(Ontario) Einige Kapitel des jüngsten G7-Gipfels, der in Kanada stattfand, sind erst noch zu schreiben. „Eines der schönsten, aber bisher unbekanntesten wurde einmal mehr von US-Präsident Trump geschrieben“, so Corrispondenza Romana.
Der G7-Gipfel 2018 tagte am 8./9. Juni in La Malbaie im kanadischen Bundesstaat Quebec. Dort versammelten sich die Regierungschefs der Gruppe der Sieben. Das sind die bedeutendsten Industriestaaten des Westens: USA, Großbritannien, Japan, Deutschland, Frankreich, Italien und der Gastgeber Kanada. Die Europäische Kommission ist mit einem Beobachterstatus dabei. Rußland, das seit 1998 der Gruppe angehörte, die sich deshalb G8 nannte, wurde 2014 wegen der Krim-Frage wieder ausgeschlossen.
Kanada ist zwar territorial groß, aber wirtschaftlich und einwohnermäßig das kleinste Land der Runde.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau wollte auf dem Gipfel eine harte Linie für Abtreibung, Gender-Ideologie und Feminismus durchsetzen. Sie sollten als essentielle Grunddienstleistungen bei der Zuweisung von „humanitärer Hilfe“, öffentlichen Finanzierungen und Regierungsbeihilfen gelten. Trudeau treibt eine linksliberale Ideologie und das Wahngebilde der Überbevölkerung um (siehe auch Nicht Überbevölkerung, sondern Unterbevölkerung Problem der Zukunft).
Die G7-Staaten umfassen knapp 10 Prozent der Weltbevölkerung, erwirtschaften aber fast 50 Prozent des weltweiten bereinigten Nettonationaleinkommens, halten zwei Drittel des Weltvermögens und bezahlen 70 Prozent des UNO-Haushaltes. Damit ist gesagt, welche Bedeutung den politischen Zielen zukommt, die von dieser Gruppe beschlossen werden.
Bereits sein Vater Pierre Trudeau war Kanadas Premierminister und regiert das Land mit kleinen Unterbrechungen von 1968 bis 1984. Sein Sohn Justin folgt dem Vater 2015 nicht nur ins Amt, sondern vertritt auch dessen Abtreibungspolitik. Obwohl die Familie katholisch ist, traten Vater und Sohn in die Liberale Partei ein.
Unter Vater Pierre Trudeau wurde 1969 in Kanada die Tötung ungeborener Kinder erlaubt. Unter Sohn Justin Trudeau wurde 2016 die Euthanasie legalisiert. Eine Gewissensfreiheit wird nicht geduldet.
Trudeau hatte jedoch die Rechnung ohne den US-Präsidenten gemacht. Donald Trump würgte die Diskussion sofort ab. Er lehnte den gesamten Vorstoß seines kanadischen Kollegen rundweg ab. Damit war das Thema vom Tisch.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana