(Caracas) Die 102 von Jesuiten geleiteten Radiosender Lateinamerikas wollen stärker zusammenarbeiten und ein kontinentales Sendernetz aufbauen, das den gesamten Halbkontintent abdecken soll. In Caracas in Venezuela haben sich seit Dienstag die Programmdirektoren und Vertreter zahlreicher Radiosender zu einer Tagung zusammengefunden. Bis zum 20. März sprechen sie über Formen der Zusammenarbeit und der Evangelisierung. P. Francisco Muguiro, Direktor von Radio Maranon, das im Nordosten Perus sendet, zeigte sich gegenüber Fides begeistert über diesen ersten konkreten Schritt und die Möglichkeiten, die aus einer verstärkten Kooperation erwachsen könnten. Es sei das erste Mal, daß die Radiosender der Jesuiten den Wunsch verspüren, ihre Arbeit zu koordinieren und gemeinsame Rundfunkprojekte ins Leben zu rufen. Die 102 von Jesuiten geleiteten Radiosender decken mit ihren Sendeanlagen den größten Teil Lateinamerikas und der Karibik ab.
Insgesamt gibt es in Lateinamerika und der Karibik 547 katholische Radiosender. Die Bandbreite reicht von kleinen Pfarrsendern, die häufig in Brasilien anzutreffen sind und meist nur wenige Kilometer weit senden, bis zu großen Rundfunkstationen, die ein ganzes Land auf Mittelwelle (z.B. Nikaragua, El Salvador) oder UKW bestrahlen (z.B. Costa Rica, Uruguay, Argentinien). Neben Diözesen und Pfarreien betreiben auch zahlreiche Orden eigene Radiosender. Wegen der großen Entfernungen wird dabei teilweise die Mittelwelle bevorzugt. In einzelnen Ländern bestehen Senderketten, auch Internet- und Satellitentechnik wird für die Ausstrahlung eingesetzt. Der älteste katholische Radiosender Lateinamerikas strahlt sein Programm in Paraguay aus.
(Fides/ACI/GN, Bild: Radio Maranon)