(Washington) „Es besteht der dringende Verdacht, daß Sterilisationen durchgeführt werden und Propaganda für künstliche Verhütungsmittel betrieben wird. Aus diesem Grund darf sich das St. Vincent Health Center nicht mehr als ‚katholisch‘ bezeichnen.“ Zu dieser Erklärung sah sich Bischof Lawrence Persico von Erie im US-Bundesstaat Pennsylvania genötigt, nachdem das Krankenhaus von den Sisters of Saint Joseph der Kongregation von Northwestern an die Higmark Inc.von Pittsburgh verkauft worden war
Das St. Vincent Health Center ist mit 428 Betten das größte Krankenhaus von Erie. Der Verkaufspreis beträgt 65 Millionen Dollar, die in drei Jahren gezahlt werden. Der Preis für die katholische Kirche ist jedoch sehr hoch und ist ethischer Natur. Mit dem Trägerwechsel ging die ursprüngliche Mission, die mit dem Krankenhaus verbunden war, verloren. Aus diesem Grund sah der Bischof der Diözese die Notwendigkeit einer Klarstellung, wie LifeSiteNews berichtet. Der neue weltliche Träger des Krankenhauses betrachtet sich als Gesundheitsdienstleister, der alles anbietet, was das Gesetz nicht verbietet und damit auch Praktiken, die in offenem Widerspruch zur verbindlichen katholischen Lehre stehen.
„Das grundsätzliche Problem liegt darin, daß in absehbar kurzer Zeit am Krankenhaus Sterilisationen durchgeführt werden“, so die Generaloberin der Sisters of Saint Joseph von Northwestern, die das Krankenhaus 1875 gegründet und seither geführt haben. In Zukunft könnte die neue Trägerschaft auch die Tötung ungeborener Kinder als „Dienstleistung“ anbieten.
Der neue Präsident und geschäftsführende Verwalter des Krankenhauses, Scott Whalen begründete den Wechsel im Namen des „Fortschritts“: „Die Zukunft der Gesundheit von Erie verändert sich und das St. Vincent muß imstande sein, das vollständige Programm an Therapien anzubieten, um den Bedürfnissen aller Bewohner der Region zu entsprechen.“ Etwa 28 Prozent der Bewohner der Diözese Erie sind Katholiken.
Die medizinischen Methoden mögen sich ändern, das Moralgesetz bleibt jedoch immer dasselbe, ist man sich in der Diözese im klaren. Die Sisters of Saint Joseph werden vorerst ihren Dienst, wenn auch in reduzierter Form in einzelnen Abteilungen des Krankenhaus weiterhin fortsetzen Das Krankenhaus wird aber kein katholisches Krankenhaus mehr sein.
Die Entscheidung von Bischof Perisco wird als „klares und mutiges Zeichen“ gelobt, weil es der Kirche Glaubwürdigkeit sichert, das anderen, vergleichbaren Einrichtungen als Vorbild dienen könnte, daß der Spagat zwischen Anspruch und Anpassung an die Welt nur bis zu einem bestimmten Grad möglich ist.
Text: CR/Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana