US-Regierung: Kein Geld mehr für Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen UNFPA


UNO-Sitz in New York: US-Regierung stellt Finanzierung des Abtreibungs- und Verhütungsfonds der UNO UNFPA ein
UNO-Sitz in New York: US-Regierung stellt Finanzierung des Abtreibungs- und Verhütungsfonds der UNO UNFPA ein

(New York) Die USA stel­len die Finan­zie­rung des Bevöl­ke­rungs­fonds der Ver­ein­ten Natio­nen (UNFPA) ein. Damit setzt die neue US-Regie­rung von Donald Trump einen wei­te­ren Punkt in Sachen Lebens­schutz um. Die 1969 gegrün­de­te Spe­zi­al­agen­tur ist das Haupt­in­stru­ment der UNO zur welt­wei­ten Bevöl­ke­rungs­kon­trol­le durch För­de­rung von Ver­hü­tung und Abtreibung.

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„Die sexu­el­le und repro­duk­ti­ve Gesund­heit und die Eman­zi­pa­ti­on der Frau­en wer­den von der Agen­tur als Kern ihrer Inter­ven­ti­on iden­ti­fi­ziert, um die Bevöl­ke­rungs­dy­na­mi­ken beein­flus­sen zu kön­nen“, so nach­zu­le­sen im ita­lie­ni­schen Wiki­pe­dia-Ein­trag zum Bevöl­ke­rungs­fonds. Gegrün­det wur­de der UNFPA „von der UN-Gene­ral­ver­samm­lung mit dem Ziel, im Rah­men der mul­ti­la­te­ra­len Ent­wick­lungs­po­li­tik die zur Durch­füh­rung bevöl­ke­rungs­po­li­ti­scher Maß­nah­men not­wen­di­gen Finanz-Mit­tel zu beschaf­fen und ein­zu­set­zen“, so die Deut­sche Gesell­schaft für die Ver­ein­ten Natio­nen.

Unter Haupt­pro­jek­ten wer­den an erster Stel­le „repro­duk­ti­ve Gesund­heit sowie Prä­ven­ti­on gegen uner­wünsch­te Schwan­ger­schaf­ten“ genannt. Dahin­ter ver­birgt sich die welt­wei­te För­de­rung von Abtrei­bung und Ver­hü­tung. Der Jah­res­haus­halt des UNFPA belief sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auf rund eine Mil­li­ar­de Dollar.

Reagan distanzierte sich als erster US-Präsident vom UNFPA

Bereits unter Ronald Rea­gan warf die US-Regie­rung dem UNFPA vor, staat­li­che Pro­gram­me zu Zwangs­ab­trei­bun­gen und Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen zu unter­stüt­zen (bei­spiels­wei­se in der Volks­re­pu­blik Chi­na). Aus die­sem Grund stell­ten die US-Regie­run­gen unter Rea­gan, Geor­ge Bush sen. und Geor­ge W. Bush die Finan­zie­rung des UNFPA ein. Genau den­sel­ben Schritt setz­te nun auch Donald Trump.

Der Bevöl­ke­rungs­fonds der Ver­ein­ten Natio­nen betont als Ziel­set­zung „Rech­te und Gesund­heit der Frau­en“. Die Kin­der­rech­te sucht man ver­ge­bens. Das hat sei­nen Grund: Abtrei­bung und Kin­der­rech­te schlie­ßen sich gegen­sei­tig aus. Daher fin­det sich in kei­nem UNFPA-Doku­ment Abtrei­bungs­kri­tik oder die For­de­rung, Abtrei­bung ein­zu­däm­men und zu bekämp­fen. Der gesetz­li­che Schutz des Lebens­rech­tes unge­bo­re­ner Kin­der gehört nicht zu den Ziel­set­zun­gen des UNFPA. Im Gegen­teil. Auf­ga­be der Spe­zi­al­agen­tur ist es, das Wachs­tum der Welt­be­völ­ke­rung ein­zu­däm­men. Die Ver­rin­ge­rung der Müt­ter­sterb­lich­keit wird als Erfolg beju­belt, der mil­lio­nen­fa­che Mord an unge­bo­re­nen Kin­dern vertuscht.

Das US-Außen­mi­ni­ste­ri­um über­mit­tel­te dem US-Senat ein Doku­ment, in dem die Regie­rung mit­ge­teilt, die Finan­zie­rung des UNFPA ein­zu­stel­len. Aus­drück­lich wird dar­auf ver­wie­sen, daß der UN-Bevöl­ke­rungs­fonds Zwangs­ab­trei­bungs- und Zwangs­ste­ri­li­sa­ti­ons­pro­gram­me in der Volks­re­pu­blik Chi­na unterstützt.

Die Maß­nah­me der Regie­rung Trump bedeu­tet für den UNFPA den Ver­lust von 32,5 Mil­lio­nen Dol­lar. Das Geld wird, laut BBC, auf die US-Agen­tur für inter­na­tio­na­le Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit umgeleitet.

Lob von Lebensrechtsorganisationen

Lebens­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen zol­len der Ent­schei­dung Applaus.

„Das Blut der chi­ne­si­schen Müt­ter und Kin­der wird nicht mehr an unse­ren Hän­den kleben.“

Dies schrieb Reg­gie Litt­le­john, die Vor­sit­zen­de von Women’s Richts Wit­hout Fron­tiers, in einer von Life­Si­teNews ver­öf­fent­lich­ten Erklärung.

Litt­le­john kämpf­te in den ver­gan­ge­nen Jah­ren für die Ein­stel­lung der UNFPA-Finan­zie­rung. Im ver­gan­ge­nen Monat infor­mier­te sie das US-Außen­mi­ni­ste­ri­um, daß in der Volks­re­pu­blik Chi­na wei­ter­hin Zwangs­maß­nah­men gegen Frau­en ange­wandt wer­den ein­schließ­lich der Zwangs­ab­trei­bung, um die Bevöl­ke­rungs­po­li­tik des Regimes umzusetzen.

„Der Bevöl­ke­rungs­fonds der Ver­ein­ten Natio­nen ver­dient kei­nen Cent vom Geld der US-Steu­er­zah­ler, weil er in einer Rei­he von Staa­ten auf der Welt in Pro­gram­me zur Zwangs­fa­mi­li­en­pa­nung ver­wickelt ist. Das ist ein wei­te­rer Sieg für das Leben, den wir der neu­en Regie­rung verdanken.“

Mit die­sen Wor­ten reagier­te Ste­ve Mos­her, Vor­sit­zen­der des Popu­la­ti­on Rese­arch Insti­tu­te, auf die Ent­schei­dung der Regie­rung Trump.

Der UNFPA reagier­te mit einer Pres­se­er­klä­rung, in der er die Ent­schei­dung der US-Regie­rung beklagt und jede Teil­nah­me an Pro­gram­men zur Zwangs­ab­trei­bung oder Zwangs­ste­ri­li­sa­ti­on in der Volks­re­pu­blik Chi­na bestreitet.

Kritik von Abtreibunglobby

Die United Nati­ons Foun­da­ti­on (UNF) rief in einer Reak­ti­on „zum Han­deln“ auf, um den UN-Bevöl­ke­rungs­fonds zu unter­stüt­zen, nach­dem die USA den Geld­hahn abdre­hen. Kathy Cal­vin, die Vor­sit­zen­de der UNF erin­ner­te dar­an, daß die USA einer der größ­ten Bei­trags­zah­ler des UNFPA sind. Die United Nati­ons Foun­da­ti­on ist eine pri­va­te Ein­rich­tun­gen, die 1998 auf Initia­ti­ve des US-Mil­li­ar­därs Ted Tur­ner gegrün­det wur­de. Tur­ner, einer der welt­weit größ­ten pri­va­ten Abtrei­bungs­fi­nan­ciers, spen­de­te der UNF eine Mil­li­ar­de Dol­lar als „Start­hil­fe“, um „die Idee der Ver­ein­ten Natio­nen zu för­dern“. So wie Kathy Cal­vin aus dem Umfeld der Regie­rung von Bill Clin­ton stammt, ver­tritt die UNF eine bestimm­te poli­ti­sche Rich­tung. Deren Agen­da, für die sie bei der UNO Lob­by­ing betreibt, läßt sich mit den Stich­wor­ten Bevöl­ke­rungs­kon­trol­le und Kli­ma­wan­del zusam­men­fas­sen. In die­sem Sinn „för­dert“ die UNF die UNO.

Die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land gehört seit Grün­dung der UN-Spe­zi­al­agen­tur eben­falls zu den größ­ten Finan­ciers. Der­zeit zahlt die Bun­des­re­gie­rung jähr­lich mehr als 20 Mil­lio­nen an den UNFPA. Des­sen Haus­halt wuchs von 224 Mil­lio­nen im Jahr 1991 auf 1.025 Mil­lio­nen US-Dol­lar im Jahr 2014. Der mas­si­ve Anstieg steht in direk­tem Zusam­men­hang mit der Welt­be­völ­ke­rungs­kon­fe­renz 1994 in Kai­ro und der Welt­frau­en­kon­fe­renz 1995 in Peking. Bei­de Kon­fe­ren­zen fan­den wäh­rend der Amts­zeit von US-Prä­si­dent Bill Clin­ton statt und signa­li­sie­ren jenen Wen­de­punkt, mit dem die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der durch Abtrei­bung fak­tisch zum offi­zi­el­len Pro­gramm der UNO und ihrer Sub-Agen­tu­ren wurde.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

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