Katholische Schulen streichen Vater und Mutter


Katholische Schule in Großbritannien sollen sich der genderisierten politischen Korrektheit unterwerfen.
Katholische Schule in Großbritannien sollen sich der genderisierten politischen Korrektheit unterwerfen.

(Lon­don) An den katho­li­schen Schu­len von Eng­land und Wales wur­den die Bezeich­nun­gen „Vater“ und „Mut­ter“ aus den Anmel­de­for­mu­la­ren gestrichen.

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Mit der Tole­ranz ist es bekannt­lich bei den Tole­ran­te­sten nicht weit her. Ein Vater oder eine Mut­ter, Nähe­res ist nicht bekannt, klag­te nach der Ein­schrei­bung des Kin­des an einer katho­li­schen Schu­le wegen Diskriminierung.

Klagen über Pseudo-Diskriminierungen mit Folgen

Die Beschwer­de wur­de beim Office of the Schools Adju­di­ca­tor (OSA) ein­ge­bracht, einer Regie­rungs­stel­le, die sich mit den Zulas­sun­gen an Schu­len befaßt. Die betraf die Anmel­de­for­mu­la­re an der katho­li­schen Holy Ghost-Grund­schu­le von Wands­worth im Süd­we­sten von Lon­don. Die For­mu­la­re sei­en „dis­kri­mi­nie­rend“ für Homo­se­xu­el­le und Allein­er­zie­hen­de, so die Behaup­tung. Grund für den Unmut war, daß es ein For­mu­lar gibt, wo Vater und Mut­ter auf­schei­nen, und ein Zusatz­for­mu­lar für einen ein­zel­nen „Eltern­teil“ oder Erziehungsberechtigten.

Zunächst stellt sich grund­sätz­lich die Fra­ge, war­um jemand einer­seits eine katho­li­sche Pri­vat­schu­le nüt­zen will, also einen frei­wil­li­gen Akt setzt, um dann gleich­zei­tig gegen den Schul­trä­ger zu klagen.

Doch mit sol­chen Fra­gen hielt man sich erst gar nicht auf. Der mit der Sache befaß­te Rich­ter Peter Gor­in­ge kam zum Schluß, daß in Erman­ge­lung einer nähe­ren Defi­ni­ti­on von „Eltern­teil“, der Gebrauch von „Mut­ter“ und „Vater“ eine „Ein­schrän­kung“ durch die Schu­le bedeu­ten könn­te. Genau so hat­te der Beschwer­de­füh­rer argumentiert.

Mit ande­ren Wor­ten: Wenn man „Vater“ und „Mut­ter“ in einem For­mu­lar ver­wen­det, dür­fe man nicht „Eltern­teil“ in einem ande­ren ver­wen­den, weil dadurch der Ein­druck ent­ste­hen könn­te, daß nur Vater und Mut­ter als Eltern gel­ten. Damit könn­ten sich Homo­se­xu­el­le, Zusam­men­le­ben­de, Getrenn­te, Adop­tiv­el­tern und ande­re „dis­kri­mi­niert“ füh­len, wenn sie ihre Kin­der in Groß­bri­tan­ni­en an eine katho­li­sche Schu­le schicken wollen.

Katholisches Schulamt geht in die Knie

Beim Schlag­wort „Dis­kri­mi­nie­rung“ ging man im katho­li­schen Schul­amt gleich in die Knie. Die zustän­di­ge Schul­be­hör­de der Bischofs­kon­fe­renz von Eng­land und Wales teil­te allen Schu­len in katho­li­scher Trä­ger­schaft mit, daß die Bezeich­nun­gen „Mut­ter“ und „Vater“ aus den Anmel­de­for­mu­la­ren ver­schwin­den müs­sen. Statt „mother“ und „father“ hat im gen­de­ri­sier­ten Büro­kra­ten­sprech das Wort „parent“ ver­wen­det zu werden.

Das katho­li­sche Schul­amt ver­si­chert, in „enger Zusam­men­ar­beit“ mit den Diö­ze­sen und dem staat­li­chen OSA an einem neu­en, für alle Schu­le ein­heit­li­chen Anmel­de­for­mu­lar zu arbei­ten, das die gesetz­li­che Lage „respek­tiert“. Vater und Mut­ter kennt die­se nicht mehr.

„Unse­re Gesell­schaft grün­det auf der Fami­lie und die gro­ße Mehr­heit hat einen Vater und eine Mut­ter. Wenn es nur einen Eltern­teil gibt, füllt die­ser eben sein Feld auf dem For­mu­lar aus.“ Das soll­te ja nicht schwie­rig sein, so der Erzie­hungs­wis­sen­schaft­ler Alan Smit­hers, Direk­tor des Cent­re for Edu­ca­ti­on and Employment Rese­arch (CEER) an der Uni­ver­si­tät Buck­ing­ham. Smit­hers kri­ti­sier­te in der Sun­day Times das Urteil und bedau­er­te, daß es kei­ne Regie­rungs­stel­le für gesun­den Men­schen­ver­stand gebe. Mit ande­ren Wor­ten: Wenn es schon Leu­te gibt, die der gesun­de Men­schen­ver­stand nicht von Unsinn abhält, soll­te es zumin­dest Rich­ter geben, die sie in die Schran­ken wei­sen. Statt­des­sen wer­den in einer büro­kra­tisch uni­for­mier­ten Gesell­schaft Vater und Mut­ter eli­mi­niert, obwohl die­se älter als jeder Staat und jede Büro­kra­tie sind, weil sie zum Wesen des Men­schen gehören.

Und die katho­li­sche Kir­che fügt sich eil­fer­tig der poli­ti­schen Korrektheit.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tem­pi (Screen­shot)

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