Unter den Katholiken der USA braut sich etwas zusammen – gegen Franziskus


Römische Kurie
In "katholisch gebliebenen" Kreisen in den USA rumort es, und werde eine "ziemlich scharfe" Aktion gegen den derzeitigen Kirchenkurs vorbereitet.

(Rom) Roma­na Vul­ne­ra­tus Curia (RVC), eine anony­me Kolum­ne, die auf dem Blog des Vati­ka­ni­sten Mar­co Tosat­ti ver­öf­fent­licht wird, berich­tet, daß in „katho­lisch geblie­be­nen Krei­sen der USA viel“ über die Ent­las­sung von Mary Ann Glen­don aus dem Ver­wal­tungs­rat der Vatik­an­bank IOR gespro­chen wird. Man müs­se eigent­lich von einem Raus­wurf sprechen.

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Dabei war Glen­don im letz­ten Jahr der Amts­zeit von US-Prä­si­dent Geor­ge W. Bush Bot­schaf­te­rin der USA beim Hei­li­gen Stuhl. 1994 hat­te Papst Johan­nes Paul II. sie als Grün­dungs­mit­glied an die damals von ihm neu­errich­te­te Päpst­li­che Aka­de­mie der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten beru­fen, deren Prä­si­den­tin sie sogar von 2004–2014 war. Seit 1998 ist Kuri­en­bi­schof Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­do Kanz­ler der Aka­de­mie. Der Argen­ti­ni­er, dem all­ge­mein sehr hohe Intel­li­genz zuge­schrie­ben wird, ver­hielt sich an der Römi­schen Kurie vie­le Jah­re unauf­fäl­lig. Seit der Wahl von Papst Fran­zis­kus erweist sich der poli­ti­sche Arm Berg­o­gli­os „als Deus ex machi­na“ (RVC).

Der Kolum­nist berich­tet zwei Ein­drücke, die er bei sei­nem jüng­sten Auf­ent­halt in den USA gewin­nen konnte.

Eini­ge US-ame­ri­ka­ni­sche, katho­li­sche Orga­ni­sa­tio­nen „sind es leid, die Ver­schleu­de­rung des dok­tri­nel­len und finan­zi­el­len Erbes der Kir­che mit­an­se­hen“ zu müs­sen. Laut Indis­kre­tio­nen wol­len sie dem nicht län­ger taten­los zuse­hen und berei­ten eine Akti­on vor, die „ziem­lich scharf“ sein wer­de. Man sei red­de ratio­nem und wer­de Rechen­schaft for­dern. An der Abrech­nung, jeden­falls was die Vatik­an­bank IOR, die Güter­ver­wal­tung des Apo­sto­li­schen Stuhls APSA etc. betrifft, wer­de bereits gearbeitet.

Der zwei­te Ein­druck sei „kom­ple­xer“. Bei einem Abend­essen in Mid­town (Man­hat­tan) habe er als Tisch­nach­barn einen ehe­ma­li­gen rus­si­schen Bot­schaf­ter jüdi­scher Her­kunft gehabt. Die­ser sei zwar in Pen­si­on, aber gei­stig frisch und infor­miert. „Er flü­ster­te mir ins Ohr, was ich mir sofort auf­ge­schrie­ben habe“:

„But what do you think of the cur­rent Jesu­it pon­ti­fi­ca­te? We are worried for two rea­sons. First: until yester­day were you Catho­lics our lifes­aver in case of dan­ger, tomor­row? Second: Catho­lic edu­ca­ti­on, which we do not natu­ral­ly obser­ve, but which we bene­fit from, what will the end be?”

“Was ich über das der­zei­ti­ge Jesui­ten­pon­ti­fi­kat den­ke? Wir sind aus zwei Grün­den besorgt. Erstens: Bis gestern wart ihr Katho­li­ken in der Gefahr unser Ret­tungs­ring. Mor­gen? Zwei­tens: Die katho­li­sche Erzie­hung, die wir natür­lich nicht beach­ten, aus der wir aber Nut­zen zie­hen, was wird aus ihr?“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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