UNO wählt Saudi-Arabien zum Aufpasser für die weltweite Einhaltung der Frauenrechte


Der Bock zum Gärtner: UN-Wirtschafts- und Sozialrat wählt Saudi-Arabien zum Aufpasser über die Einhaltung der Menschenrechte.
Der Bock zum Gärtner: UN-Wirtschafts- und Sozialrat wählt Saudi-Arabien zum Aufpasser über die Einhaltung der Menschenrechte.

(New York) Die „Logik der Macht“ oder „Logik der Mäch­ti­gen“ hat dazu geführt, daß die „isla­mi­sche Dik­ta­tur von Riad“, so Info­Va­ti­ca­na, in der jede Frau gezwun­gen ist, einen männ­li­chen Vor­mund zu unter­ste­hen, von der UNO zum „Ver­tei­di­ger der Frau­en­rech­te“ gewählt wur­de. Eine „absur­de“ Ent­schei­dung“, die den Bock zum Gärt­ner macht.

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Der Wirt­schafts- und Sozi­al­rat der Ver­ein­ten Natio­nen (ECOSOC) wähl­te am ver­gan­ge­nen 19. April das waha­bi­ti­sche König­reich Sau­di-Ara­bi­en für vier Jah­re zum Mit­glied der Kom­mis­si­on für die Rechts­stel­lung der Frau (Com­mis­si­on on the Sta­tus of Women, UNCSW). Die Amts­pe­ri­ode wird von 2018–2022 dauern.

Sau­di-Ara­bi­en, eines der Län­der, in denen die Frau am schlech­te­sten gestellt ist, wird damit zum welt­wei­ten Auf­pas­ser über die Ein­hal­tung der „Rechts­stel­lung der Frau“ gemacht.

Der Wirt­schafts- und Sozi­al­rat der Ver­ein­ten Natio­nen setzt sich aus 54 UNO-Mit­glieds­staa­ten, dar­un­ter die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, Öster­reich, die USA, Groß­bri­tan­ni­en, Frank­reich, Ruß­land, die Volks­re­pu­blik Chi­na, aber nicht Sau­di-Ara­bi­en. Die 54 Staa­ten bestim­men in gehei­mer Wahl, wel­che Län­der Ver­tre­ter in die dem ECOSOC unter­stel­len Kom­mis­si­on und Gre­mi­en ent­sen­den können.

In Sau­di-Ara­bi­en gilt die Scha­ria, das isla­mi­sche Gesetz, das vom sau­di­schen Waha­bis­mus, der radi­kal­sten Form des sun­ni­ti­schen Islams, nicht anders gehand­habt wird als von der Dschi­had-Miliz Isla­mi­scher Staat (IS).

Kein Einzelfall

Was im ECOSOC mit der Wahl von Sau­di-Ara­bi­en in die UNCSW gesche­hen ist, stellt kei­nen Ein­zel­fall dar. Im Herbst 2015 war der sau­di­sche Bot­schaf­ter bei der UNO, Faisal bin Hassan Trad, zum Vor­sit­zen­den über die UNHRC-Kom­mis­si­on gemacht wor­den, die für die Bestel­lung der unab­hän­gi­gen Exper­ten ver­ant­wort­lich ist, die im Auf­trag des UN-Men­schen­rechts­ra­tes über die Ein­hal­tung der Men­schen­rech­te in der Welt wachen sollen.

Bereits damals wur­den Kri­tik und Spott laut, daß ein Land, in dem die Nicht-Beach­tung der Men­schen­rech­te aus­drück­lich durch Geset­ze vor­ge­schrie­ben und insti­tu­tio­na­li­siert ist, mit der Auf­sicht über die Ein­hal­tung der Men­schen­rech­te betraut wird. Die Nicht-Ein­hal­tung der Men­schen­rech­te bedeu­ten für die Betrof­fe­nen schwer­wie­gen­de Fol­gen, oft Ver­fol­gung, Gefäng­nis oder auch den Tod. Zu den Ver­folg­ten in Sau­di-Ara­bi­en gehö­ren vor allem die Chri­sten, denen jeg­li­che Reli­gi­ons­aus­übung oder das Zei­gen oder Tra­gen christ­li­cher Sym­bo­le streng ver­bo­ten ist.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Infovaticana

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2 Kommentare

  1. Der Teu­fel ist von jeher dar­an inter­es­siert die Frau zu unter­drücken und zu ver­skla­ven (vgl. Gen 1.2ff), weil sie das Leben her­vor­bringt. Die UNO zeigt bei die­ser Wahl ein­mal mehr ihr wah­res Gesicht!

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