Papst Franziskus: „40 Minuten hat die ganze Messe zu dauern“


Papst Franziskus: „Die ganze Messe hat 40 Minuten, aber die Predigt nicht mehr als acht Minuten zu dauern“.
Papst Franziskus: „Die ganze Messe hat 40 Minuten, aber die Predigt nicht mehr als acht Minuten zu dauern“.

(Rom) Am 15. Sep­tem­ber besuch­te Papst Fran­zis­kus die Mit­tel­meer­in­sel Sizi­li­en. Den auf dem Euro­pa­platz in Piaz­za Arme­ri­na im gleich­na­mi­gen Bis­tum ver­sam­mel­ten Gläu­bi­gen sag­te Papst Fran­zis­kus in sei­ner Anspra­che:

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„Wie oft habe ich gehört: ‚Ah, Hoch­wür­den, ich bete, aber zur Mes­se gehe ich nicht, da gehe ich nicht hin‘. Aber war­um? ‚Weil mich die Pre­digt lang­weilt. Die dau­ert 40 Minuten!‘“

Dar­auf gab Fran­zis­kus die Ant­wort, daß eine Pre­digt, die 40 Minu­ten dau­ert, unmög­lich sei, denn 40 Minu­ten sol­le die gan­ze Mes­se dau­ern, eine Pre­digt aber maxi­mal acht Minuten.

Wört­lich sag­te der Papst:

„Nein, 40 Minu­ten hat die gan­ze Mes­se zu dau­ern, aber eine Pre­digt, die län­ger als acht Minu­ten dau­ert, geht nicht.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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11 Kommentare

  1. Das ist aber dumm, nicht in die Kir­che zu gehen, nur weil einen die Pre­digt lang­weilt. Und Papst Fran­zis­kus setzt noch eins drauf, indem er im Affekt gar vor­schrei­ben will wie lan­ge eine hl. Mes­se dauert.

    Nicht dass jetzt man­che pflicht­be­wuss­ten Berg­o­glia­ner die­sen Satz des angeb­lich „hei­li­gen“ Vaters ernst­neh­men und wirk­lich die Sonn­tags­mes­se nur 40 Minu­ten lang halten.

    • Klar. Man geht aus Pflicht in die Kir­che. Oder aus Erbar­men für den Prie­ster, der da Rede­be­darf hat.

      • Sicher geht man aus Pflicht in die Kir­che, um die 10 Gebo­te zu erfül­len. Den Sonn­tag ehren – das tut man nicht, indem man sich Sams­tag­abend besäuft und den Sonn­tag wie einen frei­en Wochen­tag lebt. Falls das doch jemand glaubt, irrt er sich gewaltig.
        Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

        Das ist wahn­sin­nig ober­fläch­lich, sich auf die Dau­er einer Pre­digt allein zu kon­zen­trie­ren und nicht auf deren Inhalt. Das zeigt nur, dass die moder­nen, lin­ken, pro­gres­si­ven Gut­mensch­ka­tho­li­ken nicht aus Glau­ben in die Kir­che gehen, son­dern aus Selbst­sucht und Ichbezogenheit.

        Die glei­chen „Katho­li­ken“, die die gan­ze Welt in Euro­pa auf­neh­men wür­den, wenn sie das Sagen hätten.
        Aus Mit­leid und weil ihnen „was ihr dem gering­sten getan habt…“ all­zu sehr auf dem Gewis­sen drückt und sie es nicht verstehen.
        Die alle Autos ver­bie­ten wür­den, aus Angst vor einem „Kli­ma­wan­del“.

        Sie begrei­fen die katho­li­sche Glau­bens­leh­re nicht und erset­zen sie daher durch etwas Greif­ba­re­res, Welt­li­ches, Main­stream­t­aug­li­che­res – näm­lich den Huma­nis­mus und grü­ne Öko­fun­di­po­li­tik. So ist es und nicht anders!

  2. Und ich dach­te schon, Regeln gäbe es nicht mehr …
    Es ist also auch nur eine Finte.
    Und nun wer­den, wie üblich gewor­den, an die Stel­le von Got­tes Geset­zes selbst­er­dach­te Regeln und Vor­schrif­ten ver­laut­bart. Dies ist die gan­ze Anma­ßung des moder­nen Wesens: Nicht mehr die Wahr­heit zu suchen und zu fin­den, son­dern das Zep­ter eige­ner Will­kür zu schwingen.
    Soviel noch kon­kret zur Sache: Es war Johann Hein­rich Pesta­loz­zi, der die ver­kürz­te Schul­stun­de ein­führ­te – für schwer­erzieh­ba­re Jugendliche.

  3. Wenn das wahr ist, dass er tat­säch­lich so gesagt hat, dann hat er kei­nen wah­ren Glau­ben, sei­ne Zwei­deu­tig­kei­ten errei­chen Apo­ge­um, sowas hat die Kir­che noch nicht erlebt. Er stif­tet jeden Tag immer mehr Verwirrung.

  4. Ein erfah­re­ner Prie­ster sag­te mir ein­mal: „Bis zu 10 Minu­ten Pre­digt sind für den lie­ben Gott, über 10 Minu­ten sind für die Katz‘ “. Sicher nicht falsch, denn wer in 10 Minu­ten nicht auf den Punkt kommt, wird es in 40 auch nicht schaf­fen. Aller­dings gibt es auch exzel­len­te Pre­di­ger, die mit­rei­ßend eine drei­vier­tel Stun­de pre­di­gen und die Gemein­de in ihren Bann zie­hen. Man wird da nichts gene­rell über den Kamm sche­ren kön­nen und vor allem müs­sen, eine Zeit­vor­ga­be „von aller­höch­ster Stel­le“ ist daher so frag­wür­dig wie sinn­los. Die (hof­fent­lich nur unüber­leg­te) 40-Minu­ten-Vor­ga­be des Pon­ti­fex für die Mes­se lei­stet denen Vor­schub, die Lit­ur­gie sowie­so als lästi­ge Pflicht­auf­ga­be so schnell wie irgend mög­lich abspu­len wol­len, um sich dann ver­meint­lich „Wich­ti­ge­rem“ wid­men zu kön­nen. Auch scheint mir skur­ril, dass sich aus­ge­rech­net der Ober­ste Hir­te zum Ombuts­mann für gelang­weil­te Kirch­gän­ger macht und durch die 8‑Mi­nu­ten-Emp­feh­lung sowohl Pre­digt als auch Pre­di­ger des­avou­iert. Anstatt die­sen Men­schen zu emp­feh­len, sich inten­siv mit Lesung und Evan­ge­li­um zu beschäf­ti­gen und so ihr Vor­ver­ständ­nis für die Pre­digt zu ver­bes­sern, gibt er qua­si durch die Blu­me zu ver­ste­hen, 8 Minu­ten von die­sem Gequat­sche sei­en mehr als genug.
    Ein frag­wür­di­ges Liturgieverständnis.

  5. Die Pre­digt von 8 Minu­ten ist eine Sache, aber eine Hei­li­ge Mes­se maxi­mal 40 Minu­ten die ande­re. Hat die­ser Papst ver­ges­sen, dass die hl- Mes­se Got­tes­ver­eh­rung und Anbe­tung bedeu­tet. Ich rege an, dar­über nach­zu­den­ken, war­um die­ser Papst die Zeit der Hei­li­gung begrenzt haben will.

  6. Ganz ver­kehrt ist das natür­lich nicht. Eine Pre­digt, die inner­halb der Mes­se statt­fin­det, kann kei­ne 40 Minu­ten dau­ern. Und was man in 8 oder 10 Minu­ten nicht Wsent­li­ches sagen kann, gelingt auch nicht in 40 Minu­ten. 40 Minu­ten ist eine gute Zeit für eine Werk­tags­mes­se mit Kom­mu­ni­ons­pen­dung, ein Hoch­amt mit Weih­rauch oder Choral­pro­pri­um dau­ert natür­lich ein­ein­halb Stun­den oder auch ein paar Minu­ten mehr. Da muss man natür­lich ent­spre­chend tref­fend und prä­gnant pre­di­gen. Es gab matür­lich auch füher Miss­bräu­che. Pri­vat­mes­sen in 15 Minu­ten oder sogar weni­ger. Gut, dass das nie­mand nost­al­gisch idea­li­siert und nach­ah­mens­wert fin­det. Aber es soll da schon eine Regel gege­ben haben, dass nie­mand öffent­lich zele­brie­ren durf­te, der nicht in der Lage war, die Mes­se in 30 Minu­ten zu been­den. Fröm­mig­keit und Andacht haben nichts mit Lang­sam­keit zu tun. Nur weil Papst Fran­zis­kus etwas sagt, muss es nicht zwangs­läu­fig falsch sein.

    • Ich weiß nicht, wie die Zeit­wahr­neh­mung der täg­li­chen Mess­be­su­cher ist.

      Aber ich kann mir auch nicht vor­stel­len, dass die­se man­cher­orts wirk­lich den Sinn der hei­li­gen Mes­se begrif­fen haben, wenn die­se ihrer Mei­nung nach nicht län­ger als 30 Minu­ten dau­ern darf.
      In 30 Minu­ten ist es unmög­lich, zu manch­mal wirk­lich immens wich­ti­gen Tages­hei­li­gen etwas zu sagen. Sei es Augu­sti­nus, Petrus und Pau­lus oder sonst­wer. Damit gehen die Hei­li­gen verloren.
      In 30 Minu­ten kön­nen die Prie­ster kei­ne Pre­digt ein­bau­en, müs­sen im Akkord reden, damit geht wie­der ein Stück Andacht mehr ver­lo­ren, zwei­fels­oh­ne eine „Frucht“ des 2. vati­ka­ni­schen Konzils.

      Aber hier ver­hin­dern Demo­kra­ti­sie­rung und Kon­for­mie­rung, sowie das Mot­to „Frech­heit siegt“ der Pro­gres­si­ven, dass hei­li­ge Mes­sen wochen­tags wür­dig gefei­ert wer­den können.

      Wenn die hei­li­ge Mes­se am Sonn­tag eine hei­li­ge Mes­se ist und 45 Minu­ten dau­ert. Wie will man vor Gott begrün­den, dass die Wochen­tags­mes­se, die eben­falls die­sel­be hei­li­ge Mes­se ist, nur 30 Minu­ten dau­ern darf? Dann hat man nicht ver­stan­den, wor­um es geht!

  7. In die­ser Hin­sicht kann ich dem Papst voll und ganz bei­pflich­ten. Sofern die Wand­lung wür­dig zele­briert wird, sind 40 Minu­ten ein ange­mes­se­nes Richt­maß. Man muss bei alle­dem berück­sich­ti­gen, dass die mei­sten Mess­be­su­cher älter sind und der hl. Mes­se oft nicht ohne gerin­ge Stra­pa­zen bei­woh­nen. Lei­der ist häu­fig fest­zu­stel­len, dass über­lan­ge Pre­dig­ten gehal­ten wer­den, die zwar zum Teil inhalt­lich nicht schlecht sind, aber das Gesag­te lässt sich in den mei­sten Fäl­len auch auf acht Minu­ten verdichten.

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