Hochschule Heiligenkreuz bestätigt Säuberung gegen Kritiker von Amoris laetitia


Wie hält es P. Karl Wallner, der Rektor der Hochschule Heiligenkreuz mit der Ehrlichkeit?
Wie hält es P. Karl Wallner, der Rektor der Hochschule Heiligenkreuz, mit der Ehrlichkeit?

(Wien) Mit „noch einer Klar­stel­lung“ bestä­tig­te die Phi­lo­so­phisch-Theo­lo­gi­sche Hoch­schu­le Bene­dikt XVI. in Hei­li­gen­kreuz am Sams­tag, 21. Okto­ber, die Säu­be­rung gegen Kri­ti­ker von Amo­ris lae­ti­tia, ver­sucht aber das Gegen­teil zu sug­ge­rie­ren. Wie ehr­lich ist man an der Hoch­schu­le Heiligenkreuz?

Die Fakten: Erste Erklärung der Hochschule Heiligenkreuz

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Am 15. Okto­ber hat­ten sich der Rek­tor der Hoch­schu­le, P. Karl Wall­ner, durch Ernen­nung von Papst Fran­zis­kus Natio­nal­di­rek­tor von Mis­sio Öster­reich, und der Groß­kanz­ler, Abt Maxi­mi­li­an Heim, in einer gemein­sa­men Erklä­rung von einem „Gast­pro­fes­sor“ distan­ziert. Die­ser hat­te die Cor­rec­tio filia­lis wegen der Ver­brei­tung von Häre­si­en durch das umstrit­te­ne, nach­syn­oda­le Apo­sto­li­sche Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia unterzeichnet.

Distanzierung vom 15.10.2017
Distan­zie­rung vom 15.10.2017

Die Unter­zeich­ner der Cor­rec­tio, eine inter­na­tio­na­le Grup­pe nam­haf­ter Theo­lo­gen und Phi­lo­so­phen, brin­gen dar­in mit größ­tem Respekt und sach­li­cher Argu­men­ta­ti­on ihre Sor­gen und die War­nung zum Aus­druck, daß durch Amo­ris lae­ti­tia sie­ben Häre­si­en ver­brei­tet und geför­dert wer­den. Sie for­dern Papst Fran­zis­kus auf, durch eine Bekräf­ti­gung des kirch­li­chen Lehr­am­tes in den genann­ten Punk­ten für Klar­heit zu sor­gen und durch Ände­rung der zwei­deu­ti­gen Stel­le in Amo­ris lae­ti­tia alle Zwei­fel zu beseitigen.

Den­noch ver­öf­fent­lich­te die Spit­ze der Hoch­schu­le Hei­li­gen­kreuz eine sach­lich und mora­lisch zwei­fel­haf­te Distan­zie­rung. Mit dem Hin­weis, das „Wesens­pro­fil“ der Hoch­schu­le sei, „unver­brüch­lich cum Petro et sub Petro zu leh­ren und zu han­deln“, wur­de impli­zit den Unter­zeich­nern der Cor­rec­tio unter­stellt, dies nicht zu wol­len. Einen Beleg dafür blieb P. Wall­ner schuldig.

Bei dem Gelehr­ten, von dem sich die Hoch­schul­spit­ze distan­zier­te, han­delt es sich um Prof. Tho­mas Hein­rich Stark, der in Hei­li­gen­kreuz als Gast­pro­fes­sor Phi­lo­so­phie lehr­te. Die Erklä­rung des 15. Okto­ber nann­te Stark nicht nament­lich, war aber um maxi­ma­le Distanz bemüht. Wäh­rend sich Wall­ner und Heim einer inhalt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung ver­wei­ger­ten, äußer­ten sie sich aber abschät­zig über die Cor­rec­tio.

„Daher distan­zie­ren wir uns ent­schie­den davon, dass ein an unse­rer Hoch­schu­le zeit­wei­se wir­ken­der Gelehr­ter die öffent­li­che Kri­tik an Papst Fran­zis­kus, die sich euphe­mi­stisch „Cor­rec­tio filia­lis de hae­re­si­bus pro­pa­ga­tis“ nennt, unter­zeich­net hat.“

Die maxi­ma­le Distan­zie­rung mach­te bereits deut­lich, daß man sich von Prof. Stark getrennt hat­te. Ange­deu­tet wur­de das aller­dings nur indi­rekt mit der For­mu­lie­rung „zeit­wei­se“ in Hei­li­gen­kreuz wir­ken­der Gelehrter.

Interne Mail an die Studenten und Bericht der Tageszeitung Il Foglio

Am 18. Okto­ber wur­de hoch­schul­in­tern eine Mail an die Stu­den­ten ver­schickt, in der die­sen mit­ge­teilt wur­de, daß die Prü­fun­gen der Lehr­ver­an­stal­tun­gen von Prof. Stark von einem ande­ren Pro­fes­sor über­nom­men wer­den. Das konn­te als Kon­se­quen­zen aus der Tren­nung von Prof. Stark ver­stan­den werden.

Am 19. Okto­ber mel­de­te die Tages­zei­tung Il Foglio, daß sich Hei­li­gen­kreuz wegen sei­ner Unter­zeich­nung der Cor­rec­tio filia­lis von Prof. Stark getrennt hatte:

„Neue Säu­be­run­gen gegen Kri­ti­ker von Amo­ris lae­ti­tia: Pro­fes­sor ent­las­sen. […] Die Ent­las­sung von Pro­fes­sor Stark ist nicht als Reak­ti­on der pro­gres­si­ven Hier­ar­chie auf die Kri­tik eines kon­ser­va­ti­ven Dozen­ten zu lesen, son­dern viel­mehr als Kampf zwi­schen der neo­kon­ser­va­ti­ven Frak­ti­on, die sich als ultra­mon­tan und über­eif­rig erweist, dem Papst immer und über­all zu gehor­chen, und der tra­di­tio­nel­len Welt, die nicht zögert, sogar Hand­lun­gen und Unter­las­sun­gen eines Pap­stes zurecht­zu­wei­sen, wenn die­se im Wider­spruch zum Evan­ge­li­um und der Tra­di­ti­on ste­hen. Der Fall von Pro­fes­sor Stark fügt sich zur Ent­las­sung von Pro­fes­sor Josef Sei­fert vom Insti­tut für Phi­lo­so­phie des Erz­bis­tum Gra­na­da hin­zu, die vom Orts­bi­schof Fran­cis­co Javier Mar­ti­nez ent­schie­den wur­de. Auch in die­sem Fall lau­te­te das Delikt: man­geln­de Begei­ste­rung für Amo­ris lae­ti­tia.“

Empörung und Enttäuschung über Heiligenkreuz

Von Katho​li​sches​.info wur­de die­ses Zitat aus dem Foglio-Arti­kel über­nom­men und sorg­te für gro­ße Empö­rung und viel Ent­täu­schung unter den zahl­rei­chen Freun­den von Hoch­schu­le und Stift Hei­li­gen­kreuz. Seit­her ist Feu­er am Dach in Heiligenkreuz.

Katho​li​sches​.info erreich­ten vie­le Zuschrif­ten, in denen die Ent­täu­schung über die Ent­schei­dung der Hoch­schu­le zum Aus­druck gebracht wur­de. Dar­in wur­de die Empö­rung zum Aus­druck gebracht, daß Papa­lis­mus offen­sicht­lich über die Glau­bens­wahr­heit gestellt und zugleich eine theo­lo­gi­sche Aus­ein­an­der­set­zung abge­würgt wird.

Zweite Erklärung der Hochschule Heiligenkreuz

Katho​li​sches​.info erreich­ten auch meh­re­re Zuschrif­ten, daß Prof. Stark nicht ent­las­sen wor­den sei, son­dern wei­ter­hin in Hei­li­gen­kreuz leh­ren kön­ne, doch Beleg für die­se Behaup­tung wur­de kei­ner erbracht.

Gestern bestä­tig­ten Rek­tor und Groß­kanz­ler der Hoch­schu­le Hei­li­gen­kreuz mit einer neu­en Erklä­rung viel­mehr die Ent­las­sung von Prof. Stark.

Daß der Text mit der Über­schrift „Noch eine Klar­stel­lung“ das Gegen­teil sug­ge­rie­ren will, zeugt nur davon, daß man an der Hoch­schu­le Hei­li­gen­kreuz offen­sicht­lich einen bedenk­li­chen Umgang mit der Öffent­lich­keit und – lei­der – ein noch bedenk­li­che­res Ver­hält­nis zur Ehr­lich­keit zu haben scheint.

Der Wort­laut der „Klar­stel­lung“:

„Die von einer Web­site ver­brei­te­te Nach­richt, dass es – nach der unten ver­öf­fent­lich­ten Klar­stel­lung zu einem Gast­pro­fes­sor – ‚Ver­wir­rung im Stift Hei­li­gen­kreuz‘ gäbe oder ‚die­ser Gast­pro­fes­sor ent­las­sen wor­den sei‘, ist schlicht­weg falsch. Die kano­ni­sche Ent­las­sung eines Pro­fes­sors fällt in die Kom­pe­tenz jener Ein­rich­tung, an der er haupt­amt­lich lehrt. Es han­delt sich um frei erfun­de­ne Fake-News, die selbst von einem hohen Grad von Ver­wir­rung zeu­gen oder die­se viel­leicht sogar kir­chen­spal­te­risch her­vor­ru­fen wollen.
+ Abt Dr. Maxi­mi­li­an Heim OCist
Rek­tor Prof. P. Dr. Karl Wall­ner OCist“

Nebelkerzen

Klarstellung die keine ist
„Klar­stel­lung“ vom 21.10.2017, die kei­ne ist

Wenn die Foglio-Mel­dung „schlicht­weg falsch“ wäre, hät­te eine ein­fa­che Erklä­rung von Rek­tor Wall­ner genügt, daß die Mel­dung nicht stimmt, weil Prof. Stark auch wei­ter­hin an der Hoch­schu­le unter­rich­ten werde.

Genau das sagen Rek­tor und Groß­kanz­ler in ihrer „Klar­stel­lung“ aber gera­de nicht. Statt­des­sen wer­den Nebel­ker­zen gezün­det: eine „kano­ni­sche Ent­las­sung eines Pro­fes­sors“ fal­le in die Kom­pe­tenz „jener Ein­rich­tung“, „an der er haupt­amt­lich lehrt“. Haupt­amt­lich lehrt Prof. Stark an der Phi­lo­so­phisch-Theo­lo­gi­schen Hoch­schu­le Sankt Pöl­ten. In Hei­li­gen­kreuz war er Gast­pro­fes­sor, und um die­se Gast­pro­fes­sur geht es, nicht um sei­ne Anstel­lung an der Hoch­schu­le Sankt Pöl­ten. Und für die­se Gast­pro­fes­sur ist allein Hei­li­gen­kreuz zuständig.

Oder wol­len Wall­ner und Heim mit die­sem Hin­weis der Hoch­schu­le Sankt Pöl­ten nahe­le­gen, sich auch von Prof. Stark zu trennen?

Die „Klar­stel­lung“ der Hoch­schu­le Hei­li­gen­kreuz stellt also gar nichts klar. Sie ist ledig­lich die trau­ri­ge Bestä­ti­gung, daß in Hei­li­gen­kreuz eine bedenk­li­che Ver­wir­rung herrscht – aus­ge­löst durch Amo­ris lae­ti­tia.

Bedau­er­lich ist auch der ver­ba­le Unter­griff. Obwohl Katho​li​sches​.info direkt gemeint ist, wol­len wir dazu nicht pole­mi­sie­ren, weil wir die gan­ze Sache in jeder Hin­sicht trau­rig und betrüb­lich fin­den. Die Unter­stel­lung, Katho​li​sches​.info wür­de Fake-News ver­brei­ten, geht jedoch post­wen­dend an Rek­tor Wall­ner zurück.

Tat­sa­che ist bis zum Beweis des Gegen­teils, daß von der Hoch­schu­le Hei­li­gen­kreuz ein aner­kann­ter Wis­sen­schaft­ler ent­las­sen wur­de, der sich nichts ande­res zuschul­den kom­men hat las­sen, als sach­lich und respekt­voll sei­ne Sor­gen um die Glau­bens­wahr­heit zum Aus­druck gebracht zu haben, die er durch das umstrit­te­ne Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia von Papst Fran­zis­kus gefähr­det sieht.

Wenn der Wunsch nach Klar­heit in der Wahr­heit und die Ver­tei­di­gung der Glau­bens­wahr­heit für Rek­tor Wall­ner und Abt Heim ein Pro­blem sind, dann haben sie wirk­lich ein Problem.

„Spaltung und Streit von Papst Franziskus mit Amoris laetitia in die Kirche getragen“

Ein „Ent­täusch­ter Freund von Hei­li­gen­kreuz“ schrieb fol­gen­den Kom­men­tar:

„Unter den vie­len Freun­den von Hei­li­gen­kreuz, zu denen ich auch gehö­re, herrscht Feu­er am Dach. Meh­re­re Gesprä­che haben das erschreckend gezeigt. Die Einen sind ent­setzt, die Ande­ren ver­su­chen zu recht­fer­ti­gen. Das Schlimm­ste dar­an ist aber die Spal­tung unter uns Freun­den von Hei­li­gen­kreuz, die ent­stan­den ist. Es ist die Fort­set­zung der Spal­tung und des Strei­tes, den Papst Fran­zis­kus mit Amo­ris lae­ti­tia in die Kir­che getra­gen hat. Das gibt mir sehr zu den­ken und soll­te allen zu den­ken geben.
Apro­pos zur Fra­ge, ob Prof. Stark noch leh­ren darf oder nicht. Das muss ich jetzt schon sagen: Wenn Rek­tor P. Wall­ner imstan­de war, so flott und so mas­siv sich von Prof. Stark zu distan­zie­ren (und ich sage nicht mehr), dann wird er ja auch imstan­de sein, mit einer kur­zen Erklä­rung Klar­heit zu schaf­fen, ob Stark wei­ter unter­rich­ten darf. Solan­ge er das nicht tut, sind auf­grund der Schär­fe sei­ner Distan­zie­rungs­er­klä­rung Zwei­fel durch­aus berech­tigt. Aber Klar­heit scheint ja unter die­sem Pon­ti­fi­kat zuneh­mend zum Fremd­wort zu wer­den. Das ist schmerz­lich. Hei­li­gen­kreuz war für mich bis­her aber eine Insel der Recht­gläu­big­keit und des Hal­tes. Ist es das wirk­lich noch?“

In einer Zuschrift, des­sen Autor nicht genannt wer­den will, heißt es, Abt Heim sei in der Sache von Rek­tor P. Wall­ner „wohl über den Tisch gezo­gen wor­den“. Wenn dem so ist, soll­te der Abt für Klar­heit sorgen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons/hochschule-heiligenkreuz.at (Screen­shot)

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15 Kommentare

  1. Amo­ris lae­ti­tia zeigt immer deut­li­cher und damit für alle erkenn­bar sei­ne nega­ti­ve Wirkung.
    AL spal­tet ganz offen­sicht­lich und der dafür Ver­ant­wort­li­che eben­so, selbst jetzt schon bereits die bis­her Glaubenstreuen.

  2. Neo­kon­ser­va­ti­vis­mus steht nicht in der Tra­di­ti­on der Kir­che und des triden­ti­ni­schen Kon­zils. Es ist der Ver­such der sprich­wört­li­chen Qua­dra­tur des Krei­ses. Dar­aus erwächst kei­ne ulti­ma­ti­ve Kraft zur katho­li­schen Wahr­haf­tig­keit, mag der Wil­le auch noch so gut sein. An der wah­ren Tra­di­ti­on wür­de die berg­o­glia­ni­sche Spal­tung des Katho­li­zis­mus zer­schel­len, so aber fin­det sie den brü­chi­gen Boden für ihr Verwirrungswerk.

  3. Mitt­ler­wei­le hat mich das hef­ti­ge Han­deln der Abtei Hei­li­gen­kreuz in Sachen Prof. Stark nach­denk­lich gemacht. Es ent­spricht nicht bene­dik­t­i­nisch /​ cis­ter­ci­en­si­scher Men­ta­li­tät. Eines ist sicher, Hei­li­gen­kreuz dürf­te in Rom nicht zu den Favo­ri­ten zäh­len, zumal das Klo­ster eine sehr inten­si­ve Bezie­hung zu Papst Bene­dikt XVI. hat und hat­te. Es ist doch mög­lich, dass aus uebel­wol­len­den Krei­sen Druck auf das Stift aus­ge­übt wur­de, eben in besag­ter Sache. Lau­ert womög­lich im Hin­ter­grund ein wei­te­rer bär­ti­ger Admi­ni­stra­tor, um der Abtei in ihrer „schwie­ri­gen Situa­ti­on“ beizustehen.

    • Ich den­ke, da haben Sie (mal wie­der) recht. Aber trau­rig ist es trotzdem.
      Beten wir für Abt Maxi­mi­li­an, neo­kon­ser­va­tiv hin, tra­di­tio­nell her!

    • Ihre Aus­füh­run­gen kön­nen durch­aus berech­tigt sein. Zumal ja Hei­li­gen­kreuz nicht wie so man­che ande­re Zister­zi­en­ser­ab­tei unter Nach­wuchs­man­gel lei­det. In Bochum-Stie­pel gibt es eine Toch­ter­grün­dung von Hei­li­gen­kreuz. Und vor eini­ger Zeit las ich mal wo, daß das öster­rei­chi­sche Zister­zi­en­ser­klo­ster auch das ehe­ma­li­ge Zister­zi­en­ser­klo­ster Neu­zel­le, wel­ches nahe an der Gren­ze zu Polen liegt, wie­der neu besie­deln will. Klo­ster Neu­zel­le liegt in Brandenburg. 

      Ich war schon mal vor eini­gen Jah­ren in Neu­zel­le, das noch gut erhal­ten ist, wenn­gleich auch man­ches wohl noch sanie­rungs­be­dürf­tig ist. Viel­leicht ist es bestimm­ten Krei­sen ein Dorn im Auge, daß wie­der ein Klo­ster bene­dik­t­i­nisch-zister­zi­en­si­scher Prä­gung auf deut­schem Boden neu belebt wer­den soll.

      • In Neu­zel­le wur­de Ende Okto­ber das regu­la­re Leben auf­ge­nom­men. Fünf Reli­gio­sen konn­te ich zäh­len. Habe Sext und Non erle­ben dür­fen. Das Offi­zi­um wird lat.gesungen, in den cis­ter­ci­en­si­schen Psal­men­tö­nen. Wem es mög­lich ist, dem sei ein Besuch drin­gend empfohlen.

  4. Nun ja, die „Klar­stel­lung“ ent­hält durch­aus die Demen­tie­rung einer Ent­las­sung von Herrn Prof. Stark. Das ist ja dann schon ein­mal erfreu­lich ange­sichts der vor­he­ri­gen maxi­ma­len Distan­zie­rung des Stif­tes von Herrn Prof. Stark und der Absa­ge der Prü­fungs­ter­mi­ne. Dann kön­nen sich die Gemü­ter ja wenig­stens wie­der etwas beru­hi­gen. Und man soll­te weder Herrn Nar­di unter­stel­len, er wol­le Ver­wir­rung her­vor­ru­fen oder wür­de dar­an lei­den, noch Prof. Wall­ner und Abt Heim, sie hät­ten ein „Pro­blem mit dem Wunsch nach Klar­heit in der Wahr­heit und der Ver­tei­di­gung der Glaubenswahrheit“.

  5. Es ist mir unbe­greif­lich, wie­so offen­sicht­lich über­haupt kei­ne der eta­blier­ten Insti­tu­tio­nen mehr in der Lage ist, mit einer abwei­chen­den Mei­nung schlicht und ein­fach sach­lich umzu­ge­hen. War­um scheut man uni­so­no die Aus­ein­an­der­set­zung mit Argumenten?

  6. In die­sem Umbau-Pon­ti­fi­kat gab es bemer­kens­wer­te Prä­la­ten­kar­rie­ren von Amts­trä­gern, die sich durch eine beson­de­re Folg­sam­keit zum neu­en Kurs her­vor­ge­tan haben.

    Im Umgang mit Prof. Stark wächst da zuneh­mend der Ver­dacht auf tak­ti­sche Neben­mo­ti­ve, denn die theo­lo­gi­sche Hoch­schu­le ver­kauft die Ent­las­sung zwar mit ihrem Papa­lis­mus als neo­kon­ser­va­tiv-zeit­nah, weiß dann aber mit kei­nem ein­zi­gen Argu­ment der Cor­rec­tio inhalt­lich zu begegnen!

  7. In Hei­li­gen­kreuz wird unre­flek­tier­te „Papo­la­trie“ betrie­ben. Kri­ti­sche Anmer­kun­gen an eini­gen Aus­sa­gen des Vati­ca­num II sind ver­pönt. Rek­tor Wall­ner ist ein in „kon­ser­va­ti­ver“ Wol­le gewa­sche­ner Modernist. 

  8. Mich wun­dert nichts, denn die Chri­sten­ver­fol­gung ist mit­ten unter uns. Der­je­ni­ge, der sich gegen AL aus­spricht wird eli­mi­niert und dann gibt es wel­che die gleich den­ken aber aus Angst nicht so han­deln, sie verleugnen.

    Einen sach­li­chen Umgang wird es unter Papst Fran­zis­kus wohl kaum geben.

  9. Ehr­lich­keit, Kor­rekt­heit und logi­scher Ver­stand gehör­ten noch nie zu den Eigen­schaf­ten des Peronismus.
    Nie­der­knüp­peln des Geg­ners und Schwa­dro­nie­ren von Pla­ti­tü­den umso mehr.

  10. Eine kin­disch nai­ve „Papo­la­trie“ ver­wun­dert nicht. Ist es doch Wall­ner selbst, der in einem sei­ner Bücher ein kind­li­ches Ver­ste­hen des Weih­nachts­fe­stes nahe­legt. Hap­py Bir­th­day, Jesus hat Geburts­tag, fei­ern wir eine gro­ße Party.
    Ich weiß nicht, ob es noch den Neo­ka­techu­me­na­len Weg an der Hoch­schu­le gibt, aber wenn dem so ist, dann ist dar­an zu den­ken, dass Papa­lis­mus ein füh­ren­des Prin­zip bei ihnen ist, das ihnen nützt und ihnen ihre Posi­ti­on und ihren Ein­fluss in der Kir­che sichert.
    Ein Drit­ter Punkt ergibt sich aus eige­nen Beob­ach­tun­gen im Stift. Zwar etwas über­zo­gen kri­tisch, trifft es einen wesent­li­chen Punkt. Ist das, was sie da tun mön­chi­sches Leben? Oder ist das dol­ce vita auf hohem dekan­den­ten Niveau? Ein athe­isti­scher Mit­rei­sen­der konn­te sich nach einer Woche gar nicht so Recht vor­stel­len, dass dies Mön­che sein sollen.
    Neo-kon­ser­va­tiv, Neo- Mönch­tum, Neo- katechu­me­na­ler Weg: Wel­chen Wert hat dies alles, wenn mit dem Stre­ben alles neu zu machen, die Wur­zeln bzw. die Quel­le ver­lo­ren geht!

  11. Wie es aus­sieht fährt Rek­tor Karl Wall­ner den Zick-Zack-Kurs, weil er als von P.F. höchst­per­sön­lich und frisch ernann­ter Mis­sio-Natio­nal­di­rek­tor dem Papst nicht durch Nega­tiv­schlag­zei­len in den Rücken fal­len will.
    Wenn es um die Kar­rie­re geht, spielt Inte­gri­tät kei­ne Rol­le mehr – zum Leid­we­sen einer renom­mier­ten Hochschule.

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