Neuer Sekretär der Glaubenskongregation ernannt


Der neue Sekretär der Glaubenskongregation und ernannte Titularerzbischof Giacomo Morandi (links im Bild)
Der neue Sekretär der Glaubenskongregation und ernannte Titularerzbischof Giacomo Morandi (links im Bild)

(Rom) Mit bemer­kens­wer­ter Eile ernann­te Papst Fran­zis­kus einen neu­en Sekre­tär der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re. Es han­delt sich um den ita­lie­ni­schen Prie­ster Gia­co­mo Moran­di, der seit 2015 an der Kon­gre­ga­ti­on das Amt des Unter­se­kre­tärs bekleidete.

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1965 in Mode­na gebo­ren, wur­de Msgr. Moran­di 1990 zum Prie­ster sei­nes Hei­mat­erz­bis­tums geweiht. Nach ver­schie­de­nen pasto­ra­len Auf­ga­ben wur­de er zum Bischofs­vi­kar für Kate­che­se, Evan­ge­li­sie­rung und Kul­tur ernannt. Zuletzt war er in Mode­na Erz­prie­ster am Dom­ka­pi­tel und Gene­ral­vi­kar des Erz­bis­tums. Zudem lehr­te er Bibel­wis­sen­schaf­ten an der Hoch­schu­le für Reli­gi­ons­wis­sen­schaf­ten von Mode­na und Patri­sti­sche Exege­se am Ate­lier der Theo­lo­gie Kar­di­nal Spid­lik, das mit dem Päpst­li­chen Ori­en­ta­li­schen Insti­tut ver­bun­den ist. Im Okto­ber 2015 berief ihn Fran­zis­kus als Unter­se­kre­tär an die Glaubenskongregation.

Bis­he­ri­ger Sekre­tär der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on war Kuri­en­erz­bi­schof Luis Lada­ria SJ, den Papst Fran­zis­kus am 1. Juli als Nach­fol­ger von Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler zum neu­en Prä­fek­ten der Kon­gre­ga­ti­on ernann­te. Kar­di­nal Mül­ler war am Tag zuvor von Fran­zis­kus aus dem Amt ent­las­sen wor­den. Offi­zi­ell wur­de des­sen Man­dat nach Ablauf sei­ner fünf­jäh­ri­gen Amts­zeit nicht ver­län­gert. Der­glei­chen war zuvor noch nie der Fall gewe­sen. Es ist all­ge­mein bekannt, daß das Ver­hält­nis zwi­schen Papst Fran­zis­kus und Kar­di­nal Mül­ler nie wirk­lich funk­tio­nier­te. Aus die­sem Grund ist von einer regel­rech­ten Ent­las­sung zu reden.

Gia­co­mo Moran­di wur­de heu­te von Fran­zis­kus gleich­zei­tig zum Titu­lar­erz­bi­schof von Cer­ve­te­ri ernannt.

Die Beru­fung Moran­dis an die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on erfolg­te am 27. Okto­ber 2015. Das Datum ist bemer­kens­wert, denn nur zwei Tage zuvor war die hart umkämpf­te Bischofs­syn­ode über die Fami­lie mit einer hal­ben Nie­der­la­ge für Fran­zis­kus zu Ende gegan­gen. Bereits am Beginn der Syn­ode hat­te Kar­di­nal Mül­ler sich zusam­men mit zwölf wei­te­ren Kar­di­nä­len mit einem Pro­test­brief gegen eine Syn­ode gewandt, deren Ergeb­nis­se bereits fest­zu­ste­hen schienen.

Nach­träg­lich deu­tet das Ernen­nungs­da­tum Moran­dis an, wann für Papst Fran­zis­kus die Ent­las­sung von Kar­di­nal Mül­ler defi­ni­tiv beschlos­se­ne Sache war. Das deckt sich mit der Zeit­span­ne, in der Fran­zis­kus den Glau­bens­prä­fek­ten mar­gi­na­li­sier­te. Spä­te­stens seit dem Syn­oden­en­de scheint Fran­zis­kus nur mehr auf das Ende der regu­lä­ren Amts­pe­ri­ode Mül­lers gewar­tet zu haben.

Das heu­ti­ge Titu­lar­bis­tum Cer­ve­te­ri war vom 5.–11. Jahr­hun­dert eine Diö­ze­se im ehe­ma­li­gen Kir­chen­staat (Lati­um). Bischof Mari­nus wur­de 882 als Mari­nus I. sogar zum Papst gewählt. Bischof Annis­us nahm 993 an der Hei­lig­spre­chung von Bischof Ulrich von Augs­burg teil.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: You­tube (Screen­shot)

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