Trumps nächster Tabubruch gegen die politische Korrektheit – Kein Ramadan-Empfang im Weißen Haus


US-Präsident Trump und der Islam: Tabubrüche gegen die politische Korrektheit
US-Präsident Trump und der Islam: Tabubrüche gegen die politische Korrektheit

(Washing­ton) US-Prä­si­dent Donald Trump setzt neue Akzen­te. Zum Abschluß des isla­mi­schen Rama­dan kam es zum drit­ten Tabu­bruch gegen die poli­ti­sche Kor­rekt­heit rund um den Islam.

Tabubruch 1: Einreisebeschränkungen

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Zu den ersten Dekre­ten sei­ner Amts­zeit gehör­ten Ein­rei­se­be­schrän­kun­gen für Mus­li­me aus aus­ge­wähl­ten isla­mi­schen Staa­ten, die ein Risi­ko für die natio­na­le Sicher­heit der USA dar­stel­len. Die Beschrän­kung ist zeit­lich befri­stet und soll einer Über­prü­fung der Sicher­heits­stan­dards die­nen. Der Auf­schrei war den­noch enorm. Nicht des­halb, weil das Dekret inhalt­lich einen Auf­schrei gerecht­fer­tigt hät­te, dazu ist die Trag­wei­te des Dekrets zu beschränkt, son­dern weil Trump einen unge­heu­ren Tabu­bruch beging. Er erteil­te der „Will­kom­mens­kul­tur“ mit ihrem schran­ken­lo­sen „Migra­ti­ons­recht“ eine Absa­ge und beton­te die staat­li­che Souveränität.

Bun­des­rich­ter ver­such­ten die Umset­zung des Dekrets zu blockie­ren. Ein Macht­kampf, der vom Ober­sten Gerichts­hof aber schließ­lich zugun­sten des Prä­si­den­ten ent­schie­den wur­de. Für den repu­bli­ka­ni­schen „Außen­sei­ter“ ein viel­leicht ent­schei­den­der Etap­pen­sieg gegen die Ver­su­che sei­ner Geg­ner des links­li­be­ra­len Main­streams, sei­ne Prä­si­dent­schaft zu delegitimieren.

Tabubruch 2: „Islamischer Terrorismus“

Am 21. Mai voll­zog er den näch­sten Tabu­bruch. Als erster west­li­cher Staats- und Regie­rungs­chef sprach er vom „isla­mi­schen Ter­ro­ris­mus“ und nann­te damit Roß und Rei­ter. Auf­grund einer zum Prin­zip erho­be­nen Rea­li­täts­ver­wei­ge­rung darf, geht es nach dem vor­herr­schen­den Tabu, das von Poli­tik, Medi­en, Kul­tur und Schu­le ver­mit­telt wird, nur posi­tiv über den Islam gespro­chen wer­den. Ein Blick in die Schul­bü­cher im deut­schen Sprach­raum, beson­ders des Reli­gi­ons- und Ethik­un­ter­richts spricht Bän­de. Wie soll­te aber ein Ter­ro­ris­mus bekämpft wer­den, des­sen Urhe­ber, Hin­ter­grün­de und Zusam­men­hän­ge nicht ein­mal benannt wer­den dürfen?
Trump ging noch wei­ter: Er sprach nicht irgend­wo vom „isla­mi­schen Ter­ro­ris­mus“, son­dern in der sau­di­schen Haupt­stadt Riad, und er tat es nicht nur vor dem sau­di­schen König, son­dern vor den Staats- und Regie­rungs­chefs von 55 mehr­heit­lich isla­mi­schen Staa­ten. Mit Aus­nah­me des Iran saß dem US-Prä­si­den­ten die gesam­te isla­mi­sche Welt gegenüber.

Tabubruch 3: Kein Ramadan-Empfang

Mus­li­mi­sche Ansamm­lun­gen am ver­gan­ge­nen Sams­tag und Sonn­tag in zahl­rei­chen Städ­ten und Orten auch im deut­schen Sprach­raum führ­ten das Aus­maß der bevöl­ke­rungs­po­li­ti­schen Ver­schie­bun­gen vor Augen, das durch Gebur­ten­rück­gang unter der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung und durch die Mas­sen­ein­wan­de­rung erfolgt. „Man darf aber nicht dar­über reden“, wie vor weni­gen Tagen ein lang­jäh­ri­ger Kom­man­dant einer Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr mir gegen­über klagte.
Nun voll­zog Trump einen drit­ten Tabu­bruch: Erst­mals seit 20 Jah­ren, seit der Amts­zeit von Bill Clin­ton, wur­de vom Wei­ßen Haus kei­ne Fei­er zum Abschluß des isla­mi­schen Fasten­mo­nats Rama­dan aus­ge­rich­tet. Den Auf­takt mach­te 1996 Hil­la­ry Clin­ton als First Lady. Ihr Akti­vis­mus soll­te für ihren Mann den Boden zu einem offi­zi­el­len Schritt berei­ten. Bill Clin­ton (1993–2001) lud dann erst­mals 1999 zum Eid al-Fitr, dem Ift­ar-Mahl in das Zen­trum der Macht geladen.
Unter Barack Oba­ma wur­de dar­aus ein mit gro­ßer Sicht­bar­keit zele­brier­tes Abend­essen mit den isla­mi­schen Füh­rern des Lan­des, ein­schließ­lich der isla­mi­schen US-Abge­ord­ne­ten. Das bun­des­deut­sche Pen­dant dazu ist die Erklä­rung höch­ster Poli­ti­ker: „Der Islam gehört zu Deutschland“.
Die poli­tisch kor­rek­te Chro­nik führt ins Feld, daß in Wirk­lich­keit bereits 1805 von einem US-Prä­si­den­ten das erste Rama­dan-Abschluß­essen im Wei­ßen Haus aus­ge­rich­tet wor­den sei. Aller­dings han­del­te es sich damals ledig­lich um eine diplo­ma­ti­sche Geste für einen Staats­gast, Ham­mu­da al-Husain, den osma­ni­schen Bey von Tune­si­en, der sich gera­de zu die­ser Zeit in den USA auf­hielt. Der Unter­schied zwi­schen Jef­fer­sons außen­po­li­tisch moti­vier­ter Höf­lich­keits­ge­ste gegen­über einem Staats­gast und Clin­tons innen­po­li­tisch moti­vier­ter Ift­ar-Ein­la­dung liegt auf der Hand.
Auch der repu­bli­ka­ni­sche Prä­si­dent Geor­ge W. Bush (2001–2009) hat­te Clin­tons Rama­dan-Abschluß­fei­er beibehalten.
Trump hin­ge­gen ließ der „isla­mi­schen Gemein­schaft“ im Namen der US-Regie­rung „Glück­wün­sche“ über­mit­teln, stuf­te das Ereig­nis aber pro­to­kol­la­risch zurück: kei­ne Ein­la­dung, kei­ne per­sön­li­che Begeg­nung, kein Zugang zum Wei­ßen Haus, kei­ne Bil­der, und damit auch kei­ne media­le Sichtbarkeit.
Trump signa­li­sier­te damit, daß die USA kein USAla­mistan wer­den, son­dern die eige­ne Iden­ti­tät bewah­ren wol­len. In Euro­pa hält sich das Kli­schee, daß die USA im Guten wie im Schlech­ten eben „anders“ sei­en. Der­zeit blicken nicht weni­ge Euro­pä­er, ange­sichts der hei­mi­schen Polit-Tabus, mas­si­ver Mei­nungs­be­ein­flus­sung, samt bedenk­li­chen Ver­su­chen einer „Mei­nungs­frei­heits­ver­nich­tung“ (Joa­chim Stein­hö­fel), neid­voll Rich­tung Westen.

Text: Andre­as Becker
Bild: InfoVaticana

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