Hindunationalisten fordern Verbot der Beichte


Verbot der Beichte Indien
Hindunationalistisch kontrollierte Frauenkommission fordert für Indien ein landesweites Verbot der Beichte.

(Neu Delhi) Die Natio­na­le Frau­en­kom­mis­si­on, eine staat­li­che Ein­rich­tung, emp­fiehlt der indi­schen Regie­rung ein lan­des­wei­tes Ver­bot der Beich­te und star­tet damit einen direk­ten Angriff gegen die katho­li­sche Kirche.

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Die Frau­en­kom­mis­si­on, die am 26. Juli eine ent­spre­chen­de Pres­se­er­klä­rung ver­brei­te­te, beruft sich auf zwei angeb­li­che Fäl­le, einer in Kera­la, der ande­re im Pun­jab, und sieht sei­ne For­de­rung als Maß­nah­me „um einer Erpres­sung durch Prie­ster vor­zu­beu­gen“. Laut Frau­en­kom­mis­si­on wür­den katho­li­sche Prie­ster die Frau­en zwin­gen, „ihre Geheim­nis­se preiszugeben“.

Mit Ent­schie­den­heit pro­te­stier­te Kar­di­nal Oswald Gra­ci­as, der Erz­bi­schof von Bom­bay, in sei­ner Funk­ti­on als Vor­sit­zen­der der Indi­schen Bischofs­kon­fe­renz gegen die For­de­rung. Der Kar­di­nal sprach von einer offe­nen Ver­let­zung der Reli­gi­ons­frei­heit: „Die­se For­de­rung ver­letzt unse­re reli­giö­se Frei­heit“. Die Reli­gi­ons­frei­heit sei aber durch die indi­sche Ver­fas­sung geschützt. „Ich war schockiert, als ich von der For­de­rung gehört habe“, so der Kar­di­nal. „Sie beweist einen völ­li­gen Man­gel an Ver­ständ­nis für das Wesen und die Bedeu­tung des Buß­sa­kra­ments.“ Es gebe ganz ande­re Fra­gen, denen die Frau­en­kom­mis­si­on ihre Auf­merk­sam­keit schen­ken sollte.

Vor­sit­zen­de der Natio­na­len Frau­en­kom­mis­si­on ist Rek­ha Shar­ma, die 2015 von der regie­ren­den hind­una­tio­na­li­sti­schen Bha­ra­ti­ya Janata Par­ty (BJP) nomi­niert wur­de. Die BJP ist für ihre Feind­se­lig­keit gegen­über dem Chri­sten­tum bekannt. In eini­gen von ihr regier­ten indi­schen Bun­des­staa­ten wur­den Kon­ver­si­ons­ver­bo­te eingeführt.

Die Kom­mis­si­on besteht aus der Vor­sit­zen­den und bis zu fünf Mit­glie­dern. Der­zeit besteht die Kom­mis­si­on nur aus vier Mit­glie­dern, drei Frau­en und einem Mann. Die weib­li­chen Mit­glie­der gehö­ren alle der BJP an.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: AsiaNews

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