Papst Franziskus zu den Orden: „Nein zum Novizenhandel, sonst formen wir kleine Monster“


Versammlung der Generaloberen Ende November in Rom(Rom) Die Jesui­ten­zeit­schrift La Civil­tà  Cat­to­li­ca ver­öf­fent­licht in ihrer neu­en Aus­ga­be ein Gespräch von Papst Fran­zis­kus mit den Teil­neh­mern der Gene­ral­ver­samm­lung der Uni­on der Gene­ral­obe­ren (USG) vom ver­gan­ge­nen 29. Novem­ber. „Man muß das Herz bil­den, sonst bil­den wir klei­ne Mon­ster her­an“, so der Papst.

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Am Sitz der Gene­ral­ku­rie der Sale­sia­ner in Rom wur­de vom 27. – 29. Novem­ber 2013 die 82. Ver­samm­lung der Uni­on der Gene­ral­obe­ren durch­ge­führt. Papst Fran­zis­kus nahm im Gegen­satz zu den bis­he­ri­gen Gene­ral­ver­samm­lun­gen am 29. Novem­ber per­sön­lich dar­an teil.

Papst Fran­zis­kus for­der­te die Ordens­obe­ren auf, dem „Novi­zen­han­del“ ein Ende zu berei­ten. Dies teilt Civil­tà  Cat­to­li­ca in einer Vor­ankün­di­gung zur neu­en Aus­ga­be mit, die im Inter­net bereits heu­te nach­mit­tag ver­öf­fent­licht wird.

Der Papst sprach am 29. Novem­ber mit 120 Ver­tre­tern der katho­li­schen Män­ner­or­den. „Man muß die Her­zen bil­den, son­dern bil­den wir klei­ne Mon­ster her­an. Und dann bil­den die­se klei­nen Mon­ster das Volk Got­tes. Das läßt mir die Gän­se­haut kom­men“, zitiert Civil­tà  Cat­to­li­ca wört­lich die Ermah­nung von Papst Fran­zis­kus an die Ordens­obe­ren. Das Zitat ist Teil eines aus­führ­li­chen Gesprächs des Pap­stes mit den Obe­ren über die Her­aus­for­de­run­gen des Ordens­le­bens in der heu­ti­gen Zeit und über die Her­aus­for­de­run­gen in der Kirche.

Zu den behan­del­ten The­men nennt die Jesui­ten­zeit­schrift: „die Kom­ple­xi­tät des Lebens zwi­schen Gna­de und Sün­de; das Pro­phe­ten­sein in unse­rer Welt; die Brü­der­lich­keit; die Ankla­ge gegen den „Novi­zen­han­del“; Heu­che­lei und Fun­da­men­ta­lis­mus; Lob für Papst Bene­dikt XVI. für sei­nen Kampf gegen den sexu­el­len Kin­des­miß­brauch durch Kle­ri­ker; die Wich­tig­keit der Cha­ris­men; die drän­gen­den Her­aus­for­de­run­gen; das Ver­hält­nis zwi­schen den Ordens­leu­ten und den Bischö­fen; die Not­wen­dig­keit der Zärt­lich­keit „Kon­flik­te lieb­ko­sen“; und einen Ruck, um unse­re gefühl­lo­se Welt wachzurütteln“.

Die Aus­ga­be der Civil­tà  Cat­to­li­ca mit dem Gespräch erscheint heu­te. Im Inter­net wird sie ab 15 Uhr in Ita­lie­nisch, Spa­nisch und Eng­lisch abruf­bar sein. Pater Anto­nio Spa­da­ro, der Schrift­lei­ter der Jesui­ten­zeit­schrift war einer der 120 Ordens­obe­ren, die am 29. Novem­ber von Papst Fran­zis­kus emp­fan­gen wur­den. Auf 15 Sei­ten faßt er die vom Papst frei und spon­tan vor­ge­tra­ge­ne Anspra­che zusammen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: USG

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