Kardinal Sarah erhält „Papst Zosimus I.-Preis“ wegen seines Zeugnisses für den katholischen Glauben


Kardinal Robert Sarah wird heute der "Preis des heiligen Papstes Zosimus I." verliehen
Kardinal Robert Sarah wird heute der "Preis des heiligen Papstes Zosimus I." verliehen

(Rom) Kar­di­nal Robert Sarah, Prä­fekt der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung, wird heu­te der Preis des Hei­li­gen Pap­stes Zosi­mus I. (Pre­mio San Zosi­mo I Roma­no Pon­te­fice) verliehen.

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Der Zosi­mus-Preis wird für die „För­de­rung des katho­li­schen Glau­bens und der kul­tu­rel­len Wer­te des christ­li­chen Erbes“ verliehen.

Die Ver­lei­hung erfolgt durch den 2003 im lom­bar­di­schen Vare­se gegrün­de­ten Kul­tur­ver­ein Rea­ti­um. Vor 1600 Jah­ren wur­de der hei­li­ge Zosi­mus I. zum Papst gewählt. Seit 2013 wird der nach die­sem Kir­chen­ober­haupt benann­te Preis verliehen.

Preisverleihung in Mesoraca, dem Geburtsort von Papst Zosimus I.

Die Preis­ver­lei­hung an Kar­di­nal Sarah, einem her­aus­ra­gen­den Ver­tre­ter des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums, erfolgt heu­te abend um 21 Uhr im Rah­men eines Fest­ak­tes. Unter ande­rem erfolgt sie wegen sei­ner bei­den jüng­sten Bücher „Gott oder nichts“ und „Die Kraft der Stil­le“, die in ver­schie­de­nen Spra­chen vor­ge­legt wurden.

Einladung zur Preisverleihung
Ein­la­dung zur Preisverleihung

Mor­gen wird Kar­di­nal Sarah um 18 Uhr in der Ecce-homo-Kir­che von Mes­ora­ca in Kala­bri­en eine Hei­li­ge Mes­se zele­brie­ren. Laut der Über­lie­fe­rung soll sich an der Stel­le des heu­ti­gen Fran­zis­ka­ner­klo­sters in der Spät­an­ti­ke eine Nie­der­las­sung von Mön­chen befun­den haben, die nach der Regel von Basi­li­us dem Gro­ßen, Kir­chen­leh­rer und Hei­li­ger, leb­ten. Der spä­te­re Papst Zosi­mus soll sich dort auf­ge­hal­ten haben.

Trä­ger des Zosi­mus-Prei­ses sind unter ande­ren der Kom­po­nist Ennio Mor­rico­ne, der Tenor Andrea Bocel­li und Kar­di­nal Ange­lo Scola

Benannt ist der Preis nach Papst Zosi­mus I., dem 41. Nach­fol­ger des Apo­stel­für­sten Petrus, der von März 417 bis Dezem­ber 418 auf dem Stuhl des Petrus saß. Er war in Mes­ora­ca gebo­ren wor­den, das in der Anti­ke Rea­ti­um hieß.

Der Preis kann an Män­ner und Frau­en jeder Natio­na­li­tät ver­lie­hen wer­den, die sich in wel­chem Bereich auch immer, ob im kirch­li­chen, kul­tu­rel­len, sozia­len, öko­no­mi­schen oder wis­sen­schaft­li­chen Bereich,  durch ihr Zeug­nis für den katho­li­schen Glau­ben und die För­de­rung der katho­li­schen Wer­te aus­ge­zeich­net haben.

Wie die Kul­tur­ver­ei­ni­gung Rea­ti­um zur Preis­ver­lei­hung an Kar­di­nal Sarah mit­teil­te, will „die Initia­ti­ve das Bewußt­sein stär­ken, daß die Kennt­nis der Geschich­te des Chri­sten­tums und der Wer­te, auf denen unse­re Zivi­li­sa­ti­on grün­det, uner­läß­lich ist für eine Rei­ni­gung Euro­pas und als Vor­aus­set­zung für ein wirk­li­ches Wachs­tum und einen wirk­li­chen Fort­schritt Europas“.

Kurze Biographie von Kardinal Sarah

Kirche von Mesoraca
Kir­che von Mesoraca

Kar­di­nal Robert Sarah wur­de am 15. Juni 1945 als Sohn einer katho­li­schen Fami­lie in Ourous im Erz­bis­tum Con­a­kry (damals Fran­zö­sisch-West­afri­ka, heu­te Gui­nea) gebo­ren. 1969 wur­de er in der Kathe­dra­le Sain­te Marie von Con­a­kry zum Prie­ster geweiht. Er erwarb ein Lizen­ti­at in Theo­lo­gie an der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na in Rom und ein Lizen­ti­at in Bibel­wis­sen­schaf­ten am Stu­di­um Bibli­cum Fran­cisca­num in Jerusalem.
1974 kehr­te er nach Gui­nea. 1979 ernann­te ihn Papst Johan­nes Paul II. im Alter von nur 34 Jah­ren zum Erz­bi­schof der Haupt­stadt Con­a­kry. Sein Vor­gän­ger, Erz­bi­schof Ray­mond-Maria Tchid­im­bo, der Sarah zum Prie­ster geweiht hat­te, war 1970 unter dem sozia­li­sti­schen Regime von Dik­ta­tor Tou­ré als „Volks­feind“ zu lebens­lan­ger Haft ver­ur­teilt wor­den. Nach fast neun Jah­ren Haft im Lager Camp Boi­ro wur­de er frei­ge­las­sen. Da er nicht frei wir­ken konn­te, ging er nach Kana­da ins Exil und bat um Ent­bin­dung vom Amt, um einem Nach­fol­ger ein Wir­ken zu ermög­li­chen. Unter schwie­rig­sten Bedin­gun­gen über­nahm der jun­ge Sarah das Erz­bis­tum und die Lei­tung der katho­li­schen Kir­che in sei­nem Hei­mat­land Bis 1984 war das Land eine sozia­li­sti­sche Dik­ta­tur. Nur zwei­mal kurz­zei­tig wur­de das Land durch katho­li­sche Über­gangs­prä­si­den­ten regiert, anson­sten waren alle Staats­prä­si­den­ten seit der Unab­hän­gig­keit 1961 Mus­li­me. Dem Islam gehö­ren 85 Pro­zent der Bevöl­ke­rung von Gui­nea an.

2001 berief ihn Johan­nes Paul II. als Sekre­tär der Kon­gre­ga­ti­on für die Evan­ge­li­sie­rung der Völ­ker nach Rom.

2010 ernann­te ihn Papst Bene­dikt XVI. zum Vor­sit­zen­den des Päpst­li­chen Rates Cor Unum. Noch im sel­ben Jahr wur­de er von Bene­dikt XVI. zum Kar­di­nal erhoben.

Im Novem­ber 2014 erfolg­te über­ra­schend sei­ne Beru­fung zum Prä­fek­ten der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on durch Papst Fran­zis­kus, nach­dem die­ser den von Bene­dikt XVI. ein­ge­setz­ten Kar­di­nal­prä­fek­ten Anto­nio Cañi­zares als Erz­bi­schof von Valen­cia nach Spa­ni­en zurück­ge­schickt hatte.

Im ver­gan­ge­nen Jahr sorg­te der Kar­di­nal, der in sei­ner Kon­gre­ga­ti­on als iso­liert gilt, für Auf­se­hen, indem er die Auf­for­de­rung an „alle Prie­ster der Welt­kir­che“ rich­te­te, wie­der zur Zele­bra­ti­ons­rich­tung Osten, ad Deum, zurück­zu­keh­ren. Die Auf­for­de­rung sorg­te für gro­ße Auf­re­gung im Vati­kan, sodaß Papst Fran­zis­kus per­sön­lich den Kar­di­nal demen­tier­te und erklär­te, es ände­re sich „nichts“. Kar­di­nal Sarah hält den­noch an sei­ner For­de­rung fest, die er seit­her mehr­fach – so auch in sei­nem Buch „Die Kraft der Stil­le“ wiederholte.

Im ver­gan­ge­nen Juni for­der­te er zum wür­di­gen Kom­mu­nion­emp­fang auf und emp­fahl dazu die knien­de Mund­kom­mu­ni­on.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL/​Reaticum

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1 Kommentar

  1. Gott sei Dank, dass es noch gläu­bi­ge Men­schen wie Kar­di­nal Sarah in der Kir­chen­hier­ar­chie gibt.
    Bräuch­ten wir im deutsch­spra­chi­gen Raum nicht drin­gend einen ech­ten Apo­stel Jesu Chri­sti wie Kar­di­nal Sarah? Einen echt gläu­bi­gen Die­ner Got­tes mit Mut zur Wahrheit!
    Statt des­sen sind wir „beglückt“ mit etli­chen Ja-Sagern, mit auf Kuschel-Kurs mit (fast) jedem a- oder auch anti-reli­giö­sen Schrei­hals gehen­den Leisetretern.
    Nicht zu ver­ges­sen, wir haben auch Kir­chen-füh­rer, die einer­seits laut sagen, was der Zeit­geist ger­ne hört, die jedoch ande­rer­seits mucks­mäus­chen­still wer­den und schnell das Bischofs­kreuz unter ihren Klei­dern ver­schwin­den las­sen (s.Tempelberg-Besuch von…), wenn die Situa­ti­on kniff­lig wird.
    Es scheint halt leich­ter, ande­re zu kri­ti­sie­ren (sogar den Papst Bene­dikt noch im Nach­hin­ein! Gell, Herr Marx?), anstatt sel­ber Zeug­nis zu geben, wenn dazu Mut erfor­der­lich ist.
    Es sind gläu­bi­ge Men­schen wie Kar­di­nal Sarah, die uns zei­gen, dass der Herr­gott uns nicht im Stich lässt.
    Dan­ken wir ihm dafür! –> Beten und hoffen!

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