Homosexualität: Christ in London verhaftet, weil er Paulus zitierte – Rückbau der Demokratie


Britische Polizei im Einsatz gegen die Meinungs- und Religionsfreiheit?(Lon­don) Groß­bri­tan­ni­en, Wim­ble­don, 1. Juli 2013, 16.50 Uhr vor dem Cent­re Court Shop­ping Cent­re.

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Das ist der Ort des Gesche­hens. Drei Poli­zi­sten ver­haf­ten Tony Mia­no, einen 49jährigen US-Ame­ri­ka­ner, ehe­ma­li­ger Vize-She­riff von Los Ange­les Coun­ty, ver­hei­ra­tet, Vater von drei erwach­se­nen Töch­tern und heu­te Street Pre­a­cher, Stra­ßen­pre­di­ger. Was hat­te er sich zuschul­den kom­men las­sen? Er hat­te öffent­lich das Kapi­tel 4 des Ersten Briefs an die Thes­sa­lo­ni­cher des Apo­stels Pau­lus vor­ge­le­sen und kom­men­tiert. Es geht um jene Stel­le, in der Pau­lus die sexu­el­le Unmo­ral verurteilt.

Kurz zuvor hat­te eine ver­är­ger­te Frau, nach­dem sie Tony Mia­no laut­stark mit einem „F… off“ kom­men­tier­te, ein Ein­grei­fen der Poli­zei ver­langt, weil sie sich durch „homo­pho­be Aus­sa­gen“ in der Pre­digt bedroht und belei­digt fühl­te. In Groß­bri­tan­ni­en ruft man offen­sicht­lich gegen eine unlieb­sa­me Mei­nung die Poli­zei. Es ent­behrt dabei nicht einer gewis­sen Iro­nie, daß Mia­no selbst 20 Jah­re lang Poli­zist war.

Die Poli­zei kam und ver­haf­te­te Tony Mia­no gemäß Kapi­tel 5 des Public Order Act unter dem erschwe­ren­den Umstand der Homo­pho­bie. Die Poli­zei leg­te dem „Schul­di­gen“ nahe, eine Stra­fe von 90 Pfund zu akzep­tie­ren und damit die Mög­lich­keit, auch in Zukunft nach Groß­bri­tan­ni­en ein­rei­sen zu dür­fen. Soll­te er ableh­nen, dro­he ihm ein offi­zi­el­les Ver­hör und die Ein­lei­tung eines Straf­ver­fah­rens. Wird die christ­li­che Bot­schaft zur Homo­se­xua­li­tät nicht ein­mal mehr geduldet?

Christliche Lehre zur Homosexualität: Eintrag in Verzeichnis von „Haßsprechern“ und Einreiseverbot nach Großbritannien?

Tony Miano, evangelikaler Prediger. Ihm droht künftig Einreiseverbot nach Großbritannien wegen "homophober" AussagenTony Mia­no, der sich kei­ner Schuld bewußt ist, ver­langt nach einem Rechts­an­walt. Nach­dem er wie ein Ver­bre­cher regi­striert wur­de mit Foto für die Ver­bre­cher­kar­tei, Abnah­me der Fin­ger­ab­drücke und einer Spei­chel­ent­nah­me für die kri­mi­na­li­sti­sche DNA-Daten­bank, wird er sie­ben Stun­den in einer schä­bi­gen Arrest­zel­le mit Toi­let­te ohne Toi­let­ten­pa­pier fest­ge­hal­ten. Um 21.08 wird Tony Mia­no im Ver­hör­zim­mer Nr. 3 der Wim­ble­don Poli­ce Sta­ti­on einem Ver­hör unter­zo­gen und zwar von einem Beam­ten der Poli­zei­ab­tei­lung für Ein­wan­de­rung. Es geht schließ­lich dar­um, ob Mia­no wegen „homo­pho­ben“ Ver­hal­tens des Lan­des ver­wie­sen wird und sein Name in ein „gehei­mes Ver­zeich­nis“ (Dai­ly Tele­graph) ein­ge­tra­gen wird und er damit mit einem Ein­rei­se­ver­bot belegt wird.

In Groß­bri­tan­ni­en erklär­te Bil­dungs­mi­ni­ster Micha­el Gove, daß es eine Belei­di­gung sei, jemand als „Gay“ zu bezeich­nen. Im Janu­ar ver­ab­schie­de­te die Regie­rung mit der Sec­tion 5 des Public Order Act den Straf­tat­be­stand „insul­ting language“.

In Eng­land kön­ne man heu­te pro­blem­los jeman­den als „bigott“ bezeich­nen, aber nicht als „Gay“, so Cri­sti­na Odo­ne vom Dai­ly Tele­graph, das näm­lich sei laut Mini­ster Gove „mit­tel­al­ter­lich und beleidigend“.

„Sieg der Redefreiheit“ Einschränkung der Meinungs- und Religionsfreiheit

Per­so­nen, die in irgend­ei­ner Wei­se wegen „homo­pho­ber“ Aus­sa­gen oder „homo­pho­ben“ Ver­hal­tens auf­fal­len, wer­den in Groß­bri­tan­ni­en in ein Ver­zeich­nis von „Haß­spre­chern“ ein­ge­tra­gen. Wer zu einem ande­ren sagt oder aus Unacht­sam­keit oder auch nur im Scherz auf Face­book oder Twit­ter schreibt: „Du bist ein“ oder „Du siehst aus wie ein Gay“, lan­det in die­sem Ver­zeich­nis und muß nicht nur mit straf­recht­li­chen Fol­gen, son­dern mit beruf­li­chen und gesell­schaft­li­chen Nach­tei­len rechnen.

Die Ver­ab­schie­dung die­ser neu­en Maß­nah­me wur­de damals als „gro­ßer Sieg für die Rede­frei­heit“ gefei­ert. Ein Euphemismus.

Die Rechts­an­wäl­te des Chri­sti­an Legal Cen­ter stell­ten inzwi­schen die Abschrift des mit Ton­band regi­strier­ten Ver­hörs von Tony Mia­no zur Ver­fü­gung, das in eini­gen Stel­len wört­lich wie­der­ge­ge­ben wer­den soll, da es auf­schluß­rei­cher und anschau­li­cher ist, als abstrak­te Abhand­lun­gen dar­über, was der­zeit geschieht.

Der Ruf nach der Gesinnungspolizei – Das Verhör

Beim Ver­hör anwe­send waren: Poli­ce Inter­view­er ℗, der Ver­haf­te­te Tony Mia­no (T) und sein Rechts­an­walt Micha­el Phil­lips (A)

[…]

P: Kön­nen Sie uns sagen, was Sie vor dem Court Shop­ping Cen­ter heu­te nach­mit­tag gemacht haben?

T: Ich habe das Evan­ge­li­um verkündet.

P: Waren Sie alleine?

T: Nein, ich zusam­men mit Freun­den, eini­ge von ihnen aus den USA, ande­re sind aus London.

P: Wie lan­ge ver­kün­den Sie schon das Evangelium?

T: In mei­nem gan­zen Leben?

P: Nein, ich mein­te jetzt in die­sem Land.

T: Seit dem 22. Juni.

[…]

P: Sie pre­di­gen also das Evan­ge­li­um. Gibt es einen bestimm­ten Teil des Evan­ge­li­ums, den Sie nor­ma­ler­wei­se predigen?

T: Nein. Das gan­ze Evangelium.

P: Sie begin­nen also am Anfang und gehen dann weiter?

T: Ja. Nor­ma­ler­wei­se begin­ne ich eini­ge Pas­sa­gen der Hei­li­gen Schrift zu pre­di­gen. Und ein Teil der Ver­kün­di­gung besteht aus einer Beschäf­ti­gung mit dem Gesetz Got­tes mit dem Ziel, den Men­schen ihre Sün­den auf eine Wei­se bewußt zu machen, daß sie erken­nen, daß sie Ret­tung und Heil brauchen.

[…]

P: Gut, kom­men wir also zu den Umstän­den Ihrer Fest­nah­me. Erin­nern Sie sich genau an die Umstän­de, unter denen Sie ver­haf­tet wur­den? Die Ereig­nis­se, die dazu geführt haben? Die Grün­de, wes­halb Sie mei­nen, ver­haf­tet wor­den zu sein? Unab­hän­gig davon, ob Sie die­se Grün­de tei­len oder nicht teilen.

T: Natür­lich. Ich habe eine Pas­sa­ge aus dem 4. Kapi­tel des Ersten Pau­lus­brie­fes an die Thes­sa­lo­ni­cher gepredigt.

P: Einen Moment, Sie müs­sen mir erlau­ben, mir das aufschreiben.

T: Natür­lich.

P: 1 Thessalonicher …

T: Kapi­tel 4

P: Dan­ke

T: In die­ser Bibel­stel­le ermahnt der Apo­stel Pau­lus die Thes­sa­lo­ni­cher, sich jeg­li­cher Form der Unzucht zu ent­hal­ten und ein Leben der Hei­lig­keit zu leben, in Über­ein­stim­mung mit Gott.

P: Sie pre­dig­ten also die­ses Kapi­tel oder bes­ser gesagt, eini­ge Ver­se aus die­sem Kapitel?

T: Genau.

P: Und dann, was ist dann geschehen?

T: Ich habe über die ver­schie­de­nen For­men der Unzucht gepre­digt, das heißt sowohl jene der Homo­se­xu­el­len als auch jene der Hete­ro­se­xu­el­len, ein­schließ­lich der Unkeusch­heit, das heißt Sex vor der Ehe bezie­hungs­wei­se außer­halb der Ehe.

P: Gut.

T: So habe ich über den Ehe­bruch gepre­digt, nicht nur in dem Sinn, daß der Ehe­part­ner ver­ra­ten wird, son­dern auch mit Bezug auf die Lüstern­heit. Jesus hat näm­lich gesagt, daß jeder, der eine ande­re Per­son lüstern anschaut, im Her­zen bereits Ehe­bruch began­gen hat. Ich habe gepre­digt, daß alle For­men der Unzucht in den Augen Got­tes Sün­de sind. Sün­de, die Gott rich­ten wird, die Gott aber auch ver­ge­ben kann. Noch bevor ich mei­ne Ver­kün­di­gung der Fro­hen Bot­schaft abschlie­ßen konn­te, wur­de ich unter­bro­chen. Ich sprach noch vom Gesetz Got­tes, als ich unter­bro­chen wur­de, gera­de an der Stel­le, als ich das The­ma der Ver­ge­bung und der gött­li­chen Barm­her­zig­keit behan­deln woll­te, die Gna­de des ewi­gen Lebens durch den Glau­ben an Jesus Christus.

[…]

P: Was war die eigent­li­che Absicht des­sen, was Sie heu­te getan haben?

T: Mei­ne ein­zi­ge Absicht kommt aus mei­nem christ­li­chen Glau­ben, der mich lehrt, Gott zu lie­ben mit mei­nem gan­zen Her­zen, mei­ner See­le und mei­nem Geist und mei­nen Näch­sten zu lie­ben wie mich selbst. Und die größ­te Geste, die ich für mei­nen Näch­sten tun könn­te, ist der, ihn vor dem Zorn Got­tes gegen die Sün­de zu war­nen und ihm den ein­zi­gen zu nen­nen, der ihm ver­ge­ben kann: Jesus Christus.

P: In Ordnung.

T: Mei­ne ein­zi­ge Absicht war also die, mei­nen Näch­sten durch das Evan­ge­li­um zu lieben.

P: In Ord­nung, aber glau­ben Sie auf­grund Ihrer Reli­gi­on, daß Homo­se­xua­li­tät eine Sün­de ist?

T: Natür­lich.

P: Wie den­ken Sie, könn­ten die Men­schen das auffassen?

T: Ich den­ke, daß es abso­lut wich­tig ist, zwi­schen der Homo­se­xua­li­tät als Sün­de und dem Ein­zel­nen als Sün­der zu unter­schei­den. Eine Per­son, die gegen Gott sün­digt, ist dem gött­li­chen Gericht unter­wor­fen, ganz unab­hän­gig von der Art und Natur der Sün­de. Das gilt auch für eine Per­son, die lügt, die stiehlt, die im Her­zen Groll hegt, Haß, eine Per­son, die mit den Gna­den, die Gott ihr geschenkt hat, unzu­frie­den ist und Neid emp­fin­det für das, was ande­re haben, eine Per­son, die den Namen Got­tes ver­un­ehrt, jemand der ein Ego­ist ist.

P: In Ordnung.

T: Ich möch­te auf die Unter­schei­dung zwi­schen dem Akt der Sün­de und der Per­son zurück­kom­men, die eine Bereit­schaft hat, den Akt zu bege­hen. Das ist nicht das­sel­be. Man kann nicht sagen, daß eine Per­son bös­wil­lig ist, nur weil sie eine Nei­gung etwa zur Homo­se­xua­li­tät hat. Der ent­schei­den­de Punkt ist, daß wir alle Sün­der sind und damit unwür­dig der Ehre Got­tes. Und des­halb habe ich, wenn ich heu­te öffent­lich gespro­chen habe, es nicht nur gegen­über der Homo­se­xua­li­tät getan, son­dern gegen­über allen For­men der Unkeusch­heit. Gegen die hete­ro­se­xu­el­le Unkeusch­heit, gegen hete­ro­se­xu­el­len Ehe­bruch, gegen die sexu­el­le Begier­de und vie­le ande­re For­men der Unzucht, die in den Augen Got­tes eine Sün­de darstellen.

P: In Ord­nung. Machen Sie mir ein kon­kre­tes Bei­spiel, um bes­ser zu ver­ste­hen. Sie müs­sen mein Unwis­sen in reli­giö­sen Din­gen ent­schul­di­gen. Also, wenn zwei Men­schen spa­zie­ren­ge­hen und sich an der Hand hal­ten, und Ihnen begeg­nen so zwei Homo­se­xu­el­le, wür­den Sie sie als Sün­der betrachten?

T: Ja.

P: Gut, das ist es, was ich wis­sen woll­te. Also, wenn Sie den Sinn des Wor­tes Sün­de berück­sich­ti­gen, den­ken Sie nicht, daß das, was Sie heu­te getan haben, indem Sie bei der Pre­digt des Evan­ge­li­ums ein Wert­ur­teil dar­über aus­ge­spro­chen haben, daß Homo­se­xua­li­tät eine Sün­de sei, jemand ande­ren ver­är­gert haben könnte?

T: Ich den­ke, daß das jemand ver­är­gert haben könn­te, weil vie­le die eige­ne Sün­de lie­ben. Ich den­ke, daß jemand, wenn er gera­de vor­bei­ge­kom­men wäre, als ich über die Lüge sprach, und die­ser jemand gera­de gelo­gen hat­te, wahr­schein­lich ver­är­gert gewe­sen wäre. Das­sel­be wäre gesche­hen, wenn ich über den Haß gegen­über dem Näch­sten gespro­chen hät­te und jemand, der in sei­nem Inner­sten Groll hegt, wäre gera­de vor­bei­ge­kom­men. Das alles hängt von der Tat­sa­che ab, daß die Men­schen es nicht mögen, wenn sie sich den Spie­gel ihrer Sün­de gegen die Hei­lig­keit Got­tes vor­ge­hal­ten fühlen.

P: Ja, der Punkt aber ist, daß nicht alle ein reli­giö­ses Gefühl haben und daher nicht alle die Homo­se­xua­li­tät als Sün­de betrach­ten. Ist es nicht so?

T: Ich den­ke, daß nicht das der ent­schei­den­de Punkt ist, son­dern daß Gott es als Sün­de betrachtet.

P: Sie füh­len sich also davon belei­digt, weil Sie reli­gi­ös sind?

T: Belei­digt? Ver­zei­hung, wovon bitte?

P: Von der Homosexualität.

T: Die Homo­se­xu­el­len tun mir nichts.

P: Nein?

T: Sie belei­di­gen Gott, weil …

P: In Ord­nung. Sie belei­digt Sie nicht.

T: Genau so, wie mei­ne Sün­den Gott beleidigen.

P: Sie belei­digt Sie nicht?

T: Nein. Ich hege kei­nen Groll und kei­ne Ressentiments…

P: In Ordnung.

T: …gegen­über Homo­se­xu­el­len oder…

P: Das ist, was ich wis­sen woll­te. Sie haben kein, Sie haben keine…

T:Ich hege kei­ner­lei Zorn ihnen gegenüber.

P: Und Sie haben Sie nie diskriminiert?

T: Nein.

P: Wenn also jemand, von dem Sie wüß­ten, daß er ein Homo­se­xu­el­ler ist, zu Ihnen käme und Sie um einen Gefal­len bit­ten wür­de, wären Sie bereit, die­sen ihm zu tun?

T: Das Wort Got­tes sagt mir, den Näch­sten zu lie­ben mich selbst.

P: In Ordnung.

T: Das heißt: Wenn ein Homo­se­xu­el­ler zu mir kommt und mir sagt: „Ich habe Hun­ger und brau­che etwas zum Essen“, dann wür­de ich ihn ins näch­ste Restau­rant ein­la­den und ihm zu essen geben und mit ihm das Wort des Evan­ge­li­ums tei­len, weil ich ihn liebe.

P: Gut, sagen Sie mir dann, was Sie heu­te getan haben, da aus den Akten her­vor­geht, daß Sie jemand belei­digt hätten.
Der Punkt ist natür­lich immer der, den Sie bereits ken­nen. Ich ver­ste­he Ihre reli­giö­sen Mei­nun­gen und die Tat­sa­che, daß Sie das Evan­ge­li­um gepre­digt haben. Wie ich Ihnen vor­her gesagt habe, sind nicht alle reli­gi­ös. Des­halb haben natür­lich nicht alle Ihr Wis­sen über das Evangelium.

T. Genau.

P: Ich mit Sicher­heit nicht, zum Bei­spiel. Erken­nen Sie an, daß das, was Sie sagen, jemand belei­di­gen kann?

T: Nein. Das akzep­tie­re ich nicht. Ich habe bereits Men­schen mit Trä­nen in den Augen sich zum Glau­ben an Jesus Chri­stus bekeh­ren sehen, nach­dem sie sich der eige­nen Sün­den gegen Gott bewußt gewor­den sind. Was für mich zählt, ist das Wort Got­tes über die Natur des Men­schen, unab­hän­gig davon, was ein Mensch mit sei­nem Mund sagt, mit sei­nem Ver­hal­ten oder der Kör­per­spra­che zum Aus­druck bringt, und auch wenn jemand sagen wür­de, sich belei­digt zu füh­len, könn­te dies nicht wahr sein. Es könn­te sich eben­so gut her­aus­stel­len, daß die­se Per­son sich im Her­zen über­zeu­gen hat las­sen, aber es nach außen nicht zei­gen will.

P. In Ordnung.

T: Und das ist übri­gens, immer mei­ne Hoffnung.

P: In Ordnung.

T: Mei­ne Hoff­nung ist es, daß die­se Dame, die mich ange­zeigt hat, heu­te Abend nach Hau­se geht, ihre Sün­den bereut und sich der ret­ten­den Barm­her­zig­keit unse­res Herrn Jesus Chri­stus anver­traut, und ich eines Tages im Him­mel neben ihr anbete.

P: In Ord­nung. Ich habe eine letz­te Fra­ge an Sie: Glau­ben Sie, daß das, was Sie getan haben, an einem öffent­li­chen Ort akzep­ta­bel ist?

T. Abso­lut.

P: Ich weiß nicht, wie­vie­le von den Leu­ten, die heu­te dort spa­zier­ten, nur die Ten­nis­mei­ster­schaft im Sinn hat­ten, aber glau­ben Sie wirk­lich, daß das, was Sie getan haben, die Din­ge, die Sie gesagt haben, von 100 Pro­zent der Men­schen an einem öffent­li­chen Ort akzep­ta­bel sind?

T: Das ist nicht nur hun­dert­pro­zen­tig akzep­ta­bel, son­dern auch von Gott gewollt.

P: In Ordnung.

T: Ich bin von Gott aus­ge­schickt, um mei­nen Näch­sten zu lie­ben und das Evan­ge­li­um mög­lichst vie­len Men­schen zu verkünden.

P: Wür­den Sie es mor­gen wie­der tun?

T: Wenn ich die Mög­lich­keit haben soll­te, Ja.

P: In Ord­nung, in Ord­nung. Ich habe die Fra­gen gestellt, die ich zu stel­len hat­te. Das ist Ihr Ver­hör oder bes­ser gesagt Ihre Mög­lich­keit, Ihre Ver­si­on der Ereig­nis­se, die zu Ihrer Ver­haf­tung führ­ten, oder ande­re für die Klä­rung nütz­li­che Ele­men­te dar­zu­le­gen. Haben Sie noch ande­res zu berich­ten oder hin­zu­zu­fü­gen, bevor das Auf­nah­me­ge­rät abge­schal­tet wird?

T: Ich den­ke nicht. Ich mei­ne, alles gesagt zu haben.

A: Ich hät­te nur eini­ge Fra­gen: Was wür­den Sie jeman­dem ant­wor­ten, der sagt, daß Sie ver­sucht hät­ten, Men­schen zu beleidigen?

T: Ich wür­de ihm sagen, daß er sich irrt.

A: Und war­um wür­den Sie das sagen?

T: Der Grund wes­halb ich da drau­ßen war, um zu pre­di­gen, der Grund war­um ich aus Süd­ka­li­for­ni­en nach Lon­don gekom­men bin, ist, daß ich mei­nen Näch­sten lie­be und beab­sich­ti­ge nach Mög­lich­keit allen die Wahr­heit des Evan­ge­li­ums zu ver­mit­teln. Ich hof­fe, ein Instru­ment Got­tes zu sein, um die Men­schen zur Reue und zur Umkehr im Glau­ben in Jesus Chri­stus zu füh­ren. Ich hat­te nie in mir eine Absicht, jemand zu belei­di­gen. Sicher, die Leu­te wer­den nicht mit allem ein­ver­stan­den sein, was ich sage, so wie ich nicht mit allem ein­ver­stan­den bin, was die Leu­te sagen. Mei­ne Absicht aber ist es, mei­nen Näch­sten zu lie­ben, und mit ihm das Evan­ge­li­um zu tei­len, so daß ich die Ver­ge­bung mei­ner Sün­den und die Gna­de des ewi­gen Lebens erhal­ten kann. Das ist der Grund, aus dem ich im ver­gan­ge­nen Jahr wäh­rend der Olym­pi­schen Som­mer­spie­le nach Lon­don gekom­men bin. Das ist der Grund, wes­halb ich in die­sem Jahr nach Wim­ble­don gekom­men bin. Und das ist der Grund, wes­halb ich hof­fe, in Zukunft noch vie­le Male hier­her­zu­kom­men, weil ich die­ses Land lie­be und die Men­schen die­ses Lan­des lie­be. Und ich will kei­nen zur ewi­gen Ver­damm­nis ver­ur­teilt sehen.

A: Eine ande­re Fra­ge im Zusam­men­hang mit dem kul­tu­rel­len Kon­text: Jemand könn­te sagen, daß Ihr Ver­hal­ten sehr ame­ri­ka­nisch ist und daß die Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka ein viel reli­giö­se­res Land sind als unse­res. Was wür­den Sie antworten?

T: In Bezug auf die­ses The­ma gibt es zwi­schen unse­ren bei­den Län­dern in Wirk­lich­keit in kul­tu­rel­ler Hin­sicht kei­nen Unter­schied. Ich weiß, was in Eurem Land pas­siert und kann ver­si­chern, daß es bei uns genau­so ist. Die Bot­schaft, die ich gestern gepre­digt habe ist die­sel­be, die ich auch in mei­nem Land pre­di­ge, weil die The­men genau die­sel­ben sind.

Was in Wim­ble­don mit Tony Mia­no gesche­hen ist, soll­te euro­päi­sche Poli­ti­ker nach­denk­lich stim­men, die in fast allen Län­dern einen Straf­tat­be­stand „Homo­pho­bie“ durch­zu­set­zen ver­su­chen. Die Fol­ge ist, daß die Mei­nung Anders­den­ken­der nicht mehr gedul­det wird, son­dern wie im Fal­le Wim­ble­don durch den Ruf nach der Poli­zei ersetzt wird. Bestimm­te Mei­nun­gen wer­den pri­vi­le­giert behan­delt, ande­re unter­drückt: eine Ein­schrän­kung der Mei­nungs- und im kon­kre­ten Fall vor allem auch der Reli­gi­ons­frei­heit. Die west­li­che Welt erlebt damit einen Rück­bau der Demo­kra­tie und einen schwer­wie­gen­den Angriff auf die Fun­da­men­te der frei­heit­lich-demo­kra­ti­schen Rechts­ord­nung. Nicht von unge­fähr rief der Erz­bi­schof von Washing­ton, Kar­di­nal Wuerl am 4. Juli in den USA die eng­li­schen Mär­ty­rer John Fisher und Tho­mas Morus an. Ein Akt, der auf den ersten Blick erstau­nen mag, aber auf­zeigt, wie ame­ri­ka­ni­sche Bischö­fe die aktu­el­le Lage einschätzen.

Die Fra­ge ist, wie der Fall Tony Mia­no zeigt, wie lan­ge die Bot­schaft der Hei­li­gen Schrift (Gen 19,1–29; Röm 1,24–27; 1 Kor 6,9–10; 1 Tim 1,10.) und das kirch­li­che Lehr­amt zur Homo­se­xua­li­tät noch frei geäu­ßert wer­den darf. Noch vor kur­zem wur­de geant­wor­tet, daß das über­zo­ge­ne Panik­ma­che sei. Der Fall Tony Mia­no bezeugt das Gegenteil.

Text: NBQ/​Giuseppe Nardi
Bild: Nuo­va Bus­so­la Quotidiana/​Onceuponacross

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7 Kommentare

  1. „Die blut­rün­sti­ge fran­zö­si­sche Revo­lu­ti­on“ hat sei­ner­zeit die Kir­che „Not­re Dame de Paris“ in schä­bi­ger Art und Wei­se dazu benutzt, um sie als „Tem­pel der Ver­nunft“ zu ent­wei­hen. Eine Tän­ze­rin wur­de auf den Hoch­al­tar erho­ben als „„Göt­tin der Vernunft“ !

    Der Glau­bens- und Kir­chen­feind Rous­se­au hat zur Zeit der fran­zö­si­chen Revo­lu­ti­on fol­gen­des von sich gegeben:
    -
    „Wer auch immer wagt zu behaup­ten, außer­halb der Kir­che kein Heil, der muss aus dem Staat aus­ge­schlos­sen werden.”
    -
    Pro­je­zie­ren wir nun die­se Aus­sa­ge auf das Heu­te, so sehen wir die­se Aus­sa­ge in „ganz human demo­kra­ti­scher“ Form bestä­tigt.…. ob in GB oder in Frank­reich oder…oder… das „aus dem Staat aus­schlie­ssen“ geschieht heu­te über die Schie­ne der Anfein­dun­gen und Benach­tei­li­gun­gen jener, die sich nicht der „Dik­ta­tur des Libe­ra­lis­mus“ beu­gen wollen !

    Auch heu­te domi­niert eine säku­la­re „frei­mau­re­risch gepräg­te“ – sog. „Gesin­nung der Ver­nunft“ als gewoll­ter „Gegen­pol“ gegen den wah­ren Glauben !

    Wohin frei­lich die­se mitt­ler­wei­le zu einer „Reli­gi­on“ – der „Reli­gi­on der Huma­ni­tät“ – erko­re­ne „Gesin­nung der Ver­nunft“ die Gesell­schaf­ten geführt hat, sehen wir an ihrem teils Zurück­fal­len in vor­zi­vil­sa­to­ri­sche Zustän­de des Urwaldes.…
    „Fres­sen oder Gefres­sen werden“.…
    „gesetz­lich“ hofier­te Unzucht 
    sowie
    die Bar­ba­rei des welt­weit jähr­lich 50 mil­lio­nen­fa­chen Massenmordes 
    an unge­bo­re­nen beseel­ten Kin­dern steht als fürch­ter­li­ches  Mene­te­kel einer Welt am Abgrund !

    Wenn der Mensch dahin­geht und die MAJESTÄTS-RECHTE der EWIGEN WAHRHEIT JESUS CHRISTUS „weg­to­le­riert“ und statt­des­sen eine Dik­ta­tur einer wahr­heits­feind­li­chen „Gesin­nung der Ver­nunft“ auf den Schild hebt.… so wird er zum Toten­grä­ber der Wür­de des Men­schen als der See­le nach Eben­bild der aller­hei­lig­sten Drei­fal­tig­keit, GOTTES !

    Frei­lich wird auch die­ser erneu­te Ver­such des mensch­li­chen Grö­ssen­wah­nes ver­ge­hen wie auf­stei­gen­der Rauch in der Luft.…

    Die Wor­te unse­res HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS:

    Mt 28,18 
    Da trat Jesus auf sie zu und sag­te zu ihnen: 
    Mir ist alle Macht gege­ben im Him­mel und auf der Erde. 

  2. Sodom und Gomor­ra las­sen grü­ßen, das gro­ße Ver­sa­gen der Kir­che tut sich kund, sie alle wer­den jetzt hei­lig gesprochen.

  3. Ist das eine absur­de Geschich­te. Auch das ist Real­sa­ti­re. Wenn es nicht so ernst wäre.

    Ich seh das förm­lich vor mir: die­sen Typus von Auf­pas­sern und Anzei­gern, wie wir sie hier ja auch haben. Bis­lang stürzt sich die­se Sor­te Bür­ger auf Leu­te, die krä­hen­de Häh­ne hal­ten oder täg­lich zwei Stun­den Kla­vier üben, oder ein­fach auf Kir­chen­glocken, die es sich erlau­ben, vier­mal die Stun­de die Zeit anzu­sa­gen. Man­che die­ser Zeit­ge­nos­sen mes­sen auch ganz genau ab, ob der Nach­bar nicht die Zwei­ge sei­ner Magno­li­en mit Absicht ins angren­zen­de Grund­stück wach­sen lässt. Wenn es ganz übel kommt, wird ein freund­li­ches Grüß­gott als sexu­el­le Belä­sti­gung gewer­tet. Unter­lässt man aber den Gruß, wird einem unter­stellt, man hät­te was gegen den andern.

    Dass man aber inzwi­schen wegen eines sol­chen Kin­der­gar­tens ins Gefäng­nis kommt und sei­ten­lan­ge Ver­hör­pro­to­kol­le geführt wer­den, das offen­bart den – ich sags mal pro­vo­zie­rend freu­dia­nisch – den „Anal­cha­rak­ter“, also die unsäg­li­che Infan­ti­li­tät unse­rer „fort­schritt­li­chen poli­ti­schen Kultur“.

    Es ist Real­sa­ti­re, wenn es nicht so gefähr­lich wäre. Mit sol­chen Kin­de­rei­en hat bis­her jede Tyran­nei angefangen…
    Es ist in den letz­ten zwei Jah­ren viel dunk­ler gewor­den, so, als ob sich der gan­ze Him­mel bezo­gen hät­te. Wir schmach­ten in einer unsäg­li­chen gei­sti­gen Öde und Düster­nis vor uns hin und war­ten auf den Unter­gang – so ist die gefühl­te Lage. Ich habe nicht den Ein­druck, dass hier irgend­je­mand in freu­di­ger Auf­bruchs­stim­mung ist. Fin­ster­ste Gedrückt­heit ver­klebt die Hir­ne und hält sie in kin­di­schen Äng­sten und Albern­hei­ten fest.

  4. Wahr­schein­lich ist Tony Mia­no nicht katho­lisch, aber den­noch hat er klar und mutig den christ­li­chen Glau­ben ver­tei­digt. Hier kann man an das Wort des Herrn den­ken: Wenn man euch vor die Gerich­te stell, dann über­legt euch nicht, was ihr ant­wor­ten sollt. Der Hei­li­ge Geist wurd es euch lehren.

  5. Was wun­dert uns das! Schließ­lich ist die bri­ti­sche Flag­ge als Sym­bol eine Ableh­nung der Christ­li­chen. Es ist ein dop­pelt durch­ge­stri­che­nes Kreuz!

    • Wie Sie, Herr Roz­gonyi die bri­ti­sche Flag­ge inter­pre­tie­ren als „Ableh­nung des Christ­li­chen“, kann so nicht hin­ge­nom­men wer­den. Auf der schon seit sehr lan­ger exi­stie­ren­den bri­ti­schen Flag­ge sind das „Andre­as­kreuz“ und das „Kreuz Chri­sti“, wie es nun mal bei der vor­han­de­nen Flä­che einer Flag­ge nur mach­bar ist, damit bei­de dann zusam­men auf dem Fah­nen­tuch sicht­bar sind, auf­ein­an­der gelegt wor­den. Ich kann dar­in über­haupt nicht eine „Ableh­nung des Christ­li­chen“ erken­nen. Wie Sie das jedoch sehen, ist das mei­ner Mei­nung nach Ihre indi­vi­du­el­len Auffassung.

  6. Die Hl. Schrift, von der nach dem Lesen bestimm­ter Abschnit­te wäh­rend der hl. Messe,
    am Schluß stets ange­fügt wird: „Wort des leben­di­gen Got­tes!“, hat für den gläu­bi­gen Chri­sten zum Inhalt das „Wort Got­tes“. In der Hl. Schrift wird uns an sechs ! (6) Stel­len als „Got­tes Wort“ = „Got­tes Wil­le und Sei­ne Wei­sun­gen“ unmiß­ver­ständ­lich und klar gesagt, daß Gott die­se Art, gegen „Sei­ne hei­li­ge Schöp­fungs­ordn­nung“ zu han­deln von IHM ein schwe­rer Ver­stoß ist und von IHM des­halb als Sün­de gehaßt wird. Hier gilt der eher­ne Grund­satz, den wir auch bei Jesus erken­nen kön­nen: genau­so, wie sein Himm­li­scher Vater, ver­ab­scheut und haßt ER die Sün­de; aber den Men­schen, der gesün­digt hat, liebt ER, weil ER, der Sohn Got­tes ja gera­de zur Ret­tung der Men­schen sel­ber ein Mensch gewor­den ist. Also, wie Gott­va­ter so han­delt auch Jesus Chri­stus nach dem göttl. Prin­zip: ER haßt die Sün­de, die Geset­zes­über­tre­tung, aber ER liebt den Sün­der = „Jetzt geh und sün­di­ge nun nicht mehr!“ ER liebt den Sün­der, damit er umkeh­re und die Sün­de künf­tig ver­ab­scheu­en soll. Die­ses göttl. Prin­zip wird oft in ent­spre­chen­den Aus­ein­an­der­set­zun­gen (bei der Hef­tig­keit) nicht beach­tet, man wirft es ein­fach durch­ein­an­der. Das ist ja das teuf­li­sche Prin­zip: Alles durch­ein­an­der zu brin­gen! Da heißt es für einen Chri­sten: zwar ein hei­ßes Herz aber auch einen küh­len Kopf behal­ten und sich nicht ver­wir­ren zu las­sen. In die­sem Sin­ne ist der christ­li­che Mut des Tony Mia­no nur zu loben; und sein muti­ges Bei­spiel möch­te uns zei­gen: „Geh und hand­le genau­so!“ (aus dem aktu­el­len Evan­ge­li­um vom 15. Son. im Jah­res­kreis – am 14. Juli 2013)

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