Kardinal Eijk wiederholt Forderung: „Römisches Lehrdokument gegen die Gender-Ideologie dringend notwendig“


Kardinal Eijk: Die meisten Menschen denken, sie seien autonom, sind es aber nicht. Der Konformismus war noch nie so groß.
Kardinal Eijk: Die meisten Menschen denken, sie seien autonom, sind es aber nicht. Der Konformismus war noch nie so groß.

(Amster­dam) Kar­di­nal Wil­lem Eijk, der Erz­bi­schof von Utrecht und Pri­mas der Nie­der­lan­de, wie­der­hol­te sei­ne „dring­li­che“ Auf­for­de­rung an Rom, ein lehr­amt­li­ches Doku­ment gegen die Gen­der-Theo­rie zu veröffentlichen.

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Bereits Anfang Novem­ber 2016 hat­te der Kar­di­nal gegen­über dem Catho­lic News Ser­vice bestä­tigt, Papst Fran­zis­kus ersucht zu haben, eine Enzy­kli­ka zur Ver­ur­tei­lung der Gen­der-Ideo­lo­gie zu ver­öf­fent­li­chen. Die­se Ideo­lo­gie wider­spre­che dem christ­li­chen Men­schen­bild und der christ­li­chen Moral­leh­re. Von Papst Bene­dikt XVI. und Papst Fran­zis­kus sei in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mehr­fach betont, daß die­ses Den­ken in den west­li­chen Gesell­schaf­ten Wur­zeln schla­ge. Daher bestehe die „Not­wen­dig­keit“ einer „Klä­rung“, indem die­ser Ideo­lo­gie das christ­li­che Men­schen­bild ent­ge­gen­ge­setzt wird.

In einem am Mon­tag von ACI Stam­pa ver­öf­fent­lich­ten Inter­view wie­der­hol­te Kar­di­nal Eijk nun sei­ne For­de­rung. Wegen des Drucks, der auf vie­le Staa­ten aus­ge­übt wer­de, damit sie die Gen­der-Ideo­lo­gie ein­füh­ren, sei die Kir­che gefor­dert, die katho­li­sche Sicht­wei­se dar­zu­stel­len. „Es braucht drin­gend“ ein ver­ständ­li­ches Doku­ment, das sich die­sem The­ma wid­me. „Wich­tig ist jedoch, daß es ein maß­ge­ben­des Doku­ment der Kir­che zu die­ser Theo­rie ist. Denn wir beob­ach­ten, daß inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen viel Druck aus­üben, die­se Theo­rie ein­zu­füh­ren, vor allem auf dem Gebiet der Erzie­hung“, so die heu­te ver­öf­fent­lich­te deut­sche Über­set­zung auf CNA Deutsch.

„Die Leu­te brau­chen“ ein sol­ches römi­sches Lehr­do­ku­ment, „denn sie hören“ von der Gen­der-Ideo­lo­gie „in den Medi­en, in der Poli­tik, in den Schu­len, über­all. Die Kir­che ist vor allem auch geru­fen, ihre Sicht dar­zu­bie­ten“, so Kar­di­nal Eijk.

„Man muss den Leu­ten klar machen, war­um die Kir­che die Gen­der­theo­rie  nicht akzeptiert.“

„Der größte Teil der Gesellschaft denkt, er sei autonom, ist es aber nicht“

Es gehe dar­um das wah­re Men­schen­bild aufzuzeigen.

„Der Punkt ist, daß die Gen­der­theo­rie impli­ziert, daß die Rol­le des Man­nes und der Frau kom­plett vom bio­lo­gi­schen Geschlecht gelöst sei. Das ist unver­ein­bar mit der Sicht der Kir­che zum Men­schen, mit der Hei­li­gen Schrift, die die Grund­la­ge der Leh­re ist.“

Die Gen­der-Theo­rie beru­he auf einer „dua­li­sti­schen Anthro­po­lo­gie“, als sei der Kör­per etwas Exter­nes, Wesens­frem­des. Die­ses „dua­li­sti­sche“ Den­ken „durch­zieht die gan­ze Gesell­schaft, sie hat Ein­fluß auf fast alle Bereich des Den­kens“. Das christ­li­che Men­schen­bild grün­de hin­ge­gen auf der Hei­li­gen Schrift und sehe den mensch­li­chen Kör­per als inte­gra­len Teil des Men­schen und der Men­schen­wür­de. „Wie Gau­di­um und Spes sagt: Wir sind ‚cor­po­re ed ani­ma unus‘.“

Zur Ver­ant­wor­tung der Medi­en sag­te der Kardinal:

„Der größ­te Teil der Gesell­schaft denkt, er sei auto­nom, aber letzt­end­lich ist er das nicht. Die Sozio­lo­gen sagen, dass es einen Kon­for­mis­mus in der Welt gibt, wie man ihn in der Ver­gan­gen­heit nie gese­hen hat.“

Text: Andre­as Becker
Bild: InfoVaticana

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