Video vom Papst über „ausgelaugte Priester“


Das Video vom Papst
Das Video vom Papst über ausgelaugte und erschöpfte Priester. Wünschenswert wäre auch ein Video über die Schönheit und Sakralität des Priestertums und das Anliegen, um Priesterberufungen zu beten.

(Rom) Das „Video vom Papst“ für Juli 2018 steht unter dem Mot­to „Die Prie­ster und ihr Dienst“.

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Die Bot­schaft von Papst Fran­zis­kus lautet:

„Aus­ge­laug­te Prie­ster… Wißt Ihr wie oft ich dar­über nachdenke?

Prie­ster arbei­ten in so vie­len Berei­chen – mit all ihren Tugen­den und Schwächen.

Wenn jemand an so vie­len Fron­ten arbei­tet, ist es nicht ver­wun­der­lich, wenn er sich nach einer Ent­täu­schung schwer tut. In sol­chen Augen­blicken ist es wich­tig sich dar­an zu erin­nern, daß die Men­schen ihre Prie­ster mögen, sie brau­chen und sich ihnen anvertrauen.

Laßt uns zusam­men beten, daß Prie­ster die erschöpft sind und die pasto­ra­le Arbeit als ein­sam erle­ben, sich durch die Freund­schaft mit dem Herrn und ihren Mit­brü­dern gestärkt fühlen”.

Das Gebets­an­lie­gen des Pap­stes für die­sen Monat lautet:

„Prie­ster, die sich durch ihre Arbeit erschöpft und allein gelas­sen füh­len, mögen durch Ver­traut­heit mit dem Herrn und durch Freund­schaft unter ein­an­der Trost und Hil­fe finden.“

Ein wich­ti­ges The­ma, das die mensch­li­che Sei­te beleuchtet.

Folgt ein „Video vom Papst“ über die Sakralität des Priestertums?

Zumin­dest wün­schens­wert wäre auch ein­mal ein „Video vom Papst“, das die Bedeu­tung und Schön­heit des Prie­ster­tums und des Wei­he­sa­kra­ments her­aus­streicht samt dem Anlie­gen, um Prie­ster­be­ru­fun­gen zu beten.

Damit beginnt die Sache aller­dings zu Haken. Wie denkt man in den hohen Sphä­ren der kirch­li­chen Hier­ar­chen eigent­lich über das Priestertum?

Der eme­ri­tier­te Mis­si­ons­bi­schof Erwin Kräut­ler, der die Auf­for­de­rung von Papst Bene­dikt XVI., um Prie­ster­be­ru­fun­gen zu beten, mit einem „Da mache ich nicht mit“ quit­tier­te, berei­tet mit päpst­li­chem Auf­trag die Ama­zo­nas­syn­ode vor. In den Vor­be­rei­tungs­do­ku­men­ten die­ser Syn­ode ist wie­der­holt von „neu­en Ämtern“ die Rede. Gemeint ist damit die Tren­nung von Prie­ster­tum und Zöli­bat und die Ein­füh­rung ver­hei­ra­te­ter Prie­ster. Gemeint ist damit auch ein „eige­nes Amt für die Frauen“.

Selbst ein Kuri­en­kar­di­nal wie Kevin Far­rell, Prä­fekt des Dik­aste­ri­ums für Lai­en, Fami­lie und Leben an der Römi­schen Kurie, bei­des Krea­tio­nen von Papst Fran­zis­kus, scheint dem Prie­ster­man­gel Posi­ti­ves abzu­ge­win­nen, denn mit dem Aus­ster­ben der Prie­ster ster­be der „Kle­ri­ka­lis­mus“ aus.

Blickt man in die Bis­tü­mer des deut­schen Sprach­rau­mes und in nicht weni­ge Pfar­rei­en, sucht man oft ver­ge­bens nach einer wirk­li­chen Beru­fungs­pa­sto­ral. Wer kei­ne Prie­ster­be­ru­fun­gen will, bekommt auch kei­ne. Anders aus­ge­drückt: Die Beru­fungs­kri­se ist kein uner­klär­li­ches Natur­er­eig­nis. Sie läßt sich viel­mehr sehr genau und anhand klar benenn­ba­rer Ursa­chen nachzeichnen.

Kampf gegen Priestertum ist Teil eines Machtkampfes

Moder­ni­sti­sche Krei­se brin­gen fak­tisch kei­ne Prie­ster­be­ru­fun­gen her­vor (Wie vie­le Beru­fun­gen weckt schon ein Marsch für den Regen­wald?). Das liegt in der Natur der Sache, erklärt aber, war­um die­se Krei­se gleich aus mehr­fa­chem Grund gar kei­ne Beru­fun­gen wol­len. Ein­mal aus Über­zeu­gung, dann aber auch aus Grün­den des Macht­kamp­fes in der Kir­che. Die Beru­fun­gen glau­bens­treu­er Tei­le der Kir­chen sol­len ver­hin­dert wer­den, not­falls auch struk­tu­rell, um die Fort­dau­er einer unge­woll­ten Kir­che zu behin­dern und das Ent­ste­hen einer „ande­ren“ Kir­che zu befördern.

Beson­ders schwer­wie­gend: Die weni­gen, diö­ze­sa­nen Beru­fun­gen, die in einem wirk­li­chen from­men Milieu und aus per­sön­li­cher Fröm­mig­keit erwach­sen, wer­den nicht sel­ten an aka­de­mi­schen Ein­rich­tun­gen aus­ge­bil­det, denen sie kein Bischof je aus­set­zen soll­te. Dadurch gehen von den weni­gen Beru­fun­gen wei­te­re ver­lo­ren, wer­den zu gei­sti­gen Zwit­tern oder in der Wol­le umge­färbt. Wer bestehen und glau­bens­treu durch­hal­ten will, muß sich manch­mal schwer verstellen.

Das erklärt die „Flucht“ der Beru­fun­gen in die Klö­ster und Ordens­ge­mein­schaf­ten, etwa nach Hei­li­gen­kreuz, wäh­rend es immer weni­ger Welt­prie­ster gibt.

Zudem gibt es die Prie­ster­se­mi­na­re der Tra­di­ti­on, davon der­zeit sogar drei im deut­schen Sprach­raum. Jun­ge Män­ner, die eine Beru­fung spü­ren, haben aller­dings oft kei­nen Kon­takt zu Gemein­schaf­ten der Tra­di­ti­on. Man­chen fällt zudem wegen der ableh­nen­den Hal­tung der Umwelt der Schritt in Rich­tung Tra­di­ti­on schwer. Ein­schrän­kun­gen der Mög­lich­kei­ten nach der Prie­ster­wei­he, eine pasto­ra­le Tätig­keit zu ent­fal­ten, kom­men noch hinzu.

Jun­ge Män­ner, die eine Beru­fung spü­ren, stell­ten hell­hö­rig fest, daß Bischö­fe mit Gemein­schaf­ten der Tra­di­ti­on kei­ne wirk­li­che Freu­de haben. Die Dau­men­schrau­be ist schnell zur Hand. Das wird auch dar­an deut­lich, daß es bei­spiels­wei­se kei­ne kirch­lich – und damit auch nicht staat­lich – aner­kann­te Ein­rich­tung der Tra­di­ti­on gibt, die aka­de­mi­sche Gra­de ver­lei­hen kann. Gemein­schaf­ten der Tra­di­ti­on wird pin­ge­lig auf die Fin­ger geschaut und ihnen gegen­über Bevor­mun­dung gewagt, wäh­rend mit ande­ren aka­de­mi­schen Ein­rich­tun­gen zu groß­zü­gig ver­fah­ren wird.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Das Video vom Papst (Screen­shots)

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2 Kommentare

  1. Als die „alte“ Mes­se fiel, war die Axt an die Wur­zel des Wei­he­prie­ster­tums und der römi­schen Kir­che gelegt. Las ein­mal ein inter­es­san­tes Buch eines Kom­mu­ni­sten – „Das Kon­zil der Buch­hal­ter“, sehr aus­schluß­reich. Als kon­ser­va­ti­ver Luthe­ra­ner schmerzt es mich zu sehen, welch ver­häng­nis­vol­len Weg Rom seit 40 Jah­ren geht.

    • Es freut mich, dass selbst ein Luthe­ra­ner den Abfall in der kath. Kir­che erkennt. Wie mag es einem gläu­bi­gen Katho­li­ken erst gehen? Man wird dadurch gede­mü­tigt aber gleich­zei­tig gestärkt, denn es zeigt man ist auf dem rich­ti­gen Weg. Der Teu­fel arbei­tet an vie­len Stel­len in der Kir­che um sie zu zer­stö­ren, er hat es auch fer­tig gebracht uns zu tren­nen, lei­der. Man muss da durch schau­en und in der Wahr­heit blei­ben um nicht selbst Opfer des Teu­fels zu werden.

      Es schmerzt mich auch die oft ableh­nen­de Hal­tung der pro­te­stan­ti­schen Sei­te von vie­len katho­li­schen Din­gen, z. B. Sakra­men­ten und die hei­li­gi­ge Got­tes­mut­ter Maria. Gleich­zei­tig aber auch die abge­fal­le­nen Katho­li­ken, die mei­nen wir sind alle gleich. Oh wel­che Irr­tü­mer, die selbst von hohen Wür­den­trä­gern ver­brei­tet werden.

      Hier eine sehr inter­es­san­te Aus­sa­ge von einer Toch­ter eines im ster­ben lie­gen­den Vaters, der Pro­te­stant war:

      Der im ster­ben lie­gen­de Vater frag­te sei­ne Toch­ter, ob sie das sei, die in der Ecke des Zim­mers steht. Sie sag­te nein Vater ich bin doch neben dir. Dann sag­te der Vater: „Jetzt erken­ne ich sie, es ist Maria sie betet für mich“. Ein wun­der­ba­res Erleb­nis. Die Toch­ter sag­te, dass der Vater sehr gläu­big war und immer bete­te, jedoch nie­mand sag­te was er bete­te. So liegt es sehr nahe, dass er die Lie­be zur hei­li­gen Got­tes­mut­ter fand und sie ver­ehr­te. Die Toch­ter sag­te dies vor ver­sam­mel­ter Gesell­schaft, nicht erfunden.

      Eine mir bekann­te sehr gläu­bi­ge Katho­li­kin sag­te, sie müs­se bald gehen. 3 Tage spä­ter war sie tot. Eine wun­der­vol­le Gna­de hat sie emp­fan­gen, ein schö­ner Tod, der nicht schreck­lich kommt wie bei einem Unfall.

      So lege ich jedem nahe, die Got­tes­mut­ter zu ver­eh­ren. Lie­be Pro­te­stan­ten, ich spre­che aus eige­ner Erfah­rung, es ist kei­ne Sün­de eine Ave Maria zu beten, ver­su­chen Sie es die Mut­ter kommt und hilft, sie war­tet, auch auf Euch. Das was Euch dar­an hin­dert ist der, der uns auch getrennt hat. Die Mut­ter Got­tes führt Euch zurück, sicher.

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