(Rom) Der Gebrauch des Missale von 1962 und damit die Zelebration in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus werde weiterhin auch unter Papst Franziskus ohne jede Einschränkung möglich sein. Das sagte der bekannte Theologe und Liturgiker Don Nicola Bux in einem Interview der Tageszeitung Roma.
„Die Bewegung zur Förderung der überlieferten Liturgie wird mit Sicherheit weitergeführt, denn die Nachfolge von einem Papst auf den anderen berührt in keiner Weise die Kontinuität der Tradition. Wer auf einen Vorgänger folgt, ‚erfindet‘ die Kirche ja nicht neu“, so der Consultor der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. „Manchmal scheint man zu meinen, ein Papst müsse in seiner Amtsausübung seiner Sensibilität Vorrang geben. Das wäre sehr schwerwiegend. Es ist offensichtlich, daß jeder Papst ein eigenes Temperament und eine persönliche Lebensgeschichte hat. Nicht diese haben aber zu überwiegen, sondern immer das Wohl der Kirche. Der Papst übt ein Amt aus, aber er ist nicht der Herr darüber, wie auch der derzeitige Papst in Erinnerung gerufen hat“, so Don Bux.
Was die Haltung des amtierenden Papstes zum Motu proprio Summorum Pontificum betreffe, habe Kardinal Bergoglio in seiner Zeit als Erzbischof von Buenos Aires, so Don Bux, „die Umsetzung des Motu proprio nie behindert“.
Das Interesse an der traditionellen Liturgie sei untrennbar mit der Neuevangelisierung verbunden, so der Liturgiker. „In der aktuellen schweren Krise des Glaubens, kann eine würdig zelebrierte, mystische Liturgie den Menschen sehr helfen, Gott zu suchen und zu finden. In der Geschichte wurden die großen Konvertiten vor allem durch die feierlichen Riten und die großartigen Gesänge berührt.“ Der neue Papst werde jedenfalls nichts gegen die Zelebration des heiligen Meßopfers im alten Ritus unternehmem, so Don Bux.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican Insider