Chinesische Katholiken verhindern mutig Abriß ihrer Kirche


Chinesische Christen versuchen die Zerstörung ihrer Kirche zu verhindern.
Chinesische Christen versuchen die Zerstörung ihrer Kirche zu verhindern.

(Peking) Hun­der­te chi­ne­si­sche Katho­li­ken stell­ten sich am 29. August der Zer­stö­rung ihrer Kir­che durch das kom­mu­ni­sti­sche Regime in den Weg und konn­ten sich (vor­erst) durchsetzen.

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Wie in einem Video zu hören, rie­fen die Gläu­bi­gen „Jesus, ret­te mich!“ und „Mut­ter Maria, hab Erbar­men mit uns!“, als sie sich den Abbruch­fahr­zeu­gen und der Poli­zei in den Weg stellten.

Die "alte Kirche" von Wangcun
Die „alte Kir­che“ von Wangcun

Der Vor­fall ereig­ne­te sich vor weni­gen Tagen in Wang­cun, weni­ge Kilo­me­ter von Chang­zhi ent­fernt im Süd­osten der chi­ne­si­schen Pro­vinz Shanxi.

Um die Zer­stö­rung ihrer Kir­che zu ver­hin­dern, hat­ten sich Hun­der­te von Katho­li­ken zusam­men mit ihren Prie­stern unter strö­men­dem Regen um die Kir­che und um die Begren­zungs­mau­er zum Gebet ver­sam­melt. Sie ver­wie­sen auf die Reli­gi­ons­frei­heit, die von der Volks­re­pu­blik Chi­na offi­zi­ell garan­tiert wird.

Das kom­mu­ni­sti­sche Regime hat­te zuvor die Bewil­li­gung zur Restau­rie­rung der Kir­che erteilt, die ein Juwel des chi­ne­si­schen Kir­chen­bau­es des frü­hen 20. Jahr­hun­derts ist. Vor vier Mona­ten hat­ten die Restau­rie­rungs­ar­bei­ten begon­nen. Dann über­leg­ten sich die ört­li­chen Macht­ha­ber die Sache und ver­füg­ten nun den Abriß der Kirche.

Am 25. August 2012 hat­te die Stadt­re­gie­rung beschlos­sen, die alte Kir­che von Wang­cun samt dem dazu­ge­hö­ren­den Grund­stück an die katho­li­sche Gemein­de der Stadt zurück­zu­ge­ben. Die­se mach­te sich sofort dar­an, unter den Gläu­bi­gen das Geld zu sam­meln, um die Kir­che zu restaurieren.

Vor weni­gen Wochen beschlos­sen das Bezirks­ko­mi­tee der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Chi­nas und die Bezirks­re­gie­rung plötz­lich, daß die Kir­che nicht zu restau­rie­ren, son­dern abzu­rei­ßen sei. Offi­zi­ell wur­de als Grund die Anle­gung eines Plat­zes „zur Berei­che­rung des Volks­le­bens“ genannt.

Durch ihr beherz­tes Auf­tre­ten konn­ten die Gläu­bi­gen den Abbruch der Kir­che in letz­ter Minu­te ver­hin­dern. Die kom­mu­ni­sti­schen Behör­den stell­ten den Abriß ein, um einen „Lösungs­ver­such“ zu unter­neh­men, wie Asia­News berichtete.

In Chang­zhi leben mehr als 50.000 Katho­li­ken, die von 47 Prie­stern betreut wer­den. Zum Bis­tum gehö­ren mehr als 60 Kir­chen und Kapellen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Asianews

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