„Möchte auf sudanesischem Boden beten“


Südsudan
Papst Franziskus möcht den bürgerkriegsgeschüttelten Südsudan besuchen.

(Rom) In einem sei­ner unzäh­li­gen Inter­views mit welt­li­chen Medi­en äußer­te Papst Fran­zis­kus vor einem Jahr den Wunsch, den Süd­su­dan zu besuchen.

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Den Wunsch äußer­te Fran­zis­kus am Anfang März 2017 gegen­über dem Ham­bur­ger Wochen­blatt Die Zeit. Es han­del­te sich um das Inter­view, in dem sich der regie­ren­de Papst als Sün­der und fehl­bar bezeich­ne­te. Die Zeit titel­te ent­spre­chend: „Ich bin Sün­der und bin fehlbar“.

Zugleich beklag­te Fran­zis­kus den Prie­ster­man­gel als „gro­ßes Pro­blem“. Einen „optio­na­len Zöli­bat“ bezeich­ne­te als „kei­ne Lösung“, sag­te aber gleich­zei­tig, daß die „viri pro­ba­ti“ (ver­hei­ra­te­te Män­ner) „eine Mög­lich­keit“ sei­en, aber „zu prä­zi­sie­ren“ sei, wel­che Auf­ga­ben sie für die „ein­zel­nen Gemein­schaf­ten“ über­neh­men könnten.

Am ver­gan­ge­nen Frei­tag gewähr­te der Papst einer Dele­ga­ti­on des Rate der Kir­chen im Süd­su­dan eine Audi­enz. Bei die­ser Gele­gen­heit erneu­er­te er sei­nen Wunsch, das Land, einer der jüng­sten, inter­na­tio­nal aner­kann­ten Staa­ten, zu besuchen.

Er wol­le den Süd­su­dan berei­sen, um dort „zu beten“. Sein „Herz ist beim Volk, das im Süd­su­dan lei­det“, hieß es gegen­über der Pres­se. Er wünscht „auf suda­ne­si­schem Boden für die Men­schen dort zu beten“, so die Ver­tre­ter der katho­li­schen Orts­kir­che und wei­te­rer christ­li­cher Gemeinschaften.

Südsudan: fast jeder Dritte Flüchtling

Seit der Unab­hän­gig­keit des schwarz­afri­ka­ni­schen und zumeist christ­li­chen Südens vom ara­bi­schen und isla­mi­schen Nor­den , dem Staat Sudan, im Jahr 2013 kehr­te nicht Frie­den ein, son­dern begann ein Bür­ger­krieg, der Zehn­tau­sen­de Tote for­der­te und die Ver­trei­bung von vier Mil­lio­nen Men­schen brach­te. Das ist fast ein Drit­tel der Gesamtbevölkerung.

Die Kir­che bemü­he sich um den Frie­den im Land. Um ihrem Anlie­gen Nach­druck zu ver­lei­hen, unter­nahm eine Dele­ga­ti­on eine Rei­se nach Rom. Wäh­rend des drei­tä­gi­gen Auf­ent­hal­tes kam es auch zu r Begeg­nung mit Papst Fran­zis­kus. Die Initia­ti­ve zum Besuch ging von der Gemein­schaft von Sant’Egidio aus.

Mehr als Drei­vier­tel der Bewoh­ner des Süd­su­dans sind Chri­sten, fast 40 Pro­zent Katho­li­ken, zudem vor allem Angli­ka­ner. Aus die­sem Grund gehör­ten der Dele­ga­ti­on auch Ver­tre­ter ande­rer christ­li­cher Gemein­schaf­ten an, dar­un­ter vor allem Anglikaner.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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