(Augsburg) Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller, der Präfekt für die Glaubenskongregation übte scharfe Kritik an der Pfarrer-Initiative, einem österreichischen Zusammenschluß von Priesterrebellen. „Der Aufruf zum Ungehorsam gegenüber der Glaubenswahrheit und zum kanonischen Ungehorsam, der den kirchlichen Gehorsam als blinde Gefolgschaft verleumdet und ihn in Widerspruch zur Reife und Mündigkeit im Glauben setzt, widerspricht dem Dienst des Priesters“, so Müller gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Der frühere Bischof von Regensburg verwies auf das Dekret über Leben und Dienst des Priesters, in dem von der Freude an der „hohen Berufung“ die Rede ist, Verkünder des Evangeliums Christi und Diener der Sakramente zu sein.
Im selben Interview betonte Kurienerzbischof Müller auch das unveräußerliche Recht eines Kindes auf seinen eigenen Vater und seine eigene Mutter als „fundamentales Menschenrecht“. Auch wenn dieses Menschenrecht nicht immer verwirklicht werden könne, etwa weil ein Elternteil stirbt, „oder anderen schicksalhaften Gegebenheiten“, dürfe es doch nicht „konterkariert werden“. Das Menschenrecht werde verletzt, wenn „die eheliche Gemeinschaft von Mann und Frau mit anderen Formen des Zusammenlebens gleichgestellt, damit ihres Wesens beraubt und diskriminiert wird“.