In-Vitro-Fertilisation „ist Sünde“ – Vorsitzender der Ungarischen Bischöfe empfiehlt kinderlosen Paaren die Adoption


Vorsitzender der Ungarischen Bischofskonferenz warnt vor IVF und empfiehlt kinderlosen Eltern die Adoption.
Vorsitzender der Ungarischen Bischofskonferenz warnt vor IVF und empfiehlt kinderlosen Eltern die Adoption.

(Buda­pest) Der Vor­sit­zen­de der Unga­ri­schen Bischofs­kon­fe­renz, András Veres, sag­te, daß die In-Vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on (IVF) „Sün­de“ ist. Ihr Ent­wick­ler, Robert Edwards, erhielt 2010 dafür den Medizinnobelpreis.

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Der Bischof von Györ (Raab) nahm in einem Inter­view mit der Tages­zei­tung Magyar Nem­zet dazu Stel­lung. Er beton­te, daß es sich bei der künst­li­chen Befruch­tung des­halb um eine Sün­de han­delt, weil die „Natür­lich­keit“ der Zeu­gung in der Bezie­hung zwi­schen einem Mann und einer Frau nicht gege­ben ist. Daher sei die Metho­de für die katho­li­sche Kir­che „inak­zep­ta­bel“.

Zudem stel­le sich die Fra­ge nach dem Umgang mit den über­zäh­li­gen Embryo­nen, „die nicht für gebraucht wer­den“. Sie wür­den „ent­we­der ein­ge­fro­ren oder zer­stört“. So kön­ne und dür­fe man nicht mit dem Leben eines Men­schen umge­hen, schon gar nicht, wenn damit eigent­lich der Wunsch ver­bun­den ist, neu­es Leben zu schen­ken. Hier gebe es einen Wider­spruch mit schwer­wie­gen­den Folgen.

Die Gefah­ren und die Künst­lich­keit des Ein­grif­fes gin­gen Hand in Hand.

„Die Sün­de sei mehr oder weni­ger schwer­wie­gend je nach­dem wie bewußt die Ent­schei­dung getrof­fen wird“, so der Bischof. „Ein Prie­ster darf einem kin­der­lo­sen Ehe­paar nicht die Erlaub­nis zu einem In-Vitro-Fer­ti­li­sa­ti­ons-Pro­gramm erteilen.“

Der Vor­sit­zen­de der Unga­ri­schen Bischofs­kon­fe­renz ist zugleich über­zeugt, daß die „mei­sten“ katho­li­schen Paa­re, die sich eine IVF-Behand­lung genützt haben, dies aus „Unwis­sen­heit“ getan hätten.

Er emp­feh­le kin­der­lo­sen Ehe­paa­ren die Adop­ti­on von Kin­dern, die kei­ne Eltern haben. Das sei der christ­li­che Weg. Ungarn finan­ziert im Jahr durch­schnitt­lich 6.000 IVF-Pro­gram­me für Frau­en bis zum Alter von 45 Jahren.

Der Moral­theo­lo­ge Msgr. András Veres wur­de 1999 von Papst Johan­nes Paul II. zum Weih­bi­schof von Eger ernannt. 2006 erfolg­te durch Bene­dikt XVI. die Beru­fung zum Bischof von Szom­ba­the­ly (Steina­man­ger). 2016 ernann­te ihn Fran­zis­kus zum Bischof von Györ. Seit Sep­tem­ber 2015 ist Msgr. Veres Vor­sit­zen­der der Unga­ri­schen Bischofs­kon­fe­renz.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Magyar Nem­zet (Screen­shot)

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2 Kommentare

  1. Ich bin erstaunt, dass die Aus­sa­ge des Bischofs Veres eine aus­drück­li­che Mel­dung wert ist, spricht er doch nur Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten aus, von denen ich aus­ge­he, dass jeder ernst­haf­te Katho­lik die­se teilt.
    Vor allen Din­gen die Tötung mensch­li­chen Lebens, wel­che nahe­zu immer mit IVF ein­her­geht, ist eine sehr schwe­re Sün­de, und es ist für ein katho­li­sches Paar undenk­bar, ein Kind auf dem Gra­be ande­rer Kin­der zu bekommen.

  2. Ein Kind machen zu wol­len ist kei­ne Lie­be, es ist purer Egoismus.
    Hät­te ich als Jugend­li­che erfah­ren, dass mei­ne Eltern mich womög­lich noch mit frem­den Samen „im Reagenz­glas“ haben machen las­sen und mei­ne Geschwi­ster ein­ge­fro­ren oder ermor­det haben, ich hät­te die­se Eltern sofort ver­las­sen, viel­leicht kann ja jeden Moment ein wei­te­rer ego­isti­scher Grund kom­men, dass sie mir auch scha­den wollen.

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