Kommunistische Tageszeitung gibt neues Buch von Papst Franziskus heraus


"Revolution im Vatikan", schreibt Il Manifesto, die "Kommunistische Tageszeitung", im Zusammenhang mit dem heute in Zusammenarbeit mit Papst Franziskus herausgegeben Buch mit Papst-Reden an die "Volksbewegungen"
"Revolution im Vatikan", schreibt Il Manifesto, die "Kommunistische Tageszeitung", im Zusammenhang mit dem heute in Zusammenarbeit mit Papst Franziskus herausgegeben Buch mit Papst-Reden an die "Volksbewegungen"

(Rom) „Land, Haus und Arbeit“ (Ter­ra, casa e lavoro) heißt das neue Buch von Papst Fran­zis­kus, das heu­te von der kom­mu­ni­sti­schen Tages­zei­tung Il Mani­festo her­aus­ge­ge­ben wird und zusam­men mit die­ser im Zei­tungs­han­del erwor­ben wer­den kann.

Anzei­ge

Das Buch ent­hält die Reden des Pap­stes an die soge­nann­ten „Volks­be­we­gun­gen“, die Fran­zis­kus seit 2014 zu bis­her vier inter­na­tio­na­len Kon­gres­sen um sich schar­te. Es sind die „sozia­li­stisch­sten Reden“, die Fran­zis­kus gehal­ten hat, so die Tages­zei­tung La Veri­tà , die vom „jüng­sten Ein­fall des Genos­sen Berg­o­glio“ spricht. Die Akti­on paßt zur jüngst erfolg­ten Bekannt­ga­be, daß Ser­gio Stai­no, der lang­jäh­ri­ge Kari­ka­tu­rist des kom­mu­ni­sti­schen Par­tei­or­gans L’U­ni­tà  und Ehren­vor­sit­zen­de des ita­lie­ni­schen Athe­isten­bun­des, sei­ne Kari­ka­tu­ren künf­tig in der Tages­zei­tung der Bischö­fe ver­öf­fent­li­chen wird.

Der Titel des Mani­festo-Papst­bu­ches bezieht sich auf „die drei T: Tier­ra, Techo y Tra­ba­jo“, von denen Fran­zis­kus immer wie­der spricht, zuletzt am ver­gan­ge­nen Sonn­tag bei sei­nem Besuch in Bologna.

An den ersten drei Tref­fen nahm Fran­zis­kus per­sön­lich teil. Das vier­te Tref­fen fand im ver­gan­ge­nen Febru­ar in Kali­for­ni­en statt. Eine Teil­nah­me hät­te, weni­ge Tage nach des­sen Ange­lo­bung, einen Besuch in den USA von US-Prä­si­dent Donald Trump bedeu­tet. Nach den päpst­li­chen Unfreund­lich­kei­ten im Wahl­kampf gegen Trump wäre die Zeit zu knapp gewe­sen, um die neue Situa­ti­on zu erkun­den und die für Staats­be­su­che übli­chen Geneh­mi­gun­gen zu erhal­ten. Vor allem aber woll­ten weder sei­ne Bera­ter noch der Papst Trump die Genug­tu­ung sei­ner Auf­war­tung geben. Zum Zeit­punkt der Pla­nung hat­te im päpst­li­chen Umfeld ohne­hin nie­mand mit einem Wahl­sieg des repu­bli­ka­ni­schen Immo­bi­li­en­ma­gna­ten gerechnet.

Il Manifesto, die „Kommunistische Tageszeitung“

Il Mani­festo wur­de im Juni 1969 im Zuge der Stu­den­ten­pro­te­ste gegrün­det. Sie erschien zunächst als Monats­blatt, dann ab April 1971 als Tages­zei­tung. Das waren die soge­nann­ten „Blei­er­nen Jah­re“ in Ita­li­en, in denen in Tei­len der poli­ti­schen Lin­ken eine revo­lu­tio­nä­re Stim­mung für den gewalt­sa­men Umsturz herrsch­te und links­extre­me und rechts­extre­me Gewalt an der Tages­ord­nung waren.

PdUP
PdUP

Unmit­tel­ba­rer Aus­lö­ser für die Grün­dung des Mani­festo war der Ein­marsch sowje­ti­scher Pan­zer in der CSSR und die Nie­der­schla­gung des „Pra­ger Früh­lings“. Die Grün­der des neu­en Pres­se­or­gans gehör­ten dem lin­ken Flü­gel der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Ita­li­ens (KPI) an, die den „revi­sio­ni­sti­schen“ Schwenk der Par­tei­füh­rung zum „Euro­kom­mu­nis­mus“ ablehn­te. Der Ver­zicht der KP-Spit­ze auf die Revo­lu­ti­on wur­de als „Ver­rat“ gebrand­markt. Die KP warf ihrem lin­ken Flü­gel „Abweich­ler­tum“ vor und schloß füh­ren­de Köp­fe aus der Par­tei aus.

Erster Chef­re­dak­teur wur­de Lui­gi Pin­tor, der einer sar­di­schen Adels­fa­mi­lie ent­stamm­te. Wäh­rend der deut­schen Besat­zungs­zeit schloß er sich in Rom den kom­mu­ni­sti­schen Par­ti­sa­nen an. Von einem kom­mu­ni­sti­schen Über­läu­fer ver­ra­ten, ret­te­te ihm 1944 eine Inter­ven­ti­on des Vati­kans das Leben. Sei­ne Gesin­nung änder­te er des­halb nicht. Nach Kriegs­en­de wur­de er Redak­teur des kom­mu­ni­sti­schen Par­tei­or­gans L’Unità  und gehör­te ab 1962 dem ZK der KPI an. Als Ver­tre­ter des revo­lu­tio­när gesinn­ten, lin­ken Flü­gels kam es mehr­fach zu Kon­flik­ten mit der um eine brei­te Volks­front mit ande­ren lin­ken Kräf­ten bemüh­ten Par­tei­spit­ze. 1968 erhielt er ein Parlamentsmandat.

In der ersten Aus­ga­be des Mani­festo wand­te sich Pin­tor im Leit­ar­ti­kel gegen einen Annä­he­rungs­ver­such zwi­schen der KPI und dem lin­ken Flü­gel der Christ­de­mo­kra­ten, der als „Histo­ri­scher Kom­pro­miß“ dis­ku­tiert wur­de. Kurz nach der Grün­dung des Mani­festo erfolg­te sein Aus­schluß aus der KP wegen Linksabweichlertum.

Il Mani­festo kon­sti­tu­ier­te sich als Par­tei links von der KP, blieb aber bei Wah­len unter einem Pro­zent der Stim­men. 1974 schloß sich die Grup­pe des „mar­xi­sti­schen Maxi­ma­lis­mus“ mit ande­ren links­extre­men Grup­pen zur Par­tei der Pro­le­ta­ri­schen Ein­heit für den Kom­mu­nis­mus (PdUP) zusam­men, die 1979 sie­ben Sit­ze im Ita­lie­ni­schen Par­la­ment und einen Sitz im Euro­päi­schen Par­la­ment errin­gen konn­te. 1983, als die KPI vom „Histo­ri­schen Kom­pro­miß“ abrück­te, kehr­te die Mani­festo-Grup­pe in die Par­tei zurück.

Von "Il Manifesto" unterstützte Abtreibungskundgebung der 70er Jahre: "Wir sind keine Gebärmaschinen, sondern Frauen im Kampf für die Revolution"
Von „Il Mani­festo“ unter­stütz­te Abtrei­bungs­kund­ge­bung der 70er Jah­re: „Wir sind kei­ne Gebär­ma­schi­nen, son­dern Frau­en im Kampf für die Revolution“

Nach dem Ende der Sowjet­uni­on spal­te­te sich die KPI. Die Mehr­heit such­te 1991 als Par­tei der Demo­kra­ti­schen Lin­ken (PDS) den Anschluß an die euro­päi­sche Sozi­al­de­mo­kra­tie. Die Min­der­heit, dar­un­ter die Mani­festo-Grup­pe, die das Ende der KPI ablehn­ten, grün­de­te die Par­tei der Kom­mu­ni­sti­schen Wie­der­grün­dung  (PRC). Seit­her gab es wei­te­re Spal­tun­gen und Neugründungen.

Il Mani­festo war nie Par­tei­or­gan sieht sich aber als publi­zi­sti­sches Sprach­rohr der radi­ka­len Lin­ken. Der offi­zi­el­le Unter­ti­tel lau­tet „Kom­mu­ni­sti­sche Tages­zei­tung“. Dazu gehört ein stramm athe­isti­scher und kir­chen­feind­li­cher Kurs. Die Zei­tung betrieb Radi­kala­gi­ta­ti­on für die Lega­li­sie­rung der Schei­dung und der Abtrei­bung und setzt heu­te für „Homo-Ehe“, Eutha­na­sie, Dro­gen­frei­ga­be und Mas­sen­ein­wan­de­rung ein.

Als Bene­dikt XVI. zum Papst gewählt wur­de, zier­te am 20. April 2005 die Titel­sei­te des links­ra­di­ka­len Blat­tes sein Bild mit der Schlag­zei­le: „Il pasto­re tedes­co“. Das abschät­zi­ge Wort­spiel ließ sich als „Der deut­sche Hir­te“ lesen, aber jeder Ita­lie­ner las sie auch als „Der deut­sche Schäferhund“.

Ganz anders ist die Hal­tung gegen­über Papst Fran­zis­kus. Als vom Hei­li­gen Stuhl bekannt­ge­ge­ben wur­de, daß Fran­zis­kus zum Hei­li­gen Jah­res 2015/​2016 jedem Prie­ster direkt die Erlaub­nis erteil­te, von der Sün­de der Abtrei­bung los­zu­spre­chen, schrieb am 22. Novem­ber 2015 die bür­ger­li­che, römi­sche Tages­zei­tung Il Tem­po  sar­ka­stisch: „Treibt ruhig ab, der Papst ver­gibt euch“. Il Mani­festo hin­ge­gen titel­te: „Der gute Hirte“.

Papintern statt Komintern

Jorge Aleman, Gianni Vattimo, Marcelo Sanchez Sorondo, Leonardo Boff (v.l.)
Jor­ge Ale­man, Gian­ni Vat­ti­mo, Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­do, Leo­nar­do Boff (v.l.)

Die unglaub­li­che Zusam­men­ar­beit des Pap­stes mit der kom­mu­ni­sti­schen Tages­zei­tung ist jedoch die logi­sche Fort­set­zung eines Annä­he­rungs­ver­su­ches, der mit der Wahl Berg­o­gli­os ein­setz­te. Am 13. März 2015 rief der homo­se­xu­el­le, kom­mu­ni­sti­sche Phi­lo­soph Gian­ni Vat­ti­mo bei einem inter­na­tio­na­len Tref­fen der radi­ka­len Lin­ken den Anwe­sen­den in Bue­nos Aires etwas Bemer­kens­wer­tes zu. Die inter­na­tio­na­len Medi­en nah­men kei­ne Notiz davon. Vat­ti­mo for­der­te dazu auf, eine neue Kom­mu­ni­sti­sche Inter­na­tio­na­le unter Füh­rung von Papst Fran­zis­kus zu schaf­fen, die er die „Papi­sti­sche Inter­na­tio­na­le“ nann­te. Denn nur Fran­zis­kus sei unter den heu­ti­gen Bedin­gun­gen imstan­de, die Lin­ke zu sam­meln, ihr Gewicht zu ver­lei­hen und sie anzu­füh­ren. Am sel­ben Tag sprach der ehe­ma­li­ge Befrei­ungs­theo­lo­ge, Prie­ster und Ordens­mann Leo­nar­do Boff, der heu­te so etwas wie eine Mut­ter-Erde-Reli­gi­on ver­tritt. Neben Vat­ti­mo saß Kuri­en­bi­schof Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­do, der poli­ti­sche Arm von Papst Fran­zis­kus, auf dem Podi­um. Er wider­sprach auch nicht, als Vat­ti­mo verkündete:

„Heu­te kann man end­lich sagen: Ich bin Christ und Kommunist.“

Nach der Wahl­nie­der­la­ge der US-ame­ri­ka­ni­schen Lin­ken bei den Prä­si­dent­schafts­wah­len sah das Wall Street Jour­nal, Papst Fran­zis­kus als neu­en „Anfüh­rer der glo­ba­len Lin­ken“.

Im Novem­ber 2016, als Fran­zis­kus zum Drit­ten Inter­na­tio­na­len Tref­fen der Volks­be­we­gun­gen in den Vati­kan gela­den hat­te, sag­te Kar­di­nal Peter Turk­son, der in neu­en glo­ba­li­sti­schen Agen­da des Hei­li­gen Stuhls eine wich­ti­ge Rol­le spielt:

„Fran­zis­kus will die Fah­ne der Volks­be­we­gun­gen im Vati­kan aufpflanzen“.

Eine Kommunistin „hat mir beigebracht die politische Wirklichkeit zu denken“

Im vor kur­zem erschie­nen Gesprächs­buch des Sozio­lo­gen Domin­que Wol­ton ist es Fran­zis­kus selbst, der erzählt, daß ihm die Kom­mu­ni­stin Esther Bal­le­stri­no de Carea­ga bei­brach­te „die poli­ti­sche Wirk­lich­keit zu den­ken“. Sie habe ihm vie­le Bücher geschenkt, „alles kom­mu­ni­sti­sche Bücher“. „Ich ver­dan­ke die­ser Frau viel.“

Auf Vor­wür­fe, ein Kom­mu­nist zu sein, ant­wor­te­te Fran­zis­kus bei ver­schie­de­nen Anläs­sen mit dem­sel­ben Hin­weis: „Die Chri­sten sind die Kom­mu­ni­sten. Die Ande­ren haben unse­re Fah­ne gestohlen!“

„Wahr­schein­lich hal­ten sich alle beim Mani­festo ein biß­chen für Chri­sten, denn im Grun­de war Jesus der erste Sozia­list“, fol­ge man Fran­zis­kus, so Loren­zo Ber­toc­chi in La Veri­tà .

Das Ham­mer-und Sicher-Kreuz, das Boli­vi­ens Staats­prä­si­dent Evo Mora­les dem Papst 2015 schenk­te, wur­de von die­sem nicht als blas­phe­misch abge­lehnt. Obwohl die­ses „Werk“ eines mar­xi­sti­schen Jesui­ten, des­sen Grab Fran­zis­kus besuch­te, Mil­lio­nen von Opfern des Kom­mu­nis­mus ver­höhnt, mein­te Fran­zis­kus ledig­lich, man kön­ne es „als eine Art von Pro­test sehen“.

Die kom­mu­ni­sti­sche Tages­zei­tung begrün­det, „war­um wir uns die Bot­schaft des Pap­stes zu eigen machen“. Das mit der heu­ti­gen Mani­festo-Aus­ga­be ver­kauf­te Buch mit Papst-Reden sei zwar weder eine „Revo­lu­ti­on im Vati­kan noch im Mani­festo“, aber „für die Kir­che sicher eine star­ke Dis­kon­ti­nui­tät“. Der Kom­mu­nis­mus habe mit der Sache „nichts zu tun“, so Il Mani­festo, „aber der Fokus der Papst­wor­te hat mit den revo­lu­tio­nä­ren Bewe­gun­gen zu tun“.

Die marxistischen Freunde des Papstes und die „strukturelle Veränderung der Gesellschaft“

Juan Grabois mit Papst Franziskus beim 2. Treffen in Bolivien (2015)
Juan Gra­bo­is mit Papst Fran­zis­kus beim 2. Tref­fen in Boli­vi­en (2015)

Haupt­or­ga­ni­sa­tor der vier inter­na­tio­na­len Tref­fen der Volks­be­we­gun­gen ist der argen­ti­ni­sche Papst-Freund Juan Gra­bo­is, ein über­zeug­ter Mar­xist. So über­zeugt, daß er mit nost­al­gi­schem Unter­ton über die bol­sche­wi­sti­sche Okto­ber­re­vo­lu­ti­on spricht, die sich in weni­gen Wochen zum 100. Mal jährt.

Die rech­te Hand von Gra­bo­is ist der Bra­si­lia­ner Joao Pedro Stedi­le, der Anfüh­rer der Bewe­gung der Land­lo­sen (MST), der per­sön­lich nach Vene­zue­la eil­te, um dem unter Druck gera­te­nen sozia­li­sti­schen Regime von Staats­prä­si­den­ten Nico­las Madu­ro sei­ne Soli­da­ri­tät auszudrücken.

Daß es bei den päpst­li­chen Bestre­bun­gen nicht etwa nur dar­um geht, die radi­ka­le Lin­ke zu dome­sti­zie­ren und zu inte­grie­ren, wie es euro­päi­sche Salon­so­zia­li­sten ger­ne sehen, mach­te Gra­bo­is im Zusam­men­hang mit dem drit­ten Tref­fen der Volks­be­we­gun­gen 2016 deutlich.

„Es geht nicht nur dar­um, für die Armen zu arbei­ten, son­dern mit den Armen gegen die struk­tu­rel­len Ursa­chen der Ungleich­heit und Unge­rech­tig­keit zu kämp­fen. In die­sem Sinn haben die Bei­trä­ge von Fran­zis­kus zum Volks­den­ken nicht nur die Sozi­al­leh­re der Kir­che erneu­ert, son­dern sind ein wert­vol­ler Bei­trag zur theo­re­ti­schen und dok­tri­nel­len Aktua­li­sie­rung für jene, die eine struk­tu­rel­le Trans­for­ma­ti­on der Gesell­schaft und die Über­win­dung des Kapi­ta­lis­mus anstreben.“

Der Papst-Freund Gra­bo­is mach­te damit deut­lich, was seit den 60er Jah­ren mit der „vor­ran­gi­gen Opti­on für die Armen“ gemeint ist. Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag war es Fran­zis­kus, der in Bolo­gna die­se „Opti­on für die Armen“ zele­brier­te und den Mann lobend her­aus­hob, der die­se Paro­le erst­mals beim Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil ver­kün­de­te, Kar­di­nal Gia­co­mo Lercaro.

Ler­ca­ros rech­te Hand war Giu­sep­pe Dos­set­ti, ein ehe­ma­li­ger christ­de­mo­kra­ti­scher Abge­ord­ne­ter, der sich zum Prie­ster wei­hen ließ, aber sei­nen Traum eines kom­mu­ni­sti­schen Chri­sten­tums oder christ­li­chen Kom­mu­nis­mus nie auf­gab. Weil der Kom­mu­nis­mus eine Eman­zi­pa­ti­ons- und Befrei­ungs­be­we­gung sei, spra­chen ihm Ler­ca­ro und Dos­set­ti, trotz sei­nes erklär­ten Athe­is­mus, eine „Reli­gio­si­tät“ zu.

Die katho­li­sche Kir­che, von der eini­ge Tei­le und auch füh­ren­de Expo­nen­ten in den Sog des Kom­mu­nis­mus gera­ten waren, des­sen welt­wei­ter Tri­umph nicht mehr auf­zu­hal­ten schien, bedurf­te eines Johan­nes Pauls II. auf dem Papst­thron, der den Kom­mu­nis­mus aus näch­ster Nähe kann­te, und sich kei­nen Illu­sio­nen über des­sen wirk­li­che Natur hin­gab. Die Ver­ur­tei­lung der mar­xi­sti­schen Befrei­ungs­theo­lo­gie erfolg­te vor die­sem Hin­ter­grund. Denn die Hir­ten der Kir­che sei­en nicht geru­fen, das „Volk Got­tes“ mit dem Instinkt oder, schlim­mer, mit den Theo­rien von Karl Marx zu lei­ten, son­dern mit der Leh­re und dem Moral­ge­setz der Kirche.

Wer heu­te zusam­men mit Il Mani­festo, der„Kommunistischen Tages­zei­tung“, auch das Buch mit den Reden von Papst Fran­zis­kus erhält, könn­te den einen oder ande­ren Zwei­fel bekom­men, ob Fran­zis­kus sich des­sen so genau bewußt ist.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Il Manifesto/Wikicommons/Vatican.va (Screen­shots)

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1 Kommentar

  1. Die­ser Papst ist ein lupen­rei­ner Wolf im Schafs­pelz, ein Katho­lo­kom­mu­nist. Er ver­tritt nicht so sehr die Leh­re der Kir­che, son­dern den gei­sti­gen Kom­mu­nis­mus, auch kul­tu­rel­ler Sozia­lis­mus genannt. Die Zer­stö­rung der Fami­lie war schon immer ein Ziel der extre­men Lin­ken. Auf der Fami­li­en­syn­ode wur­de zwar nicht über „alter­na­ti­ve Fami­li­en­mo­del­le“ gespro­chen, aber wer weiß, was noch kommt. Auch die Lega­li­sie­rung der Abtrei­bung war schon immer ein Ziel der Lin­ken. Berg­o­glio ver­hält sich in die­ser Fra­ge sehr ambi­va­lent. Auch die Pro­pa­gie­rung sexu­el­ler Abar­tig­kei­ten gehört ins lin­ke Zer­stö­rungs­re­per­toir. Wie der Bischof von San­ta Mar­ta dazu steht, wis­sen wir spä­te­stens seit den offen­sicht­lich gedul­de­ten Umtrie­ben von P. James Mar­tin. Auch Franziskus´Positionen zu wirt­schaft­li­chen Fra­gen sind sehr ein­deu­tig. Hei­li­ger Erz­engel Micha­el, beschüt­ze Dei­ne Kirche!

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