Päpstliche Zelebrationen in der Karwoche: Den Gründonnerstag gibt es nicht


Es gibt die Chrisammesse am Donnerstag der Karwoche, aber keine Gründonnerstagsliturgie: keine Lücke, kein Platzhalter, kein erklärender Hinweis, einfach nur Null.
Es gibt die Chrisammesse am Donnerstag der Karwoche, aber keine Gründonnerstagsliturgie: keine Lücke, kein Platzhalter, kein erklärender Hinweis, einfach nur Null.

(Rom) Das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt ver­öf­fent­lich­te heu­te eine Bekannt­ma­chung des Amts für die lit­ur­gi­schen Fei­ern des Pap­stes. Ver­öf­fent­licht wur­den die „vom Hei­li­gen Vater Fran­zis­kus gelei­te­ten Zele­bra­tio­nen der Kar­wo­che 2017“. Wie bereits zu ver­mu­ten war, klafft auch in der offi­zi­el­len Bekannt­ma­chung die Lücke des Letz­ten Abend­mahls am Gründonnerstag. 

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Der erste Tag der drei hei­li­gen Tage wird ein­fach nicht erwähnt. Es fin­det sich kein Platz­hal­ter und kein Hin­weis, daß Ort und Moda­li­tä­ten der Mis­sa in Coe­na Domi­ni zu einem spä­te­ren Zeit­punkt bekannt­ge­ge­ben wer­den. Das Letz­te Abend­mahl ist auch 2017 ein­fach unsicht­bar. Die hei­li­ge Lit­ur­gie, die an die Ein­set­zung des Prie­ster­tums und der Eucha­ri­stie erin­nert, ist seit der Wahl von Papst Fran­zis­kus unsicht­bar gewor­den. In den offi­zi­el­len päpst­li­chen Zere­mo­nien wird sie nicht mehr angeführt.

Der Papst zele­briert die­se Hei­li­ge Mes­se, irgend­wo unter Aus­schluß der übri­gen Kir­che und rückt die Fuß­wa­schung in den Mit­tel­punkt. Die­ser demü­ti­ge Dienst gehört zu den Schwer­punk­ten der Grün­don­ners­tags­lit­ur­gie, meint aber eine inne­re Hal­tung, die sich nach außen zei­gen soll. Sie gehört aber nicht zu den Sakra­men­ten, son­dern ist kon­sti­tu­ti­ver Teil des Wei­he­sa­kra­ments. Die Prie­ster sind die Die­ner der Die­ner Got­tes, die Knech­te der Knech­te Got­tes. Das Sakra­ment aber ist die Wei­he, die Vor­aus­set­zung für die Eucha­ri­stie und die ande­ren Sakra­men­te ist.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

 

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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3 Kommentare

  1. Wenn man das Wei­he-Prie­ster­tum abschaf­fen will, muss man auch das Gedächt­nis zur Ein­set­zung der Eucha­ri­stie und der Prie­ster­wei­he auslöschen!

    • Und weder das Eine noch das Ande­re ist Gott gewollt. Jesus Chri­stus sel­ber sag­te „wer auch nur ein Buch­sta­be hin­zu­fügt, weg lässt, oder ver­än­dert, der.…“ Die­se Satz ken­nen alle Gläu­bi­gen! Nie­mand hat das Recht dies zu tun. Auch nicht ein Papst. 

  2. Kon­se­quen­ter­wei­se soll­te dann auch jede Bericht­erstat­tung über die­ses arm­se­li­ge Spek­ta­kel in Wort und Bild unter­blei­ben. Ore­mus pro papa nostro pro­xi­me eligendo!

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