Pornografische Sexualpädagogik in katholischen Einrichtungen


Sexualpädagogik im Erzbistum Berlin mit Eliminierungstendenz gegen die klassische Ehe und Familie.
Sexualpädagogik im Erzbistum Berlin mit Eliminierungstendenz gegen die klassische Ehe und Familie.

Ein Gast­kom­men­tar von Hubert Hecker.

Anzei­ge

Einer der Kri­tik­punk­te am hes­si­schen Sexu­al­erzie­hungs­lehr­plan von 2016 besteht dar­in, dass das The­ma Ehe und Fami­lie kom­plett eli­mi­niert wur­de. Die Aus­blen­dung der klas­si­schen Ehe und Fami­lie ist skan­da­lös, denn in Deutsch­land leben immer­hin 36 Mil­lio­nen Män­ner und Frau­en in einem Ehe­ver­hält­nis. Durch das Grund­ge­setz wer­den im Arti­kel 6 Ehe und Fami­lie als eine über­ra­gen­de Wert­e­in­sti­tu­ti­on fest­ge­schrie­ben, die laut Schul­ge­setz im Unter­richt an pro­mi­nen­ter Stel­le behan­delt wer­den soll. Und nach empi­ri­schen Stu­di­en strebt der Groß­teil von Jugend­li­chen eine auf Dau­er ange­leg­te Part­ner­schaft in Treue an.

Ausblendung von Ehe und Familie in staatlichen und kirchlichen Bildungseinrichtungen

Ange­sichts die­ser brei­ten recht­li­chen und gesell­schaft­li­chen Ver­an­ke­rung von Ehe und Fami­lie ist die Fest­stel­lung umso bit­te­rer, dass man auch in kirch­li­chen Posi­ti­ons­pa­pie­ren zur Sexu­al­päd­ago­gik die glei­che Eli­mi­nie­rungs­ten­denz wie in grün-schwarz-roten Sexu­al­erzie­hungs­lehr­plä­nen wie­der­fin­det. Die­ser Befund trifft auf die Ber­li­ner Bis­tums­ta­gung vom Febru­ar 2016 zu mit dem The­ma: „Sexu­al­päd­ago­gi­scher Arbeit in katho­li­schen Ein­rich­tun­gen“.

Nach kirch­li­cher Leh­re ist die ehe­li­che Lie­be in Treue die schöp­fungs­an­ge­mes­se­ne und gott­ge­woll­te Lebens­form, in der sich Sexua­li­tät ent­fal­tet. Zu dem gegen­sei­ti­gen „Ja“ der Ehe­leu­te gibt Gott im Sakra­ment der Ehe sei­nen Segen. Bei einer Sexu­al­päd­ago­gik im kirch­li­chen Rah­men müss­te eine Ori­en­tie­rung von Jugend­li­chen auf Ehe und Fami­lie hin noch selbst­ver­ständ­li­cher sein als im staat­li­chen Sexualkundeunterricht.

Wo wachsen die Früchte der vatikanischen Synode zu Ehe und Familie?

Für Ber­lin kommt hin­zu, dass Erz­bi­schof Hei­ner Koch ein feder­füh­ren­der Teil­neh­mer an der vati­ka­ni­schen Bischofs­syn­ode für Ehe und Fami­lie 2014/​15 war. Aus den Syn­oden­be­ra­tun­gen brach­te er als eine Erkennt­nis mit, dass jun­ge Men­schen län­ger und bes­ser auf Ehe und Fami­lie vor­be­rei­tet wer­den müss­ten. Unter ande­rem for­der­te Koch, dass sich der Reli­gi­ons­un­ter­richt inten­si­ver mit dem katho­li­schen Ver­ständ­nis von Ehe und Fami­lie beschäf­ti­gen soll­te. Erst recht – soll­te man fol­gern – hat das in kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen zur Jugend­ar­beit zu geschehen.

Sexualpädagogik Materialien
Sexu­al­päd­ago­gik: Materialien

Aber zu die­sen The­men hat der Bischof in sei­nem Gruß­wort zu der Bis­tums­ta­gung kei­ner­lei Hin­wei­se gege­ben. Was ist der Grund dafür? Wie kommt es dazu, dass auf 90 Sei­ten Tagungs­tex­ten zu sexu­al­päd­ago­gi­schen The­men und Tipps für die Jugend­ar­beit in katho­li­schen Ein­rich­tun­gen ehe­li­che Lie­be und Treue prak­tisch nicht vor­kommt? War­um wird den katho­li­schen Jugend­li­chen kei­ne Ori­en­tie­rung auf Ehe und Fami­lie gege­ben? Was sind die Ursa­chen für die­se päd­ago­gisch-kate­che­ti­sche Fehlentwicklung?

Die Ana­ly­se des Papiers „Sexu­al­päd­ago­gi­sches Kon­zept für die Kin­der- und Jugend­ar­beit im Erz­bis­tum Ber­lin“ gibt erste Ant­wor­ten dar­auf. In dem Grund­la­gen­text wer­den zunächst neben den anthro­po­lo­gi­schen auch biblisch-theo­lo­gi­sche Über­le­gun­gen sowie der „Tran­szen­denz­aspekt“ vor­ge­tra­gen. Aber alle Anre­gun­gen wie Schöp­fungs­auf­trag, Fra­gen nach Got­tes Wil­len, sogar die „For­de­rung nach christ­li­cher Hei­li­gung“ sind nur heh­re und lee­re Wor­te, die für den prak­ti­schen Teil der Tagung ohne Rele­vanz sind. Die christ­lich-theo­lo­gi­schen Über­le­gun­gen sind wie Auf­schrif­ten auf dem Tagungs­pa­ket, in dem jedoch nichts Katho­li­sches drin ist: Etikettenschwindel!

Sex in Selbstverwirklichung statt katholischer Lehre von Liebe, Treue und Ehe

Aber im Kapi­tel „kirch­li­cher Auf­trag“ soll­te man dann doch die ent­spre­chen­den Kon­kre­ti­sie­run­gen erwar­ten!?  Fehl­an­zei­ge auch hier. Im Gegen­teil. Gera­de in die­sen Pas­sa­gen geschieht die ent­schei­den­de Abkehr von der kirch­li­chen Leh­re. Statt auf Lie­be, Ehe und Fami­lie zu ori­en­tie­ren, wird die „Selbst­be­stim­mung und Selbst­ver­wirk­li­chung“ der Jugend­li­chen in den Mit­tel­punkt gestellt. Seit der Würz­bur­ger Syn­ode von 1974 wer­den die­se bei­den pro­gres­siv klin­gen­den Kate­go­rien als Recht­fer­ti­gung gebraucht, um die ethi­sche Ori­en­tie­rung an den Leh­ren der katho­li­schen Kir­che abzu­bie­gen. Zugleich sind sie das Ein­falls­tor dafür, in das Wer­te-Vaku­um „Ange­bo­te“ zu norm­lo­ser Sexua­li­tät einzubringen.

ob homo-, hetero- oder bisexuell...
ob homo‑, hete­ro- oder bisexuell…

Bei der Ber­li­ner Tagung wur­den liber­tä­re Posi­tio­nen als „Pra­xis­tipps“ vor­ge­stellt.  Die sexu­al­päd­ago­gi­schen Lern­be­glei­tung beschränk­te sich auf die Dar­stel­lung von recht­li­chen Gren­zen und vor allem die gesetz­li­chen Frei­räu­me für jugend­li­ches Han­deln. In den Tex­ten wer­den Her­an­wach­sen­de zu allem ermu­tigt, was gesetz­lich straf­frei ist: Wenn Min­der­jäh­ri­ge, „egal ob homo‑, hete­ro- oder bise­xu­ell, gern mit­ein­an­der Sex haben wol­len, dann dür­fen Iri­na (15) und Aida (16) mit­ein­an­der schlafen“.

Das Ergeb­nis die­ses Vor­ge­hens ist para­dox: Man will unter dem Vor­wand von selbst­be­stimm­ter Selbst­ver­wirk­li­chung kei­ne biblisch-kirch­li­che Ori­en­tie­rung auf Ehe und Treue geben. Gleich­zei­tig ermu­tigt man Her­an­wach­sen­de zu frü­he­stem Sex, ohne auf Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung, Rei­fe und Lebens­per­spek­ti­ven ein­zu­ge­hen. Die­ser Ansatz ohne alters- und ent­wick­lungs­sen­si­ble  Rück­sicht­nah­me ist allein schon aus erzie­he­ri­scher Ver­ant­wor­tung nicht akzeptabel.

Pornografische Ansätze von Sexualpädagogik

Auch bei der Vor­stel­lung von wei­te­ren Metho­den und Tipps der Tagung dreht sich alles nur um Sex – etwa in den Fra­gen: „Ab wann ist es nor­mal Sex zu haben?“ Oder: „Wie lang muss ein Penis sein?“ Oder: „Wie funk­tio­niert Bla­sen?“ „Ist Selbst­be­frie­di­gung per­vers?“ In dem Sex-Ein­stiegs­spiel „Grab­bel­sack“ sol­len Jugend­li­che zu Sex­ge­gen­stän­den wie „Kon­dom, Federn, Dil­do, Hand­schel­len etc. erläu­tern, was sie mit dem Gegen­stand ver­bin­den“. In einem wei­te­ren Work­shop wer­den ange­hen­de Erzie­he­rin­nen auf Früh­sexua­li­sie­rung in Kita und Kin­der­gar­ten ein­ge­stimmt. Unter dem Label cari­tas wird ein Work­shop ange­bo­ten mit dem Titel: „Fick nicht mein Hirn“.

Die­se por­no­gra­fi­schen Ansät­ze von Sexu­al­päd­ago­gik wer­den damit gerecht­fer­tigt, dass die Mehr­zahl von Kin­dern und Jugend­li­chen auf der Stra­ße – und heu­te vor allem im Inter­net ‑schon mit por­no­gra­fi­schen Sexualex­zes­sen kon­fron­tiert wären. Auf die­se Aus­gangs­la­ge müss­te man ein­ge­hen, um die Her­an­wach­sen­den bei ihrem Lern- und Selbst­wer­dungs­pro­zess zu begleiten.

Über die Hin­ter­grün­de der Sex­in­du­strie mit Pro­fit durch Por­no­gra­fie, Gewalt und Men­schen­han­del wird aller­dings nicht auf­ge­klärt. Den Jugend­li­chen stellt man auch  kei­ne per­so­na­le Anthro­po­lo­gie und  posi­ti­ve Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ve vor, mit denen sie sich gegen die Bil­der­flut der sexua­li­sier­ten Öffent­lich­keit wapp­nen könn­ten. Alle Work­shops lau­fen auf die Ori­en­tie­rung für Jugend­li­che hin­aus, sich im Rah­men einer sexua­li­sier­ten Gesell­schaft ein­zu­rich­ten, alle liber­tä­ren Rech­te und Prak­ti­ken aus­zu­schöp­fen und nur straf­recht­lich Ver­bo­te­nes zu vermeiden.

Praxistipps nach einem hedonistisch-reduktionistischem Menschenbild

Zu dem The­men­feld „sexu­el­le Rech­te“ wer­den zwei Jugend­li­che vor­ge­stellt, die sich „letz­tens beim Ona­nie­ren film­ten, weil sie es lustig fan­den“. Einer der bei­den gab den Han­dy­film an Freun­de wei­ter, die ihn ins Inter­net stell­ten. Die Grup­pen­teil­neh­mer wer­den anschlie­ßend über die straf­recht­li­chen Kon­se­quen­zen auf­ge­klärt: Tat­säch­lich ist die „Ver­brei­tung por­no­gra­fi­scher Bil­der und Vide­os, bei denen Min­der­jäh­ri­ge bei por­no­gra­fi­schen Hand­lun­gen zu sehen sind, grund­sätz­lich strafbar“.

Gender-Ideologie akzeptiert und gefördert
Gen­der-Ideo­lo­gie akzep­tiert und gefördert

Der päd­ago­gi­sche Sub­text bei die­sem Work­shop besteht aber in der Bot­schaft, dass por­no­gra­fi­sche Hand­lun­gen wie das Ona­nie­ren und gleich­zei­ti­ge Fil­men als lustig und lust­stei­gernd anzu­se­hen ist. Man darf das nur nicht der Öffent­lich­keit zugäng­lich machen.

Die Work­shops, Anlei­tun­gen und Ori­en­tie­rung der sexu­al­päd­ago­gi­schen Tagung des Bis­tums Ber­lin unter­schei­den sich nicht von ent­spre­chen­den Ver­an­stal­tun­gen von pro fami­lia, der Huma­ni­sti­schen Uni­on oder der sozia­li­sti­schen Jugend. Deren Maxi­me Sex als Lust- und Lebens­ge­winn för­dern fin­det man aus­ge­brei­tet in den Mate­ria­li­en, auf die auch die Tagungs­pa­pie­re ver­wei­sen:  Die Schrif­ten der Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung, die WHO-Stan­dards für Sexu­al­auf­klä­rung in Euro­pa sowie Sex­auf­klä­rungs­bü­cher vie­ler Verlage.

Die unchrist­li­chen Emp­feh­lun­gen der Tagung sind auf das hedo­ni­stisch-reduk­tio­ni­sti­sche Men­schen­bild des säku­la­ren Main­streams her­un­ter­ge­kom­men. Die Inhal­te und Metho­den, nach denen in Ber­li­ner katho­li­schen Ein­rich­tun­gen Sexu­al­päd­ago­gik betrie­ben wer­den soll, sind gänz­lich ohne Bezug auf die kirch­li­che Leh­re. Mit der Kon­zen­tra­ti­on auf Sex in Selbst­ver­wirk­li­chung wider­spre­chen sie dia­me­tral dem katho­li­schen Ansatz von per­so­na­ler Lie­be und Treue im Rah­men der ehe­li­chen Verbindung.

Sozialtherapeutischer Stuhlkreis-Jargon von Bischöfen zur Sexualpädagogik

Wie kann der Ber­li­ner Erz­bi­schof Hei­ner Koch sol­ches zulas­sen und sogar för­dern? War­um besteht er nicht dar­auf, dass die Ordi­na­ri­ats­ver­ant­wort­li­chen als Grund­la­ge der Tagung die katho­li­sche Leh­re von Lie­be und Ehe anset­zen, wie sie Papst Fran­zis­kus in den ersten Kapi­teln von Amo­ris lae­ti­tia ein­drucks­voll erläu­tert hat?

Heiner Koch: Grußwort
Hei­ner Koch: Grußwort

Die Ana­ly­se des Gruß­wor­tes zeigt, dass der Bischof mit einer Eier­tanz­spra­che um eine kla­re katho­li­sche Posi­tio­nie­rung her­um­re­det: Er win­det und wen­det sich in „wesent­li­chen und kom­ple­xen Hand­lungs­fel­dern“. Sexu­al­päd­ago­gik sei als ein beson­ders „her­aus­for­dern­des Hand­lungs­feld“ anzu­se­hen. Man wis­se um die „Schwie­rig­kei­ten, ohne die Span­nun­gen auf­lö­sen zu kön­nen…“ Alle Betei­lig­ten soll­ten „ein­an­der ermu­ti­gen“, dar­über „ins Gespräch zu kom­men“, um „mit­ein­an­der zu lernen“.

Was will uns der Bischof mit die­sen betu­li­chen Leer­for­meln eigent­lich sagen? Seit zwan­zig Jah­ren spre­chen die Bischö­fe in die­sem sozi­al­the­ra­peu­ti­schen Stuhl­kreis-Jar­gon, wo zum The­ma Sexua­li­tät und Ehe eine kla­re katho­li­sche Ori­en­tie­rung gefragt und erwar­tet wird.

Im zwei­ten Teil des Gruß­wor­tes scheint der Bischof auf (katho­li­sches) Pro­fil zu drän­gen. Jeden­falls spricht er zwei­mal davon, „pro­fi­lier­te sexu­al­päd­ago­gi­sche Arbeit“ auch „pro­fi­liert (christ­lich) zu begrün­den“. Doch mit dem letz­ten Satz gibt der Bischof den Tagungs­ver­ant­wort­li­chen dann doch wie­der freie Hand und „Got­tes Segen“, wie bis­her Sexu­al­päd­ago­gik im Sin­ne einer sexua­li­sier­ten Selbst­ver­wirk­li­chung zu pro­pa­gie­ren: „Es ist unser Auf­trag, jun­gen Men­schen dem Suchen und Fra­gen nach der eige­nen Per­sön­lich­keit und Kör­per­lich­keit Aus­druck zu geben und ihnen dabei zur Sei­te zu stehen.“

Auflösung der kirchlichen Normen in die Normativität des Faktischen

Die Tagungs­ma­cher von BDKJ und Ordi­na­ri­at konn­ten aus die­sem Gruß­wort eine Bestä­ti­gung ent­neh­men, ihre liber­tä­re Sexu­al­päd­ago­gik über die kirch­li­chen Mit­ar­bei­ter in katho­li­schen Ein­rich­tun­gen wei­ter­zu­ver­brei­ten. Die Ergeb­nis­se als Unkennt­nis und Ableh­nung der kirch­li­chen Leh­re sind wenig überraschend.

Sie spie­geln sich in Umfra­gen wider, die der BDKJ unter Jugend­li­chen zur Vor­be­rei­tung der näch­sten römi­schen Fami­li­en­syn­ode orga­ni­siert. Da kommt in allen Berei­chen von Sexua­li­tät, Ehe und Fami­lie „das Ver­hält­nis 90 : 10 zu Ungun­sten der kirch­li­chen Leh­re“ her­aus, berich­tet der BDKJ-Prä­ses Dirk Bin­ge­ner (Die Tages­post, 11. 11. 2017). Die­se anti­kirch­li­che Stim­mung hat der BDKJ mit sei­ner sexu­al­päd­ago­gi­schen Mei­nungs­ma­che aller­dings selbst erzeugt bzw. Jugend­li­che dar­in bestärkt. Nun nutzt er die Befra­gungs­er­geb­nis­se, um Druck auf die Kir­che aus­zu­üben: Nach der Mei­nung von Bin­ge­ner müss­te sich die kirch­li­che Leh­re den aktu­el­len Lebens­for­men der Jugend­li­chen anpas­sen: Sie soll­te „kom­pa­ti­bel sein mit dem, was in der Lebens­welt der jun­gen Leu­te vor­kommt“ – also Auf­lö­sung der kirch­li­chen Nor­men in die Nor­ma­ti­vi­tät des Faktischen.

Für die­sen Pro­zess nutzt die BDKJ-Füh­rung die Vor­be­rei­tung für die Jugend­syn­ode 2018. Mit 100.000 Post­kar­ten in Knei­pen und ande­ren Orten soll die Mei­nung der jun­gen Leu­te erfragt wer­den. Der Zweck ist, „hohe Erwar­tun­gen“ an die Jugend­syn­ode zu wecken. Jugend­li­che wür­den „Ver­än­de­run­gen in der Kir­che her­bei­seh­nen“ – so der BDKJ-Prä­ses. Unter ande­rem wird „die Zulas­sung von Frau­en zum Prie­ster­amt“ gefor­dert. Die kirch­li­che Leh­re zu Homo­se­xua­li­tät will die BDKJ-Füh­rung eben­falls umwer­fen. Auch dazu führt sie die Mei­nun­gen von Jugend­li­chen an, die sie selbst in ihren Grup­pen und auf Tagun­gen erzeugt oder bestärkt hat.

Text: Hubert Hecker
Bild: Erz­bis­tum Berlin/katholisches-netzwerk-kinderschutz.de (Screen­shots)

Vom sel­ben Autor ist bis­her zur sexu­al­päd­ago­gi­schen Tagung im Erz­bis­tum Ber­lin erschienen:

Zwie­späl­ti­ge Hal­tung des Ber­li­ner Bischofs zum Lebens­schutz (I)

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4 Kommentare

  1. Bischof Hei­ner Koch steht unter gewal­ti­gem Druck.
    Er muß sol­che Din­ge prak­tisch vor­an­trei­ben, sonst wird er kaltgestellt.
    Also ich per­sön­lich wür­de das kalt­stel­len (ver­leum­dun­gen etc.), so wie bei Mixa und der­glei­chen gesche­hen ein­deu­tig bevorzugen.
    Mit sei­nem der­zei­ti­gen Ver­hal­ten macht er sich mit­schul­dig an der Ver­derb­nis der jun­gen Leute.
    Wäre ich Hei­ner Koch, dann wäre mir mein eige­nes See­len­heil da wich­ti­ger, wenn ich auch schon nicht mehr die See­len der Jugend­li­chen ret­ten könnte.

    • Gut gespro­chen, wer­ter vol­ten­au­er. Es ist in ana­lo­ger Wei­se wie zu Jesu Zei­ten: Die Pha­ri­sä­er kann­ten die Schrif­ten genau, han­del­ten jedoch nicht danach. Eben­so die Schrift­ge­lehr­ten und Prä­la­ten unse­rer Zeit: Sie soll­ten die hl. Schrift ungleich bes­ser ken­nen und ver­ste­hen als wir Lai­en. Doch mir fällt in sol­chen Situa­tio­nen stets die Bibel­ver­se von Mt 16,25 ein (auch bei Mk 8,35 /​ Lk 17,33 und Joh 12,25). Inter­es­sant, dass die­se Stel­le in allen vier Evan­ge­li­en vor­kommt. Über­haupt gewin­ne ich den Ein­druck, dass unser Hei­land vor 2000 Jah­ren v.a. auch für die heu­ti­ge Zeit gespro­chen hat. So eini­ge Bibel­stel­len ent­fal­ten erst in unse­rer Zeit ihre tie­fe und eigent­li­che Bedeutung.

      • Zu Ihrem letz­ten Satz:
        Gott hat ja damals schon gewusst was kom­men wird.
        Er ist nicht nur all­mäch­tig, son­dern auch allwissend.

  2. Eine Fra­ge stellt sich mir schon lan­ge ange­sichts all der Pro­ble­me, denen sich gläu­bi­ge Men­schen seit Jahr­zehn­ten in unse­rem Kul­tur­kreis aus­ge­setzt sehen: Wo bleibt die glau­bens­fe­ste, glau­bens­vor­bild­li­che Soli­da­ri­tät der Amts­trä­ger, spe­zi­ell der Bischö­fe (evan­ge­lisch und katho­lisch) und ihrer eng­sten Mit­ar­bei­ter (Kle­rus und Laien)?
    „Men­schelt“ es hier nicht gewal­tig im Sin­ne von:‚Wer ist der „Main­stream­be­lieb­te­ste“ etc.?‘
    Das Ver­hal­ten von Erz­bi­schof Marx und sei­nem evan­ge­li­schen Kol­le­gen Bedford-Storm auf dem Tem­pel­berg (abneh­men bzw. ver­stecken des bischöf­li­chen Brust­kreu­zes) ent­spricht doch dem wort­hül­sen­ge­wand­ten Schön­re­den von Bischof Hei­ner Koch in Berlin.
    Was wohl der Apo­stel Pau­lus dazu sagen wür­de, wenn er heu­te käme und die heu­ti­gen Ver­hal­tens­wei­sen sei­ner Apo­stel­nach­fol­ger sähe??? …
    -> Beten und hoffen!

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