Kindesmißbrauch: Piusbruderschaft steht voll und ganz hinter Papst Benedikt XVI.


(Stuttgart/​ Leip­zig) Die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. hat sich im Streit um die Miß­brauchs­fäl­le an katho­li­schen Ein­rich­tun­gen in Deutsch­land voll hin­ter Papst Bene­dikt XVI. gestellt. Der deut­sche Distrikt­obe­re Pater Franz Schmid­ber­ger, sag­te der Leip­zi­ger Volks­zei­tung (Mitt­woch-Aus­ga­be): „Der Papst hat sich in kei­ner Wei­se schul­dig gemacht, folg­lich kann er sich auch nicht ent­schul­di­gen.“ Sei­ne Abscheu bezüg­lich die­ser Fäl­le habe der Papst längst zum Aus­druck gebracht, die in der Kir­che ent­stan­de­nen Schä­den zutiefst bedau­ert. Lei­der wür­den die Kin­des­miß­bräu­che den will­kom­me­nen Anlaß bie­ten, um das Papst­tum her­un­ter­zu­set­zen und den deut­schen Papst gera­de in Deutsch­land zu dis­kre­di­tie­ren. In die­sem Zusam­men­hang kri­ti­siert Schmid­ber­ger scharf Bun­des­ju­stiz­mi­ni­ste­rin Sabi­ne Leu­theu­sser-Schnar­ren­ber­ger (FDP).

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„Heu­te schrei­en jene am lau­te­sten, die noch gestern die Straf­frei­heit für sexu­el­len Umgang mit Kin­dern gefor­dert haben. Dazu gehört auch die Huma­ni­sti­sche Uni­on, die die Frau Justizministerin
Leu­theu­sser-Schnar­ren­ber­ger zu ihren Mit­glie­dern zählt. In der deut­schen Spra­che gibt es dafür ein Wort: Heu­che­lei. Das Maß ist voll.“

Zudem beklagt die Pius­bru­der­schaft einen unzu­läs­si­gen Gene­ral­ver­dacht gegen deut­sche Prie­ster. „Sei­en wir mit die­sem An-die-Öffent­lich­keit-Zer­ren von Sün­de und Schuld ent­schie­den vor­sich­ti­ger. Viel­leicht erweist sich die eine oder ande­re Anschul­di­gung bei nähe­rer Prü­fung auch als falsch“, so Schmidberger.

Eine Mit­schuld sieht der Distrikt­obe­re, ähn­lich wie der Augs­bur­ger Bischof Mixa, in sexu­el­len Fehl­ent­wick­lun­gen in der Gesell­schaft. „Die Fehl­ent­wick­lun­gen in der Gesell­schaft sind hand­greif­lich. Wer dau­ernd por­no­gra­phi­sche Schrif­ten zu Gesicht bekommt, unzüch­ti­ge Sze­nen im Fern­se­hen und schmut­zi­ge Bil­der im Inter­net vor Augen hat, wird kaum mehr begrei­fen, daß die geschlecht­li­che Lust an die Pflicht gebun­den ist“, so Schmid­ber­ger. „So wie der Essens­trieb uns gege­ben ist, um das Indi­vi­du­um zu erhal­ten, so der Geschlechts­trieb, um das Men­schen­ge­schlecht fort­zu­pflan­zen. Ihn von die­sem Ziel abzu­kop­peln, wie das der hedo­ni­sti­sche Zeit­geist tut, ist Miß­brauch und Umsturz der gött­li­chen Ordnung.“

Kir­chen­kri­ti­ker, wie der Reform­be­we­gung „Wir sind Kir­che“ oder dem Theo­lo­gen Eugen Dre­wer­mann warf Schmid­ber­ger vor, die Miß­brauchs­de­bat­te zu benut­zen, um eige­ne Inter­es­sen durch­zu­set­zen. „Die Links­ka­tho­li­ken wit­tern tat­säch­lich Mor­gen­luft. Es ist für die­se Leu­te bezeich­nend, daß sie struk­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen for­dern, anstatt die Bekeh­rung der Her­zen. Die Schul­di­gen müs­sen an erster Stel­le Gott und bei den Opfern um Ver­zei­hung bit­ten. Und viel­leicht hat eine Rei­he von ihnen dies längst getan.“

Der Zöli­bat steht für die Bru­der­schaft nicht zur Debat­te. Die Ver­pflich­tung zur Ehe­lo­sig­keit von Prie­stern habe im Lau­fe der Jahr­hun­der­te ganz außer­or­dent­li­che Früch­te in der Kir­che gezei­tigt. „Wie segens­reich der Zöli­bat ist, haben die Ver­fol­gun­gen der Kir­che unter den Kom­mu­ni­sten und im Drit­ten Reich gezeigt: Pro­te­stan­ti­sche Pasto­ren waren wegen ihrer Fami­lie erpreß­bar, katho­li­sche Geist­li­che waren in die­ser Hin­sicht frei.“

Von der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz erwar­tet die Pius­bru­der­schaft Rücken­deckung für die bedräng­ten Prie­ster. „Die Bischö­fe müs­sen die Prie­ster im Glau­ben stär­ken und bei­spiels­wei­se fri­vo­le Kar­ne­vals­sit­zun­gen in den Kir­chen sofort unter­bin­den.“ Auch das Beicht­sa­kra­ment müs­se wie­der sei­nen Platz im christ­li­chen Leben und im Leben der Kir­che erhal­ten. „Die Beich­te ist die wirk­sam­ste Maß­nah­me gegen die Sün­de und sünd­haf­te Triebe.“

(ots/​ Foto: Die­ter Volkerts)

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