(Rom) An der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore wurde seit dem Heiligen Jahr 2000 an jedem ersten Samstag im Monat eine Heilige Messe im überlieferten Ritus zelebriert. In der Basilika, die als Mutterkirche aller Marienkirchen gilt, liegt der Heilige Papst Pius V. begraben, nach dem die außerordentliche Form des Römischen Ritus manchmal auch als Messe des Heiligen Pius V. genannt wird. „Die vielen Gläubigen, Priestern und Ordensleuten so kostbare Meßfeier im verehrungswürdigen alten römischen Ritus wurde plötzlich vom Erzpriester der Basilika, Kardinal Santos Abrily Castello beendet“, so Chiesa e post-concilio.
In der Basilika wird das Mariengnadenbild Salus Populi Romani aufbewahrt und verehrt, das Papst Franziskus bereits mehrfach besuchte, zuletzt erst vor wenigen Tagen.
Der Spanier Santos Abril y Castello gehörte dem Diplomatischen Corps des Vatikans an, in dem er bis 2011 diente, unter anderem auch von 2000 bis 2003 als Apostolischer Nuntius in Argentinien. Im November 2011 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Erzpriester der Patriarchalbasilika Santa Maria Maggiore und im Februar 2012 zum Kardinal. Als solcher nahm er im März 2013 am Konklave teil. Papst Franziskus bestätigte ihn als Mitglied der Bischofskongregation.
In Santa Maria Maggiore zelebrierten Franziskaner der Immakulata
Zelebriert wurde die Heilige Messe im Alten Ritus von den Franziskanern der Immakulata. Ihnen wurde die Zelebration in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus von der Ordenskongregation mit Zustimmung von Papst Franziskus untersagt. Eine der zahlreichen Folgen ist die Einstellung der Meßfeier in der Basilika, da der zuständige Erzpriester keinen Ersatz zuläßt.
Der Coetus Summorum Romano richtete ein Bittgesuch an Papst Franziskus, die Heilige Messe im Alten Ritus an der päpstlichen Basilika wiederherzustellen. Der Coetus betont in seinem Schreiben, nicht auf die Frage der Franziskaner der Immakulata eingehen zu wollen. Sein Anliegen sei jenes der Gläubigen, die nun ohne Meßfeier sind. Am vergangenen 4. Januar wurde erstmals seit vierzehn Jahren am ersten Samstag des Monats nicht mehr die Heilige Messe im Alten Ritus zelebriert. „Wir können nicht verstehen, wie die Heilige und Göttliche Liturgie, die mit dem Motu proprio Ihres geliebten Vorgängers für die Weltkirche freigegeben wurde, Gegenstand einer solchen pastoralen Ausgrenzung sein kann“, so der Coetus.
Gläubige an den Papst: „Auch wir sind ausgegrenzte und verachtete Peripherie“
Die Gläubigen appellieren an Papst Franziskus als „Peripherie“, die „ausgegrenzt“ und „verachtet“ werde. „Unsere ‚Peripherie‘ der Gläubigen, ausgeschlossen und oft sogar ignoriert wenn nicht sogar verachtet, weint und klagt wegen dieser Ausgrenzung einer direkten Apostolischen Tradition, die von Benedikt XVI. mit dem genannten Motu proprio bestätigt wurde“, heißt es im Schreiben der Gläubigen.
Die Gläubigen äußern ihre Hoffnung, daß sie bei Papst Franziskus „liebevolles Verständnis“ für ihr Anliegen finden, da ihm die Basilika Santa Maria Maggiore „ja besonders kostbar“ sei. „Der erste Samstag im Monat ist der liebenden Verehrung der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet zur Sühne für die vielen Schmähungen, die leider jeden Tag ihrem Unbefleckten Herzen zugefügt werden“, so der Coetus in seinem Brief an Papst Franziskus.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino