenn es dort Ver­här­tun­gen gibt vor allem was den tra­di­ti­ons­be­griff und die Ent­wick­lung der riten betrifft.aber auch in der Ost­kir­che gab es bis zu einem gewis­sen Zeit­punkt eine orga­ni­sche Ent­wick­lung und viel lang­sa­mer und über­leg­ter von stat­ten geht als in der westkirche.

    die Ost­kir­chen haben zumin­dest off­zi­ell noch die recht­gläu­bi­ge apo­sto­li­sche leh­re wohin­ge­gen in Rom jeder sein eige­ner papst ist.

    zum jet­zi­gen Zeit­punkt kann man nur nach Mos­kau und Kon­stan­ti­no­pel plä­die­ren kei­ne Ein­heit zu schaf­fen da sonst ihre kir­che auch zugrun­de gehen wird wie die unsrige.

    • Sum­ma sum­ma­rum: Die Ortho­do­xen müß­te man vor einer Ver­ein­nah­mung durch unse­re eige­ne Kir­che war­nen. Ich glau­be, dass man dort die Din­ge kri­tisch ver­folgt und zu mehr als sym­bo­li­schen Gesten nicht bereit ist.

  3. Die Ost­kir­chen hal­ten auch an so man­chen theo­lo­gi­schen – nicht unbe­deu­ten­den – Unge­reimt­hei­ten fest. So kann es zu kei­ner Glau­bens­ein­heit mit der Hei­li­gen Mut­ter Kir­che kommen.
    So folgt die Hei­li­ge Mut­ter Kir­che etwa bez. dem 
    „fili­o­QUE“
    der Leh­re des hl. Augustinus
    – die im Gegen­satz zur fal­schen sub-ordi­nier­ten Aus­le­gung der Ostkirche 
    die RICHTIGE ko-ordi­nier­te Aus­le­gung bekennt – , 
    die RICHTIGERWEISE besagt, 
    dass die Zeu­gung des ein­ge­bo­re­nen Soh­nes Got­tes IN EWIGKEIT 
    kei­ne „Zeit­rei­hen­fol­ge“ beim Her­vor­ge­hen des Hei­li­gen Gei­stes zulas­se und somit der Hei­li­ge Geist vom Vater 
    UND
    vom Soh­ne ausgehe; 
    Des­wei­te­ren sei ein­mal mehr auf die nicht gerin­gen wei­te­ren theo­lo­gi­schen Divergenzen 
    zwi­schen der 
    Hei­li­gen Mut­ter Kir­che Kir­che und der Ost­kir­che hingewiesen; 
    nebst dem „fili­o­que“ auch wei­te­re ost­kirch­li­chen Abirrungen:
    -
    – Chri­stus als Haupt von versch. „Natio­nal­kir­chen“
    – die hl. Wand­lung als „meta­bo­le“; der Leib Chri­sti als „Ver­ei­ni­gung“ mit Brot und Wein
    ( dage­gen die wah­re katho­li­sche Transsubstantations-Lehre 
    der völ­li­gen Wesens­ver­wand­lung in Leib und Blut Chri­sti in nur noch Gestalt von Brot und Wein ! )
    – das Fege­feu­er als läu­tern­de Stra­fe lehnt sie ab
    – das Dog­ma der unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis der aller­se­lig­sten Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria 
    wur­de nicht ange­nom­men; eige­ne Defi­ni­ti­on der Erbsündenlehre
    – Die Ehe gilt als nicht unbe­dingt unauflöslich
    –Das „end­gül­ti­ge Gericht“ sehen sie erst nach der Auferstehung
    (röm. katho­li­sche Leh­re besagt, das besondere
    – endgültige– 
    Gericht folgt bereits unmit­tel­bar nach dem Tode !)

    • Die hei­li­ge Mut­ter Kir­che hat mit den sie­ben öku­me­ni­schen Kon­zi­li­en ihre Leh­re klar und deut­lich umris­sen. Danach war kein Kon­zil mehr öku­me­nisch wegen der Spal­tung 1094.Was danach durch römi­sche Prä­la­ten her­um­ge­ba­stelt wur­de, ist abzulehnen.

      • Nein, denn das Dog­ma ‚ent­fal­tet sich wei­ter‘ und der glau­be wird wei­ter ange­foch­ten, was dann nach Neu­über­set­zung in die jewei­li­ge Situa­ti­on und in das jewei­li­ge Zeit­al­ter und nach Prä­zi­sie­rung ver­langt. Außer­dem tauch­ten wei­ter Streit­fäl­le und Häre­si­en auf, wel­che das Abend­land zu zer­rei­ßen drohten…

        Eine fak­ti­sche Tren­nung hat 1054 nicht stattgefunden.
        Die mit Rom unier­ten Ost­Kir­chen bezeu­gen, dass die katho­li­sche Kir­che wei­ter­hin nicht Ent­schei­dun­gen für eine nur latei­ni­sche Welt, son­dern auch tat­säch­lich für eine katho­li­sche, d. h. uni­ver­sa­le Kir­che getrof­fen hat.

        Die Kon­zi­li­en fan­den in Rück­spra­che mit Rom statt, also sind sie gül­tig, was auch im Urchri­sten­tum für Syn­oden von­nö­ten war.
        Das hat­te ich eben in einem kom­men­tar prä­zi­siert, wel­cher aber , wahr­schein­lich durch einen Brow­ser­feh­ler oder sonst irgend­was plötz­lich weg ist.

        Pri­mat in der Lie­be meint nicht irgend­ei­ne Pony­hof­lie­be son­dern die Liebesgemeinschaften. 

        Rom, bzw. ihre Bischö­fe, hat­te auch in den Anfän­gen der Kir­che stets eine beleh­ren­de und berich­ti­gen­de Rol­le über ande­re Teil­kir­chen eingenommen.

        Rom galt nicht nur wegen der Apo­stel­grä­ber son­dern auch und vor allem wegen ihrer Ortho­do­xie und der Kon­ti­nui­tät und Rein­heit in der Glau­bens­über­lie­fe­rung in Streit­fra­gen als siche­re Richtschnur.
        Kei­ne Teil­kir­che rüg­te Rom wegen Feh­lern, Rom aber nahm sich her­aus zu rügen- laut Quel­len­la­ge… Also hat­te Rom sehr wohl einen prak­ti­schen Vor­sitz, war Sitz und Ver­si­che­rung der Ortho­do­xie (des rech­ten Glau­bens), seg­ne­te Syn­oden ab, stand für Kon­ti­nui­tät und Wahrheit.

        was die tren­nung wei­ter angeht:
        Es gab immer wie­der kur­ze Momen­te der Eini­gung, auf Kon­zi­li­en, in denen die Unter­schie­de, beson­ders die theo­lo­gi­schen erör­tert und soweit eigent­lich gelöst wur­den, das Pro­blem: Die Akzep­tanz im Volk, Poli­tik und die Dro­hung der Exkom­mu­ni­ka­ti­on für die Unier­ten von eini­gen nicht ein­ver­stan­de­nen Bischöfen. 

        Die Res­sen­ti­ments sind nach der Geschich­te übri­gens abso­lut ver­ständ­lich, wes­we­gen spä­ter nach behut­sa­me­ren Wegen gesucht wur­de, so zB. für das filioque.

        hof­fe mein PC mag die­sen Kom­men­tar und belässt ihn… 🙂

        • Des­wei­te­ren ist auf Papst Bene­dikt zu ver­wei­sen, der ein guter Ken­ner der Ortho­do­xie ist und ein Freund des Patri­ar­chen war, noch bevor der Patri­arch wurde.
          Sein Bemü­hen war von Klar­heit geprägt und es fan­den kei­ne fau­len Kom­pro­mis­se, weder in der Wort­wahl noch im Auf­tre­ten, statt, den­noch hat er gut ver­stan­den was Ost und West­kir­chen eint.
          Die Gött­li­che Lit­ur­gie ist in das Herz­stück des Ostens. Eine Annä­he­rung soll­te über die Wert­schät­zung des geleb­ten Glau­bens, vor allem auch in der Lit­ur­gie stattfinden.

    • Rich­tig. Aber and­rer­seits wird hier in der Kir­che nicht das als Wahr­heit Fest­ge­stell­te wei­ter­hin als gül­tig ange­se­hen. Die Ortho­do­xie wäre im gegen­wär­ti­gen Zeit­punkt schlecht bera­ten, sich auf „Refor­men“ nach Vati­kan-Art einzulassen.

    • Es ist tat­säch­lich vor allem eine gan­ze Men­ge theo­lo­gi­scher Arbeit zu leisten.
      Da kann es sogar rat­sam sein, ein gemein­sa­mes theo­lo­gi­sches Insti­tut zu grün­den, wel­ches die Tra­di­tio­nen beleuch­tet. Getra­gen von einem Bemü­hen, den Glau­ben in Hoff­nung und Lie­be zu erarbeiten.
      Und man soll­te tat­säch­lich da anfan­gen, wo auch die äuße­re Kir­che noch eine gemein­sa­me war. Aller Anfang ist in Chri­stus, um nicht miß­ver­stan­den zu wer­den, doch dür­fen wir anneh­men, daß der in Ein­heit gegan­ge­ne Weg ganz recht gegan­gen ist.

      • 1054 war kein punk­tu­el­ler Tren­nungs­mo­ment. Die Tren­nung ist lang­sam über lan­ge Jahr­hun­der­te hin­weg kul­tu­rell und ritu­ell gewach­sen. Bei­de Sei­ten haben den Dia­log (hier nicht in sei­nem infla­tio­nä­ren Gebrauchs­sinn gemeint) ver­nach­läs­sigt. Eben aus die­sem Grund soll­te 1054 ein Tref­fen zwi­schen einem Lega­ten des Pap­stes und dem Patri­ar­chen kon­stan­ti­no­pels stattfinden.
        Die bei­der­sei­ti­ge Exkom­mu­ni­ka­ti­on infol­ge eines mehr per­sön­lich aus­ge­ar­te­ten (was zu gro­ßen Tei­len auch am sehr undi­plo­ma­ti­schen Lega­ten lag) Strei­tes ist zu einem Zeit­punkt erfolgt, an wel­chem der Papst schon ver­stor­ben war und der Legat ergo kein Legat mehr war. Die gegen­sei­ti­ge schein­ba­re Exkom­mu­ni­ka­ti­on war auch nicht auf irgend einen mehr bezo­gen als auf die bei­den betei­lig­ten selbst…
        was dann im April 1204 geschah, hat­te das Fass der Tren­nung zum Über­lau­fen gebracht – aller­dings poli­tisch und – was auch ver­ständ­lich ist- vor allem in den Köp­fen der Leu­te. Chri­sten grif­fen Chri­sten an…
        Das ist bis heu­te unver­ges­sen geblieben.
        Als dann die Tür­ken das grie­chi­sche Rom dem Erd­bo­den gleich­mach­ten, kam nicht ein Kreuz­fah­rer­trupp den bedräng­ten Chri­sten zuhil­fe, auch das ist unvergessen.

        • Dan­ke auch für die­se Aus­füh­run­gen. Das klingt alles nach dem übli­chen, ach so mensch­li­chem „Kin­der­gar­ten“. Man sieht dar­an doch deut­lich, wie sehr es not­tut, sich an Gött­li­chem zu ori­en­tie­ren und nicht am Menschlichen.

  4. Ich hal­te das für ver­nünf­tig, denn die Rus­sisch-Ortho­do­xe Kir­che hat sich eine wür­di­ge Lit­ur­gie und auch eine rich­ti­ge Moral­leh­re bewahrt, und soll­te das nicht aufs Spiel set­zen. Ein Papst der von sich äußert: „Wer bin ich denn, dass ich Homo­se­xu­el­le kri­ti­sie­ren soll­te“ ist wohl als erheb­li­che Gefahr einzuschätzen.

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