„Typisch für einen Jesuiten“ – Geleugnetes Papst-Schreiben zu „Amoris laetitia“ taucht offiziell auf Internetseite des Vatikans auf


Bisher geleugnetes Schreiben von Franziskus nun inmmitten der lehramtlichen Texte von Papst Franziskus aufgetaucht
Bisher geleugnetes Schreiben von Franziskus nun inmmitten der lehramtlichen Texte von Papst Franziskus aufgetaucht

(Rom) Der Vati­kan ver­öf­fent­lich­te auf sei­ner Inter­net­sei­te das umstrit­te­ne Schrei­ben von Papst Fran­zis­kus an die Bischö­fe der Kir­chen­pro­vinz von Bue­nos Aires zum nicht min­der umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia. Die Echt­heit die­ses Schrei­bens wur­de bis­her vom Vati­kan geleug­net bzw. offengelassen.

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Am 8. April 2016 ließ Papst Fran­zis­kus Amo­ris lae­ti­tia durch Kar­di­nal Chri­stoph Schön­born, den Erz­bi­schof von Wien, im Vati­kan prä­sen­tie­ren. Danach begann ein erbärm­li­ches Katz-und-Maus-Spiel um die Fra­ge, ob Amo­ris lae­ti­tia nun wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen den Zugang zur Kom­mu­ni­on gewäh­re oder nicht. Ein Katz-und-Maus-Spiel, weil sich Fran­zis­kus bis heu­te wei­gert, auf die­se Fra­ge eine Ant­wort zu geben.

„Typisch für einen Jesuiten“

Kon­kret von Jour­na­li­sten dar­auf ange­spro­chen, führ­te Papst Fran­zis­kus einen  unwür­di­gen Eier­tanz auf, indem er „Ja“ sag­te und zugleich „Nein“, das heißt, eigent­lich „Ja, aber“ und manch­mal auch, daß er nun „Ja und Punkt“ sagen könn­te, es aber nicht tue, son­dern am 16. April 2016, auf dem Rück­flug von der Insel Les­bos, auf die Prä­sen­ta­ti­on von Kar­di­nal Schön­born ver­wies, der ein „authen­ti­scher Inter­pret“ sei. Und was hat­te Kar­di­nal Schön­born noch ein­mal gesagt? Ein absicht­li­ches Versteckspiel.

Die Fol­ge die­ses „Spiels“  ist ein bis heu­te anhal­ten­des Interpretationschaos.

„Typisch für einen Jesuiten.“

„Typisch für einen Jesuiten“?

Als sol­ches bezeich­ne­te kein gerin­ge­rer als einer sei­ner eng­sten Mit­ar­bei­ter wäh­rend der Dop­pel-Syn­ode, Erz­bi­schof Bru­no For­te, das Ver­hal­ten von Papst Fran­zis­kus. Als Syn­oden-Son­der­se­kre­tär, von Fran­zis­kus dazu ernannt, war Msgr. For­te maß­geb­lich an der Aus­ar­bei­tung der Syn­oden­be­rich­te, auch des Schluß­be­rich­tes, beteiligt.

Am 3. Mai 2016 berich­te­te die loka­le Online-Zei­tung Zona­lo­ca­le über eine Ver­an­stal­tung im Stadt­thea­ter von Vas­to. Am Vor­tag hat­te dort der Orts­bi­schof, Erz­bi­schof Bru­no For­te von Chie­ti-Vas­to, das umstrit­te­ne nach­syn­oda­le Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia vor­ge­stellt. Der Erz­bi­schof ent­hüll­te im Stadt­thea­ter sei­ner Bischofs­stadt eine bis dahin unbe­kann­te Schlüs­sel­epi­so­de der zwei­ten Bischofs­syn­ode. Er tat das, laut eige­ner Anga­be, mit der Absicht, das Apo­sto­li­sche Schrei­ben Amo­ris Lae­ti­tia in sei­ner tat­säch­li­chen Inten­ti­on „bes­ser ver­ste­hen“ zu las­sen. Zona­lo­ca­le berichtete:

„Msgr. For­te ent­hüll­te näm­lich ein Detail der Syn­ode, das sich ‚hin­ter den Kulis­sen‘ abspielte:
‚Wenn wir aus­drück­lich von Kom­mu­ni­on für wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne spre­chen‘, berich­te­te Msgr. For­te eine Aus­sa­ge von Papst Fran­zis­kus wie­der­ge­bend, wer weiß, was DIE [Her­vor­he­bung von Zona­lo­ca­le] uns dann für einen casi­no [einen Wir­bel] machen. Wir reden des­halb nicht direkt davon. Mach es so, daß die Prä­mis­sen gege­ben sind, die Schluß­fol­ge­run­gen zie­he dann ich.‘
‚Typisch für einen Jesui­ten‘, füg­te Msgr. For­te scherz­haft hin­zu, indem er der Anwei­sung eine Weis­heit zusprach, wel­che die not­wen­di­ge Rei­fung ermög­lich­te, um zu Amo­ris lae­ti­tia zu gelangen.“

Der Papst-Brief an die Bischöfe von Buenos Aires

Buenos-Aires-Brief von Papst Franziskus
Papst-Fran­zis­kus-Bue­nos-Aires-Brief von Papst Franziskus

Am 6. Sep­tem­ber 2016 tauch­te dann ein Schrei­ben von Papst Fran­zis­kus an die Bischö­fe der Kir­chen­pro­vinz Bue­nos Aires auf, Berg­o­gli­os Hei­mat­pro­vinz, in der sein Wort heu­te mehr denn je Befehl ist und die er – wie auch die Diö­ze­se Rom – als Spiel­wie­se sei­ner Expe­ri­men­te sieht. Die Bischö­fe der argen­ti­ni­schen Kir­chen­pro­vinz hat­ten Richt­li­ni­en zur Umset­zung von Amo­ris lae­ti­tia aus­ge­ar­bei­tet, die eine Zulas­sung wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner zu den Sakra­men­ten vor­se­hen. Kon­kret wird der „Ein­zel­fall­pa­sto­ral“ das Wort gere­det. Objek­ti­ve Hin­de­rungs­grün­de wer­den in einem „alles ist mög­lich, nix ist fix“ auf­ge­löst. Es darf vor­aus­ge­setzt wer­den, daß die Richt­li­ni­en in enger Abstim­mung mit dem Papst aus­ge­ar­bei­tet wurden.

Dafür spricht das Papst-Schrei­ben, ein päpst­li­ches Lob­lied auf die neu­en Richt­li­ni­en, das das­sel­be Datum trägt wie die Richt­li­ni­en selbst. Es scheint ursprüng­lich vor­ge­se­hen gewe­sen zu sein, daß bei­de Doku­men­te zugleich ver­öf­fent­licht wer­den. Das päpst­li­che Begleit­schrei­ben soll­te Kri­ti­ker zum Schwei­gen brin­gen. Das Schrei­ben wur­de also zu einem Zeit­punkt geschrie­ben, als die Richt­li­ni­en in Argen­ti­ni­en noch gar nicht bekannt waren.

Doch dann kam alles anders. Jemand, der mit der Vor­ge­hens­wei­se und dem Inhalt nicht ein­ver­stan­den war, spiel­te den Papst-Brief vor­zei­tig der Öffent­lich­keit zu. Info­Ca­to­li­ca brach­te es am 6. Sep­tem­ber an die Öffent­lich­keit. Was folg­te, war ein wei­te­rer unwür­di­ger Eier­tanz, indem zuerst tage­lang die Echt­heit ener­gisch bestrit­ten, dann indi­rekt doch zuge­ge­ben, aber nie offi­zi­ell bestä­tigt wur­de. Katho​li​sches​.info schrieb dazu am 13. Sep­tem­ber 2016:

„Das Katz-und-Maus-Spiel zur Durch­set­zung der Kas­per-For­de­rung vom 20. Febru­ar 2014 geht in die näch­ste Run­de. Die Stoß­rich­tung bleibt dieselbe.“

In den Mona­ten zuvor war Fran­zis­kus wie­der­holt und von ver­schie­de­ner Sei­te um eine Klä­rung der Inter­pre­ta­ti­ons­fra­ge ersucht wor­den. Wie ist Amo­ris lae­ti­tia zu ver­ste­hen? Was will der Papst damit die Kir­che wirk­lich lehren?

„Einzig mögliche“ Interpretation“ – „Es gibt keine anderen Interpretationen“

Das Schrei­ben von Papst Fran­zis­kus „an die Bischö­fe von Bue­nos Aires“ datiert vom 5. Sep­tem­ber 2016. Dar­in bezeich­ne­te er die Richt­li­ni­en der Kir­chen­pro­vinz Bue­nos Aires als „ein­zig mög­li­che“ Inter­pre­ta­ti­on von Amo­ris lae­ti­tia.

Ein­zig mögliche?

Ein­zig mögliche!

Besagt die kirch­li­che Über­lie­fe­rung nicht etwas ganz ande­res? Wur­de der am 30. Juni von Fran­zis­kus ent­las­se­ne Glau­bens­prä­fekt Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler nicht nim­mer­mü­de zu beto­nen, daß „nie­mand, auch nicht der Papst“, die Leh­re Jesu Chri­sti über die Unauf­lös­lich­keit der Ehe ändern könne.

Wört­lich füg­te Fran­zis­kus in dem demen­tier­ten Brief noch hinzu:

„Es gibt kei­ne ande­ren Interpretationen.“

Franziskus in einer Video-Botschaft
Fran­zis­kus in einer Video-Botschaft

Damit hat­te Fran­zis­kus eigent­lich einen Schluß­strich unter die Dis­kus­sio­nen gezo­gen, indem er die erste kon­kre­te und schrift­li­che Bestä­ti­gung zugun­sten der Kas­per-The­se lie­fer­te. Daß das Kir­chen­ober­haupt die­ser nach dem deut­schen Kar­di­nal Wal­ter Kas­per benann­ten The­se und inner­kirch­li­chen Rich­tung zuneigt und die­se in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nach Kräf­ten för­der­te, war für auf­merk­sa­me Beob­ach­ter schon seit dem Som­mer 2013 offen­sicht­lich. Doch der Schluß­strich erfolg­te nicht, weil der Demen­ti-Zir­kus folgte.

Von den päpst­li­chen Hof­me­di­en wur­de das Papst-Schrei­ben ab dem 11. Sep­tem­ber vor­be­halt­los über­nom­men, wäh­rend offi­zi­ell noch demen­tiert wur­de. Die Haus- und Hof­jour­na­li­sten wuß­ten es aus erster Quel­le natür­lich bes­ser. Und vor allem war der Brief ja nicht geschrie­ben wor­den, damit er geheim bleibt, son­dern damit er sei­ne Krei­se zieht und das Den­ken der Katho­li­ken ändert. Eine offi­zi­el­le Bestä­ti­gung sei­ner Echt­heit blieb jedoch aus. Damit war das kla­re Wort des Pap­stes den­noch nicht klä­rend. Man ließ die Öffent­lich­keit wei­ter im Dun­keln. Der Papst-Ver­trau­te Erz­bi­schof For­te wür­de auch die­ses Sze­na­rio wahr­schein­lich als „typisch für einen Jesui­ten“ bezeichnen.

Katz-und-Maus-Spiel mit Fortsetzung

Es bestä­tig­te sich im Sep­tem­ber 2016, was zuvor schon galt und bis heu­te gilt, daß sich Papst Fran­zis­kus nicht in die Kar­ten schau­en las­sen will. Er ver­tritt eine hete­ro­do­xe Posi­ti­on, gibt aber nict ein­mal zu, die Posi­ti­on zu ver­tre­ten, die er den Taten nach ver­tritt. Der Spre­cher der 45 Theo­lo­gen und Phi­lo­so­phen, die im Juli 2016 sich zu Amo­ris lae­ti­tia mit einem Appell an alle Kar­di­näle der Kir­che wand­ten, sag­te damals: “

„Wir kla­gen den Papst nicht der Häre­sie an. Wir sind aber der Mei­nung, daß zahl­rei­che The­sen von Amo­ris lae­ti­tia häre­tisch aus­ge­legt wer­den können“.

Doch die Kar­di­nä­le setz­ten bis­her dem geziel­ten Ver­wirr­spiel kein Ende, mit dem die Kir­che an einen Umbruch gewöhnt wer­den soll, den sie anson­sten ableh­nen wür­de und ohne­hin ableh­nen müß­te. Das unwür­di­ge Lavie­ren ist ein tak­ti­sches Spiel, inner­kirch­li­che Wider­stän­de auszutricksen.

Die Geschich­te um den Bue­nos-Aires-Brief des Pap­stes ende­te im Spät­som­mer 2016 im Nichts. Der Brief kur­sier­te, wur­de von fran­zis­kus­na­hen Medi­en und Kir­chen­ver­tre­tern flei­ßig ver­brei­tet, aber offi­zi­ell nicht als echt bestätigt.

Katho​li​sches​.info schrieb damals:

„Erneut wur­de ein Stein in den Teich gewor­fen, um neue Krei­se in Rich­tung einer neu­en Pasto­ral und einer ‚revo­lu­tio­nä­ren‘ Umge­stal­tung der katho­li­schen Ehe-und Moral­leh­re zu zie­hen. Und die Krei­se zie­hen ihre Bahn und ent­fal­ten bereits ihre Wir­kung in der katho­li­schen Öffent­lich­keit – auch ohne offi­zi­el­le Bestätigung.“

Seit­her ist fast ein Jahr ver­gan­gen und sie­he da, nun wur­de der Brief plötz­lich und hoch­of­fi­zi­ell auf der Inter­net­sei­te des Hei­li­gen Stuhls ver­öf­fent­licht und ist damit Teil der lehr­amt­li­chen Tex­te des Papstes.

„Typisch für einen Jesuiten“?

Victor Manuel Fernandez
Vic­tor Manu­el Fernandez

Die Ver­öf­fent­li­chung, Zufall oder nicht, fällt mit einer ent­lar­ven­den Aus­sa­ge eines der eng­sten Papst-Ver­trau­ten zusam­men. Der päpst­li­che Pro­te­gé und Ghost­wri­ter, Vic­tor Manu­el „Tucho“ Fer­nan­dez erklär­te 16 Mona­te nach Ver­öf­fent­li­chung von Amo­ris lae­ti­tia frank und frei, und in offe­nem Wider­spruch zu allem bis­her offi­zi­ell gesag­te, daß Papst Fran­zis­kus mit Amo­ris lae­ti­tia sehr wohl die „Dis­zi­plin“ in der Fra­ge der Kom­mu­ni­on­zu­las­sung von wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen geän­dert habe.

Wört­lich schrieb der Papst-Mit­ar­bei­ter in einem vom Cen­tro Bi­blico Teo­lo­gi­co Pasto­ral para Amé­ri­ca Lati­na y el Cari­be ver­öf­fent­lich­ten Auf­satz:

„Der Papst hat die Dis­zi­plin über die Kom­mu­ni­on der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Schei­dun­gen verändert.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.va/​I​n​f​o​C​a​t​o​l​ica (Screen­shots)

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3 Kommentare

  1. Zu die­sem Papst und sei­nem Han­deln möch­te ich Jesus zitie­ren, wel­cher uns ganz klar Richt­li­ni­en zum Unter­schei­den „der Gei­ster“ gege­ben hat.
    1. „Euer ja sei ein ja und euer nein sei ein nein
    2. An den Früch­ten sollt ihr sie erkennen.

  2. Ganz offen­sicht­lich hat der Papst eine Häre­sie ver­kün­det und jetzt sind alle Puz­zle­tei­le zusam­men um die­se zu erken­nen. Wenn ein Prie­ster, Bischof, Kar­di­nal eine Häre­sie nicht ver­kün­den darf und dies doch tut und sich nicht revi­diert, sich also klar zu Jesu Leh­re bekennt, ist er dann auto­ma­tisch exkommuniziert?

    Das nun der Papst die­se Häre­sie ver­kün­det bzw. för­dert durch Schrei­ben und Aus­sa­gen und Unter­las­sung der Zurecht­wei­sug fal­scher Aus­le­gun­gen sei­ner Schrei­ben (gegen die Leh­re), das ist solch noch schlim­mer als, wenn es nur ein Kar­di­nal macht.

    Ist er jetzt exkom­mu­ni­ziert? Pas­siert das dann auto­ma­tisch? Dann ist er doch auch nicht mehr der Papst.

    Es wäre schön wenn es so wäre. Dann bekom­men wir sicher einen bes­se­ren Papst. Kräf­tig beten.

    Ich möch­te noch ergänzen: 

    Lk 6,44 Jeden Baum erkennt man ja an sei­nen Früch­ten; denn von Dor­nen sam­melt man kei­ne Fei­gen, und von einem Dorn­busch kann man kei­ne Trau­ben lesen.

    Mt 5,37 Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles ande­re stammt vom Bösen.

    Hier ist die Unter­schei­dung der Gei­ster. Wenn Jesui­ten immer hin­ter­häl­tig und unein­deu­tig sind und wenn wie hier die­ses Schrei­ben bestrit­ten (also gelo­gen wur­de) dann habe alle Leu­te, die das taten oder die schwie­gen, obwohl sie klar­stel­len hät­ten kön­nen, nicht im Sin­ne Jesu gehandelt.

    • In der Tat wür­de ein Papst, der öffent­lich als Häre­ti­ker bekannt wäre, auto­ma­tisch sein Amt ver­lie­ren. Aber das ist bei Papst Fran­zis­kus der­zeit nicht der Fall, und zwar aus fol­gen­den Gründen:

      (1) Mir ist nicht klar, daß die Posi­ti­on des Pap­stes tat­säch­lich häre­tisch ist. Nicht jede hete­ro­do­xe Mei­nung ist häre­tisch. Dafür muß sie einem Dog­ma widersprechen.

      (2) Nicht jeder, der eine häre­ti­sche Mei­nung ver­tritt, ist ein Häre­ti­ker. Dafür muß hin­zu­kom­men, daß ihm der häre­ti­sche Cha­rak­ter sei­ner Mei­nung bewußt ist. Sogar selbst­ver­schul­de­te Unwis­sen­heit ver­hin­dert, daß man Häre­ti­ker ist. Ich kann mir gut vor­stel­len, daß Fran­zis­kus sei­ne Posi­ti­on für recht­gläu­big hält. Es ist leicht, das zu glau­ben, was man glau­ben will. Man kann Leu­te fin­den, die von den absur­de­sten Din­gen über­zeugt sind.

      (3) Wenn jemand von allen katho­li­schen Bischö­fen als Papst aner­kannt wird, ist das ein unfehl­ba­res Zei­chen, daß er tat­säch­lich der Papst ist. Das ist bei Fran­zis­kus der Fall. Die Unfehl­bar­keit der Kir­che erstreckt sich nicht nur auf Offen­ba­rungs­wahr­hei­ten, son­dern auch auf soge­nann­te „dog­ma­ti­sche Tat­sa­chen“ (z.B. daß eine bestimm­te Per­son der Papst ist, daß ein bestimm­ter Ver­stor­be­ner im Him­mel ist oder daß ein bestimm­tes Kon­zil ein öku­me­ni­sches ist).

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