(Tiflis) US-Präsident Barack Obama betreibt eine neue Form von Kulturimperialismus. Er verkündete, daß die amerikanische Außenpolitik die Rechte von Homosexuellen weltweit fördere und die Umsetzung der Menschenrechte in den einzelnen Ländern daran messe, ob die „Rechte“ für Homosexuelle garantiert werden. Was mit diesen „Rechten“ gemeint ist, entspricht eins zu eins dem LGBT-Forderungskatalog, allen voran die Einführung der „Homo-Ehe“ und des Adoptionsrechts. Eine entsprechende Anweisung erging an alle diplomatischen Vertretungen der USA. Nicht alle Länder teilen jedoch die Meinung der derzeitigen US-Regierung.
Das gilt auch für Georgien. Tausende von orthodoxen Priestern protestierten in der georgischen Hauptstadt gegen eine Kundgebung von Homosexuellen, mit denen diese „Rechte“ einforderten. Die Priester trugen Transparente mit den Aufschriften „Nein zum geistigen Genozid“ und „Nein zur Homosexualität“. Zur Gegendemonstration war es gekommen, nachdem die Regierung die Homo-Kundgebung nicht untersagt hatte, wie es von der georgisch-orthodoxen Kirche gefordert worden war.
Begleitet wurden die Priester von zahlreichen Laien. Junge Männer warfen Eier und Steine auf die Homo-Demonstranten. Die Polizei lud diese auf gelbe Kleinbusse, um sie in Sicherheit zu bringen. Auch die Kleinbusse wurden von den Gegendemonstranten angegriffen. Drei Polizisten und neun Homo-Demonstranten mußten sich ärztlich behandeln lassen.
Georgiens neuer Ministerpräsident Bidsina Iwanischwili verurteilte die Gewalt in einer Stellungnahme für die Presse am Freitagabend. Am Mittwoch hatte Ilia II., der Patriarch der georgisch-orthodoxen Kirche Homosexuelle mit Drogenabhängigen verglichen. Öffentliche Kundgebungen von Homosexuellen bezeichnete er als „Verletzung der Rechte Gottes und der Mehrheit“ der Georgier.
„Wir werden unsere Orthodoxie schützen und es nicht zulassen, daß sich jemand seine Schuhe an unserem Glauben abwischt“, zitierte die New York Times eine Teilnehmerin an der orthodoxen Gegendemonstration.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: BBC Screenshot