Die verfolgten Christen in Nordkorea nicht vergessen


Nordkorea: Folterungen in Konzentrationslager (Arbeits- und Umerziehungslager genannt).
Nordkorea: Folterungen in Konzentrationslager (Arbeits- und Umerziehungslager genannt).

(Pjöng­jang) In den nord­ko­rea­ni­schen Arbeits­la­gern, die rich­ti­ger­wei­se als Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger zu bezeich­nen sind, machen Chri­sten einen gro­ßen Teil der Gefan­ge­nen aus. Sie wer­den inter­niert, weil sie eine Bibel besit­zen oder ein Gebets­tref­fen durch­füh­ren. West­li­chen Medi­en ist die­se Ver­fol­gung den­noch kaum eine Zei­le wert.

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Das Regime von Kim Jong-un hält der­zeit die Welt in Atem. Aus die­sem Grund ist auch an das zu erin­nern, was von den mei­sten Medi­en nicht gemel­det wird: Laut dem jüng­sten Bericht von Kir­che in Not über die Reli­gi­ons­frei­heit wird doku­men­tiert, daß Nord­ko­rea einer der schlimm­sten Ver­fol­ger­staa­ten der Welt ist. Jeder Christ oder auch nur Nach­kom­me von Chri­sten wird laut Gesetz als Ange­hö­ri­ger einer „feind­se­li­gen“ Klas­se regi­striert. Sie kom­men in die unter­ste von drei gesell­schaft­li­chen Klas­sen, die nach ihrer Treue zum Regime ein­ge­stuft sind. Die Zuge­hö­rig­keit zum Chri­sten­tum wird vom Regime als Nähe­ver­hält­nis zum west­li­chen Feind gesehen.

Seit 2014 kri­ti­siert eine Unter­su­chungs­kom­mis­si­on der UNO die „unsag­ba­ren Grau­sam­kei­ten“, derer sich das kom­mu­ni­sti­sche Regime Nord­ko­re­as befleckt hat. Dazu gehört auch eine bru­ta­le Chri­sten­ver­fol­gung. Was von der Reli­gi­on aner­kannt und gedul­det ist, wird vom Regime vor­ge­schrie­ben und streng über­wacht. Fak­tisch ist gar nichts erlaubt. Wer zuwi­der­han­delt, was auto­ma­tisch der Fall ist, wenn jemand gläu­big ist, macht er sich schwe­rer Ver­bre­chen gegen das Regime schul­dig, wird ver­haf­tet und ver­schwin­det vie­le Jah­re, viel­leicht für immer, in einem nord­ko­rea­ni­schen KZ, Gulag, Lao­gai oder wie immer man die­se Orte des Schreckens nen­nen will, deren offi­zi­el­le Funk­ti­on vom Regime nach dem Vor­bild des kom­mu­ni­sti­schen Chi­nas als „Umer­zie­hung durch Arbeit“ beschö­nigt wird.

Glaub­wür­di­ge Berich­te spre­chen von Zwangs­ab­trei­bun­gen, Nah­rungs­ent­zug und sogar Kreu­zi­gun­gen von Chri­sten, eine bei allen anti­christ­li­chen Macht­ha­bern seit 2000 Jah­ren belieb­te Form, den Haß und die Ableh­nung gegen das Kreuz Chri­sti und sei­ne Erlö­sungs­tat zum Aus­druck zu bringen.

Die Bedro­hung durch Nord­ko­rea kommt nicht nur von sei­nem Waf­fen­ar­se­nal. Noch viel kon­kre­ter, wenn auch ver­steck­ter, aber des­halb nicht weni­ger töd­lich, ist die reli­giö­se Ver­fol­gung. Die wirk­li­chen und tod­brin­gen­den Ver­bre­chen inter­es­sie­ren die west­li­che Medi­en­öf­fent­lich­keit jedoch kaum. Sie ist allen For­men jener mar­xi­stisch-kom­mu­ni­sti­schen Ideo­lo­gie gemein­sam, die seit hun­dert Jah­ren gan­ze Völ­ker und Staa­ten mit Blut über­zie­hen. Nicht Kim Jong-un, aber die Ideo­lo­gie kann im Westen noch immer auf vie­le Sym­pa­thi­san­ten zäh­len, deren Abnei­gung gegen das Chri­sten­tum oft genug grö­ßer ist, als die Ableh­nung sozia­li­sti­scher Regime.

Text: Andre­as Becker
Bild: Tempi

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