Diözese zahlt 27,5 Millionen an vier Mißbrauchsopfer


Sexueller Mißbrauch
Sexueller Mißbrauch in den USA

(New York) Die Diö­ze­se Brook­lyn in New York zahlt in vier Fäl­len von sexu­el­lem Miß­brauch 27,5 Mil­lio­nen Dol­lar Schmer­zens­geld. Der Täter ist kein Prie­ster, son­dern Laie.

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Im kon­kre­ten Fall geht es nicht um kle­ri­ka­len Miß­brauch. Der Täter ist ein Laie und ehren­amt­li­cher Mit­ar­bei­ter, wie die New York Times berich­tet. Der heu­te 67jährige Ange­lo Ser­ra­no wirk­te als Kate­chet an der St. Lucy and St. Patrick-Church im Stadt­teil Clin­ton Hill von Brooklyn.

Die Diö­ze­se einig­te sich mit vier Män­nern, heu­te 19 bis 23 Jah­re alt, die als Kin­der von Ser­ra­no miß­braucht wur­den, auf die Zah­lung von 27,5 Mil­lio­nen Dol­lar Schmer­zens­geld. Es han­delt sich um eine der größ­ten bis­her bezahl­ten Ein­zel­sum­men an Miß­brauchs­op­fer. Jedes Opfer erhält 6.875.000 Dol­lar (umge­rech­net mehr als 5,8 Mil­lio­nen Euro). Die Eini­gung erfolg­te knapp zwei Wochen, nach­dem die Staats­an­walt­schaft die Ein­lei­tung von Ermitt­lun­gen zu Miß­brauchs­fäl­len und deren mög­li­che Ver­tu­schung ankündigte.

Die vier Miß­brauchs­fäl­le, derer sich Ange­lo Ser­ra­no schul­dig mach­te, ereig­ne­ten sich zwi­schen 2003 und 2009. Die Kin­der waren, als der Miß­brauch begann, jeweils 7 bis 8 Jah­re alt. Ser­ra­no wur­de 2009 ver­haf­tet. Ein Opfer hat­te sich der Mut­ter anver­traut, die die Poli­zei alar­mier­te. 2011 wur­de Ser­ra­no zu 15 Jah­ren Gefäng­nis verurteilt.

Der Miß­brauch erfolg­te an ver­schie­de­nen Orten, aber immer auf dem Gelän­de und in Räum­lich­kei­ten, die zur Pfar­rei gehör­ten, oder wäh­rend Ver­an­stal­tun­gen, die von ihr aus­gin­gen. Als Kate­chet habe er von 1997 bis 2009 ehren­amt­lich gewirkt, sei aber in ande­rem Zusam­men­hang von der Pfar­rei ent­lohnt worden.

Dar­aus, und aus der Tat­sa­che, daß zwei Prie­ster Kennt­nis hat­ten, daß Ser­ra­no Kin­der auch zu sich in die Woh­nung nahm, wo sie über­nach­te­ten, lei­te­te das Gericht eine Ver­let­zung der Auf­sichts­pflicht ab. Die Diö­ze­se Brook­lyn argu­men­tier­te, daß Ser­ra­no kein Ange­stell­ter der Diö­ze­se war, son­dern ein Laie, der ehren­amt­lich wirk­te. Die Diö­ze­se kön­ne weder für einen pri­va­ten Wohn­raum noch für das schuld­haf­te Ver­hal­ten eines Lai­en ohne Dienst­ver­hält­nis und außer­halb jeder Auf­ga­ben­zu­wei­sung ver­ant­wort­lich gemacht werden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: New York Times (Screen­shot)

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