(Stuttgart) Ein neuer Fall von Gotteslästerung erregt die Mißbilligung deutscher Christen. Die Kunstgalerie Schacher in Stuttgart zeigt seit 13. September die Ausstellung „schrill und still“ mit Werken der 36jährigen Polin Justyna Koeke, die an der Kunstakademie Lektorin ist. Ein Kunstwerk zeigt eine Pietà , wobei der tot vom Kreuz genommene Jesus das Aussehen einer scheußlichen Puppe mit Dornenkrone hat, aber – was heute unvermeidlich zu sein scheint – nackt dargestellt ist mit besonderer Betonung seiner männlichen Geschlechtsteile.
Wegkreuze aus Holz, wie sie vor allem im bayerisch-österreichischen Raum anzutreffen sind, nennt Koeke „Altar“ und zeigt eine ganze Reihe von „Altären“. Einen „christlichen“ mit einer aufblasbaren, skurrilen Puppe als Jesus am Kreuz. In gleicher Aufmachung einen hinduistischen Altar und einen McDonald-Altar. Eine weitere Werk-Serie Koekes ist ein anti-marianischer Bilderzyklus: Maria, die Krieg segnet; Maria, die einen Autounfall mit Todesfolge segnet; Maria, die segnet wie ein wildes Tier einen Menschen zerfleischt.
Kritik am „Kunstwerk“ übte Matthias Vosseler von der Evangelischen Allianz, der betonte, daß die Darstellung „die religiösen Gefühle der Gläubigen verletzt“. Die Darstellungen seien eine Nachäffung der Glaubenswahrheit.
Koeke antwortete, wie man es in solchen Fällen standardmäßig gewohnt ist, mit der Unschuldsbeteuerung, nicht die Absicht gehabt zu haben, jemandes Gefühle zu verletzten. Sie habe „wenig realistische biblische Geschichten“ hinterfragen wollen.
Ob solcher unglaubwürdiger Aussagen fragt man sich, was an der Kreuzabnahme denn eine „wenig realistische biblische“ Geschichte sei. Manche halten Koekes Werke für „bissig-witzig“, andere „werden nicht schlau“ aus ihrem Werk. Christen sehen darin vor allem eine Gotteslästerung, die Rückschlüsse auf Koekes eigene (mangelnde) Religiosität erlaubt.
„Nach dem blasphemischen Spektakel auf den Straßen von Metz [siehe eigenen Bericht] und der Ausstellung des gekreuzigten Huhns in Wiener Neustadt [siehe eigenen Bericht] wird ein weiteres Mal die christliche Religion ungestraft verspottet und öffentlich beleidigt durch falsche Künstler auf der Suche nach Provokation und billiger Werbung. Wir laden Justyna Koeke auf, sich von der Masse zu unterscheiden und in ihren Werken die islamische Religion ‚in Frage zu stellen‘“, so Corrispondenza Romana.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana /Justyna Koeke