Guido Pozzo: „Es gibt kein Datum für die Versöhnung, das Klima ist aber konstruktiv“


Kurienerzbischof Guido Pozzo über die Gespräche mit der Piusbruderschaft
Kurienerzbischof Guido Pozzo über die Gespräche mit der Piusbruderschaft

(Rom) In einem Inter­view mit Rome Reports kam Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Poz­zo, der Sekre­tär der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei, auf die kano­ni­sche Aner­ken­nung der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. zu spre­chen. Es gebe „kein Datum für die Ver­söh­nung mit den Lefeb­vria­nern“, der Geist sei aber „kon­struk­tiv“, so Rome Reports unter Beru­fung auf den Erzbischof.

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Msgr. Poz­zo sag­te wörtlich:

„Die Ver­söh­nung wird voll­endet, wenn Msgr. Fel­lay, sich for­mell der dok­tri­nel­len Erklä­rung anschließt, die ihm der Hei­li­ge Stuhl vor­ge­legt hat. Das ist die not­wen­di­ge Bedin­gung, um zur kano­ni­schen Aner­ken­nung mit der Errich­tung einer Per­so­nal­prä­la­tur über­zu­ge­hen. Ich habe fest­ge­stellt, daß kein pole­mi­scher, son­dern ein kon­struk­ti­ver Geist herrscht und daß die unter­schied­li­chen Sicht­wei­sen und Mei­nun­gen, die wir zu eini­gen The­men haben, nicht not­wen­di­ger­wei­se zur Spal­tung füh­ren, son­dern zu einer gegen­sei­ti­gen Berei­che­rung. Ich habe bemerkt, daß es für sie wich­tig ist, den Bruch mit dem Hei­li­gen Stuhl zu über­win­den. Für sie ist das eine Prio­ri­tät im Ver­hält­nis zu ande­ren Sorgen.“

Vor der Errich­tung der neu­en Per­so­nal­prä­la­tur wer­de der Vati­kan die Bischofs­kon­fe­ren­zen der Län­der kon­sul­tie­ren, in denen die Bru­der­schaft der­zeit wir­ke. Erz­bi­schof Poz­zo gab zu ver­ste­hen, daß der „Schlüs­sel für die Ver­söh­nung“ ein bes­se­res Ver­ständ­nis des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils sei. Die Fehl­in­ter­pre­ta­tio­nen, die eini­ge Theo­lo­gen, Intel­lek­tu­el­len und Medi­en för­der­ten, hät­ten zu Brü­chen wie dem der Lefeb­vria­ner geführt.

Der Erz­bi­schof erin­ner­te zudem an die Kri­tik von Papst Bene­dikt XVI. an einer „Her­me­neu­tik des Bruchs“. Es sei ein eine fal­sche Aus­le­gung, das Kon­zil als Sym­bol eines Bru­ches mit der ihm vor­her­ge­hen­den Leh­re der Kir­che zu sehen. Die­se Fehl­in­ter­pre­ta­ti­on habe jenes „Kli­ma des Kon­flikts, der Ver­wir­rung und der Unsi­cher­heit“ über die Inter­pre­ta­ti­on des Kon­zils erzeugt, das auch „die Wur­zel der von der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. auf­ge­wor­fe­nen Kri­tik und Schwie­rig­kei­ten ist“, so Pozzo.

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