Polens neuer Ministerpräsident hofft auf Rechristianisierung Europas


Die Rechristianisierung Europas nannte Polens neuer Ministerpräsident Mateusz Morawiecki als seine Hoffnung und dringende Notwendigkeit.
Die Rechristianisierung Europas nannte Polens neuer Ministerpräsident Mateusz Morawiecki als seine Hoffnung.

(War­schau) Mateu­sz Jakub Mora­wi­ecki heißt Polens neu­er Mini­ster­prä­si­dent. Am 8. Dezem­ber, einem Mari­en­hoch­fest, war er von Staats­prä­si­dent Andrzej Duda ernannt wor­den. Gestern wur­de er ange­lobt. In sei­nen ersten Stel­lung­nah­men nann­te er die Rechri­stia­ni­sie­rung Euro­pas als vor­ran­gig anzu­stre­ben­des Ziel.

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Er tritt die Nach­fol­ger von Bea­ta Szyd­lo an. Bei­de gehö­ren der­sel­ben Par­tei, der seit 2015 regie­ren­den katho­lisch-kon­ser­va­ti­ven Recht und Gerech­tig­keit (PiS), an.

Mora­wi­ecki ent­stammt einer anti­kom­mu­ni­sti­schen Fami­lie. Er selbst war über sei­nen Vater bereits als Jugend­li­cher in der gegen das Regime gerich­te­ten Unter­grund­be­we­gung aktiv. Er schloß ein Stu­di­um der Geschich­te und eines der Betriebs­wirt­schafts­leh­re ab und war seit der Wen­de in der Pri­vat­wirt­schaft tätig als Unter­neh­mer, Unter­neh­mens­be­ra­ter und im Banksektor.

Von 1998 – 2002 war der gebür­ti­ge Bres­lau­er Abge­ord­ne­ter für die Wahl­ak­ti­on Soli­dar­nosc in der Woi­wod­schaft Nie­der­schle­si­en. 2015 wur­de er von Bea­ta Szyd­lo zum Wirt­schafts­mi­ni­ster ernannt. Seit Sep­tem­ber 2016 über­nahm er auch das Finanz­res­sort und wur­de stell­ver­tre­ten­der Mini­ster­prä­si­dent. Zugleich trat der bis dahin Unab­hän­gi­ge in die PiS ein.

In sei­nen ersten Stel­lung­nah­men sprach der neue pol­ni­sche Mini­ster­prä­si­dent von der Not­wen­dig­keit, daß Euro­pa wie­der christ­lich wird und äußer­te den Wunsch, daß Euro­pa wie­der zum Chri­sten­tum zurückkehrt.

Mora­wi­ecki, der neben Pol­nisch auch Deutsch, Eng­lisch und Rus­sisch spricht, stell­te klar, daß sich an der Grund­aus­rich­tung der Regie­rung Polens nichts ändern wer­de. Als The­men von „grund­le­gen­der Bedeu­tung“ nann­te er das Lebens­recht, die Fami­lie und die Migra­ti­on. Bereits als Mini­ster unter­stütz­te Mora­wi­ecki alle Initia­ti­ven zur För­de­rung des Schut­zes unge­bo­re­ner Kin­der und zur Besei­ti­gung der Abtrei­bung. Als Finanz­mi­ni­ster setz­te er eine finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der Fami­li­en mit Kin­dern um.

Das Ziel ist die Hebung der Gebur­ten­ra­te. Dar­in sieht er die beste „Alter­na­ti­ve“ zur Ein­wan­de­rungs­po­li­tik der EU, die eine ver­steck­te Form des Selbst­mor­des sei. Er selbst ist ver­hei­ra­tet und Vater von vier Kindern.

In sei­nen ersten Inter­views bekräf­tig­te der neue Regie­rungs­chef sei­ne kri­ti­sche Hal­tung gegen­über der EU. Er beharr­te auf dem sou­ve­rä­nen Recht eines jeden EU-Mit­glieds­staa­tes, über die Auf­nah­me von Migran­ten selbst zu ent­schei­den und sich nie­mand von der EU auf­zwin­gen zu las­sen. Daher nimmt er das Recht für Polen in Anspruch, ent­spre­chen­de Beschlüs­se der EU-Kom­mis­si­on abzulehnen.

Mora­wi­ecki bezeich­ne­te sei­ne Hoff­nung als von vor­ran­gi­ger Bedeu­tung, daß sich Euro­pa „rechri­stia­ni­siert“. Es sei zu bedau­ern, daß an man­chen Orten kei­ne Weih­nachts­lie­der mehr gesun­gen wer­den und die Kir­chen zu Muse­en wer­den, so Polens neu­er Ministerpräsident.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

 

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