Für Bischöfe gibt es im überlieferten Ritus kein Äquivalent für die Missa cantata der Priester


Antwort der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei vom 14. Juni 2017
Antwort der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei vom 14. Juni 2017

(Rom) Ein Bischof kann kei­ne Mis­sa can­ta­ta zele­brie­ren. Die­se Ant­wort gab die zustän­di­ge Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei einem dem über­lie­fer­ten Ritus ver­pflich­te­ten Chor.

Das Responsum
Das Respon­sum
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Die Cap­pel­la Gre­go­ria­na SanctঠCeci­liঠmit Sitz auf den Phil­ip­pi­nen leg­te Eccle­sia Dei ein Dubi­um (Zwei­fel) vor. Das Respon­sum (Ant­wort) erfolg­te am ver­gan­ge­nen 14. Juni und wur­de am Mon­tag von New Lit­ur­gi­cal Move­ment veröffentlicht.

Ein Bischof kann eine Mis­sa prà¦latitia zele­brie­ren oder ein Pon­ti­fi­kal­amt (Missa pon­ti­fi­ca­l­is). Für die Mis­sa can­ta­ta des Prie­sters gebe es aber ana­log kei­ne „pon­ti­fi­ka­le Singmesse“.

Erst im Sep­tem­ber 1964 habe die römi­schen Riten­kon­gre­ga­ti­on (heu­te Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung) mit dem Dekret Inter Å“cumenici den Bischö­fen, „wenn nötig“, die Zele­bra­ti­on einer „gesun­ge­nen Pon­ti­fi­kal­mes­se“ erlaubt, die der Mis­sa can­ta­ta der Prie­ster folgte.

Durch die kurz dar­auf ein­set­zen­den Lit­ur­gie­re­for­men und „das dadurch ent­stan­de­ne Cha­os“, so Mes­sa in Lati­no, sei aber nicht mehr fest­ge­legt wor­den, an wel­chen Festen oder zu wel­chen Zere­mo­nien die Missa pon­ti­fi­ca­l­is vor­ge­schrie­ben blieb und an wel­chen eine gesun­ge­ne Pon­ti­fi­kal­mes­se zele­briert wer­den könne.

Die Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei prä­zi­sier­te nun, daß die Bestim­mung von 1964 – da 1962, dem Bezugs­punkt für das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum, noch nicht in Kraft – kei­ne Gül­tig­keit für den über­lie­fer­ten Ritus habe.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: New Lit­ur­gi­cal Movement

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1 Kommentar

  1. Die­ses Dekret ist zu begrü­ssen. Es gibt Rege­lun­gen für das fei­er­li­che Pon­ti­fi­kal­amt (natür­lich), für die „Still­mes­se des Bischofs mit 2 Kaplä­nen“ und für jene „mit 1 Kaplan“. Ein Hoher­prie­ster soll halt nicht wie ein ein­fa­cher Prie­ster zelebrieren.
    Tat­säch­lich hat es sich man­cher­orts her­aus­ge­bil­det, dass auf­grund einer pri­va­ten „Nei­gung“ des oder der Lit­ur­gie­ver­ant­wort­li­chen anläss­lich eines Bischof­be­suchs kein Pon­ti­fi­kal­amt son­dern ein Levi­ten­amt oder gar eine ein­fa­che Mis­sa can­ta­ta zele­briert wur­de, obwohl zig Prie­ster und im alten Ritus geläu­fi­ge Mini­stran­ten hät­ten ein Pon­ti­fi­kal­amt die­nen können.
    Auf der ande­ren Sei­te fei­ern selbst klein­ste Got­tes­dienst­or­te in klei­nen Kir­chen oder Kapel­len mit einer gewis­sen Mühe genug Prie­ster und Mini­stran­ten zu bekom­men, erfolg­reich ein Pon­ti­fi­kal­amt, was auch völ­lig kor­rekt ist.

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