(Berlin) Die Deutsche Bischofskonferenz lehnt die Anregung von Papst Franziskus ab – um mehr als eine Anregung handelt es sich vorerst nicht – die vorletzte Vaterunser-Bitte zu ändern. Die Stellungnahme fand internationale Aufmerksamkeit, weil niemand mit einer so deutlichen und öffentlichen Kritik an Papst Franziskus von den deutschen Bischöfen gerechnet hatte.
Die Stellungnahme und die Kritik wird daher im Ausland in die Kategorie „ungewöhnlich“ eingestuft.
Associated Press (AP), eine der drei international führenden Nachrichtenagenturen, berichtete heute (Ortszeit):
Deutsche Bischöfe lehnen Änderung des Vaterunsers ab
Die deutschen, katholischen Bischöfe debattierten über den Vorschlag von Papst Franziskus, die Übersetzung des Vaterunsers zu ändern und beschlossen, es unverändert zu lassen, wie die Bischofskonferenz am Donnerstag bekanntgab.
Frankreich hat kürzlich seine Version von „und führe uns nicht in Versuchung“ geändert in „laß mich nicht in Versuchung fallen“, was Franziskus besser findet.
Im vergangenen Monat sagte er dem italienischen Fernsehsender TV2000, daß ein Vater seinen Sohn niemals dazu verleiten würde, in Versuchung zu geraten, und daß das, „was dich in Versuchung führt, der Satan ist“.
Aber die Deutsche Bischofskonferenz argumentiert, daß es starke „philosophische, exegetische, liturgische und natürlich ökumenische“ Gründe gibt, es intakt zu lassen.
Der Vers spricht von „dem Vertrauen, vom allmächtigen Gott getragen und erlöst zu werden“, sagte das kirchliche Organ.
Franziskus hat kürzlich den Bischofskonferenzen mehr Freiheit bei der Übersetzung der liturgischen Texte gewährt, ein Prozeß, der zuvor vom Vatikan zentralisiert wurde.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana