Morgendliche Papstmesse vor vielen leeren Stühlen


Papst Franziskus gestern in Santa Marta. Immer häufiger, so der Eindruck, bleiben viele Stühle in der Kapelle leer.
Papst Franziskus gestern in Santa Marta. Immer häufiger, so der Eindruck, bleiben viele Stühle in der Kapelle leer.

(Rom) Wann immer Papst Fran­zis­kus in San­ta Mar­ta die Hei­li­ge Mes­se zele­briert, wer­den Bil­der davon ver­öf­fent­licht. So auch gestern, als er zum wie­der­hol­ten Male die katho­li­schen Prie­ster tadel­te für etwas, das es gar nicht gibt. In der Haus­ka­pel­le des vati­ka­ni­schen Gäste­haus zele­briert Fran­zis­kus seit Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats um 7 Uhr mor­gens die Hei­li­ge Messe.

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Auf den Bil­dern fällt auf, daß ver­hält­nis­mä­ßig weni­ge bis sehr weni­ge Gläu­bi­ge anwe­send sind. Die­se Beob­ach­tung erfolgt immer öfter. Die Teil­nah­me an einer vom Papst zele­brier­ten Hei­li­gen Mes­se ist ein außer­or­dent­li­ches Pri­vi­leg. Katho­li­ken wür­den zu Tau­sen­den Schlan­ge ste­hen, wenn sie die Mög­lich­keit hät­ten, dar­an teil­neh­men zu können.

Im Früh­jahr 2015 berich­te­ten ver­schie­de­ne Medi­en unter Beru­fung auf den Vati­kan, daß es „zu vie­le Anfra­gen“ gebe, an der mor­gend­li­chen Papst­mes­se teil­neh­men zu kön­nen. Fran­ca Gian­sol­da­ti schrieb am 23. April 2015 im Il Mess­ag­ge­ro überschwenglich:

„Die Papst­mes­se in San­ta Mar­ta ist über­bucht. Es gibt nicht ein­mal mehr genug Stühle.“

Weder die frü­hen Mor­gen­stun­den noch die Sicher­heits­kon­trol­len wür­den abschrecken.

„Natür­lich will der Papst alle hin­ein­las­sen. Oft setzt er sich gegen die Gen­dar­men und die ande­ren Mit­ar­bei­ter durch, die den mas­si­ven Strom zu kon­tin­gen­tie­ren und zu ord­nen ver­su­chen. Doch auch Papst Fran­zis­kus muß sich dem guten Wil­len, den Regeln des Evi­den­ten beu­gen, weil all die vie­len Leu­te, die ihm jeden Tag schrei­ben und um einen Platz (auch Steh­platz) bit­ten, um sei­ne Pre­digt zu hören und an der lit­ur­gi­schen Zele­bra­ti­on teil­neh­men zu kön­nen, wür­de nicht ein­mal in den Peters­dom pas­sen. Der Strom hat lang­sam, kon­ti­nu­ier­lich, unauf­halt­sam zuge­nom­men. Die Anfra­gen kom­men von über­all her, aus klei­nen, ent­le­ge­nen Dör­fern Nord­ita­li­ens genau­so wie aus unzu­gäng­li­chen Gegen­den des Ama­zo­nas­dschun­gels. Kurz­um: Es ist ein pla­ne­ta­ri­sches Phänomen.“

Liegt es also an den hohen Sicher­heits­stan­dards? Ein abge­schirm­ter Papst paßt aber nicht wirk­lich zum Auf­trag des Amtes. Das gilt ganz unab­hän­gig vom gera­de regie­ren­den Papst, umso weni­ger aber zu einem Pon­ti­fi­kat, das fast pene­trant „Offen­heit“ pre­digt. Liegt es am orga­ni­sa­to­ri­schen Unver­mö­gen der zustän­di­gen Stel­len im Vati­kan den „Strom“ zu hand­ha­ben? Oder liegt es an der Ein­la­dungs­po­li­tik des päpst­li­chen Umfel­des, durch exklu­si­ve Zugangs­kri­te­ri­en nur aus­ge­wähl­te Per­so­nen­krei­se in die Nähe des Pap­stes zu lassen?

Wir wis­sen es nicht und fra­gen deshalb.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Radio Vati­kan (Screen­shot)

 

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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6 Kommentare

  1. Oder haben die Leu­te es satt von rigi­den Geset­zes­leh­rern, Fle­der­maus­chri­sten, aus­ge­lösch­ten See­len und son­sti­gen Zärt­lich­kei­ten zu hören?

  2. Das ist es,was blei­ben wird von die­sem Pontifikat:
    Lee­re Stühle,leere Kirchen,leere Herzen,leere Gesichter.

    • Lei­der viel schlimmer,
      vol­le Moscheen, hass­erfüll­te Herzen,angsterfüllte euro­päi­sche Gesich­ter, gro­ße kirch­li­che Schwu­len­netz­wer­ke, dumm gehal­te­ne Schü­ler, denn der Kl. Stuhl weiß sich zum ersten mal in der Geschich­te mit den Zie­len der UN eins.

    • Die Hei­li­ge Katho­li­sche Kir­che wird nicht unter­ge­hen, denn sie ist der Leib Chri­sti auf Erden! Und trotz Fran­zis­kus auf dem Stuhl Petri, wird die Höl­le die Hei­li­ge Katho­li­sche Kir­che nicht überwinden!

  3. Die üble Dau­er­be­schimp­fung der Gläu­bi­gen (Pela­gia­ner!!) und Prie­ster (Kran­ke) zeigt Wir­kung. Die täg­li­che Ent­mu­ti­gung, am Glau­ben fest­zu­hal­ten, trifft den Kern. Ob man sich das in Zei­ten des rasan­ten Nie­der­gan­ges lei­sten kann? Prie­ster, die ihr Prie­ster­tum ver­ber­gen sol­len („casu­al lock“). Da pas­sen kreuz­ab­neh­men­de Bischö­fe ins Bild. Tag für Tag wei­te­re destruk­ti­ve Schlä­ge. Ja, Geld geben für die Hun­gern­den: sehr ein­ver­stan­den! Über 6 Mil­li­ar­den Euro haben die Katho­li­ken in Deutsch­land jähr­lich an Kir­chen­steu­er gespen­det. Damit könn­te man sehr, sehr Vie­len helfen.
    Gren­zen­lo­se Auf­nah­me von Mos­lems in den Län­dern Euro­pas? Hier soll­te Fran­zis­kus in sei­nem Staat ein vor­bild­li­ches Zei­chen setzen.

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