(Freiburg im Breisgau) Immergleiches Reformgerede, ewig alte Themen, nichtssagende Sprache. Zum Abschluß der von Donnerstag bis Sonntag tagenden Freiburger Diözesanversammlung hat Erzbischof Robert Zollitsch angekündigt, die von 300 Delegierten entwickelten Vorschläge für kirchliche Reformen umsetzen zu wollen. 300 „Christen und Experten“ aus der Erzdiözese hatten in Gruppen erarbeitet, wie „Kirche sich verändern muß“, um in einer „sich wandelnden Gesellschaft“ auch künftig „Christus und den Menschen nah“ – so das Motto der Diözesanversammlung – zu sein. Wörtlich sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz: „Nichts wird vergessen werden oder verloren gehen. Ich stehe dafür ein, dass die Themen auf dem Tisch bleiben“.
Unter anderem will sich Erzbischof Zollitsch für ein „spezifisches Diakonenamt für Frauen“ stark machen. Er tue dies „auf der Grundlage der Lehre der katholischen Kirche.“ Ein weiterer Punkt betrifft die Zulassungsbedingungen wiederverheirateter Geschiedener zum Empfang der Heiligen Eucharistie. „Mir liegt daran, ohne die Unauflöslichkeit der Ehe in Frage zu stellen, die betroffenen Frauen und Männer ernst zu nehmen“. Das Erzbistum Freiburg erwägt daher, eine sogenannte seelsorgerische „Handreichung“ als „ermutigende Wegbegleitung“ für alle Pfarrgemeinden herausgeben, die beispielsweise Wiederverheirateten den Eucharistieempfang offiziell unter der Bedingung zulassen könne, dass Betroffene in Gesprächen mit Seelsorgern zum Ausdruck bringen, die erste Ehe nicht leichtfertig beendet zu haben. Weiters solle über eine neue Form der Segnung für eine zweite Ehe nachgedacht werden.
Weitere Reformvorschläge, die Erzbischof Zollitsch prüfen und nach Möglichkeit umsetzen möchte, betreffen Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare und die Möglichkeit, daß Frauen in Sonntagsgottesdiensten predigen dürfen.
Text: Martha Weinzl
Bild: Wikicommons